Archiv für den Monat: Januar 2014

Pepe Alois Deutsch meets Dr. Casanova

Hola Amigos,

ach ja warmes Wetter ist doch was feines. Besonders hier in Vina del Mar kann man nicht meckern. Tagsüber 25 Grad und abends trotzdem eine kühle Brise. So lässt es sich aushalten wenn da nicht der Frühnebel wäre. Mal ist er um 9 Uhr weg mal um 12 Uhr und manchmal gar erst um 20 Uhr. Vina del Mar ist so gar nicht typisch chilenisch (wenn es sowas überhaupt gibt) denn in unserer Vorstellung dachten wir ist das hier alles typisch latino mässig angehaucht aber es sieht extrem nach einer südspanischen Betonburg. Viele Hochhäuser schmücken den Strand und die steilen Hänge. Nicht hübsch aber erfüllt seinen Zweck möglichst viele chilenische und argentinische Gäste zu beherbergen. So sehen dann auch die Strände tagsüber aus. Pumpevoll drängeln sich Massen von Menschen am dünnen Sandstrand. Wenn man ins Wasser möchte gesellt man sich zu der menschenlischen Schlange und wippt homogen zu den Wellen. Aufgrund des kalten Humboldtstromes kann man sich eh nicht allzu lange komplett im Wasser aufhalten und so bekommt man noch etwas Restwärme vom linken und rechten Wippnachbarn. Chile ist ein riesiges Land von 4300 km Länge und bis zu 200 km Breite und hat ca. 16.6 Millionen Einwohner aber hier in Vina del Mar denkt man echt das alle Chilenen gerade Urlaub machen. Sehenswürdigkeiten sind eher spärlich gesäht. Aber dafür ist Valparaiso zuständig. Diese Hafenstadt hat Geschichte und entsprechend auch Dinge zum anschauen. Heute wollten wir eigentlich dorthin um uns einerseits die Stadt anzuschauen und andererseits die Rallye Paris-Dakar zu bestaunen. Leider kam es dann anders. Pepe wollte gerade eine Treppe hinauf steigen und blieb an der unteren Stufe mit dem Schuh hängen und knallte danach mit dem Kinn auf die nächst höhere Stufe. Ein kapitaler Cut von 3 cm blutete sofort und Pepe schrie wie am Spiess. Na super. Erstmal ab ins Zimmer und kühlen während Papa ein Taxi organisieren wollte. Wie immer in solchen Fällen keine Sau am Empfang also zurück zum Restaurant wo sich die Tragödie ereignete. Gott sei Dank verstand der Wirt unsere Notsituation und fuhr uns in die Clinica. Pepe hatte sich schon wieder beruhigt und so konnten wir auf der Fahrt in die Clinica auch mal andere Ecken von Vina del Mar begutachten. Im Spital mussten wir uns kurz anmelden und wurden bereits nach 5 Minuten warten in der Notaufnahme ins Behandelungszimmer gerufen. Jedoch wurde nicht nach Pepe Alois Köhler gerufen sondern nach Pepe Alois Deutsch. Irgendwie hatte die Tante bei der Anmeldung im Pass statt Pepes Nachnamen seine Nationalität als Nachnamen genommen. Egal rein ind Zimmer. Pepe fand das nicht so toll. Er hat irgendwie eine ausgeprägte Allergie gegen Weisskittel und machte dies auch lautstark kund. Puls messen… keine Chance….Fieber messen…nur unter extremer Fixierung. Der Assistenzarzt hatte dann auch keinen Bock mehr auf Pepes Widerspenstigkeit zumal wir mit unserem mangelnen Spanischvokabular nicht wirklich weiterkamen. Nach einer kurzen Wartezeit kam er dann. Unser Halbgott in weiss….Doktor Casanova. Englisch sprechend konnte er uns schnell beruhigen dass Pepes Verletzung nur halb so schlimm ist und nur geklebt werden muss. Doch nun kam ein Kraftakt auf uns zu. Pepe wollte sich absolut nicht behandeln lassen und kämpfte wie ein Löwe um aus den Fängen von Dr. Casanova zu kommen. Also musste ein Fixiertuch her und auch dann noch mussten wir all unsere Kräfte aufbringen um Pepe auf der Liege zur Ruhe zu bringen. Steffi hielt den Kopf, die Krankenschwester der Oberkörper und ich die Beine. Nach 5 Minuten war alles geschafft und Pepe konnte sogar schon wieder spassig Schau Schau zum Doktor sagen. Nun heisst es 3 Tage nicht toben oder spielen. Gebt uns irgendeine andere Aufgabe. Schickt uns ins Dschungelcamp oder auf den Mount Everest aber Pepe 3 Tage stillhalten ist wirklich fast unmöglich. Beim verlassen des Spitals mussten wir sofort für die Behandelung bezahlen. Sage und schreibe 50 Franken. Ist nicht schlecht und das in nur 60 Minuten. Da hab ich in der Triemlinotaufnahme schon Stunden länger zugebracht und musste richtig ablatzen. Ach ja noch eine andere Story. Gestern genossen wir am Strand Sonne und Meer und aufgrund der beschriebenen Platzverhältnisse kommt man schnell mit seinen Nachbarn ins Gespräch. Vorgestern waren es Argentinier und heute Canadier. Keine Story wert wenn diese Canadier nicht mit Nachnamen Bieber geheissen hätten. Es war tatsächlich der Onkel von Justin Bieber. Kaum zu glauben da hängt man am Strand von Chile rum und trifft den Onkel von Justin Bieber. Wir hatten ein super Gespräch über Gott und die Welt und am Ende lud er uns zu sich nach Canada ein. Wir erzählten das ein befreundetes Päarchen (Alex und Kathrin) eine Campervantour durch Canada gemacht haben und wir auch dadurch extrreme Lust bekommen haben. Zuerst müssen wir natürlich erst einmal dieses Trip zu Ende bringen und wieder etwas Kohle verdienen aber in 3-4 Jahren kann man ja mal drüber nachdenken. Okidoki dass soll es erstmal wieder aus der Ferne gewesen sein.

Dicke Umarmung

Steffi, Pepe und Karsten

Gut angekommen in Vina del Mar

Hallo Ihr Lieben,

wollten nur kurz bescheid geben dass wir gut in vina del mar angekommen sind. mehr dazu später. da dropbox beim letzten mal einen komplettabsturz hatte konnte ich keinen link hochladen.

also hier der link zu den bildern

https://www.dropbox.com/sc/uwrfmje5y9t27w9/1-OC0bjLjf

da wir kein internet im zimmer haben sind wir nur sporadisch im netz.

liebe grüsse

Steffi, Pepe und Karsten

Eine Seefahrt die ist lustig!

liebe kadetten,

das warme wetter hat uns endlich wieder. sonne, 20 grad, kein regen und kein wind. es ist schon wahnsinn wie sehr sich das wetter auf das gemüt niederschlägt und den hormonhaushalt beeinflusst. im nachhinein können wir jetzt verstehen warum die leute da unten im süden nicht lachend und fröhlich durchs leben stürzen und noch dazu jeden einzelnen touristen freudig in die armen schliessen. die schiffstour war exemplarisch dafür. der check in um 10 uhr war bei extremen wind und starkem regen unten im hafen in einer kleinen baracke. sehr ungemütlich und da ist man halt so schon scheisse drauf. um 13.30 uhr sollten wir dann mit dem gepäck aufschlagen um dann gesagt zu bekommen dass wir erst um 14 uhr aufs schiff können. 30 minuten im freien in puerto natales warten?…vergiss es also in das nächst gelegene hotel oder cafe zum warten. das nächst gelegene ist das hotel costaustralis und mit das beste hotel in der stadt. warum nicht wir brauchen nur wärme und einen kaffee. schönes ambiente mit blick aufs meer. nebenher läuft ein apero der chilenischen marine. schöne uniformen und elegante menschen. weil pepe wieder alle aufmerksamkeit auf sich sieht kommt wir schnell dem oberbefehlshaber konteradmiral felipe garcia-huidobro correa und dessen anhang in den kurzen smalltalk. dann müssen sie und wir wieder los. unsere fähre die amadeo 1 sieht von aussen recht imposant aus. 132.5 meter lang und 19 meter dient sie dazu möglichst viele waren von puerto montt nach puerto. natales zu bringen da der weg per auto oder flugzeug über argentinien geht und somit viel umständlicher. so fährt das gute stück 3.5 tage hoch um dann wieder 3.5 tage runter zu fahren. jeden dienstag kann man in puerto natales gegen 16 uhr nach puerto montt aufbrechen. es denn man hat eines der heissbegehrten touristentickets oder man ist fahrer eines trucks oder begleitet irgendwelche transportgüter. kurz nach 14 uhr dürfen wir dann an deck. ich weiss ja nicht wie das normalerweise so auf einem kreuzfahrtschiff abgeht aber ihr schleppen wir unser gepäck durch den riesigen laderaum an den trucks vorbei und werden dann mit einem ladekran für lkws ein deck höher befördert. dann geht es einen schmalen gang 2 decks per treppe hoch um in den kabinentrakt zu kommen. das ist harte arbeit mit unserem gepäck. endlich angekommen bestaunen wir unsere 5 qm kabine. 3 doppelstock betten ein kleiner schrank und ein klo mit dusche das alles im scharm der 70ziger jahre. zum glück sind wir nur zu fünft und das ältere canadische päarchen stellt sich als gutes team heraus und ausserdem hätte es auch schlimmer treffen können denn mit uns reisen ca. 100 kühe eingefercht in transportlkws. ok was gibt es sonst noch auf dem schiff zu entdecken. ein 20qm kantinen-aufenthaltsraum und und und nichts weiter. es bleiben noch zwei aussendecks zum flanieren und natur beobachten. weil das wetter in den nächsten tagen wieder einmal extrem bescheiden ist spielen sich die 4 tage meistens in def kabine oder im aufenthaltsraum ab. um 16 uhr sollte es losgehen aber aufgrund des starken westwindes können wir noch nicht los denn der wind drückt das ganze schiff extrem gegen die ladebrücke. gegen 18 uhr versucht der kapitän dann aufgrund des etwas nachlassenen wind sein glück. zuerst sieht alles gut aus doch dann wird das schiff spielball des windes. es knallt mit dem hinterteil komplett gegen die ladebrücke und zerstört das mittelteil. um weiteren schaden zu vermeiden gibt der kapitän nun vollgas um von der brücke wegzukommen. dumm nur das noch ein tau fixiert ist. nachdem die ganze länge des taus aufgraucht ist zerreist es dann schliesslich. irgendwie haben wir uns den start dann doch anders vorgestellt. steffi fragt noch ob es wirkliche seeleute sind die das schiff fahren oder frisöre. na gut gehen wir essen und verdauen den schock. das essen ist komplett inklusive und mehr als ok. seit unserer abreise haben wir eigentlich nicht mehr so gut (was die häufigkeit angeht) gegessen. mittags und abends warm und dazu noch frühstück und vesper. was will man mehr. am abend haben wir dann noch entdeckt das man auf die kommadobrücke darf. bis auf wenige wichtige manöver darf man live dabei sein wie ein schiff gefahren wird und das bringt uns das vertrauen zurück.  freudlich gibt die crew zu allem auskunft und so hat man das gefühl dass man ein 3 tagespraktikum auf einem schiff absolviert. denn das ist das gefühl was wir die ganze zeit haben. wir fühlen uns nicht als passagiere sondern irgendwie als teil der crew denn wir essen in fast den gleichen räumlichkeiten wir schlafen in den gleichen räumlichkeiten und bewegen im gleiche areal. einzig die arbeit überlassen wir den 27 boardmitgliedern. tauschen wollen wir bei diesem intimen einblick nicht. jedenfalls nicht auf dauer. die landschaft ist schön bzw. das was man davon sieht aber irgendwie haben wir die schnauze voll davon denn die landschaft haben wir jetzt 4 wochen gesehen und sie kann uns nicht mehr von hocker hauen. auf der ganzen tour keine anderen schiffe nur eine ortschaft namens puerto eden (ein kaff was nur mit der fähre zu erreichen ist und ansonsten vor sich selbst hin frisstet). so sind es die nadelöhre die das schiff meistern muss die uns begeistern. passagen teilweise nicht viel breiter wie das schiff durchfahren wir mit beeindruckener präzision. von weiten decken wir immer da kann das schiff unmöglich durch aber dann geht es trotzdem irgendwie und diesmal auch ohne jeglichen kontakt. das alles bei dauerregen 6-8 grad und einem bestialischen wind. brrrrrr…..hey ab in den norden….der sonne hinterher hey jo was geht. die erste nacht war ok aber vor der nächsten nacht macht sich unruhe breit. sturm soll aufkommen und wir sollen alle pillen gegen die seekrankheit nehmen. der 1.offizier zeigt mir auf der brücke den wetterbericht. im golf von pena und auf der darauffolgenen offenen see ist mit extrem raffen wetter von wellen bis zu 5 meter zu rechnen. hm 5 meter klingt doch gar nicht so wild oder. alter verwalter was dann folgte war ein horror denn das doch recht grosse schiff war plötzlich gegenüber den wellen eine kleine nussschale und so musste man sich auf zwei dinge während der nacht konzentrieren. erstens nicht aus dem bett fallen und zweitens die ausgeteilten kotztüten zu verschonen. glücklicherweise machte pepe das ganze nichts aus. er pennte wie immer ohne probleme und auch mutti ging es recht gut. ausser schisser papa machte kaum ein auge zu. das gute an dem wetter war der mit einhergehende wetterwechsel. am morgen schien endlich die sonne und auch die temperaturen waren endlich mal wieder jenseits der 10 grad grenze. nach einem weiteren tag erreichten wir puerto montt. bei der ankunft im hafen konnten wir schon die beeindruckenen vulkane sehen und auch die stadt selber machte einen ganz anderen eindruck als puerto natales. am hafen wartete welch zufall ein deutschstämmiger taxifahrer und fahr uns ins hotel. danach ging es in die stadt. endlich mal wieder laufen wohin man will. war noch in puerto natales der hund begraben ist puerto montt das glatte gegenteil. viele fröhliche menschen auf den strassen hauchen der stadt leben ein. und auch wir merken dass uns die ganze szenerie mehr als gut tut. balsam auf die seele. gestern haben wir einen ausflug um den see llanquihue gemacht. es ist der zweitgrösste see chiles mit kleinen städtchen im deutschen stil. es kamen sehr viele deutsche einwanderer hierher und das spürt man überall. dazu kommen noch die riesigen vulkane im hintergrund. postkartenkulisse vom feinsten. oben auf dem osorno vulkan kann man sich auch das ganze von oben anschauen. gigantisch. als wir zum ausblick auf 1300 meter gefahren sind fand gerade ein radrennen statt. es erinnerte etwas an die mount ventoux etappen bei der tour de france. zuerst durchfährt man dunkle wälder und dann kommt keine weisse mondlandschaft wie in frankreich sondern eine schwarze mondlandschaft mit vielen lavagesteinen. oben kann man dann noch mit der gondel auf 1700 meter. im winter ist es sogar ein aktiven skigebiet. echt heiss….auf einem vulkan ski fahren. danach haben wir uns noch die wasserfälle von petrohue angeschaut. naja gegen die iguazuwasserfälle nur ein lauhes wässerchen. abends haben wir in puerto varas abend gegessen und schlussendlich in puerto montt den sonnenuntergang genossen. man kann sagen dass die dunklen wolken sich verzogen haben und wir wieder voll positiver energie sind. morgen geht es nach vina del mar an meer und dann machen wir erst einmal 10 pause um den akku vollzumachen.

kleine anekdoten noch gefällig.

an bord der amadeo hat pepe in seinem eifer seinen lieblingsball über board geschmissen. weinend schaute er hinterher und wir mussten versprechen ihm einen neuen zu kaufen. in puerto montt kauften wir ihm gleich am ersten tag eine 3er packung tennisbälle. schlechte idee der erste ball den pepe voller energie im hotel warf landete volle granate in den kronjuwelen von papa. da papa gerade eine karte studierte sah er das unheil nicht kommen. jeder mann weiss wie sehr das schmerzt wenn aus dem nichts es plötzlich bimmel bammel macht. juhuuu!

auf dem schiff wurde in einer tour im aufenthaltsraum wegen der langen weile dvd geschaut. kaum war ein film zu ende folgte der nächste. an einem nachmittag war pepe genervt von der ganzen situation und schrie wie am spiess. die menschen um den fernseh herum machten eine kleine beratung und entschieden sich zu gunsten pepes einen trickfilm einzulegen. und tatsächlich pepe fand den film toll und stoppte augenblicklich mit dem weinen. nun man sich vorstellen. da sassen ca. 10 herren um die 50 jahre und schauten zusammen mit pepe 90 minuten 101 dalmatiner. ohne eine reklamation. ohne das irgendjemand aufgestanden wäre. weltklasse!

unser hotel in puerto montt ist wirklich klasse. mit küche und schön geräumig. so sollte es immer sein. aber zwei sachen sind dann doch komisch. das gebäude befindet sich soweit oben am berg das man eine wunderbare aussicht auf puerto montt, den hafen und das meer hat. aber das haus wurde so gebaut das alle zimmer und damit fenster zum berg gehen und zum meer. bescheuert. da hat man ein klasse grundstück und baut dann alles so herum das sämtliche reize verloren gehen. bestimmt irgendwelche auflagen. die zweite sache sind unsere fenstervorhänge. die sind weissgelb und sehen dadurch ein bisschen nach urin aus. ok das unappetitliche kann man verzeihen aber diese vorhänge lassen das licht eins zu eins durch. so ist es um 6.45 taghell und das bleibt bis 22 uhr so. wir haben mal gefragt warum aber unsere spanischkentnisse waren wir einen belebenen gedankenaustausch dann doch zu spärlich.

anbei noch ein kleiner leckerbissen. der nächste link zu unseren fotos:

 

liebe grüsse

steffi, pepe und karsten

Lagerkollaps mit Licht und Schatten

Lagerkollaps mit Licht und Schatten
Liebe Freunde
zuerst hoffen wir dass ihr alle gut ins neue jahr gerutscht seit und 2014 positiv gestartet ist. bei uns läuft es derzeit so lala. der in vielen weltreiseblogs angekündigte lagerkollaps hat auch uns jetzt voll erwischt und unser blog soll ja bitte schön nicht nur die schönen seiten einer weltreise aufzeigen sondern auch die negativen dinge etwas beleuchten. es ist wie bei jungen eltern. wird man gefragt wie es so läuft dann bekommt man immer die antwort….ja wunderbar…alles ist sooooo schön und überhaupt ist es derzeit einfach nur wie im traumland. das viele dinge bescheiden sind und viele entbehrungen zu bewältigen sind kommt nie zur sprache. puerto natales ist wirklich ein kleines kaff mit keinerlei attraktivitäten die einem den tag versüssen können. dazu kommt das verdammte wetter. immer sehr starker wind temperaturen zwischen 6-10 grad und immer wieder regen. so mussten wir die letzten tage bis zur abreise nach torres del paine irgendwie rumkriegen. also essen schlafen – essen schlafen und wieder essen und schlafen. rausgehen kann man nur selten und die spielplätze sind hier eine krankheit. tja da fällt einem zwangsläufig die decke auf den kopf. pepe bekommt seinen dringend benötigten ausgang nicht und das merkt man ihm natürlich natürlich an. er ist teilweise unausstehlich bockig und strapaziert unsere nerven. das szenario geht auch an steffi und mir nicht spurlos vorbei und so gegen wir uns auch gegenseitig auf die nerven. sylvester kam es zum höhepunkt dieses beklemmenden zustandes. wir buchten ein schönes restaurant und wollten gemütlich richtung sylvester feiern doch irgendwie bekamen wir uns zum ersten auf der reise wegen einer nichtigkeit in die haare was in einen grossen streit endete. da wir zwei (eigentlich drei denn der apfel fällt ja nicht weit vom stamm) extrem sture böcke sind machten wir auf dem höhepunkt des streits einen cut und schwiegen uns im weiteren verlauf des abends an. jeder war verletzt und natürlich von der gesamten situation angekotzt. gott sei dank kennen wir uns schon so gut dass wir wissen das mit einer versöhnung oder aussprache nicht vor dem nächsten tag zu rechnen ist. so feierte steffi ihr sylvester mit pepe im bett und ich stand wie bedröppelt in einer bar mit einem cuba libre und versuchte unter den fremden menschen nicht allzu genervt auszusehen. irgendwie passte auch das erscheinungsbild von puerto natales an diesem abend in diese stimmung und zu diesem kaff. um mitternacht waren keine menschen auf der strasse keine knallerei zu hören und auch keinerlei raketen in sicht. alles gespenstisch ruhig für ein sylvester. die menschen feierten ein wenig in den bars und restaurants die offen hatten oder eben zu hause. wenn man das laute sylvester in der heimat nicht mag ist es sicherlich eine wohltuende abwechselung aber an diesem abend eine schippe mehr zu den negativen gefühlen. am nächsten morgen haben wir uns sofort versöhnt und geschworen es auf der reise nicht noch einmal zu weit kommen zu lassen obwohl wir auch wissen dass dies nicht der letzte streit war. letztendlich wollen wir endlich wieder in die sonne mit warmen temperaturen und der möglichkeit jeden tag mit pepe draussen rumzutoben. doch es ging erstmal in den torres del paine nationalpark bekannt als achtes weltwunder und berüchtigt für das wechselhafte rauhe wetter. genau was wir jetzt brauchen aber vielleicht meint es ja der wettergott gut mit uns. wir haben uns ein auto gemietet und sind am 3 januar morgens aufgebrochen. schon aus 60 kilometer entfernung konnten wir das torrs del paine massiv sehen. es strahlte uns in der sonne an und sah auch schon aus der ferne gigantisch aus. auf dem weg in den park gab es eine vielzahl von neuen ansichten so dass wir viele photos machen konnten. gegen mittag sind wir dann mit einer fähre zur paine grande lodge gefahren. sehr eindrucksvoll am massiv vorbei. von dort wollten wir in valle frances wandern. auf karte waren es 7.6 kilometer mit angegebenen 2.5 stunden wir eine strecke. die wanderwege sind jedoch nicht so gut ausgebaut was ja für einen nationalpark verständlich ist. doch dadurch und durch das stetige auf und ab krochen wir ziemlich bald auf dem zahnfleisch. nur das ziel und der ausblick konnten uns motivieren. doch 10 minuten vor dem erreichen des talanfangs machte uns das wetter einen strich durch die rechnung. innerhalb von wenigen minuten zogen regen und nebel auf so dass vom tal den bergen und den gletschern nicht viel zu sehen war. es blieb uns nur die wahl wieder umzukehren und das war eine reine schlammschlacht bei dauerregen und 7 grad. kuschelig ist anders. steffi wollte mich wahrscheinlich 10 mal steinigen und fluchte andauernd. pepe auf dem rücken war warm und sicher eingepackt jedoch wurde die anstrengung ihn zu tragen fast zu viel. insgesamt sind wir an dem tag 16 kilometer in knapp 5 stunden maschiert. klingt nicht doll aber mit unserem gepäck und dem wanderprofil glich es einem marathon. völlig fertig sind wir am abend im hotel angekommen. und da muss ich jetzt mal ein fass aufmachen. irgendwie ist es uns schon in el calafate und el chalten an manchen orten aufgefallen dass die menschen im servicebereich nicht die freundlichsten sind aber in chile ist es bis auf wenige ausnahmen eine absolute katastrophe. gastfreundlichkeit ist hier nicht. kein herzliches willkommen und keinerlei service am gast. ich sag euch mir ist so manches mal fast die ader aufn kopf geplatzt. in dem hotel wo wir aus mangel an alternativen pro nacht 250 chf zahlen mussten und es sich als hochstehend ausgab lief so einiges schief. wenn du in ein restaurant gehst wirst du nicht beachtet. musst auf die karte wenn du sie nicht selber holst 20 minuten warten und wenn du glück hast darf man nach 30 minuten bestellen. kein lächeln sondern immer das gefühl von…..verdammt gäste…ich hab keinen bock. in einem restaurant störten wir den besitzer beim fernseh schauen und nahm er auch die bestellungen entgegen. keine ahnung ob es hier den ausbildungsberuf restaurant/hotelfachmann/frau gibt wenn ja müsste man deren existenz leugnen. die zimmer waren dagegen super und so entschieden wir dass die tour am nächsten tag nichts für die ganze familie ist. 19 kilometer…von 50 meter auf 870 meter und wieder zurück waren eine deutliche ansage und so musste papa alleine an den start gehen. das wetter am nächsten tag war perfekt. um 7 uhr ging es los. frühstück und ab dafür. 90 minuten hinfahrt auf schotterpiste (es gibt keine asphaltierten strassen im park) und um 9 uhr war start an der hosteria las torres. da das wetter super war konnten auch viele andere wanderer der versuchung nicht wiederstehen und so glich der wanderpfad teilweise eine entenmarschkolonie. die erste etappe führte zum refugio chileno teilweise sehr steil bergauf. und da kam die nächste herausforderung. eigentlich tat mir mein ganzer körper noch vorm vortag genug weh doch jetzt musste ich mal wieder umknicken (wie schon so oft) und ich dachte es zerfetzt mir alle bänder. scheisse was tun. noch 2 stunden vom ziel entfernt wahrscheinlich das erste und letzte mal. die wanderer hinter mir wollten schon den notarzt holen doch ich sagte mir kämpfen und nach 10 minuten laufen ob es geht. und es ging erstaunlich gut. so konnte ich trotz bänderriss weiter wandern zum campingplatz torres war es auch eine fast flache und gut ausgebaute strecke. ganz anders wie am vortag. jetzt kam die nächste herausforderung. meine verdauungsorgane meldeten sich und so brauchte ich rasch eine toilette. hm nichts in sicht ausser der wald wo jedoch viele wanderer unterwegs waren. also durchhalten bis zum campingplatz. dort angekommen der nächste schock. toilette ja aber so schön wie im film trainspotting. einfach gruselig und als ipunkt keine papier. logisch hat doch jeder wanderer dabei. nichts aber karsten und so musste ich improvisieren möchte euch aber mit details verschonen. dann kam die letzte etappe hoch zum basecamp las torres auf knapp 900 meter. extrem steil auf einer geröllstrecke hochkämpfen. der puls permanent (hatte einen pulsgurt um) bei 160 schlägen. keuchend wie eine alte dampflok kam ich nach 45 minuten oben an und was sich da zeigte lohnte sich wirklich. ein gletschergrün-blauer see mit den drei torres im hintergrund so nah als könnte man sie anfassen. einfach nur gigantisch schön und atemberaubend. der rückweg ging recht gut obwohl die beine und die füsse schmerzten. nach etwas weniger als 6 stunden war ich wieder am auto. glücklich erschöpft und um 4500 kcal erleichtert ging es wieder zurück zu pepe und steffi. mein durchschnittspuls inklusive zweier pausen war bei 137 schlägen. also sport vom feinsten. im hotel warteten pepe und steffi schon gespannt und gemeinsam schauten wir uns die bilder des trips an. am nächsten tag ging es wieder zurück nach puerto natales. eigentlich wollten wir noch einen bootstrip auf dem lagp grey machen um uns den gletscher grey aus der nähe anzuschauen. doch preise von knapp 100 chf pro person für 3 stunden auf dem boot waren uns dann doch zu viel. am nachmittag kamen wir am ziel an und checkten in unserem neuen hostel an. der erste eindruck war nicht gerade berauschend. irgendwie war alles nicht gemütlich alt und speckig und so wollten wir eigentlich gleich wieder ins andere hostel wo wir vor dem torres del paine waren. dort hatten sie uns auch bei rückgabe des mietwagens gesagt dass zimmer nun doch verfügbar wären. doch das neue hostel wollte (logisch und auch für uns nachvollziehbar) keine kostenlose stornierung akzeptieren. was dann jedoch in der nacht folgte war ein alptraum. laute nachbarn, laute türen, laute geräusche im ganzen haus, keine abdunkelung im zimmer (dunkelzeit in puerto natales von 23.30 bis 5.30) und und und. zwei stunden schlaf waren das mickrige resultat für mama und papa ausser pepe genoss sein neues zuhause wenigsten während des schlafs. wütend stellten wir den besitzer zur rede und sagten wir würden nicht noch mal eine nacht hier verbringen und ebenso wenig werden wir dafür zahlen. nach anfänglichen hin und her dürften wir auschecken und mussten auch nur eine nacht zahlen. eine zumutung dieses haus keine ahnung wie die überleben können. unser altes hostel war balsam auf unsere geschundenen seelen. es ist so schön sich zu hause zu fühlen. dazu kam dann noch das unser restaurantbesuch an diesem tag aussergewöhnlich gut war. guter service und gutes essen. es gibt also rühmliche ausnahmen. heute geht es zum nächsten abenteuer. eine 4 tägige fährfahrt von puerto natales durch die chilenischen fjorde nach perto montt. das wird noch einmal eine herausforderung für uns. die fähre ist fast 40 jahre alt und spartanisch für nur 52 gäste ausgebaut worden. wir werden mit 3 anderen gästen in einer 6 mann kabine in doppelstockbetten hausen. hoffentlich geht das gut. aber das warme wetter und die guten kommenden unterkünfte werden wie eine hängende möhre auf dem laufband für uns sein.

in dem sinne bis bald

Steffi, Pepe und Karsten