Archiv für den Monat: Februar 2014

Tahiti – Trauminseln im Pazifik!?!

Sali liebe Freunde, (Achtung unten ist der Link zu den nächsten Fotos)

und weiter geht die Reise sowie auch der Blog. Wir sitzen nun im Flieger gen Auckland
und lassen uns von der Air Tahiti Nui etwas durchschütteln. Steffi schaut Film und ist entspannt und Pepe schläft mal wieder und meistert excellent die Reisestrapazen. Ausser Oberschisser Papa sitzt verkrampft in seinem Sitz und versucht mit Stossgebeten die Turbulenzen zu beenden und den Flug zu verkürzen. Wie soll man bitte mit einem Ruhepuls von 135 bpm und halben Panikattacken den Aufenhalt auf Tahiti Revue passieren lassen. Ein Versuch ist es wert. Wir sind am 18.02. um 00.30 Uhr in Papeete gelandet. Unser Gastgeber Didier hat uns in Empfang genommen und zu seinem bzw. jetzt unseren Appartment gefahren. Wirklich ein kleines Schmuckstück oberhalb von Papeete mit einem herrlichen Rundumblick. Am nächsten Tag konnten wir bei schönstem Wetter den ganzen Hafen sehen. Wow. Da wir noch etwas müde waren und auch noch kein Auto hatten entschieden wir bis auf einen kleinen Einkauf in der Wohnung zu bleiben. So konnten wir alle etwas die Seele baumeln lassen und die bevorstehenden Sightseeingtouren planen. Abends haben wir mit Pepe Shrek angeschaut. Er liebt den grünen Riesen hat aber gleichzeitig auch extremen Respekt vor ihm. Am nächsten Morgen haben wir nach einem ausgedehnten Frühstück auf den Weg ins Zentrum nach Papeete gemacht. Ein kleines beschauliches Küstenstädtchen mit ca. 26.000 Einwohnern. An der Küstenpromenade entlang gingen wir Richtung Hafen. Unterwegs konnte Pepe ausgiebig auf diversen Spielplätzen toben. Am Hafen konnten wir das Kreuzfahrtschiff Queen Victoria bestaunen. Gigantisch die Ausmasse in dem kleinen Hafen. An der Fährstation entschieden wir uns für einen Kurztrip zur Nachbarinsel Moorea die angeblich eine der schönsten sein soll. Nach 30 Minuten sind wir in Moorea angekommen. Wir hatten im Vorfeld gedacht dass die Insel klein genug ist um sie zu Fuss zu erkunden. Dem war nicht so. 62 Kilometer einmal rund um die Insel waren dann doch ein ganz schönes Brett. Ok Auto mieten. Die 4 Stunden Miete beträgt 80 CHF. Ja ja die Preise sind gepfeffert. Nicht nur bei Mietwagen sondern allgemein und erst recht bei Lebensmitteln. Doch das Schicksal kam uns wiederholt zur Hilfe denn als Papa gemerkt hat dass er sein Führerschein nicht dabei hat wollten wir zum nächstgelegenden Strand marschieren weil auch keine Taxi weit und breit zu sehen waren. Nach 5 Minuten laufen hat uns ein Köter fast angefallen und somit entschieden wir wieder zurückzukehren. Doch da kam unser Engel Jocylin. Sie ist einerseits Taxifahrerin und dazu noch Fremdenführerin. Für weit weniger als die Automiete erklärte sie sich bereit uns für die nächsten 2 Stunden etwas die Insel zu zeigen und dazu die wichtigsten Geschichten dazu zu erzählen. Volltreffer. Nach einer Inselrundfahrt fuhr sie uns zum Sofitel-Hotel wo wir unbedingt den Strand ausprobieren sollten. Es hat sich wirklich gelohnt. Weisser Zuckersand mit azurblauen Wasser dazu noch Palmen. Echt Traumhaft. Danach ging es wieder auf die Rückreise nach Tahiti Nui. Nach einem kurzen Einkauf wollten wir per Taxi zum Appartment. Es war zwar nur ein kurzer Weg aber dafür extrem steil und dazu wurde es dunkel. Es hat fast 30 Minuten gebraucht ein Taxi zu organisieren. Und der Preis für 5 Minuten Taxifahrt kostet sage und schreibe 19 CHF. Allein der Zustieg ins Taxi kostet schon 17 CHF. Es war unsere  letzte Taxifahrt auf Tahiti. Ab Morgen danach konnten wir unseren Wagen am Flughafen abholen und dann wollten wir zur Inselrundreise starten. Eine Email unseres Vermieters Didier machte aber dem Vorhaben ein Strich durch die Rechnung. Kam er uns vorher eh etwas komisch und eher spanisch als französisch vor :o) entpuppte er sich nun gänzlich als Entschuldigung Arschloch. Er machte uns mit der Email darauf aufmerksam dass wir das Appartment zu reinigen haben weil dies angeblich nicht im Preis enthalten ist. Des Weiteren fragte er ob wir nicht unsere Bettwäsche sowie unsere Handtücher schon waschen könnten da er nur wenig Zeit bis zur Ankunft der nächsten Gäste hätte. Der Witz daran ist dass wir eine Übergabe um 5 Uhr morgens vereinbart hatten um unseren Flieger zu bekommen. Demnach hätten wir unserer Interpretation nach um 3 Uhr aufstehen sollen um alles wir ihn waschen zu können. Wir waren eh schon verärgert über ihn da er bei Ankunft uns einen fränzösischen Vertrag unterschreiben lassen hat und dazu uns darauf hingewiesen hatte dass Internet nicht wie auf seinem Inserat publiziert kostenlos ist sondern extra kostet. Wir schauten uns den Vertrag noch einmal genauer an und siehe da nach unseren Übersetzungen der einzelnen Passagen wollte uns Dider tatsächlich noch 80 Euro für die Reinigung abknöpfen. Das ganze drohte nun auszuufern und wir haben unseren Fall Airbnb (der Buchungsplattform) geschildert. Gott sei Dank haben wir in allen Punkten Recht bekommen und mussten keine Reinigungsgebühren bezahlen. Ebenso werden uns die Extrakosten fürs Internet (46 CHF für 5 Tage hola die Waldfeh) von den Kosten abgezogen. Die Wohnungsübergabe war entsprechend kühl und ohne viele Worte. Am liebsten hätte ich dem Monsieur mal die Meinung gegeigt was ihm einfällt eine kleine Familie so übers Ohr zu hauen. Immerhin dürfen wir bei seiner Bewertung etwas Dampf ablassen. Die 3 Tage in Sorge ist es alle Mal wert den Kollegen an den Pranger zustellen. Anyway etwas später als
geplant starteten wir zu unserem Inseltrip und schauten uns Grotten, Wasserfälle, Aussichtspunkte, Kirchen und alte Stätten der Ureinwohner von Tahiti an. Hm aber so richtig können wir das extrem gute Image von Tahiti als Trauminsel nicht bestätigen. Wenn man den Namen Tahiti hört verbindet man ausserordentlich positive Dinge damit. Sicher weilt man in einem Strandressort ist es wie in der Werbung des Reisebüros. Aber hinter den Kulissen ist es eine Insel mit wenigen Sehenswürdigkeiten und Highlights. Die Ozeankreuzer machen auch nur 1-2 Tage hier halt und dann geht es weiter. Jocylin unsere Taxifahrerin sagte auch dass Tahiti in den letzten Jahren unter den zurückgehenden Tourismus leidet. Stellt sich halt die Frage ob ca. 20 Stunden Flugzeit mit der Air France über Los Angeles und Paris lohnen um Inseln die ein überaus hohes Preisniveau hat zu besuchen. Letztendlich hat eh jeder eine andere Erwartungshaltung und Bedürfnisse. Ebenso muss man ehrlicherweise sagen dass wir mitten in der Regenzeit auf Tahiti waren. Das bedeutet dass jeden Tag intensive Schauer über die Insel fegen jedoch sind wir sehr glücklich dass das Wetter doch recht gnädig mit uns war. Es gab auch genügend Sonne zum geniessen. Hätte auch schlimmer kommen können. Ein holländisches Pärchen welches wir auf Hanga Roa getroffen hatten berichteten und von 6 Tagen Dauerextremregen in der letzten Woche. Die Armen konnten keinen Fuss vor die Tür setzten und da wird Tahiti sicherlich schlecht in der Beurteilung abschneiden. Am letzten Tag haben wir noch ein paar kleinere Sehenswürdigkeiten angeschaut aber alles im allen nur rumgehangen. Mit grosser Vorfreude sind wir nun auf den Weg nach Neuseeland und freuen uns riesig. Abschliessend noch ein kleiner Diskurs über das Verhältnis der Ureinwohner der Osterinsel und Tahiti zu Neuhinzugekommensen. In unseren Gesprächen mit Einheimischen hat man starkes befremden gegenüber den „Besatzungsmachten“ Frankreich und Chile geäussert. Beide Länder haben sich mehr oder weniger gewaltsam bzw. unter dubiosen Vertragsverhandelungen die Inseln zu eigen gemacht. Zwar werden beide Inseln finanziell massiv unterstützt und gerade im öffentlichen Sektor wie Bildung und Sozialversorgung wird einiges investiert aber die Beziehung zwischen den jeweiligen Volksgruppen ist eher gestört. Wie ein bockiges Kind was nicht ohne die Unterstützung der Eltern auskommt befinden sich die Polynesier und die Rapa Nui in der Gewissensfalle. Ihre Unabhängigkeitsbestrebungen werden aber weiter wachsen. Jocylin unsere polynesische Taxifahrerin träumt von der Unabhängigkeit weiss aber dass der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen ist. Uns ist auf jeden Fall nach 4.5 Monaten Südamerika aufgefallen dass auf Tahiti irgendwie keine rechte Freude vorhanden ist. Zur sehr scheint alles europäisch reglementiert dabei sind doch die Polynesier als eines der lustigsten Völker bekannt. Beispiel am Flughafen. In Südamerika scheit Terrorismus ein Fremdwort zu sein. Da kann man fast alles in den Flieger mitnehmen und die Kontrollen sind echt geschmeidig. Auf Tahiti hingegen muss der Terror direkt von der Tür stehen. Pass- und Gepäckkontrolle vor dem Checkin, Pass- und Ticketkontrolle vorm Securtiycheck und Pass-, Handgepäck- und Ticketkontrolle am Securitycheck. Steffi musste sich fast nackt machen wegen ihren Metalbügeln im BH und Getränke mitnehmen ist nun auch wieder tabu. Zu den ganzen Kontrollen kommen noch die spasslosen Sicherheitsbeamten. Wie in Europa halt aber auf Tahiti erwartet man das eher nicht.

Hier der Link zu den Nacktfotos :o):

https://www.dropbox.com/sc/88hhvv779ohfv2p/yHqjWbb0Wc

So nun aber Schluss mit dem Gelabber.

Eine dicke Umarmung an Alle,

Steffi, Pepe und Karsten

 

 

 

Rapa Nui – Ein kleines Paradies

Tag gesagt liebe Freunde der leichten Muse,
zunächst muss ich mich erstmal sammeln um alle Erlebnisse der letzten Tage auf die Reihe zu bekommen. Dieses kleine Eiland in Form eines gleichschenkeligen Dreiecks (ca. 13km x 23 km x 13 km) hat für seine Grösse doch erstaunlich viel zu bieten. Keine Ahnung ob es eine Insel gibt auf der Welt die mehr Mythos um sich schart als die Osterinsel. Und dieser Mythos bleibt für immer Aufrecht denn im Gegensatz zu anderen Gegenden der Erde gibt es keine Verbindung mehr zur Vergangenheit. Selbst auf der Insel gibt es viele unterschiedliche Auslegungen der Vergangenheit ganz zu Schweigen von allen hoch gelehrten Persönlichkeiten. Fakt ist wohl dass die Insel völlig isoliert von der Aussenwelt irgendwann von Menschen den heutigen Rapa Nui besiedelt wurde jedoch ist strittig wann dies war und von wo diese Menschen gekommen sind (Polynesien oder Südamerika). Diese Menschen haben einen unheimlichen Kult um die Mohais (Steinfiguren) aufleben lassen und haben sich dann Stück für Stück bis 1880 fast selbst bzw. auch durch fremde Hand (Krankheiten, Sklaverei und Krieg) ausgerottet. So waren es dann nur noch 36 reinrassige Rapa Nui die übrig geblieben sind. Sämtliche Schriften die vielleicht Licht ins Dunkel der Geschichte hätten bringen können wurden fast vollständig zerstört und somit wird es für immer ein Rätsel bleiben was genau auf der Indel passiert ist. Das tolle daran ist jedoch dass man diese Hinterlassenschaften beeindruckend gut erhalten besichtigen kann. Ein wichtiges Detail noch bevor ich von unseren Erlebnissen berichte. Fälschlicherweise habe ich immer von den Osterinseln geschrieben. Es ist aber die Osterinsel. Bis auf eine paar klitzekleine Felsbrocken um die Hauptinsel herum gibt es keinerlei bewohnte Inseln. Die nächsten bewohnten Inseln sind die Pitcairn Inseln ca. 2000 km westlich von der Osterinsel sowie eine chilenische Insel vor dem Festland Chiles ca. 3600 km östlich. Sonst ist da nur Wasser. Wir sind gut am 12.02. in Hanga Roa gelandet. Jerome unser Gastgeber hat uns abgeholt und gleich eine kleine Stadtrundfahrt durch Hanga Roa gemacht um uns die wichtigsten Dinge zu zeigen. Den ersten Tag haben wir es ruhig angehen lassen. Ein bisschen einkaufen und essen sowie das nähere Umfeld erkunden. Was sich dabei rausstellte war dass bis zum 15.02. das jährliche Tapati Fest der Rapa Nui stattfindet. Ist doch super und welch Zufall denn im Lonely Planet war zwar sowas im Februar erwähnt aber kein genaues Datum ersichtlich. Jerome meinte am nächsten Tag wäre ein grosser Umzug wo die neue König der Rapa Nui gewählt wird. Es wären ca. 2 Stunden mit etwas Tanz und es würde um 14 Uhr starten. Was am nächsten Tag folgte war der absolute Hammer. Vorweg ich weiss echt nicht mehr wann ich zum letzten Mal so kindlich in mich hinein gelacht habe und mich gefragt habe a) wie bescheuert ich eigentlich bin und b) was ich zum Henker ich hier eigentlich mache. Aber der Reihe nach. Pünktlich wie wir Deutschen halt sind standen wir um 14 Uhr auf der Matte und schauten dem schon lustigen Treiben zu. Wir standen an einem der beiden Treffpunkte für der beiden um die Krone kämpfenden Gruppen und sahen wie sich Menschen lustig anmalen liessen. Jerome meinte wenn man Lust hat könnte man sich auch anmalen lassen. Hm anmalen ist vielleicht etwas untertrieben die Leute waren entweder komplett schwarz oder hälftig dunkelbraun/hellbraun und wenn ich komplett sage dann meine ich auch komplett. Ich fragte Steffi und Pepe ob ich es wirklich wagen sollte und wir dachten dass dies doch ein Klassegag für die Kamera wäre und naja in 2 Stunden ist der Spuk ja wieder vorbei. Also kurz zur Einkleidung gehen und weiter schauen. Die Dame an der Einkleidung nickte mir lächelnd zu und gab mir einen Stofffetzen in die Hand. Jetzt begriff ich erst. Die Leute waren ja alle splitterfassernackt und hatten nur einen selfmade Stringtanga an der hinten und seitlich aus einem dünnen Stück Seil bestand und vorne ein witzigen Stofffetzen hatte. Glücklicherweise bin ich ja ein Kind der DDR und somit half mir beim ausziehen unsere FKK- Kultur meinen Scham unter den zig Menschen zu verbergen. Als Steffi mir dem String hinten zusammengebunden hatte rief mich auch schon eine Rapa Nui zum anmalen zu sich. Pechschwarze Farbe wurde mir nun von Kopf bis Fuss eingerieben ausser den spärlichen Stofffetzen dürfte ich selbst schwarz färben. Nach dem anmalen musste ich mich in die Sonne stellen um die Farbe trocknen zu lassen. Da stand ich nun mit 20 anderen Leidensgenossen in der Sonne und wusste nicht so recht wie mir geschar. Keiner konnte mir sagen was ich da überhaupt mache wozu die Aufführung gut sein soll und was meine Aufgabe sein soll. Zunächst war erst einmal warten angesagt. Nach ca. 1.5 Stunden dachten wir es geht nun endlich los. Neugierig dürften alle Blackman in einen hinteren Bereich der Vorbereitungen. Dort angekommen erblickte ich riesige hölzerne Tafeln welche auf Baumstämmen befestigt waren. Sah ganz lustig aus aber was bitteschön haben wir damit zu tun. Es kam eine Art Oberhäuptling der Rapa Nui und spannte jeweils ein Seil um die Gedenktafeln und beorderte uns an das Seil. Ok und nun. Wie wir sollen das ca. 1000 kg schwere Monstrum ziehen. Ahja verstanden und warum hat das Teil verdammt nochmal keine Räder. Ich glaub es kaum in das Seil werden kleinere Baumstämme geflechtet und wir sollen wie an einer überdimensionalen Pferdekutsche Stellung beziehen bloss das wir in diesem Fall die Pferde sind. Tolle Axt. Der Erste Zugversuch endet in einem lauten Stöhnen ohne das sich das Teil auch nur einen Millimeter bewegt hat. Leute. Wir brauchen mehr Leute. Ok nun sind wir 5 Zugmenschen mehr. Noch einmal der Versuch. Wow unter extremer Kraftaufwendung bewegen wir das Ding doch tatsächlich ein paar Meter. Der Häuptling nickt zufrieden. Also wieder Pause und warten. Es vergehen wieder 2 Stunden ohne das irgendetwas passiert oder ich nun mehr über den ganzen Spass weiss. Dann kommt unsere Anmalerin und will uns den Feinschliff geben. Das heisst Kopfschmuck aus einem Palmenblatt weisse gemalte Figuren und Muster auf unsere schwarze zweite Haut und als Höhepunkt bekommen wir alle einen riesigen Holzpenis den wir irgendwie an unserem String befestigen sollen. Manche stecken sich das Teil auch direkt in die Hose. Darüber können wir wie kleine Kinder einfach nur feiern trotz Kommunikationshürde. Nun heisst es wieder warten. Und so langsam macht sich bei Steffi, Pepe und mir Hunger und Durst breit. Konnten wir anfangs noch ein paar Snacks kaufen war nun unser Geld alle. Ausserdem hatte Pepe keinen Bock mehr auf die lange Warterei. Also entschied Steffi Geld vom Automaten holen zu gehen. In der Zwischenzeit dürften wir dann unser hölzernes Standmuseum auch wieder ein paar Meter zum Ausgangspunkt des Tages ziehen. Was für ein Kraftakt aber solange es nur die paar Meter sind soll mir der Spass recht sein. Steffi hat auch schon zig Fotos von mir und allen anderen Teilnehmern geschossen und noch heisst die Motivation once in a lifetime. Endlich es ist 18 Uhr und es geht los. Wir dürfen auf die Paradestrasse einbingen und ein paar Meter das Teil hinter uns herziehen. Ich fühle mich wie im Zirkus. Tausende von Schaulustigen säumen die Strassen und veranstalten ein Blitzlichtgewitter wie auf dem roten Teppich bei der Oskarverleihung. Erst jetzt realisiere ich was hier abläuft. Ich bin Teil eines Rapa Nui Umzuges. Schwarz und weiss bis zur Unkenntlichkeit bemalt nackt bis auf ein bisschen Stoff zwischen meinen Beinen und einem riesen Schwanz an der Seite ziehe ich wir ein Ochse eine antike Holztafel durch die Gegend und lass mich dabei von tausenden aus- bzw. anlachen. Dazu kommt die Hiobsbotschaft dass dies eine Art Touch Guy Race a la Rapa Nui ist. Die Strecke ist 3 Kilometer lang und das Ziel ist das Festivalgelände unten am Strand. Und genau da ist der Moment wo ich kindlich in mich hineinfeiere und mich frage was in aller Welt ich hier eigentlich mache. Steffi kommt nach einer Weile völlig entnervt vom Automaten zurück. In der Hektik habe ich ihr nicht den Code gesagt. Dadurch haben wir alle noch immer nichts zu Essen und zu Trinken. Ich kann Steffi noch einmal überreden zum Automaten zu gehen um es mit Code zu versuchen. Leider hat sie keinen Erfolg und somit streicht sie die Segel und geht mit Pepe nach Hause. Schade aber total verständlich denn irgendwie sind wir in diese Sache völlig unvorbereitet reingerutscht und nun müssen wir dafür Tribut zahlen. Das bedeutet auch für mich dass ich die nächsten Stunden auf mich allein gestellt bin und zusehen muss wo ich flüssiges herbekomme. Nach ca. einer Stunde passieren wir eine Schleuse. Wie sich herausstellt werden hier alle Teilnehmer der beiden um die Krone kämpfenden Gruppen bewertet. Jeder Teilnehmer der ein tolles Outfit vorzuweisen hat geht mit 10 Punkten in die Bewertung ein. Weniger gut geschmückte Teilnehmer bekommen nur 5 oder gar 3 Punkte. Stolz wie Bolle stehen wir da und bekommen alle die Höchstpunktzahl und dürfen den Karren ohne Räder weiter richtig Festivalgelände ziehen. Gegen 23 Uhr kommen wir endlich auf dem 3 Kilometer entfernten Festivalgelände an. Völlig fertig und mit den Kräften am Ende liegen sich wildfremde Männer in den Armen. Da sich unterwegs 2 Mitstreiter verabschiedet haben und noch dazu 2 Mal das Tau gerissen war und die Reparatur all unsere Kräfte gekostet hatte waren die letzten Meter eine wahre Tortur. Aber Not schweisst zusammen und lässt ein Teamspirit entstehen und so haben wir alle die Rapa-Nui-Tough-Guy Variante überlebt und auf ewig in unserem Gedächtnis. Nach unnd nach treffen nun alle Teilnehmer der Parade ein und auf der Bühne erreicht der Wettbewerb um die Krone Rapa Nuis seinen Höhepunkt. Die Jury zählt sämtliche Punkte zusammen und verkündet feierlich das Ergebnis. Punktgleichstand. Das bedeutet dass zum ersten Mal in der ca. fünfzigjährigen Geschichte dieses Umzuges zwei Königen gewählt wurden. Einzigartig und auch wohltuend denn somit gehören alle zu den Gewinnern. Erschöpft und dehydriert kann ich denn nun folgenden Feierlichkeiten nicht mehr beiwohnen und mach mich auf den Heimweg. Da Steffi alle Klamotten mitgenommen hatte bleibt mir nichts anderes übrig als in meinem Aufzug nach Hause zu trotten. Hoffentlich lande ich nicht wegen öffentlicher Ruhestörung im Knast. Bis auf zwei Hundeangriffe aus irgendwelchen Grundstücken geht aber alles gut. Beim ersten Angriff habe ich meinen 30 cm Penis als Verteidigungsinstrument gezückt. Ein Bild für die Götter. Ein nackter schwarz bemalter Europäer organisiert im wahrsten Sinne des Wortes schwanzwedelnd seinen Rückzug vor einem bellenden Hund. Zeitungsschlagzeile am nächsten Morgen – Hund von Penis erschlagen :o). Zu Hause angekommen ist Gott sei Dank Steffi noch wach denn nun folgt ein einstündiges Reinigungsdesaster. Das Zeug klebt wie die Sau am Körper und muss fein säublich mit der Handbrüste abgeschrubbt werden. Schmerz lass nach. Erschöpft fallen wir beide ins Bett und schlafen augenblicklich. Am nächsten Morgen fülle ich mich wie ein alter Mann. Muskelkater in jeder Muskelfaser. Egal wir mieten uns ein Auto und erkunden die nächsten zwei Tage die Insel. Erster Stop ist der Rano Kau Krater. Einer von den drei erloschenen Hauptvulkanen die die Osterinsel erschaffen haben. Beeindruckend. Danach schauen wir uns das rekonstruierte Rapa Nui Dorf Orongo an. Weiter geht es zu den Mohai Plattformen. Diese typischen Steinsskulpturen sind schon aussergewöhnlich wenn man bedenkt dass sie von Menschenhand ohne moderne Hilfsmittel erschaffen und an die jeweilige Ort transportiert wurden. Noch beeindruckender ist der Besuch des Steinbruches am nächsten Tag. Hier hat man den Eindruck als wurde erst vor kurzem die Arbeit eingestellt. Keine Ahnung wie viele Menschen hier gearbeitet haben aber es müssen extrem viele gewesen sein. Aus dem blossen Fels wurden die Mohai gehauen und nun liegen sie verstreut in der Gegend rum bzw. die halbfertigen sind noch im Fels verankert. Da staunt der Laie und wundert sich der Fachmann. Am Nachmittag besuchen wir noch den Anakena Strand. Wow was für ein wunderschönes Fleckchen Erde. Schöner Zuckersand und kristallklares Wasser begeistern uns alle und erst recht Pepe. Hier kann man es echt aushalten. Lufttemperatur täglich um die 27 Grad und Wassertemperatur 25 Grad. Was will man mehr. Die letzten beiden Tage gehen wir es wieder etwas ruhiger an und bleiben im Ort. Pepes neue Freundinnen Edith und Heidi nehmen uns ein bisschen Betreuungsarbeit von Pepe ab. Beide sind Mitte 70 und wie zwei alte Waschweiber die nicht mit und nicht ohne einander können. Getrennt voneinander lästern sie über die jeweils andere und das ist Comedy aller höchster Güte. Heidi hat Pepe besonders ins Herz geschlossen. Unentwegt tobt er mit ihr herum und wir alle können darüber nur herzlich lachen. Am Abend besuchen wir noch einen künstlich erschaffenen Pool an der durch Vulkangestein zerklüffteten Küste. Mitten in diese schwarzen Gesteinsbrocken wurde ein Betonbecken geschaffen mit einer Öffnung zum Meer. Durch diese Öffnung schlagen die Wellen immer neues Wasser in den Pool. Es ist wie eine Art natürliches Wellenbad. Zu uns gesellen sich noch ein paar Hunde. Echt intellegent. Weil sie wissen dass sie ohne Menschenhand nicht aus dem Pool kommen springen sie erst hinein wenn sich jemand im Pool befindet. Wenn sie dann ein paar Runden geschwommen sind stupsen sie dann zärtlich mit der Nase jemanden an mit der Bitte sie aus dem Pool zu heben. Wie schon geschrieben hat sich die Osterinsel wie ein kleines Paradies präsentiert. Jedoch bleibt auch festzuhalten dass zwischen den Rapa Nui und den Chilenen eine gewisse Spannung zu spüren ist. Aber das Verhältnis ist wohl so wie bei Edith und Heidi. Trotz aller Unabhängigskeitsbewegungen der Rapa Nui könnten sie doch ohne externe Hilfe in dem Fall Chile nicht leben. Die anfängliche Skepsis hat sich in eine wahre Begeisterung umgeschlagen. So können wir auch unseren Gastgeber Jerome verstehen. Er ist eigentlich Franzose und hat vor 20 Jahren seinen Militärdienst auf Tahiti abgehalten. So wollte er nur kurz hier Ferien machen und wieder abzischen. Tja und dann kam die Liebe für eine Frau und für die Insel seinem Schicksal zuvor und seitdem lebt er hier. Wehmütig müssen wir unsere Koffer packen um unsere nächste Station unserer Reise anzugehen. Jerome fährt uns noch zum Flughafen und schenkt zum Abschied Pepe eine Mini Mouse. Pepe flippt vor Begeisterung fast aus. Checkin und Flug klappen prima ausser das die Zeit etwas bescheiden ist. Abflug 00.05 Uhr Ankunft 00.30 Uhr in Tahiti. Um so erstaunlicher ist Pepe bei all dem Stress. Er ist ein wahrer Reiseprofi und macht alles prima mit. Er schläft 5 Stunden im Flieger und im Anschluss noch einmal 5 Stunden in der neuen Unterkunft als wär es das normalste der Welt. Zu Tahiti gibt es dann bald ein paar Zeilen.

Also bis dahin liebe Grüsse

Steffi, Pepe und Karsten

Goodbye Südamerika

Sehr geehrte Damen und Herren,

unsere Busfahrt nach Mendoza ist schnell und gemütlich über die Bühne gegangen. Dank der netten Dame beim Checkin dürften wir sogar ohne Aufpreis unten an unserem geliebten Ort Platz nehmen. Ebenso erfreulich war das Penelope uns wie gebeten ein ruhiges Appartment ohne Verkehrslärm in Santiago gegeben hat. So können wir geschmeidig die letzten beiden Tage in Santiago bzw. in Südamerika ausklingen lassen. Naja geschmeidig ist eigentlich anders. Wäsche waschen und Einkäufe stehen auf dem Programm und Pepe soll noch einmal den tollen Spielplatz als Zuckerchen besuchen dürfen. So vergeht dann der letzte Tag vor Abflug wie im Fluge. Zwei Ankedoten noch zu Santiago. In der Innenstadt gibt es für das männliche Klientel nette Bars. Wir haben uns auch in eine solche Bar verlaufen. An sich sieht alles ganz normal aus bis auf die Kellnerinnen die noch heisser als im Hooters rumrennen. Eine Legende besagt das gerade in den Mittagspausen die Herren der Schöpfung auf einen kurzen Espresso vorbeischauen und der Chef des Hauses spontan und ohne Vorwarnung die Luken des Cafes dicht macht und exakt für 60 Sekunden die Kellnerinnen auf den Tischen tanzend blank ziehen. Leider war uns das nicht vergönnt bzw. Gott sei Dank :o). Die zweite Anekdote dreht sich ums Speiseeis. Da wir sehr oft wegen den Spielplätzen in den Parks Santiagos Zeit verbringen bekommen wir fast einen Tinitus vom Gebrüll der Eisverkäufer. Alle 2 Minuten streifen die Pain in the Ass Herrschaften mit Styroporboxen laut Helado schreiend durchs Revier. Selbst in den Fussgängerpassagen der Innenstadt ist man vor diesem Gebrüll nicht sicher. Hhhhhhhheeeeeeeelllllllllllladooooooooooo welle??? Würde man 5-6 dieser Zeitgenossen als Bauchladenverkäufer in den Letzigrund schicken würde man entweder neue Rekordumsätze erreichen oder irgendwann bei den genervten Fussballsfan eine Massenschlägerei verursachen. Nun gilt es Taschen packen für die nächste grosse Reise. Die Osterninseln stehen auf dem Plan. Nach fast 4.5 Monaten verlassen wir den südamerikanischen Kontinent. Er war definitiv sehr beeindruckend gepaart mit extrem vielen positiven Erlebnissen. Südamerika hat uns sehr überrascht denn unsere Erwartungen waren eher tief angelegt. Wenn wir noch in Rio gedacht haben….verdammt wie bekommen wir die nächsten 4 Monate um ist uns der südliche Teil des Kontinents ans Herz gewachsen und so verlassen wir doch etwas wehmütig diesen Teil Erde mit dem Wissen unbedingt den nördlichen Teil des Kontinents auch zu entdecken. Um 5.45 Uhr klingelt der Wecker. Duschen, anziehen und runter zum Taxi. Der Taxifahrer will schon beim einsteigen sein Geld. Nicht mit uns…erst Flughafen dann Money. Immer wieder will er während der Fahrt uns das Geld aus den Rippen leiern. Am Flughafen angekommen packt er unsere Koffer aus und als ich ihm das Geld geben möchte setzt er sich bockig in den Wagen. Ich frage ihn ob er kein Geld möchte doch er stammelt nur was von Polizei. Ich sage ihm er könnte gern die Polizei holen. Wutentbrannt flucht er auf spanisch und ich auf deutsch und tauschen dann doch noch das Geld von der einen Hand zur anderen. Komischer Vogel. Ach ja ab pro pro Geld. Das Geld für die Taxifahrt haben wir am Vortag auf der Strasse gefunden. Als wir gerade eine grosse Strasse bei grün überqueren liegen plötzlich wie aus dem nichts ziemlich viele 5000 Pesoscheine rum (ca. 9 CHF). Wie von der Tarantel gestochen stürzen Leute aus ihren Autos und heben das Geld auf. Wir ergattern auch 3 Scheine wollen es eigentlich dem Besitzer zurückgeben aber da ist niemand und alle anderen frischgebrannten Geldbesitzer gestikulieren dass wir doch bitte schön das Geld behalten sollen. Na gut so soll es sein. Am Checkin-Schalter angekommen läuft alles soweit nach Plan aber die Verspätungen ziehen sich wie ein roter Faden durch unsere Reise. Diesmal sind es knapp 2 Stunden. Naja besser als 27 Stunden :o) denken wir. Der Flug war dann bestens. Neuer Flieger, gutes Essen, tolles Entertainment und nette Flugbegleiter. Nach etwas mehr als 5 Stunden sind wir auf einer der sagenumworbensten Inseln der Erde den Osterinseln bzw. Rapa Nui gelandet aber dazu mehr im nächsten Blog.

Dicke Umarmung

Steffi, Pepe und Karsten

 

 

 

 

Das Tor zum Aconcagua

und weiter geht es im Text Kameraden,

Uspallata liegt ca. 500 Kilometer südlich vom Valle Fertil und ist einerseits die letzte grosse Stadt auf argentinischer Seite wenn man die Anden gen Chile überwinden will und andererseits Ausgangsort für viele Expiditionen auf Süd- und Nordamerikas höchstem Berg dem Aconcagua (6959 Meter hoch). An der Stelle möchte ich noch einmal das Thema Strasse ist nicht gleich Strasse in Argentinien aufgreifen. Eigens für diese Fahrt hat Papa sich Kartenmaterial besorgt und schnell einen viel kürzeren Weg als Google Maps nach Uspallata gefunden. Ok es sind sichtbar kleine Strassen aber selbst Schotterpisten sind wir ja schon aus dem Valle Fertil und auch aus dem Torres del Paine gewohnt. Zuerst bleibt dann auch die Strasse schön asphaltiert doch nach 30 Kilometern kommt Schotterpiste. Auch kein Problem. Doch nach weiteren 30 Kilometern ändert sich die Schotterpiste langsam aber sicher zu einem Offroad- Paradies. Dumm nur das wir kein Offroadvehikel haben. Ok bis zur nächsten Asphaltstrasse sind es noch 70 Kilometer. Zurück sind es mittlerweile auch 70 Kilometer. Tolle Wurst. Was tun? Da kommt uns ein Jeep mit Landarbeitern entgegen und wir stoppen den Wagen und fragen in unserem Hilfsspanisch ob das tatsächlich der Weg nach Uspallata ist. Antwort ja. Dann die Frage ob die Weiterfahrt mit unserem Auto sinnvoll ist und an dem Gelächter und Kopfschütteln der 8-9 Männern auf der Ladefläche ist zu entnehmen dass unser jetziger Standort mit unserem Auto schon an ein Wunder grenzt. Schweren Herzens drehen wir wieder um und entsprechend sauer ist Papa aufgrund seiner naiven Fehlplanung. Manchmal ist dann doch Google Maps die bessere Wahl. Der Spass kostet uns gnadenlose 2 Stunden Extrafahrt und so kommen wir völlig gerädert abends in Uspallata an. Unser Hostel liegt etwas ausserhalb der Stadt aber trotzdem ist es für ein Hostel mehr als nett. Mama kocht wieder was feines und beim Essen lernen wir Arni aus Holland kennen. Schnell verabreden wir uns zusammen die morgige Andenetappe in Angriff zu nehmen. Am nächsten Morgen wollen wir hoch hinaus. Zuerst schauen wir uns auf 2700 Meter die Puente del Inca an. Eine in tausenden Jahren entstandene Naturbrücke über den Rio Mendoza. Versetzt mit Schwefelablagerungen gibt es ein prächtiges Farbenspiel zu beobachten. Danach fahren und laufen wir zum Aussichtspunkt auf den Aconcagua auf 3000 Meter. Der Berg sieht wenig spektakulär aus für seine Höhe. Gegenüber anderen bekannten Bergen fehlt dem Berg einfach das einizigartige Relief. Deshalb erstarrt eher nicht vor den 7000 Metern Berg. Der Höhepunkt ist dann schliesslich der Cristo Redentor auf 3848 Meter. Über die alte Passstrasse von Argentinien nach Chile kämpft sich unser Wagen über wiederum Schotterpisten dem Ziel entgegen. Am Fusse des Berges wollen wir eigentlich auf Grund der letzten Erfahrung mit solchen Strassen wieder umkehren aber das sehen wir zig Fahrzeuge auf den wahnsinnig steilen Serpentinen. Wenn die das können können wir das auch und nach knapp 20 Minuten sind wir dann oben angekommen. Das Termometer zeigt 10.5 Grad. Abfahrt in Uspallata war bei 32 Grad wohl bemerkt. Dort oben auf dem Pass ist befindet sich die Grenze zwischen beiden Ländern sowie eine 1904 aufgestellte Christusstatue die dem Ort seinen Namen gibt. Dazu kommt noch ein wunderbarer Blick auf die Anden. Immer wieder kämpfen sich während unserer Zeit dort oben erschöpfte Mountainbiker den Berg hoch. Exht starke Leistung und Hut ab. Die Rückfahrt nach Uspallata geht bei vielen Gesprächen mit Arni sehr schnell vorüber. Wie nebenbei erwähnt er das in der Nähe Mendoza am Vortag ein schlimmer Busunfall passiert ist und ob wir davon gehört haben. Aufgrund fehlenden Internets war die Info für uns neu doch im Cafe wo wir nach der Ankunft einen Kaffee trinken wollen liegt die neuste Tageszeitung aus. Oh mein Gott was für schreckliche Bilder. Ein kalter Schauer läuft uns bei den Bildern den Rücken runter und in jedem Fall fühlen wir mit den Hinterbliebenen. Die argentinische Zeitung hat sogar eine komplette Passagierliste abgedruckt und unter den spanisch klingenden Namen sind auch drei Deutsche dabei. Nochmals wird uns extrem Bange und mulmig. Zum einen wissen wir nicht was in der Heimat darüber berichtet wird und zum anderen haben wir uns ja ewig nicht zu Hause oder per Blog gemeldet. Schnell in Hostel und nach Hause Entwarnung schicken doch im Hostel gibt es kein Internet. Also noch einmal in die Stadt doch das Internet ist überall ausgefallen. Somit müssen wir uns auf morgen im Hotel in Mendoza vertrösten. Unruhig schlafen wir dann auch ein. Am nächsten Morgen geht es dann wieder zurück nach Mendoza. Diesmal auch wieder über 60 Kilometer Schotterpiste da wir noch einen Pass, einen kleinen Canyon und das berühmte Villavicencio anschauen wollen. Die beiden erstgenannten Ziele waren ganz ok aber wir merken dass wir langsam genug gesehen haben von der Landschaft. Villavicencio war dann ein totaler Reinfall. Aus den Ort kommt angeblich ein wunderbares Wasser gleichen Namens und das Haus wo die Quelle sein soll ziert jede Flasche von dieser Marke. Dort angekommen bietet die Gegend zwar Oasenmässig einen schönen Kontrast zur sonstigen Wüste aber das Haus bzw. Hotel ist verlasseb und teilweise verfallen und als Krönung muss man wir den enttäuschenden 10 minütigen Rundgang auch noch Eintritt zahlen. Peinlich. Um so schöner war der Ort unserer letzten Etappe des Tages. Wir besuchten in der Nähe von Mendoza das Weingut der Familie Zuccardi. Ein wunderbarer Ort der Weinkunst. Erst gibt es eine fast 2 stündige Führung durch das Gelände mit der chronologisches Erklärung wie aus der Traube Wein gemacht wird. Danach können wir noch 2 Weine degustieren. Abends fallen wir erschöpft ins Bett. Der 2200 Kilometertrip ging an die Substanz und morgen müssen wir wieder zurück nach Santiago. 8 Stunden Busfahrt mit den Gedanken an das Busunglück von Mendoza……

Fortsetzung folgt….

Auf nach…wie hiess der Ort gleich noch mal

Salut Kollegen,

ach so ein deutsches Wertprodukt ist schon was feines und bringt Erinnerungen mit sich. Ja genau hier ist von unserem Mietwagen die Rede. Ein Opel Corsa Stufenheck Baujahr 2013 welcher aber so daher kommt als wenn wir immer noch 1996 schreiben als ich für viele Monate Opel Corsa fahren dürfte. Dazu kommt noch etwas befremdend, dass sich hier alle Opels Chevrolet nennen. GM lässt grüssen. Fensterheber Fehlanzeige, genauso wie ABS, Airbags, Seitenaufprallschutz und das ganze neumodische Zeug was es in Europa in jeden Wagen als Standard geschafft hat. Egal, wir wollen ja nur von A nach B kommen und dass hast in den nächsten 10 Tagen 2200 Kilometer fressen. Autofahren in Argentinien ist nicht wirklich anstrengend aber monotone Strassen die eine Ewigkeit geradeaus führen und die ebenfalls monotone Landschaft zermürben bei über 40 Aussentemperatur jeden Autofahrer. Dazu kommt die sensationelle Ausschilderung der Strassen. Es ist quasi keine Vorhanden und wenn dann doch eher Irre führend. Gott sei Dank gibt es kein extremes Strassennetz und so müssen Logik und Ausschlussprinzip bei fehlenden Navi weiterhelfen. Wir haben uns vorweggenommen nur sehr selten verfahren und sind immer ans Ziel gekommen. Ausser der Umstand das Strasse nicht gleich Strasse in Argentinien ist hat uns Nerven gekostet aber dazu mehr. Unsere Reise sollte nun nach San Augstin de Valle Fertil bzw. Valle Augstin oder Valle Fertil führen. Da sind mehrere Bezeichnungen im Umlauf. Der Ort mitten in the middle of nowhere ca. 420 Kilometer oberhalb von Mendoza. Was zum Henker wollen wir da überhaupt. Der Ort liegt in der Nähe (nach argentinischen Verhältnissen) von zwei aussergewöhnlichen Nationalparks (Talampaya und Ischigualasto) und diese wollen wir dann gerne besuchen. Bei einer Grossfamilie die einIge Cabanas besitzt finden wir etwas ausserhalb des Ortes nach 6 Stunden Fahrt Unterschlupf. Der Ort wirkt auf den ersten Blick wie eine Geisterstadt. Im Reiseführer war die Rede von 4000 Einwohnern doch wo sind die denn alle. Wären noch ein paar Strohballen durch die Strassen gerollt wäre die Westernszenerie perfekt gewesen. Es ist 17 Uhr und es ist alles verrammelt und verriegelt. Zurück zur Unterkunft. Die Familie gibt uns den Grund der Geisterstadt. Siesta ist das Stichwort und die geht hier bis 19 Uhr weil es am Tag so unbarmherzig heiss ist und deshalb die Menschen nur am Morgen oder eben wieder am Abend in die Stadt oder aus dem Haus kommen. Ok ab in den Pool und warten. Nebenbei bringen wir Pepe immer mehr das Schwimmen bei. Mit seinen neuen Mickey Mouse Schwimmflügeln kann er sich fast wie ein Profi auf dem Bauch und auf dem Rücken über Wasser halten. Endlich 19 Uhr. Der Margen knurrt. Ab in die Stadt und tatsächlich es gibt Menschen und auch Läden. Ab in den Supermarkt zum Essen und Trinken einkaufen. Danach geht es zum empfohlenen Fleischer. Heute soll es Kalbskotelett sein. Der Fleischerkollege geht hinter in seine Kammer und holt ein riesiges Stück Fleisch hervor. Dann schmeisst er seine Kreissäge an und fragt wie dick denn die Stücke sein dürfen. Rrrrrratsch hat er zwei Mörderteile abgetrennt und verlangt für 2 Mal 400 Gramm 48 Peso. Also auf deutsch 800 Gramm Kalbskotelett für 6 CHF. Keine Ahnung was man an Fleisch in der Schweiz für 6 CHF bekommt aber viel kann es nicht sein. Dann geht es ab zur Wäscherei. An diesem Tag bereits zum vierten Mal. Immer was immer irgendwelche Zettel an der Haustür wo sich die Dame der Wäscherei befindet mit der Bitte anzurufen wenn es dringend ist. Ohne Telefon kein Anruf also versuchen wir wieder unser Glück mit Erfolg. Eine Dame hat sich in ihrem Hinterhof ein paar Waschmaschinen hingestellt und wäscht für alle im Ort die nicht über solche technischen Geräte verfügt. Für 12 CHF können wir unsere Wäscheladung da lassen und am nächsten Tag sauber wieder abholen. Vorher mussten wir jedoch jedes Wäschestück nach Art sortieren und es wurde einzeln berechnet. Für 12 CHF soll es uns recht sein. Die nächsten Tage sind eigentlich schon vor definiert. Jeweils immer einen Tag Ausflug und dann einen Tag Erholung. Zurerst geht es nach etwas Erholung in den Parque Nacional Talampaya. Dieser liegt ca. 130 Kilometer nördlich von Valle Fertil und besticht durch einen 180 Meter hohen Canyon. Mit einem 4×4 LKW geht es in den Canyon. Und was wir dann zu sehen bekommen lässt uns fasst den Atem stocken. Der Grand Canyon in den USA ist weltbekannt und weit grösser als der Talampaya aber die Wände der Canyon gehen wie abgeschnitten steil gerade vom Boden in die Höhe. Dazu kommen noch freistehende Felsformationen wo fast immer der Verdacht entsteht das diese Felsformationen von Menschenhand unter architektonischer Meisterleistung dort hingestellt worden so surreal sehen die Dinger aus. 3.5 Stunden fahren wir bei segender Hitze durch den Canyon und besichtigen alle Sehenswürdigkeiten. Dazwischen gibt es einen kleinen Apero. Wir trauen unseren Augen kommt. Unsere Körper schreien fast sekündlich nach mehr Wasser und die Tourführer tischen leckeren Weisswein mit Chips, Erdnussflips und salzigen Erdnüssen auf. Wir sind 20 Leute auf der Tour aber die 5 Schalen bleiben erstaunlicherweise voll. Was aber am meisten speziell in Argentinien nervt sind die Extrapreise für die „gutbetuchten“ Ausländer. Ist ja ok mag man denken. Doch dafür bekommt man nichts geboten denn Englisch ist Fehlanzeige. So sind alle Führungen in Spanisch. Schade so erfährt man dann nur die Sachen die man sich aus dem Reiseführer sucht oder gegoogelt hat. Da bleibt ein fader Beigeschmack in jedem Fall. Auf der Rückfahrt fallen uns wieder die vielen Tiere auf und neben der Strasse auf. Kühe, Pferde und Ziegen säumen die Strassen und behindern oftmals den Verkehr und das anscheinend weit weg jeglicher Zivilisation. Einige Kadaver zeugen vom harten Kampf der Tiere in der Trockenheit jeden Tag aufs neue zu überleben. So gilt es Futter zu finden und dabei nicht überfahren zu werden. Nach einem Tag Pause am Pool wollen wir jetzt die nähere Umgebung erforschen. Die Touristeninfo meint ein Roundtrip durch das Valle Fertil wäre eine feine Sache und dazu nicht allzu anspruchsvoll in Sachen Distanz. So ziehen wir dann auch los. Wie die Frisöre ohne die sonstigen Ausrüstungsgegenstände. Die angebliche Strasse entpuppt sich als Schotterpiste die unseren treuen Opel fast an die Belastungsgrenzen führt. Dazu kommt wiederum die ausserordentlich gute Ausschilderung. Hm so nach 1 Stunde Fahrt durch die öde Landschaft wird uns langsam mulmig. Waren anfangs noch Menschen und Autos zu sehen ist nun keine Zivilisation erkennbar. Der Tank wird immer leerer und auch unsere Wasserreserven werden langsam knapp. Lieber Gott lass uns bitte nicht in dieser Hitze in einem einsamen Tal stranden. Ein ums andere Mal küsst die Bodenplatte des Wagens den Boden dazu muss Papa aber immer richtig Gas geben damit wir nicht stecken bleiben. Nach 2.5 Stunden Angst kommen wir endlich an der Asphaltstrasse zurück nach Valle Fertil an. Alter Verwalter…..was war denn an dieser Tour bitteschön easy. Es hätte eine Etappe der Paris – Dakar sein können. Haken drunter….nun kennen wir das verdammte Tal Fertil und Mensch und Maschine sind wohl auf. Nach einem weiteren Tag Pause ging es dann in den Parque Nacional Ischigualasto. Hier dürfen wir dann mit dem eigenen Auto wieder über Schotterpisten auf einen geführten 40 Kilometer langen Rundkurs durch das so genannte Mondtal. Und tatsächlich wenn die Amis wirklich die Mondladung gefakt haben dann muss der Streifen im Ischigualasto gedreht worden sein. Kaum Vegetation. Weisse kahle Landschaften und dahinter erhebt sich ein rotbrauner Bergrücken. Gerade zu gespenstisch und bei wiederum 40 Aussentemperatur anstrengend für Mensch und Maschine. Ausser Pepe findet es super und will wie im Talampaya Nacional Parque Monster und Verstecken spielen. In dem Park sind auch viele Dinosaurierknochen gefunden worden da sich die Erdschicht des Trias (-250 Millionen vor unserer Zeit) an der freien Oberfläche statt tief in der Erde befindet. Wie im Talampaya ist die Mondlandschaft wieder von freistehenden skurilen Steingebilden gesäumt. Dazu kommt noch eine Bocciabahn. Dort liegen ca. 100 rundgeschliffene Steine in der Wüste und man könnte tatsächlich denken dass hier Boccia gespielt wurde. Alles im allen zwei sensationelle Nationalparks die auf alle Fälle die Mühen der Anreise wert waren. In Valle Fertil haben wir uns in den 7 Tagen immer heimischer gefühlt und das Dorf leben immer intensiver kennengelernt. So haben wir uns so manchen Abend am Grill über Gott und die Welt unterhalten. Der Arzt des örtlichen Krankenhauses konnte ein wenig Deutsch und auch Englisch und so tauschten wir uns über die jegweiligen länderspezifischen Gegebenheiten aus. Was auf jeden Fall für ganz Argentinien bleibt und sich im Valle Fertil wieder bestätigt hat ist die Zufriedenheit der Menschen mit ihrem Land und der Politik. 9 von 10 Leute finden die Präsidentin Kirchner und ihre Politik nicht gut. Dem Land geht es schlecht und viele sehen in der Zukunft keine Besserung. Die galoppierende Inflation macht den Menschen zu schaffen. Dazu kommt eine immense Korruption und eine für Argentinien negativ ausfallende Globalisierung. Irgendwie muss da ein Zusammenhang zwischen der schlechten Regierung, der Korruption in eben dieser und den zahlreichen ausländischen Firmen liegen. Wenn man beispielsweise in den Supermarkt selbst in Valle Fertil geht dann entdeckt man kaum argentinische Firmen in den Regalen. Unilever, Nestle, Coca Cola und Co sind omnipresent. Eine eigene argentinische Industrie ist kaum sichtbar. Betonwerke heissen Holcim, Minen sind in canadischer Hand, die Automobilbranche ist fest in deutsch-französich-japanischer Hand und so weiter und so weiter. Irgendwie beklemmend. Unsere Zeit im Valle Fertil neigt sich dem Ende entgegen. Morgen geht es weiter nach Uspallata.

Fortsetzung folgt….

Mit Herzkaspar nach Mendoza

Guten Tag erstmal,

wie angedroht haut Papa heute mal richtig in die Tasten uns so folgt gleich der nächste Bericht über die Fahrt nach Mendoza und natürlich über die Stadt selber. Da das Office des Busunternehmens gleich in der Nähe unserer Unterkunft war konnten wir unsere Tickets bequem dort kaufen und nicht am wusseligen Busbahnhof. Ein Ticket nach Mendoza (ca. 400 km) kostet 30 CHF und per Zufall haben wir auch noch 1. Klasse gebucht. Hätte uns auch mal jemand sagen können das die meisten Busse zwei Klassen haben. Die Fernbusse sind meist doppelstöckig und so ist oben die 2. Klasse (auch schon sehr bequem) und unten die 1. Klasse mit extremen Pornosesseln. Wir hatten uns schon im Vorfeld dazu entschieden unten zu sitzen weil wir dann nicht die enge Treppe nach oben mit Pepe nehmen müssen. So zeigten wir der Dame wo wir sitzen wollen doch sie sagte weder das es 1. Klasse ist noch das es mehr kostet. Im Nachhinein waren wir sehr glücklich drüber denn der Aufpreis ist gering (6.5 CHF) der Komfort aber um Welten besser wenn man mit Pepe auf dem Schoss 8 Stunden Bus fahren muss. Am nächsten Tag fuhren wir wieder mit der U- Bahn zum Busterminal und dann ging die wilde Reise los. Einmal hoch auf die Anden und auf der anderen Seite wieder runter. Auf chilenischer Seite ist der Anstieg brutal. Innerhalb weniger Kilometer windet sich die Strasse über viele Serpentinen auf 3200 Meter hoch. Das Herz pocht und das atmen fällt einem sichtlich schwerer. Bei der Grenzkontrolle Nahe dem Pass müssen einige Mitfahrer auch ihrem unbehagen freien Lauf lassen und begingen die Vögel zu füttern. Ob es wegen der Höhe ist oder wegen dem Essen ist nicht überliefert. Wäre ja auch irgendwie blöd neben einem Erbrechenden zu stehen um zu fragen ob die Höhe an seinem Übel Schuld wäre. Zeit wäre aber reichlich gewesen für lustige Unterhaltungen denn der Aufenthalt an der Grenze zog sich 2 Stunden in die Länge was aber die Regel zu sein scheint. Erst einmal hinten an der Busschlange anstellen. Dann irgendwann aussteigen um geschlossen mit allen anderen zur Passkontrolle zu gehen. Danach wieder in den Bus steigen und warten bis der Bus an der Gepäckkontrolle angekommen ist. Wieder alle aussteigen und in Reih und Glied mit seinem Handgepäck vor einem lang gezogenen Tisch Stellung nehmen. Dann kommt ein Schnüffelhund und spaziert auf dem Tisch durch das Handgepäck und fandet nach Drogen, Früchten und anderem Zeug. Währenddessen werden alle Koffer aus dem Bus gelanden und zum durchleuchten gefahren. Wenn der Hund mit den Passagieren fertig darf er noch in den Bus zum schnüffeln. Hm nichts gefunden aber der Hund will ja bei Laune gehalten werden und so wird ein Corpus Delicti kurzerhand unter der Fronthaube des Bus platziert. Siehe da der Hund schlägt sofort an und zeigt seinem Führer das da was sein muss. Nun muss man sich das mal vorstellen der Hund scharrt wie verrückt mit seinen Pfoten und Krallen an der Fronthaube des Busses und hinterlässt schöne Kratzer und alle Beteiligten (Busfahrer, Grenzschutz und Passagiere) freuen sich. In der Schweiz oder in Deutschland würde der Fahrer ausflippen und die ganze Grenzwacht bis zum gehtnichtmehr auf Schadensersatz verklagen. Egal wir sind froh ohne Befund die Reise in tiefere Gefilde fortzusetzen. Abends in Mendoza geht es dann nur noch in Hotel, unter die Dusche und ab ins Bettchen. Am nächsten Morgen erkunden wir Mendoza. So reizvoll der Name auch klingt und so oft man den Namen der Stadt schon wegen des Weines gehört hat viel hat die Stadt nicht zu bieten. Der Grund ist schnell gefunden. 1861 hat ein verheerendes Erdbeben die Stadt quasi dem Erdboden gleich gemacht und so musste die Stadt mühsam von grundauf neu erschaffen werden. Zeugnis dafür sind die breiten Prachtstrassen und die vielen Parks und Plätze. Diese wurden nach dem Erdbeben eigens dafür angelegt um bei einem weiteren Erdbeben besser den Schutt aus der Stadt zu entfernen und um mehr Freiflächen als Schutz vor Gebäuden zu haben. Alle Prachtstrassen nicht von Bäumen gesäumt so das in der Innenstadt trotz brutaler Hitze von teilweise über 40 Grad eine angenehme Kühle herrscht. Ach ja das Thema muss ich auch noch einmal bemühen. Der Falkland-Inseln- Krieg muss bei den Argentiniern tiefe Wunden hinterlassen haben. Überall in Argentinien stehen fast an jeder Ecke Schilder rum mit dem Umriss der Falkland-Inseln und dem Konterfei das diese Inseln definitiv zu Argentinien gehören und nicht zum viel gehassten Grossbritanien. Mendoza und das gesamte Umland sind extrem trocken und gerade jetzt im Sommer ist es sehr sehr trocken und staubig. Mit grossem Einsatz muss die Region kämpfen alles grün zu halten wad grün sein soll. Besonders dieser Sommer ist sehr trocken und so kommt es mancherorts zu Wasserknappheit. So steht die gesamte Region vor einem erstzunehmenen Problem. 70 Prozent des Weines in Argentinien wird hier angebaut und produziert. Wein braucht Wasser doch die Anden geben immer weniger Wasserressourcen frei und Niederschläge sind ja eh sehr selten. Bleibt abzuwarten wie es weitergeht. In der Stadt konnten wir endlich eine neue Tasche für die Babykippe kaufen, denn die alte Tasche ist immer mehr kaput gegangen und unser Tütensystem hatte immer nur eine Reise überlebt. Dazu haben wir Pepe gleich noch ein lustiges T-Shirt gekauft. In Argentinien gibt es einen Trickfilmfrosch namens Pepe und eben dieser Frosch samt seines Namens schmückt nun Pepes Shirt. Sehr süss. Wenn man Pepe fragt wie er heisst sagt er bei seinem neuen Shirt „Ich Pepe….Frosch auch Pepe“. Am Abend haben wir unseren Mietwagen bekommen um am nächsten Tag unsere Reise gen Norden fortzuführen.

Fortsetzung folgt :o)

Santiago de Chile

Hallöchen Popöchen,

ja Asche auf unsere Häupter. Seit ca. 3 Wochen haben wir kein Lebenszeichen von uns gegeben. Teilweise aus Faulheit und teilweise wegen fehlenden Internets. Nun ja uns geht es gut und Vati wird heute mal ordentlich in die Tasten hauen um alle Erlebnisse der letzten Wochen aufzubereiten. Um nicht zu viel Verwirrung zu stiften werde ich chronologisch und Etappenweise vorgehen. Die letzten Tage in Vina del Mar vergingen ohne neu nennenswerte Vorkommnisse. So konnten wir uns nach den erholsamen 10 „Urlaubstagen“ wieder in neue Abenteuer stürzen. Als erstes Stand der 4 tätige Besuch in Santiago auf dem Plan. Um dorthin zu kommen nutzen wir wieder den Bus und da muss ich einfach noch einmal meinen Hut ziehen. In Südamerika ist der Bus das Hauptverkehrsmittel. Eisenbahn gibt es nur selten und Flugzeug ist entweder selten und oder sehr teuer. Und so fahren jeden Tag tausende wenn nicht Millionen von Busse kreuz und quer durch den Kontinent. Zwischen Vina del Mar u d Santiago fahren die Busse im Minutentakt und so geht es dann auch zu am Busbahnhof. Wie in einem Taubenschlag wusseln die Menschen durch den Bahnhof um mit ihrem ganzen Gepäck ihren Bus zu bekommen. Vorreservierung ist nic nötig. 12.50 Uhr am Schalter Tickets gekauft und um 13 Uhr sitzt man im Bus nach Santiago. Nach 1.5 Stunden ist man dann in Santiago an einem der 4 grossen Busbahnhöfe angekommen. So viele Busse auf einem Haufen haben wir echt noch nicht gesehen. Wahnsinn. Mit der schicken U-Bahn sind wir dann ins Zentrum zu unserer Unterkunft gefahren. Auf dem Weg dorthin lernen wir die egoistischen Einheimischen kennen. Platz machen für eine Familie mit Übergepäck ist nicht. Erst recht nicht am Fahrstuhl der eigentlich nur Behinderten und Familien mit Kindern vorbehalten ist. Mit guten Nerven sollte man angestattet sein, denn erstens muss man eine halbe Ewigkeit auf den Lift warten und dann drängeln auch immer wieder dreist irgendwelche Leute vor und tun so als sehen und hören sie nichts. Irgendwann platzt Papa der Kragen und schubst einfach 2 ältere Damen zur Seite um endlich mal den Lift zu bekommen. Und das ganze Schauspiel passiert uns immer wieder in den nächsten Tagen. Unsere Unterkunft ist ein 100 Meter Hochhaus mit vielen Appartments mitten in der City. Saugünstig aber auch sau laut. Einerseits wegem dem Verkehr. Andererseits feiern einige Besucher teilweise bis 7 Uhr früh was die Heide wackeln mit Alkohol und Haschisch. Nun gut da müssen wir durch. Hauptsache Pepe schläft ordentlich und das macht er ohne mit einer Wimper zu zucken. Santiago ist eigentlich eine riesige Stadt aber irgendwie ist Santiago nicht wirklich spannend. Es gibt zwar einige Sehenswürdigkeiten aber im Vergleich zu Buenos Aires oder Montevideo hat Santiago wenig zu bieten. So uns recht sein. So erkunden wir die Innenstadt rund um den Plaza de Armas, zwei Ausflugsberge (Cerro San Cristobal und Cerro Santa Lucia), besuchen einige Stadtteile (Barrio Bellavista und Barrio Brasil) und streifen durch Parks (Parque Quinta Normal und Parque Forestal). 3 Sachen bzw. Anekdoten sind uns jedoch hängen geblieben. An einem Sonntag sind wir in den Parque Quinta Normal gegangen und was da ab ging war alles andere als normal. Wie in einem Vergnügungspark war das ganze Gelände pumpe voll mit Familien aber es gab nicht die Vergnügungsparksverdächtigen Fahrgeschäfte sondern nur ein paar Marktstände, ein Trettbootverleih für einen winzigen See und ein Trettautovergleich. Egal die Menschen gingen ab wie ein Zäpfchen. Mitten im Getöse sprangen Mickey und Minnie Mouse rum. Das blieb natürlich nicht unentdeckt und so belagerte Pepe die beiden Darsteller für fast eine halbe Stunde. Wir waren uns jedoch nicht wirklich sicher wer der eigentliche Star der Veranstaltung war. Mickey Mouse oder Pepe auf deren Arm mit seinen blonden Haaren und blauen Augen. Gleich neben dem Parque befand sich eine riesige Kirche und eine Wahlfahrtort wie Lourdes. An beiden Orten wurden Messen gehalten und gebetet was das Zeug hält. Ab sich nicht ungewöhnlich aber eine riesige Schlange vor einem Brunnen stach jedoch heraus. Da standen hunderte von Menschen um sich in Petflaschen etwas Wasser von Brunnen abfüllen zu lassen. Muss wohl heilig gewesen sein. Der Cerro San Cristobal ist ein Berg oberhalb von Santiago wo man die Stadt (falls kein Smog ist und der ist häufig) komplett überblicken kann. Auf den Berg fährt eine frisch restaurierte Standseilbahn hinauf und oben gibts eine Statue zu bewundern. Recht nett. Dort oben haben wir auch unser neues Lieblingsgetränk entdeckt. Huesillo heisst es und schmeckt so ähnlich wie Icetea und hat Pfirsichstücken und gequollenen Weizen drin. Lecker besonders wenn er schön kühl ist.

Und schwuppi war die Zeit wieder um und es ging zum nächsten Abenteuer nach Mendoza.

Fortsetzung folgt!