Archiv für den Monat: März 2014

Es stinkt gewaltig in Mittelerde

Liebe Genossinnen und Genossen,

hier wieder ein paar Zeilen aus dem Herr der Ringe Land. Von der Coromandel Peninsula
wollen wir nun ins Landesinnere der Nordinsel aufbrechen. Hier wollen wir die Städte Rotorua und Taupo besuchen. Beide Städte liegen an schönen Seen und haben neben der Landschaft auch einige Attraktivitäten zu bieten. Aber vorab wollen wir noch einmal den Strand geniessen und fahren nicht auf dem schnellsten Weg ins Landesinnere sondern machen noch einen kleinen Abstecher nach Mount Maunganui. Auf dem Weg dorthin bzw. dann weiter nach Rotorua werden wir Zeuge von einigen Kuriositäten. Die erste Kuriosität ist Paeroa. Dieses kleine Städtchen liegt ca. 30 Kilometer von Thames und ist bekannt für Zitronenlimonade namens Lemon&Paeroa kurz L&P. Diese Zitronenlimonade wirbt mit dem Spruch „in Neuseeland weltberühmt“ was an sich schon etwas komisch klingt. Es kommt aber noch dicker. Cola Cola hat die Firma vor einigen Jahres aufgekauft und die Produktion nach Auckland verlegt, so dass dem Städtchen nur noch die Historie bleibt. Trotz dessen ist L&P in der Stadt allgegenwärtig. Überall sind Fahnen und Bilder zu sehen und als Clou steht eine ca. 5 Meter Flasche von diesem Zeug als Fotoobjekt zur Verfügung. Wir können auch nicht wiederstehen und Steffi posiert elegant. Ja ja die Globalisierung. Wie in Südamerika sind auch in Neuseeland ausländische Firmen allen voran die amerikanischen allgegenwärtig. McD und Burgerking grüssen in jedem Städtchen und Coca Cola hat hier so fast jedes flüssige Produkt unser seine Fittige genommen. Zunächst denkt man das man ein einheimisches Wasser oder Fruchtsaft einkauft doch beim näheren hingucken prangt das C&C Logo dran. Die nächste Stadt kommt mit einer ganz anderen Kuriosität daher. Waihi heisst das Städtchen und ist wiederum für seine eigentlich vergangenden Goldvorkommen bekannt. Jedoch wird bis heute tüchtig dem Edelmetal nachgejagt und das kann man live miterleben, denn mitten in der Stadt befindet sich ein gigantisches Loch in der Erde. Es ist wie ein überdimensionales Kino. Man geht von der Haupteinkaufsstrasse ca. 200 Meter zum Anfang der Mine und stellt sich an den Zaun und beäugt die Riesen-LKW’s und Bagger wie sie Berge von Gestein aus der Mine karren. Laut Lonely Planet werden aus 1000 kg Gestein gerade mal 6-8 Gramm Gold gefördert. Naja nicht gerade der Hammer. Von dort geht es weiter nach Katikati. Gross angekündigt sollen hier die Bewohner ihre Häuser mit schmucken Wandgemälden verziert haben. Ok es sind ein paar Bilder beim durchfahren zu sehen aber sicherlich ist es kein lebendes Museum wo man unbedingt ein paar Stunden verbringen kann. Die letzte Kuriosität befindet sich in Tirau. Auch hier wurde durch diverse Printmedien eine einzigartige Sehenswürdigkeit versprochen. Sämtliche Gebäude sollen hier wie überdimensionale Tiere aussehen. Nun ja letztendlich entdecken für einen Hund und ein Schaf die eher ulkig als schön daher kommen. Mehr schlecht als recht und so langsam kommen wir dem Marketingkonzept von neuseeländischen Dörfern und Städten auf die Schliche. Wenn es aus Schönheit nicht für die einschlägigen Reisemedien reicht wird halt irgendwas ausgebuddelt was spannend sein könnte und so sind einige Orte halt Weltkulturstadt der Möhre, des Gummistiefels, von Lemon&Paeroa, von Gemälden, des Brotes oder eben von Tierhäusern. Ein Schelm wer dabei böses denkt. Mount Maunganui hält hingegen was es verspricht. Ein kleines beschauliches Örtchen mit einem wunderschönen Strand und dazu dem Namensgeber dem Mount Maunganui im Hintergrund. Jedoch ist es keine Selbstverständlichkeit das der Ort das halten kann was er versprochen hat, denn im Oktober 2011 ist vor Küste das Containerschiff Pena auf ein Riff aufgelaufen. Die Folge dessen war eine gigantische Umweltverschmutzung. Nur mit grossem Willen konnten die Strände wieder in den Zustand vor der Katastrophe gebracht werden. Nach 2 Stunden Strand fahren wir dann weiter nach Rotorua wo wir die nächsten 3 Tage verbringen wollen. Rotorua ist für zwei Dinge bekannt. Zum einen gibt es in und um Rotorua eine Vielzahl von Geysiren, heissen Quellen, Schwefelabsonderungen sowie andere geothermische Aktivitäten. Zum anderen leben in Rotorua mit 35% Anteil an der Bevölkerung viele Maori was mit vielen Veranstaltungen der einzelnen Maoridörfern zum Ausdruck kommt. Wenn man Rotorua erreicht fällt einem sofort der beissende Schwefelgestank auf. Puha an vielen Orten dampft es aus der Erde und es stinkt gewaltig. Selbst bei unserem neuen Gastgeber Jay im Haus werden wir den Geruch nicht los. Also wer hier lebt muss sich echt an die Luft gewöhnen. Jay hat uns noch am Morgen unserer Anreise geschrieben dass er im Ausgang ist und nicht zu Hause sein wird. Wir finden den Schlüssel unter der blauen Mülltonne und sollen uns ganz wie zu Hause fühlen. Gesagt getan. Schlüssel geschnappt und rein ins Häuschen. Ja da haben wir wieder ein Beispiel der Gastfreundschaft Neuseelands. Völlig fremde Menschen dürfen sich den kompletten Zugang zu einem Haus verschaffen ohne negative Gedanken wie Diebstahl oder sonstiges. Den erstes Tag verbringen wir am See und schauen uns ein wenig Rotorua an. Ganz nett das Städtchen aber mit dem Gestank können wir uns einfach nicht anfreunden. Abends treffen wir zum ersten Mal auf Jay. Lustiger Typ und keine Ahnung ob unsere Vorurteile uns hier überhaupt übernachten hätten lassen. Die Anzeige war von Jays Exfreundin Annika geschalten und nicht von ihm persönlich. Jay ist 30 Jahre trägt HipHop-Klamotten und ist Koch. Dazu schmücken ihn zahlreiche Tattoos von Kopf bis Fuss und zusätzlich einige Piercings in Mund, Lippen und Nase. Aufgrund der Wohnung und dessen Interieur und der Sauberkeit dachten wir nicht im Leben auf einen Menschen wie Jay zu stossen aber da kann man mal sehen wie wir von Vorurteilen gelenkt werden. In jedem Fall kamen wir schnell ins Gespräch über Neuseeland, seine Exfreundin und seiner Tochter die jetzt in England leben und über Rotorua und seine Sehenswürdigkeiten. Wie in jeder neuen Unterkunft konnten wir schnell ein Paket der Dinge schnüren die wir unbedingt anschauen müssen. Jay hatte viele gute Tipps parat und vor allem konnte er uns viele Sachen nennen wo man kein oder nur wenig Geld bezahlen muss, denn die Touristen müssen in Neuseeland ganz schön bluten. Für stinkende Schwefelquellen muss man zwischen 30-50 Dollar hinblättern. Für Spa’s(s)mit heissen Quellen sind auch um die 20 Dollar fällig. Doch Jay nannte uns Orte wo es solche Dinge für lau gab. Als erstes fuhren wir jedoch am nächsten Tag zum Agrodome. Hier konnte man sich das Farmleben der Kiwis aus der Nähe anschauen. Zunächst fuhren wir eine Stunde durch die Farm und schauten uns allerlei Tiere an. Pepe dürfte Kühe, Schafe, Enten, Lamas und Hühner füttern und streicheln. Danach ging es zur Kiwi-(ganz wichtig in Neuseeland sagt man Kiwifrucht, denn Kiwis sind ja die Menschen)-Fruchtplantage. Sieht ein wenig aus wie Weinanbau weil die Kiwifruchtpflanze ein wenig der Weinrebe ähnelt. Tja und wer hätte das gedacht es gibt sogar eine Kiwifruchtsaft und Kiwifruchtwein Probe. Ja genau es gibt auch Kiwiwein. Hm ganz ok aber sicherlich kein Burner. Nach der Verkostung geht es nur Schafshow. Hier werden uns eine Vielzahl von verschiedenen Schaftypen präsentiert. Ich wusste gar nicht dass es so viele unterschiedliche Schafrassen gibt. Es müssen ca. 20 gewesen sein. Ebenso wird gezeigt wie Schafe geschorren werden. Beeindruckend schnell und recht ulkig wie das Schaf dabei plaziert wird. Alles in allem für Pepe der absolute Kracher. Danach ging es zurück nach Rotorua um einige kostenlose heisse Quellen anzuschauen und auch darin zu baden. Aber der Gestank ist wirklich nicht unsere Sache. Am nächsten Tag ging es dann schon wieder weiter nach Taupo. Auf dem Weg dorthin haben wir kurz hinter Rotorua den Redwoods Park besucht. Gigantisch grosse Bäume in wilder Natur liegen nur einen Katzensprung hinter der Stadt und es wirkt wegen der Dunkelheit durch die Bäume etwas gespenstisch. Danach ging es noch kurz zu den grünen und blauen Seen um uns dann auf den Weg nach Taupo zu machen. Jedoch wartete noch ein kleines Highlight auf uns. Auf der Hälfte der Strecke befand sich der Keresome Creek. Ein kleines Flüsschen mit kleinen aufgestauten Wasserbecken. Ansich nichts besonderes aber das Wasser hat tatsächlich knapp 40 Grad Wärme so dass wir schnell unsere Badesachen anziehen und ein gemütliches heisses Bad nehmen. Am Abend treffen wir dann in Taupo ein. Unsere neuen Gastgeber heissen Debi und Michael und ihre beiden Kinder heissen Max und Indigo. Max und Pepe sind echt der Knaller. Sie sehen sich fast ähnlich und finden auch schnell den Draht zu einander. Max zeigt Pepe all sein Spielzeug und für Pepe ist es wie ein Jungbrunnen nach all der Zeit mit seinem immer gleichen Spielzeug. Da Debi&Family mitten in den Vorbereitungen für ein Wochenendausflug stecken bleibt nicht viel Zeit zum gemeinsamen spielen. Vor der Abfahrt gibt Debi jedoch in ihrem eigenen Yogastudio noch eine Yogastunde. Gerne nimmt Papa die Einladung zum mitmachen an. Da ja derzeit kein Arbeitsstress vorhanden ist kann Papa diese Yogastunde auch so richtig geniessen. Kurz nach der Stunde springen Debi&Family ins Auto und sind für die nächsten 3 Tage ausser Haus. Also haben wir sturmfreie Bude und können tun und lassen was wir wollen. Einzigster Auftrag ist es die Katze Sparkle zu füttern. Genial. Erst recht wenn für die nächsten Tage ein riesiger Zyklon mit viel Regen und Sturm angekündigt wurde. Am nächsten Tag konnten wir jedoch noch einmal die Sonne in vollen Zügen geniessen. Deshalb machten wir auch einen Ausflug ins Umland mit einigen Wasserfällen und viel Natur. Am Abend versucht Papa die Reisekasse aufzubessern. Unten am Lake Taupo (der grösste See Neuseelands) ist eine Golfplattform im Wasser aufgebaut. Vom Ufer aus kann jeder versuchen das Loch mit einem Schlag (das so genannte Hole in one) zu treffen. Dem Glücklichen winken 10.000 Dollar. Der Einsatz beträgt pro Ball 1 Dollar. Ist doch fair aber leider ist Papa das Glück nicht hold. Also müssen wir weiter auf unser Geld achten. Der nächste Tag soll der grosse Tag von Zyklon Lucia werden. Am Morgen herrlicher Sonnenschein und nur eine kleine Brise. Doch mit zunehmender Dauer des Tages zieht es mehr und mehr zu und die kleine Brise wird zu einem Sturm. Am Abend schüttet es dann aus vollen Kannen. Stört uns eigentlich wenig, denn Pepe entdeckt in den ca. 12 Spielkisten von Max immer neue interessante Sachen und Mama und Papa hängen mal so richtig ab und machen Wäsche und andere Dinge die Mal wieder erledigt werden müssen. Der Wetterbericht für den nächsten Tag verkündet keine Besserung jedoch ist auf dem Satelittenbild der schmale Küstenstreifen um Napier ohne Wolken. Wie, es soll überall in Strömen regnen nur Napier und das liegt nur 140 Kilometer von Taupo soll verschont bleiben. Das wollen wir rausfinden und machen uns an unserem letzten Tag in Taupo auf die Reise nach Napier. Und es sieht anfangs alles andere als gut aus. Im Gegenteil der anfängliche normale Regen wandelt sich in eine Sturzflut um so dass die Schweibenwischer fast nicht hinterher kommen. Doch ca. 50 Kilometer vor Napier reissen die Wolken immer mehr auf und der Regen hört plötzlich auf. Unten in Napier angekommen scheint tatsächlich die Sonne bei 26 Grad. Nur der starke Wind trübt ein wenig den Wohlfühlfaktor. Jedoch tausendmal besser wie Dauerregen. Napier ist eine Stadt mit einer interessanten Geschichte. 1931 machte ein Erdbeben die Stadt dem Erdboden gleich und somit war man gezwungen die Stadt neu aufzubauen. Zu dieser Zeit war die Architektur des Art Deco extrem angesagt und so wurde die Stadt in diesem Stil wieder aufgebaut. Der Clou daran ist aber dass diese Gebäude noch genau so erhalten sind. Sehr schön anzuschauen. Nach ausgiebig Sonne tanken müssen wir am Abend wieder zurück nach Taupo und damit zurück in den Regen. Debi&Family sind auch wieder zurück und so können wir bei einem Weinchen die beiderseitigen Erlebnisse des Wochenendes austauschen. Am nächsten Morgen gilt es wieder Abschied zu nehmen. Unsere nächste Station heisst Opunake in der Nähe von New Plymouth. Auf dem Weg dorthin schauen wir uns aber noch zwei einzigartige Spots an. Zirka 80 Kilometer unterhalb von Taupo fängt der Tongariro National Park an. Das prägende Bild des Nationalparks sind seine weit sichtbaren Vulkane Tongariro, Ngauruhoe und Ruapehu. Der Ruapehu ist mit über 2700 Meter die höchste Erhebung der Nordinsel Neuseelands. Der Ngauruhoe ist zwar etwas kleiner als der Ruapehu aber dafür um so bekannter. Er diente als Kulisse für den Schicksalberg im Filmepos Herr der Ringe. Sehr beindruckende Landschaft und man kann sich wirklich ein wenig vorstellen dass hier jeden Moment ein paar gruselige Gestalten aus dem Film um die Ecke biegen. Nach der Vulkanlandschaft geht es weiter zum Gravity Canyon. Eigentlich ein nicht erwähnenswertes Tal mit einem schönen kleinen Canyon und dazu ein sprudelnes Flüsschen. Jedoch hat sich hier irgendein wahnwitziger Gefahrensucher gedacht bauen wir doch ein 1.1 Kilometer langes Stahlseil durch den Canyon und lassen Leute daran durchs Tal sausen. Ausgangspunkt ca. 200 Meter über dem Tal. Als wir ankommen machen wir uns nur beim Anblick des Canyons in die Hosen und als dann 3 Mutige mit ca. 160 Km/h an uns vorbei ins Tal sausen wird uns gänzlich übel. Bei einem Kaffee halten wir Kriegsrat ob wir es nicht auch mal wagen sollten. Hm Pepe ist noch zu jung sonst hätten wir es vielleicht zu dritt angepackt. Pepe allein zurücklassen geht auch nicht. Bleibt nur die Alternative es jeweils allein zu machen. Hey was soll’s einmal im Leben muss man auch bescheuerte Sachen machen. Papa kann es nicht lassen und muss es ausprobieren. Während des 15 minütigen Aufstiegs zur Startrampe gehen einem schon komische Dinge durch den Kopf und vor allem versucht man die aufkeimende Angst zu unterdrücken. Schweissgebadet kommt man oben an und das erste was man denkt ist…ich bin doch nicht bekloppt…und will am liebsten direkt wieder zurücklaufen. Doch das Ticket ist bezahlt und kneifen geht jetzt nicht mehr. Also lasse ich mich von den zwei Angestelltinnen in die Ausrüstung zwengen und kurze Zeit später hänge ich 200 Meter über einen Canyon und im Hintergrund zählen zwei Damen einen Countdown. Drei, Zwei eeeeeeeiiiiiiiiinnnnnnsssssss ach du Schei……… Mit einem Affentempo schiesse ich Richtung Canyon geradewegs auf den Fluss zu um dann wieder nach oben zur anderen Seite zu schiessen. Das Herz pumpt und der Stift hängt. Nach dem auspendeln hänge ich ca. 20 Meter über dem Fluss und komme zum stehen. Puh geschafft. Das schlimmste ist überstanden. Weit gefehlt. Ich muss wieder dahin zurück wo ich hergekommen bin. Und das ist fast noch schlimmer. Bin ich gerade mit über 100 Sachen ins Tal geschossen werde ich nun ganz gemütlich mit einer Seilwinde nach oben gezogen. Absolut krass. Oben wieder angekommen küsse ich den Boden unter meinen Füssen. Und danach geht es geradewegs in die Arme von Steffi und Pepe. Hammererlebnis und überhaupt muss man sagen dass die Kiwis echt einen an der Klatsche diesbezüglich haben. Überall im Land gibt es Möglichkeiten sich in die Hosen zu machen. Bungee Jumping, Seilschwingen, Flying Fox, Fallschirmspringen und noch viel mehr solcher Attraktionen warten auf Abenteuerlustige. Mit zitterigen Händen geht es Richtung Opunake…..

Hier der dazugehörige Link für die Bilder:

https://www.dropbox.com/sc/6sp6eowimc8q1am/KaSdM3DTn3

Dicke Umarmung

Steffi, Pepe und Karsten

 

Coromandel Peninsula

Ahoi Ihr Landratten,

und hier ist wieder ein kleiner Report vom anderen Ende der Welt. Nach 7 schönen Tagen im Norden der Nordinsel Neuseelands sollte uns nun der Weg wieder zurück nach Auckland und weiter zur Halbinsel Coromandel führen. Knapp 400 Kilometer sollten sich als halbe Weltreise entpuppen. Wie schon gesagt gibt es fast ausschliesslich Landstrassen in Neuseeland. Ab und zu gibt es dazu Überholspuren um an langsamen Fahrzeugen vorbei zukommen aber irgendwie geht es dann doch nicht wirklich voran. Erst recht, wenn dann die Autobahnen (da wo man eigentlich schnell voran kommen sollte) um Auckland herum hoffnungslos verstopft sind. Ja auch in Neuseeland gibt es Staus :o(. Nach über 6 Stunden Fahrt sind wir dann aber doch noch in Thames angekommen. Thames ist eine kleine beschauliche Stadt am Anfang der Halbinsel und dient somit vielen Reisenden als Ausgangspunkt. Irgendwann um 1850 ist hier wie in anderen Städten Neuseeland das Goldfieber ausgebrochen und viele Gebäude sehen tatsächlich noch so aus. Hier könnte man echt einen Film drehen, wenn man sich die neumodischen Autos auf den Strassen wegdenkt. Unsere Unterkunft liegt ca. 10 Minuten von Thames im Kauaeranga Tal. Dort haben Rick und Deb einen alten Wohnwagen restauriert und so positioniert, dass man einen einzigartigen Blick in die Gegend hat. Sehr schön und wiederum mitten in der Natur. Hier lässt es sich aushalten. Am nächsten Tag ging es dann auf die erste Coromandel Entdeckungsreise. Das Wetter war wieder prächtig und so entschieden wir uns für eine Strandtour. Zunächst haben wir uns die Cathedral Cove angeschaut. Ein steinernder Torbogen wo man durch eine Art Tunnel von einem Strand zum anderen Strand laufen kann. Alles durch die Natur geschaffen. Am besten mal kurz den Begriff googlen dann bekommt ihr einen Eindruck (sihe auch das Bild oben mit Pepe) wie die Cathedral Cove aussieht. Danach haben wir uns erkundigt wann die Ebbe am heutigen Tag ist um für die nächste Sehenswürdigkeit dem Hot Water Beach gewappnet zu sein. Ok 18 Uhr…na dann haben wir ja noch massig Zeit. Also Badesachen packen und ab an den Hahei Beach. Mit Sandburgen bauen, planschen, Sport und Sonnenbaden verfliegt die Zeit wie im Flug. Gegen 17 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Hot Water Beach. Hm doch warum ist der Strand eine Reise wert und warum muss man auf Ebbe und Flut achten. Bei Flut ist der Heiss/Hot – Wasser/Water – Strand/Beach ein normaler Strand wie jeder andere auch nur das er gefährlich ist wegen seiner Brandung und Strömung. Bei Ebbe werden die heissen Quellen des Strandes für jederman zugänglich. Und so sind dann auch Massen an Menschen gegen 18 Uhr am Strand mit Spaten bewaffnet und buddeln wie die Weltmeister Sandpools. Dort kann man sich dann reinlümmeln und das heisse Wasser geniessen. Jedoch muss man die Pools intellegent anlegen, denn allein die heissen Quellen sind so heiss (ca. 60 Grad) das man sich schnell die Haut verbrennt. Man muss den Pool so bauen das sich das kalte Meerwasser mit dem heissen Quellwasser vermischt und so angenehm warm wird. Aber irgendwie erinnert die ganze Veranstaltung an eine gigantische Schlammschlacht auf engsten Raum. Man muss schon ein Menschenfreund sein um Haut an Haut mit vielen anderen in einen der Pools zu steigen. Trotz dessen war es ein fantastischer Tag mit viel Sonne und Erholung. Am nächsten Tag ging es zum New Chums Beach. Es soll einer der schönsten Strände in Neuseeland wenn nicht sogar der Welt sein. Entsprechend gespannt machen wir uns auf die 30 minütige Trekkingtour über Stock und Stein. Da der Strand nicht mit dem Auto zugänglich ist und erwandert werden muss hat er sich seinen natürlichen Charm erhalten. Keine Imbissbuden, keine Autos, ganz wenig Menschen und viel viel rauhe Natur das sind die Zutaten für diesen einzigartigen Strand. Jedoch wurden wir ziemlich enttäuscht. Nach 30 anstrengenden Minuten fanden wir einen stinkenden algenversetzten Strand vor. Die letzten Stürme und die lange Dürrephase während des Sommers haben dem Strand doch arg zugesetzt. Er ist zwar sehr schön und fast menschenleer aber mit massenhaft stinkenden Algen ist die Schönheit dahin. Auf dem Rückweg fahren wir über Coromandel Town nach Thames zurück. Coromandel Town ähnelt Thames schon sehr. Ebenso gibt es hier viele schöne alte Gebäude und auch hier könnte man durchaus einen Western drehen. In Thames selber haben wir Hunger zu diesem Zweck haben uns unsere Gastgeber dringend den Fish&Chips Laden an der alten Werft empfohlen. Wow, wir hatten ja schon einige Male das Vergnügen in Neuseeland mit Fish&Chips aber diese hier umschmeicheln den Gaumen ganz besonders. Wir sind ja nicht so die Freunde von diesem Nationalgericht da sicher durch Nordsee und Co die Erwartung in Bezug auf Geschmack gedrosselt ist aber ab nun sind wir grosse Fans von diesem Zeug. Frisch gefangender Fisch im Biermantelteig ist einfach unschlagbar! Am letzten Tag unseres Aufenthalts auf Coromandel wollen wir unter die Eisenbahner gehen. In Thames haben alte Veteranen der Eisenbahn auf ca. 1 Kilometer Strecke sich ihren Kindertraum erfüllt. Kleine Schmalspurbahnen fahren durch Tunnel und Brücken am Meer entlang. Der Clou ist jedoch das jede Bahn eine Art Bankwagen hinter sich herzieht und darauf können Passagiere mitgenommen werden. Ein Traum für Pepe. Als er die Tutabahn sieht ist er ganz aus dem Häuschen und geht ab wie ein Zäpfchen. Mama und Papa müssen abwechslend mit ihm ein paar Runden drehen. Bei 1 CHF pro Fahrt ein tolles Vergnügen. Am Nachmittag geht es noch nach Tairua. Ein schönes Städtchen mit einem ebenfalls wunderschönen Strand. Auch hier lässt es sich aushalten. Coromandel Peninsula ist eine rauhe, stark bewaldete Halbinsel mit vielen traumhaften Stränden und niedlichen Städtchen die sich den Goldgräbercharm erhalten haben. Nach 4 Tagen hier müssen wir schon wieder die Koffer packen und uns langsam für ein paar Tage vom Meer verabschieden. Nun soll es ins Landesinnere nach Rotorua und Taupo gehen. Schauen wir mal was uns da so erwartet.

Bis dahin make love not war

Steffi, Pepe und Karsten

Hier wieder ein Link zu den Fotos von der Coromandel Peninsula

https://www.dropbox.com/sc/wj0vnrw43le73lx/unH0NB8rwf

 

Far North Whangaroa

Sali liebe Freunde in der Heimat,

nach 5 Tagen in und um Auckland ging es nun in den Norden der Nordinsel von Neuseeland. An sich ist Neuseeland mit der ungefähren Grösse Westdeutschland nicht gross im Vergleich zu Argentinien oder Brasilien jedoch gibt es bis auf wenige Ausnahmen um Auckland herum fast ausschliesslich normale Landstrassen. Höchsttempo 100 km/h obwohl alle paar Kilometer Überholspuren eingerichtet sind dauert da doch unsere knapp 300 Kilometer Fahrt über 5 Stunden. Aber die Landschaft ist herrlich und wir haben ja keinen Stress und so können wir es eh gemütlich angehen. Ausserdem muss sich ja Papa erst einmal an den Linksverkehr gewöhnen. Unser nächstes Ziel heisst Whangaroa und liegt ca. 50 Kilometer über der berühmten Bay of Island. Unser Gastgeber heisst Terry und als wir angekommen sind stockt uns fast der Atem. Hoch über dem Whangaroa-Fjord steht Terry’s Haus mit einem 360 Grad Ausblick über die Berge und die Seitenarme des Fjords. Schnell stellt sich heraus, dass Terry auch deutsch sprechen kann. Als ehemaliger Reiseführer hat er mehr als 100 Länder bereist und 5 Jahre in München gelebt. So fällt die Kommunikation natürlich noch einfacher. Bei einem Bierchen heisst er uns willkommen und zeigt uns von oben unsere Unterkunft. Eine ehemalige Garage steht ca. 1 Kilometer Luftlinie mitten im Wald. Weit und breit keine Menschenseele. Nur Wald und die Garage. Ca. 50qm gross bietet die Garage allen erdenklichen Luxus. Der Clou ist jedoch das elektrische Garagentor. Man liegt im Bettchen und kann frühmorgens mit der Fernbedienung das Tor öffnen und geniesst die Natur und ersten Sonnenstrahlen. Das kleine Häuschen hat Solarstrom und wir können mit einer Anzeige immer kontrollieren wie viel Strom welche Geräte verbrauchen und wie lange der Strom noch hält. In den 7 Tagen unseres Aufenthalts hatten wir so viel Sonne, dass Terry nie den Generator anschmeissen musste und wir ausschliesslich von Ökostrom gelebt haben. In Südamerika hätten wir uns wahrscheinlich in die Hosen gemacht vor lauter Angst im Wald allein zu übernachten aber hier in Neuseeland kann man sowas ohne Probleme geniessen. Am nächsten Tag haben wir uns auf einen Kaffee mit Terry in seinem Haus getroffen und uns einerseits über Gott und die Welt unterhalten und andererseits unsere Reisepläne für die Umgebung geschmiedet. Terry ist ein lustiger ca. 65 jähriger Kauz mit dem wir viel lachen können. Er hat es jedoch nicht einfach. Von seiner Frau verlassen ohne Kontakt zu seinen zwei Töchtern fristet er ein einsames Leben im Paradies. Dazu drücken ihn Schulden bei der Bank und deshalb muss er das Haus leider wieder verkaufen. Dann will er runter in die Garage ziehen und dort den Rest seiner Tage geniessen. Auf jeden Fall drücken wir ihm die Daumen dass alles gut geht und vielleicht trifft er ja durch seine Airbnb- Vermietungen auf die Frau seines Lebens. Zu gönnen wäre es ihm. Nach dem Käffchen sind wir zur Tauranga Bay mit seinem schönen Strand gefahren. Eins muss man neidlos anerkennen. Neuseeland hat schon hammergeile Strände. Einer schöner wie der andere. Dazu ist das Wasser für die Jahreszeit Herbst sehr angenehm um die 22-23 Grad warm. Also genau richtig zum abkühlen. Die Temperaturen sind tagsüber immer zwischen 22-26 Grad aber durch die intensive Sonneneinstrahlung fühlt es sich immer viel wärmer an. Nach der Tauranga Bay geht zur Matauri Bay. Ebenso ein wunderschöner Strand. Die Besonderheit hier ist das ganz in der Nähe das Wrack der ersten Rainbow Warrior von Greenpeace versunken liegt. Die französische Regierung hat bei einem Attentat im Hafen von Auckland die Rainbow Warrior gesprengt um das Schiff daran zu hindern gegen die Atomtests im polynesischen Mururoa Atoll weiter zu protestieren. Dieses Ereignis führte einerseits zu einem Toten und andererseits zu langjährigen Misstönen zwischen beiden Ländern. Das Wrack der Rainbow Warrior wurde dann vom Hafen in Auckland zu den Cavalli Island vor der Matauri Bay geschleppt wo es heute ein beliebtes Tauchrevier ist. Am nächsten Tag ging es zum nördlichsten Punkt (stimmt nicht ganz da die Surville Cliffs der nördlichste Punkt Neuseelands sind) Neuseelands. Knapp 150 Kilometer nördlich von Whangaroa befindet sich das Cape Reinga. An sich kein spezieller Ort. Ein kleiner schmucker Leuchtturm in einer wunderschönen Landschaft bilden die Kulisse für ein Naturschauspiel der besonderen Art. Am Cape Reinga trifft der pazifische Ozean auf die tasmanische See. Meterhohe Wellen krachen unentwegt ineinander. Die Wellen der tasmanischen See kommen von links und die Wellen des Pazifiks von rechts. Bei Sturm können die Wellen bis zu 10 Meter hoch sein und wenn sie dann aufeinander krachen gibt es Wasserexplosionen die bis zu 20 Meter hoch sein können. Ein ganz anderes Naturschauspiel liegt nicht weit von Cape Reinga. Die Sanddünen von Te Paki lassen eine Szenerie wie in der Sahara entstehen. Meterhohe Sandberge laden zum Sandboarden ein. Doch nach eins – zwei Versuchen hat man schnell die Lust verloren denn irgendwie fehlt hier der Schlepplift auf den Berg. Es ist eine wahre Tourtur sich die Dünen nach oben zu kämpfen. Man hat fast immer den Eindruck auf der Stelle zu laufen da der Sand bei jedem Schritt sofort nach gibt. Oben angekommen ist der Puls bei 180 dafür aber die Aussicht um so reizvoller. Danach sind wir zum 90 Mile Beach. Bzw. an einen Ort dieses gigantisch langen Strandes. Er ist um die 90 Kilometer lang und müsste somit eigentlich 90 Kilometer Beach heissen und erstreckt sich kurz unter Cape Reinga bis runter nach Ahipara. Blaues Meer und weisser Sand soweit das Auge reicht. Nach einem Tag Erholung am nahegelegenen Tauranga Beach sind wir dann Richtung Bay of Island aufgebrochen. Hier liegt die historische Wiege des Landes. Erst einmal muss man sich mal vorstellen, dass die moderne Zeitgeschichte Neuseelands noch keine 200 Jahre alt ist. Um so verwunderlicher ist es dann was für ein schönes Land innerhalb dieser kurzen Zeit entstanden ist. Zwar sind die Segelfreunde Tasman und Cook schon im 15. bzw. 16. Jahrhundert um die Inseln geschippert aber so richtig los ging die Entdeckung Neusseland erst zwischen 1800 und 1830. In diesen Jahren kamen die ersten britischen Siedler in den Norden Neuseeland und gründeten als erste Stadt Russell in der Bay of Island. Da die Inseln schon viele Jahrhunderte von den Maouri besiedelt wurden kam es natürlich zwischen den beiden Parteien nach anfänglicher Eintracht zu Streiteren und folgerichtig auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Im Vertrag von Waitangi wurden 1840 nach langen Verhandlungen die Rechte der Maori und der Pakeha (Bezeichnung der Bevölkerung in Neuseeland die nicht maourischen Ursprungs sind) fixiert. Unter anderem wurden hier auch die jeweiligen Lebensräume festgeschrieben. Dieser Vertrag wurde von beiden Seiten oftmals gebrochen und die Maouri hatten doch am meisten unter der zunehmenden Herrschaft der Pakeha zu leiden. Erst seit 1980 ist eine Versöhnungspolitik im grossem Umfang in Neuseeland angeschoben worden. So wurden den Maouri Land zurückgegeben und ebenso Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe geleistet. Das Zusammenleben heute ist zweckorientiert und normal zu bezeichnen obwohl es auf beiden Seiten nationalistische Lager gibt. Fragt man jedoch die jüngere Generation nach ihrer Abstammung dann kommt selten die Antwort Maouri oder Pakeha sondern Neuseeländer! Vergleicht man das Zusammenleben der beiden Gruppen mit denen auf Tahiti und oder der Osterinsel dann ist Neuseeland mit seiner Politik weit voraus. Eine grosse Angst bei den Kiwi besteht jedoch in zwei anderen zunehmenden Tendenzen. Zum einen ist die meist rein sportliche Rivalität zwischen Australien und Neuseeland einer existenziellen Rivalität gewichen. Auch hier unten am anderen Ende der Welt besteht Globalisierung im grossen Stil. Australische Firmen haben immer grösseren Einfluss auf die Economie Neuseelands und das bereitet vielen grosse Sorge. So sind 90 Prozent der neuseeländischen Banken in australischem Besitz. Kluge Köpfe behaupten…kann man das Geld eines Landes beherrschen so kann man das ganze Land kontrollieren. 35 Prozent der Supermarktketten sind ebenfalls im australischen Besitz und so verwundert es einen nicht, dass 100 Prozent New Zealand own (zu 100 Prozent im neuseeländischen Besitz) ein zunehmend wichtige Werbebotschaft geworden ist. Dazu muss man jedoch sagen, dass in beiden Ländern zahlreiche Residents des jeweiligen anderen Landes leben und so allein schon ein aktiver Kulturaustausch stattfindet. Des Weiteren sind die Wurzeln beider Länder nicht wirklich weit auseinander aber trotz dessen möchte natürlich der so genannte Underdog möglichst lange seine Eigenständigkeit gegenüber dem grossen Bruder bewahren. Eine australische Kommission hat sich tatsächlich seit 2006 damit beschäftigt Neuseeland als nächstes Bundesland zu integrieren. Der zweite Trend den manche Kiwis mit Argwohn beobachten ist die steigende Zuwanderung aus asiatischen Ländern. Hier verhält es sich in etwa ähnlich wie in der Schweiz. In den Ballungsräumen wie Auckland, Wellington oder Christchurch sind Ausländer ein prägendes Bild und gerade die Asiaten sind überall zu sehen. Ob nun als Tourist oder als Resident. Auf dem Land jedoch ist es wie eh und je. Das befremdet die Kiwi etwas und das kann man auch ein Stück nachvollziehen. Aber es gehört zur Globalisierung. Möchte man als Land nicht den Anschluss verlieren braucht man Fachkräfte und die wachsen nun mal nicht auf den Bäumen. Gerade für ein bevölkerungsarmes Land wie Neuseeland ist dies eine grosse Herausforderung. Jedoch bin ich der Meinung, dass wenn es ein Land gibt das diese Herausforderung packt es Neuseeland ist. So weltoffen wie sich die Kiwi präsentieren und Errungenschaften wie das erste Frauenwahlrecht der Welt oder eines der ersten Länder das die gleichgeschlechte Beziehung anerkannte kann das Land nur erfolgreich sein. Zurück zur eigentlichen Reise. Nach einem weiteren Tag Pause am Strand sind wir abschliessend zur einem der grossen Kauriwälder gefahren. Kauribäume sind uralte (wohl bis zu 2000 Jahre alt) Baumriesen die vor der industriellen Revolution zu hauf in Neuseeland standen. Ab 1830 hat man die Bäume gnadenlos dem Fortschritt geopfert und nun sieht man sehr selten flächendeckende Wälder. Meistens ist die Landschaft durch Acker oder noch häufiger durch Wiesen zersetzt wo dann die vielen Schafe oder Rinder den ganzen Tag wiederkäuen. Wir besuchen den Waipuoa Forest und was wir da mitten im Dschungel nach kurzen Wanderungen zu Gesicht bekommen ist unbeschreiblich. Bäume so mächtig wie Hochhäuser lassen einen vor Ehrfurcht erstarren. Einer der dicksten Kameraden ist ca. 17 Meter im Umfang. Kaum zu glauben und schade, dass dies so schlecht auf den Fotos rüberkommt. Zurück von unserem Waldtrip geht es schon wieder ans Koffer packen. Am nächsten Tag soll uns die nächste Etappe unserer Reise zur Coromandel Peninsula führen. Eine Halbinsel mit einem ausserordentlichen Ruf für tolle Strände und einzigartiger Flora und Fauna. Wir werden uns überraschen lassen. Wehmütig verabschieden wir uns von unserer Waldgarage und von Terry. Schön war die Zeit. Ah ja, wer sein Haus haben möchte (ich würde es sofort nehmen von ich mit Steffi schon Rentner wäre) braucht nur 600000 CHF. Dafür bekommt man aber ein Goldschatz von Haus mit dem schönsten Blick ever.

Anbei ein Link zu den Bildern der Far North Reise:

https://www.dropbox.com/sc/avnbr5w0acs2gax/lxV0Mn67FT

Bis bald und Liebe Grüsse

Steffi,Pepe und Karsten

Kia ora Neuseeland

Hallöchen Ihr Lieben,

es grüssen Euch wieder die drei Weltreisenden aus dem knapp 18.000 Kilometer entfernten Neuseeland. Nach knapp 14 tägiger Blogabstinenz wird es nun wieder Zeit die Tasten des Ipads zu quälen. Seit wir in Neuseeland angekommen sind können wir eigentlich nur vor Freude in die Luft springen. Es ist definitiv das bis dato schönste Land auf unserer Reise ohne den anderen schönen Ländern zu Nahe treten zu wollen. Aber würden wir die imaginären Punkte der einzelnen Kategorien unserer Bewertung zusammenrechnen wäre Neuseeland abgeschlagen vorne. Die Natur ist einzigartig schön. Fast ein wenig wie die Schweiz aber dazu kommen noch unendlich viele Traumstrände, Vulkane, Geysire, Riesenbäume, keine gefährlichen Tieren (ausser eine giftige Spinne aber keine Schlangen, Löwen, Krokodile, etc.), supernette Menschen, keine oder kaum Kriminalität, viele Spielplätze, extrem viele Sehenswürdigkeiten, wenig Menschen (was ja nur gut sein kann :o), viele Kühe, Schafe und Pferde, sauviele Opossums und und und. Wir sind gut in Auckland am 23.02. nach 30 Stunden Flug angekommen. Ja genau 30 Stunden. Aufgrund der Datumsgrenze haben wir auf dem Weg von Tahiti nach Neuseeland einen Tag verloren was natürlich nicht tragisch ist aber lustig an sich. Mit dem Airport Shuttle ging es dann in die City zum Fährterminal wo uns unsere Gastgeber Donna und Graham in Empfang genommen haben. Sie haben uns und wir auch sie sofort ins Herz geschlossen. Sie sind ein älteres Ehepaar um die siebzig aber im Herzen noch immer jung. Dazu haben sie ein grosses Haus und Lust auf Gäste und somit dürften wir bei ihnen 4 Nächte verbringen. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt machten wir es uns bei einem leckeren Zimt-Honig-Kaffee in unserem neuen Zuhause gemütlich und plauderten als wären wir bei Oma und Opa in Fürstenwalde oder Falkenhagen. Schnell konnten wir gemeinsam das Sightseeingpaket für die nächsten Tage Auckland schnüren. Und Auckland hat so einiges zu bieten. Die Stadt liegt zwischen dem pazifischen Ozean und der tasmanischen See und ist somit von fast allen Seiten von Wasser umgeben. Dazu kommen viele kleinere sowie grössere Inseln in der Umgebung. Tja und irgendwie muss jeder Kiwi auch ein Boot besitzen, denn es wimmelt vor lauter Segelschiffen…ist ja klar man muss ja trockenen Fusses die Inseln oder das Festland erreichen. Ein herrlicher maritimer Mix angehaucht mit einem fast subtropischen Klima (Sommer um die 25 Grad / Winter um die 15 Grad). Die Innenstadt sieht ein wenig nach New York aus weil es einige Hochhäuser und den über alles thronenden Skytower hat. Ausserhalb der City gibt es aber fast ausschliessich flache bungalow-ähnliche Gebäude, so dass die Stadt für seine etwas mehr wie 1 Million Einwohner verdammt gross wirkt. Donna und Graham wohnen im Stadtteil Orakei mit Blick auf die Skyline von Auckland und zählen sicherlich zu den etwas besser verdienenen. Graham war einst Rugbyprofi (sehr erfolgreich) und dann ein frühender Börsenmakler der jedoch aufgrund der Krisenjahre 1987 und 1997 einiges an Geld verloren hatte. Die Bilder ihrer alten Häuser hauten uns fast vom Hocker. Das waren Paläste. Naja und nun müssen sie halt mit einem 200qm Haus vorlieb nehmen :o). Trotz dieser emotionalen Achterbahnfahrt nach unten sind Donna und Graham sowas von nett und hilfsbereit und das gilt für fast alle Neuseeländer die wir kennengelernt haben. Trotz auch vorhandener Kriminalität glauben die Kiwis an das gute im Menschen und haben ein ganz anderes Grundvertrauen. Von null auf hundert bis du Bestandteil der Familie und dürfst dich auch so verhalten. Würdet ihr völlig fremden  Menschen vor Ankunft schreiben….Schlüssel liegt unter der Mülltonne….fühlt euch wie Zuhause und habt keine Scheu alles zu benutzen. Oft stehen auch die Häuser unabgeschlossen offen…Wahnsinn oder. Zurück zu unseren 5 Tagen Auckland. Es war eine fanastische Zeit und erstmals auf unserer Reise könnte sich Steffi (meist bin ich es ja) vorstellen in Neuseeland und speziell Auckland ein paar Jahre zu verbringen. Tja wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. Knapp 18000 Kilometer sind dann doch ein ganz schönes Stückchen weg von der Heimat. In Auckland haben wir noch einige Ausflüge in die Stadt, auf die wunderschöne Insel Waiheke, in malerische Devenport (gegenüber von Auckland) und in einige Parks gemacht. Traumhaft schön und der Wohlfühlfaktor ist immer dabei. Nach 4 Nächten hiess es Abschied nehmen von Donna und Graham. Am Flughafen wartete schon unser Mietwagen für die nächsten 1.5 Monate. Graham war dann noch so nett uns zur Autovermietung zu fahren obwohl eine Strecke 30 Minuten dauerte. Die Abholung unseres Wagens (ein Nissan Tiida) ging flott. Auch das packen unseres Gespäcks ging schnell von der Hand, denn der Wagen entpuppte sich als wahres Raumwunder (was man von aussen nicht vermutete). Das einzigste was dem Fahrer etwas Kopfschmerzen bereitete war der komische Aufbau des Fahrzeugs. Lenkrad auf der rechten Seite. Blinker auf der rechten Seite. Scheibenwischer auf der linken Seite. Gangschaltung auf der linken Seite. Mittelrückspiegel auf der linken Seite. Alles komisch aber macht ja auch Sinn wenn man sich auf der linken Seite der Strasse fortbewegen muss. Was für ein Horror. Die nächsten ca. 13000 Kilometer in Neuseeland und Australien sind tatsächlich links fahrend zu bewältigen. Graham bläute mir noch zwei wichtige Regeln ein. Immer links fahren und im Kreisverkehr immer den Autos von rechts Vorfahrt geben und links herum fahren. Und als richtiger Kiwi unbedingt an Opossum über den Haufen fahren. Diese Tiere werden als Plage in Neuseeland angesehen und so pflastern sie buchstäblich im toten Zustand die Strassen. Wird schon schiefgehen…das mit dem links fahren und vielleicht auch das dem Opossum über den Haufen fahren.

Anbei ein Link von Bildern aus Tahiti und Auckland:

https://www.dropbox.com/sc/bbvk5xdavovgvc0/1HtDPMIEsj

 

Liebe Grüsse

 

Steffi, Pepe und Karsten