liebe fans von egon krenz,
es scheint als hätten wir uns das beste in brasilien für den schluss aufgehoben. wie schon geschrieben ist bzw. eigentlich war paraty eine wundervolle kleine stadt mit viel flair und herz. unsere gastgeberin talluana war wirklich ein schatz. wir bekamen jeden morgen ein tolles frühstück und dann alle insidertips für unsere ausflüge. abends sassen wir beim brasilianischen rotwein (ja sowas gibt es und er schmeckt lecker…an der argentinischen grenze gibt es gute weinanbaugebiete) zusammen und philosophierten über das leben. mit airbnb und wimdu kann man wirklich leute und ihr leben kennenlernen und darum geht es ja auch auf unserer reise. am ersten tag schauten wir uns paratys innenstadt an und schlenderten durch die alten gassen. sehr verträumt, malerisch und voll mit touristen. laut talluana ist es für die einheimischen eine art fake touristenfalle. einige der reichen familien haben die innenstadt fast vollständig gekauft, renoviert und die alteingesessenen vertrieben. etwas schade wenn man diesen background erfahrt aber dies wird wahrscheinlich in vielen ländern der fall sein und selten bekommt man so einen detailierten einblick. abends gingen wir am strand noch fisch essen. sehr lecker. am nächsten tag fuhren wir mit dem bus nach trinidade ca. 40 minuten. talluana meinte dort sind fast nur. brasilianer mit wunderschönen stränden, einem natürlichen schwimmbad ( fast vollständig von felsen umgeben ein becken 20 auf 20 meter), einem schönen dorf und viel urwald. es war wirklich schön jedoch kam recht schnell der regen so dass wir wieder zu frischen fisch einkehrten und uns wieder vortrefflich mit einheimischen unterhalten konnten (irgendwie treffen wir jetzt immer auf brasilianer die entweder in den staaten oder in grossbritanien lebten). am letzten tag machten wir einen ausflug zu zwei wasserfällen und einer cachacabrennerei. ich dachte immer für 360 braucht skier, skatboard oder ein bmxrad aber was ich ein einem der wasserfälle beobachten konnte verschlug mir echt die sprache. über einen riesigen felsen vielleicht 40 auf 20 meter mit einem 30 grad gefälle floss das kristallklare bergwasser nicht höher wie 2 bis 3 mm. dadurch bildete sich mit dem moos eine extrem glatte oberfläche. die einheimischen jungs nahmen wie die bekloppten anlauf und spurteten dem felsabgrund entgegen und rutschten elegant hinunter. dabei machten sie diverse kunststücke wo papa karsten sich alle knochen gebrochen hätte. papa ist dann auch, von allen belächelt, auf dem popo runtergerutscht und das war auch gut so. wahnsinn. die cachacabrennerei war auch sehr interessant. ist das getränk in europa eigentlich nur in verbindung mit caipirinha bekannt werden hier in brasilien die tollsten sachen daraus gemacht. cachaca ist ähnlich wie rum und man kann ihn auch entsprechend in eichenfässern lange lagern um ihm die braun, bräuner am braunsten werden zu lassen. mischt man dann noch zimt und nelken dazu heisst das gesöff gabriela hat 40 prozent und schmeckt wie ein leckeres likörchen. sehr gefährlich, denn verwendet man diesen cachaca für den caipirinha schmeckt das ganze wie ein alkoholfreier cocktail. pepe schläft seit wir in paraty sind in seiner hölle. wir haben ihm ja ein kinderreisebett/zelt gekauft und er hat seine helle freude daran. es ist sein bett und seine hölle und er tobt wie ein irrer darin. tja heute war dann leider wieder koffer packen angesagt. sao paulo war unsere nächste und letzte station auf unserer brasilienreise. in einem top modernen reisebus mit riesig viel platz fuhren wir 7 stunden in die megacity. die stadtausläufer sind riesig. ein häusermeer ohne ende. alles schlechte was man vorher in allen medien über sao paulo gehört, gesehen und gelesen hat möchte ich an dieser stelle klar zurückweisen und eigentlich schade dass wir nur 2 tage hier verbringen werden. waren wir am anfang unserer reise noch so angstbescheuert und buchten ein taxi für 170 reais von flughafen rio zu unserer unterkunft (wo ja der fahrer an unserem haus vorbeigefahren ist) sind wir heute vom busbahnhof zu unserer unterkunft für 6 reais gefahren. sao paulo ist im vergleich zu salvador oder rio wirklich viel moderner, schöner, multikultureller und wenn man die avenida paulista langläuft könnte man auch auf der fifth avenue in new york sein. über den köpfen kreisen permanent helicopter und soweit das auge reicht hochhäuser. also der wohlfühlcharakter war noch in keiner anderen grossstadt brasilien so hoch. sicherlich hat sao paulo subjektiv den nachteil ausser einem häusermeer nicht viel bieten zu können im vergleich zu anderen topspots brasilien und unser reiseführer hat nur 5 seiten statt 34 über rio zu bieten aber wie gesagt wir finden die stadt super und freuen uns sehr auf unseren ausflug morgen.
nun ein kleiner exkurs zu unserem vorhaben mit 100 chf täglich zu leben. brasilien ist was die lebenserhaltungskosten angeht relativ teuer. relativ weil wir ja aus der schweiz kommen :o). also die preise mit supermarkt sind bei einigen produkten schon sehr teuer. wurst, käse und brot sind fast bzw. teurer als in der schweiz und man fragt sich unvermeidlich wie man in brasilien gut leben kann wenn das einkommen nicht so hoch ist. komischerweise ist das essen im restaurant fast billiger als man in den supermarkt geht, die dinge einkauft und selber kocht, wenn man in restaurants geht die nicht auf touristen ausgelegt sind. so kostet ein menü für 2 personen (reis, pommes, bohnensuppe, salat und frischer fisch) um die 20 chf. übernachtungen kosten mit frühstück ca. 50 – 60 chf. dies gilt für die kategorie pousada, airbnb, wimdu und teilweise hotel. hostels sind noch billiger aber an die werden wir uns auch noch ranwagen. somit bleiben noch 20 chf für tägliche besorgungen und fortbewegung. im durchschnitt sind wir bei ca. 130 chf. denn fortbewegung, wäsche waschen, eintritte schlagen ins kontor und so gibt es tage da liegen wir bei 90 chf und es gibt tagen da sind wir schnell bei 150 chf. ich denke jedoch dass wir immer besser eingespielt sind und somit besser auf unsere kosten achten können. und wohl gemerkt wir leben super und können noch immer den gürtel enger schnallen. mit hostel und selbstverpflegung a la supermarkt sind sind 50 chf pro tag ohne fortbewegung, wäsche und eintritte machbar.
kommen wir zur gewohnten kolumne anekdote. es ist auf dem ersten blick etwas verwunderlich macht aber auf den zweiten blick sinn. das rückgrat der fortbewegung in brasilien ist der bus. in sao paulo fahren täglich 15.000 stück durch die stadt. um für die reise per bus berechtigt zu sein kauft man sich entweder einmonats- oder jahresticket oder ja oder…hm nirgendswo gibt es ticketautomaten oder schalter. ja man kauft es im bus und das nicht etwa beim fahrer oder am automat, nein beim freundlichen busgeldeintreiber. wenn man einen bus besteigt, trohnt gleich hinter dem fahrer seitlich zur fahrtrichtung der speseneintreiber. der fahrpreis steht an der windschutzscheibe (2 bis 4 reais in der stadt). dem kollegen nett das geld hinlegen und dann kommt das kommando passe (durchgehen) und man darf das ca. 1.20 meter hohe drehkreuz passieren. mit kinderwagen ist das ganze nicht ganz so einfach. erst vor zum fahrer rennen. dem menschen irgendwie zu verstehen geben dass man mit kind und kegel unterwegs ist und dann darf man den ausstieg als ein einstieg nutzen. dann wieder vor zum speseneintreiber gehen, den fahrpreis entrichten und entsprechend das drehkreuz bedienen. so fahren also täglich in sao paulo 30.000 busfahrer und speseneintreiber durch die gegend. schwarzfahrer gibt es hier also keine und es ist auch immer nett jemanden im bus zu haben der ein blick auf die gäste hat und auch auskünfte erteilen kann.
eine lieblingsspeise haben wir in sao paulo auch schon. es gibt zahlreiche fliegende verkäufer die maiskolben kochen und dann frisch a la minute in eine box den mais vom kolben schneiden, butter und salz dazugeben und dann für 4 reais (1.80 chf) verkaufen. einfach, lecker und eine gute marge…das wär doch was für den letzigrund. eine andere leckere idee habe ich heute auf der busreise an der raststätte gesehen. hauchzartes rindfleisch (3-5 mm dick und so gross wie ein normales steak) auf eine riesige herdplatte. also da lagen bestimmt 20 stück davon. jeder gast konnte zutaten wie tomaten oder käse ordern und die wurden dann direkt aufs bratene fleisch gepackt. ca. 2 minuten braten lassen. brötchen (bürli) aufschneiden, fleisch einpacken und ab dafür. preis 5 chf und sau lecker. allgemein muss ich auch mal eine lanze für essen hier brechen. wenn ich normalerweise europa verlasse dann sind magen- und verdauungsprobleme von je her auf der tagesordnung. hier in brasilien fehlanzeige. auch steffi kann nur gutes berichten und das bei einer küche wo die ugz (bitte googlen…ist das amt was für lebensmittelhygiene in zürich zuständig ist) tot umfallen würde mich aber vor dem raschen tod noch zu 80 jahren pöschwies verknackt hätten. wir dürften in trinidade bei der köchin welche 16 jahre in new york gelebt hatte ein wenig über die schulter schauen und ich sag euch der laden war wegen dem regen pumpe voll und da ging es zur sache. abzugshaube, spuckschutz, fettfilter, trennung rein und unrein, etc…..kennt man nicht……das essen trotzdem sensantionell und wie gesagt absolut keine probleme.
in sinne liebe grüsse aus brasilien wünschen
steffi, pepe und karsten
Hey Ihr Drei,
heute mal wieder einige Grüße von zu Hause.
Hbe gerade den laaaangen Blog gelesen.Toll was Ihr da alles erlebt. Naja, für mich wär das nichts, aber Hauptsache es gefällt. ( bin zu alt).
Grüße an meinen Sonnenschein.( auch von GagGag und AAAhn.)
Tschüß
Wolfi und Ihlein
Grüezi, ihr drei Brasilianer auf Zeit !
Nur ganz kurz , wir sind jetzt in Burg Spreewald bis Sonntag nachmittag wird
Relaxt.also Skypen mit Oma und Opa erst ab Sonntagabend möglich.
Euer neuer Text hat eure Erlebnisse sehr anschaulich näher gebracht.
Wenn es zu lang ist , vielleicht habt ihr Lust mit der Lindenstraße zu skypen.
Dickes Bussi für euch drei von BMK-Ost !
P.S. Per E-Mail sind wir erreichbar !
Hallo,
habe gerade nachgeschaut, aber die E-mail ist rausgegangen.
Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe.
Habe noch mal auf senden gedrückt.
Tschüß Mutti