und weiter geht es im Text Kameraden,
Uspallata liegt ca. 500 Kilometer südlich vom Valle Fertil und ist einerseits die letzte grosse Stadt auf argentinischer Seite wenn man die Anden gen Chile überwinden will und andererseits Ausgangsort für viele Expiditionen auf Süd- und Nordamerikas höchstem Berg dem Aconcagua (6959 Meter hoch). An der Stelle möchte ich noch einmal das Thema Strasse ist nicht gleich Strasse in Argentinien aufgreifen. Eigens für diese Fahrt hat Papa sich Kartenmaterial besorgt und schnell einen viel kürzeren Weg als Google Maps nach Uspallata gefunden. Ok es sind sichtbar kleine Strassen aber selbst Schotterpisten sind wir ja schon aus dem Valle Fertil und auch aus dem Torres del Paine gewohnt. Zuerst bleibt dann auch die Strasse schön asphaltiert doch nach 30 Kilometern kommt Schotterpiste. Auch kein Problem. Doch nach weiteren 30 Kilometern ändert sich die Schotterpiste langsam aber sicher zu einem Offroad- Paradies. Dumm nur das wir kein Offroadvehikel haben. Ok bis zur nächsten Asphaltstrasse sind es noch 70 Kilometer. Zurück sind es mittlerweile auch 70 Kilometer. Tolle Wurst. Was tun? Da kommt uns ein Jeep mit Landarbeitern entgegen und wir stoppen den Wagen und fragen in unserem Hilfsspanisch ob das tatsächlich der Weg nach Uspallata ist. Antwort ja. Dann die Frage ob die Weiterfahrt mit unserem Auto sinnvoll ist und an dem Gelächter und Kopfschütteln der 8-9 Männern auf der Ladefläche ist zu entnehmen dass unser jetziger Standort mit unserem Auto schon an ein Wunder grenzt. Schweren Herzens drehen wir wieder um und entsprechend sauer ist Papa aufgrund seiner naiven Fehlplanung. Manchmal ist dann doch Google Maps die bessere Wahl. Der Spass kostet uns gnadenlose 2 Stunden Extrafahrt und so kommen wir völlig gerädert abends in Uspallata an. Unser Hostel liegt etwas ausserhalb der Stadt aber trotzdem ist es für ein Hostel mehr als nett. Mama kocht wieder was feines und beim Essen lernen wir Arni aus Holland kennen. Schnell verabreden wir uns zusammen die morgige Andenetappe in Angriff zu nehmen. Am nächsten Morgen wollen wir hoch hinaus. Zuerst schauen wir uns auf 2700 Meter die Puente del Inca an. Eine in tausenden Jahren entstandene Naturbrücke über den Rio Mendoza. Versetzt mit Schwefelablagerungen gibt es ein prächtiges Farbenspiel zu beobachten. Danach fahren und laufen wir zum Aussichtspunkt auf den Aconcagua auf 3000 Meter. Der Berg sieht wenig spektakulär aus für seine Höhe. Gegenüber anderen bekannten Bergen fehlt dem Berg einfach das einizigartige Relief. Deshalb erstarrt eher nicht vor den 7000 Metern Berg. Der Höhepunkt ist dann schliesslich der Cristo Redentor auf 3848 Meter. Über die alte Passstrasse von Argentinien nach Chile kämpft sich unser Wagen über wiederum Schotterpisten dem Ziel entgegen. Am Fusse des Berges wollen wir eigentlich auf Grund der letzten Erfahrung mit solchen Strassen wieder umkehren aber das sehen wir zig Fahrzeuge auf den wahnsinnig steilen Serpentinen. Wenn die das können können wir das auch und nach knapp 20 Minuten sind wir dann oben angekommen. Das Termometer zeigt 10.5 Grad. Abfahrt in Uspallata war bei 32 Grad wohl bemerkt. Dort oben auf dem Pass ist befindet sich die Grenze zwischen beiden Ländern sowie eine 1904 aufgestellte Christusstatue die dem Ort seinen Namen gibt. Dazu kommt noch ein wunderbarer Blick auf die Anden. Immer wieder kämpfen sich während unserer Zeit dort oben erschöpfte Mountainbiker den Berg hoch. Exht starke Leistung und Hut ab. Die Rückfahrt nach Uspallata geht bei vielen Gesprächen mit Arni sehr schnell vorüber. Wie nebenbei erwähnt er das in der Nähe Mendoza am Vortag ein schlimmer Busunfall passiert ist und ob wir davon gehört haben. Aufgrund fehlenden Internets war die Info für uns neu doch im Cafe wo wir nach der Ankunft einen Kaffee trinken wollen liegt die neuste Tageszeitung aus. Oh mein Gott was für schreckliche Bilder. Ein kalter Schauer läuft uns bei den Bildern den Rücken runter und in jedem Fall fühlen wir mit den Hinterbliebenen. Die argentinische Zeitung hat sogar eine komplette Passagierliste abgedruckt und unter den spanisch klingenden Namen sind auch drei Deutsche dabei. Nochmals wird uns extrem Bange und mulmig. Zum einen wissen wir nicht was in der Heimat darüber berichtet wird und zum anderen haben wir uns ja ewig nicht zu Hause oder per Blog gemeldet. Schnell in Hostel und nach Hause Entwarnung schicken doch im Hostel gibt es kein Internet. Also noch einmal in die Stadt doch das Internet ist überall ausgefallen. Somit müssen wir uns auf morgen im Hotel in Mendoza vertrösten. Unruhig schlafen wir dann auch ein. Am nächsten Morgen geht es dann wieder zurück nach Mendoza. Diesmal auch wieder über 60 Kilometer Schotterpiste da wir noch einen Pass, einen kleinen Canyon und das berühmte Villavicencio anschauen wollen. Die beiden erstgenannten Ziele waren ganz ok aber wir merken dass wir langsam genug gesehen haben von der Landschaft. Villavicencio war dann ein totaler Reinfall. Aus den Ort kommt angeblich ein wunderbares Wasser gleichen Namens und das Haus wo die Quelle sein soll ziert jede Flasche von dieser Marke. Dort angekommen bietet die Gegend zwar Oasenmässig einen schönen Kontrast zur sonstigen Wüste aber das Haus bzw. Hotel ist verlasseb und teilweise verfallen und als Krönung muss man wir den enttäuschenden 10 minütigen Rundgang auch noch Eintritt zahlen. Peinlich. Um so schöner war der Ort unserer letzten Etappe des Tages. Wir besuchten in der Nähe von Mendoza das Weingut der Familie Zuccardi. Ein wunderbarer Ort der Weinkunst. Erst gibt es eine fast 2 stündige Führung durch das Gelände mit der chronologisches Erklärung wie aus der Traube Wein gemacht wird. Danach können wir noch 2 Weine degustieren. Abends fallen wir erschöpft ins Bett. Der 2200 Kilometertrip ging an die Substanz und morgen müssen wir wieder zurück nach Santiago. 8 Stunden Busfahrt mit den Gedanken an das Busunglück von Mendoza……
Fortsetzung folgt….