Archiv für den Monat: September 2014

Die Tempel von Angkor Wat

Liebe Freunde,

herzlichen Willkommen zum offiziell vorletzten Blog. Ja die Zeit rasst und wir wissen echt nicht wo die letzten Monate geblieben sind. Immer mehr müssen wir uns seelisch und moralisch auf die Heimreise vorbereiten. Es gibt da sicher ein lachendes Auge denn die Sehnsucht für die Heimat, Freunde und Familie ist schon immens. Aber das weinende Auge ist auch unser Begleiter. Nun ist bald Schluss mit dem Lotterleben und der Ernst des normalen Alltags wird wieder Bestandteil unseres Lebens. Bevor es soweit ist wollen wir uns noch ein letztes grosses Highlight anschauen. Dafür müssen wir nur 45 Minuten mit dem Flieger von Bangkok/Thailand nach Siem Reap/Kambodscha. Von oben sieht die Landschaft wie eine einzige Überflutungsfläche aus. Wasser wohin das Auge schaut. Einerseits ist es ja schon Regenzeit und andererseits ist Reis der ja üblicherweise im Wasser steht die Hauptanbaupflanze in der Gegend. Der Flughafen von Siem Reap ist recht klein aber trotzdem oder gerade deshalb stehen wir uns in der Ankunftshalle die Füsse platt. Visa on arrival heisst das Zauberwort. Dafür heisst es anstehen. Nach 30 Minuten sind wir endlich an der Reihe dann werden wir Zeuge einer Visa-Handlungskette. Ca. 10 Beamte sitzen nebeneinander und jeder macht einen wichtigen Arbeitsschritt für unser Visa. Abzocken wollen sie uns auch noch. Wir haben vorher gelesen dass Kinder unter 12 Jahren keine 20 Dollar für das Visum zahlen müssen. Trotzdem verlangt der Kollege Schalterbeamte für Pepe 20 Dollar. Wir reklamieren erfolgreich müssen aber dafür 2 Dollar pro Passkopie zahlen da wir kein Passfoto unserem Visaantrag beigelegt haben. Auch interessant ist der Geldverwalter der 10ner Brigade. In seinem offenen schwarzen Koffer stapelt er fein säuberlich die Dollarnoten nach ihrem Wert. Ganz ehrlich wir haben noch nie so viele Geldscheine auf einem Haufen gesehen. Nach der Visaerteilung müssen wir weiter zur Einreisekontrolle. Freundlichkeit ist anders. In einem herben Befehlston bekommen wir gesagt was wir zu machen haben. Das lässt uns echt schon vor der Zollkontrolle zittern aber welch Wunder. Da wiederum steht keine Sau und die ausgefüllten Zolldokumente dürfen wir in eine Art Vertrauensbox schmeissen. Am Flughafenausgang entdecken wir mit etwas Glück dass ein Fahrer unseres Hotels auf andere Gäste wartet. Wir fragen höflich nach einer Mitfahrgelegenheit und bekommen diese auch angeboten. Nach nur 10 Minuten Fahrt sind wir in unserem Hotel. Für nur 45 CHF inklusive Frühstück kann man hier in einem 5 Sterne Schuppen übernachten und den Luxus gönnen wir uns am Ende unserer Reise. Das Zimmer ist Klasse und der Pool auch. So können wir erst einmal etwas relaxen und bereiten uns gleichzeitig schon ein wenig auf unsere Entdeckungsreise für Angkor Wat vor. Am nächsten Morgen sieht es sehr verregnet aus und so entscheiden wir uns gegen die Tempeltour und für die Stadt. Siem Reap hat ca. 500.000 Einwohner und man merkt an jeder Ecke dass hier der Lebensstandard und die Infrastruktur geschuldet den Tempelanlagen extrem hoch ist im Vergleich zum restlichen Land. Hotels, Restaurant, Taxis, Tourenveranstalter und Tuktuks gibt es in Hülle und Fülle. Offizielles Zahlungsmittel ist der Dollar die inländische Währung ist quasi nicht existent. Wir streifen etwas durch die Stadt und den Markt. Viel gibt es nicht zu sehen. Vielleicht sticht der botanische Garten und das Museum etwas hervor. Naja deshalb kommt man ja auch nicht hierher. Um Wartezeiten für den nächsten Tag zu vermeiden gehen wir schon einmal unsere Eintrittskarten kaufen. Für 40 Dollar bekommt man einen Dreitagespass der flexibel einsetzbar ist. Auf der beigelegten Übersichtskarte wird uns erstmalig bewusst wie gross diese Anlage eigentlich ist. Auf einer Fläche von ca. 40 km x 50 km kann man über 100 Tempelanlagen der Khmer besichtigen. Angkor Wat ist nur einer davon aber da er einer der besterhaltenen und sicher auch schönsten Tempel ist dient der Name dieses Tempels als Synonym für die ganze Anlage. Unser Tuktukfahrer Sophal ist ein richtig netter und angenehmer Typ und für die nächsten Tage soll er unser Begleiter werden. Den restlichen Tag verbringen wir aufgrund des Wetters im Hotel. Im nachhinein war es auch gut so denn so konnten wir Kraft tanken für das Besichtigungsprogramm der nächsten Tage. Tja und wie irgendwie immer auf unserer Reise lässt uns das Wetter nicht im Stich. Strahlender Sonnenschein grüsst uns am nächsten Morgen trotz Regenzeit. Voller Vorfreude machen wir uns auf den Weg und schauen uns Angkor Wat, Angkor Thom, Ta Keo, und Ta Prohm an. Worte, mir fehlen die Worte um die Dinge zu beschreiben die wir sehen. Riesig grosse Anlagen aus Stein teilweise sehr gut erhalten teilweise arg von der Natur und der Zeit gebeutelt präsentieren sich den Besuchern. Einmalig was hier erschaffen wurde und noch immer Bestand hat. Vielleicht können die Bilder dazu es etwas besser rüberbringen aber ehrlich gesagt muss man dieses Weltwunder unbedingt selber besuchen. Am ersten Tag sind wir ca. 6 Stunden unterwegs und am zweiten noch einmal 8 Stunden. Mit dem letzten Tempel fängt es wieder an wie aus Kübeln zu regnen. Danke dem Wettergott! Dafür haben wir mit unserem Hotel kein Glück. Es entpuppt sich als einzige Baustelle. Entsprechend ist der Lärm. Wenigstens dürfen wir in ein anderes Zimmer ziehen wo es ein bisschen ruhiger ist aber nervend ist und bleibt es trotzdem. Dazu kommen noch unglaubliche Anekdoten. Es beginnt mit der Nachfrage für einen DVD Player den es laut Hotelbeschreibung in jedem Zimmer haben sollte. Für 15 Dollar können wir diesen gerne anmieten. Doch wir bestehen auf das Ding für lau und bekommen auch einen kommentarlos ins Zimmer gestellt. Da jedoch der Fernseher fest an der Wand installiert ist können wir die beiden technischen Geräte nicht mit einander verbinden. Nach 45 Minuten harter Arbeit ist es dann den Technikern gelungen Pepe’s Tom und Jerry Filme zum laufen zu bekommen. Im Restaurant bestellen wir zwar immer mit dem Gefühl verstanden worden zu sein bekommen aber oftmals anderes essen. Teilweise Essen was noch nicht mal auf der Karte steht. Der Clou ist aber unumstritten die verweigerte Annahme eines 50 Dollarscheins. Bei der ANZ Bank in Siem Reap heben wir 200 Dollar ab und wollen damit unter anderem auch unsere Zirkustickets im Hotel bezahlen. Doch der Mitarbeiter vom Front Office möchte unseren 50 Dollarschein nicht annehmen. Auf die Frage warum meint er das der Schein zu alt ist. Druckdatum 2006 zu alt? Ich verlange der Manager und so schaukelt sich die Angelegenheit hoch bis ich mit dem Finanzcontroller, dem Front Office Manager und dem General Manager bei einem Kaffee sitze und heiss diskutiert wird in wie weit man meinen Schein annehmen darf. Problem der Schein ist schon recht benutzt, hat mit Kugelschreiber eine kleine Zahl am Rand und dazu einen verblassten Tempel. Es wird mir erklärt das die Hausbank des Hotels diesen Schein nur mit erheblichen Mehrkosten annehmen würde und dieses Risiko kann das Hotel nicht übernehmen. Ich frage wie oft denn dies im Hotel so passieren würde. Antwort 2 Mal im Monat. Und wieviel berechnet die Bank für den Schein mehr? Antwort man bekäme dafür nur 48-49 Dollar. Ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. Wegen 2-4 Dollar Mehrkosten veranstalten die ihr einen Aufriss und behandeln die Menschen wie komplette Idioten. Nach 1 Stunde ist der Schlichterspruch gefällt. Papa darf mit dem Schein bezahlen und on top geht die Kaffeerunde, an der auch Pepe und Steffi am anderen Tisch teilnehmen, aufs Hotel. Geht doch :o). Die mit den 50 Dollar Schein harterkauften Tickets für den Phare Zirkus sollten sich aber lohnen. Was diese kambodschanischen Artisten in knapp 90 Minuten in die Manege zaubern haben wir noch nicht gesehen. Diese Ausdruckskraft, diese Freude und Begeisterung der jungen Menschen reisst einen förmlich vom Sitz. Am liebsten will man mit in die Manege und tanzend ja zum Leben schreien und alle Sorgen hinter sich lassen. Pepe tanzt, klatscht und schreit mit und ist ebenso aus dem Häuschen. Das war doch ein gelungener Abschiedsabend in Siem Reap. Ach ja ich habe noch eine neue Destination für meinen Junggesellenabschied gefunden. In Siem Reap gibt es ein Men Resort (siehe Foto). Das Resort wirbt so ungefähr mit dem Slogan „wo Mann noch Mann sein kann und unter sich bleibt“. Hm wer da nichts böses ahnt. Ist eigentlich schon komisch denn im Gegensatz zu Thailand hat sich Kambodscha nicht so sexuell tolerant präsentiert. Von daher muss es nicht zwingend ein Gayfreudenhaus sondern könnte auch ein Mensclub sein aber wie gesagt das Foto finde ich spricht Bände. Der Rückflug klappt wieder einwandfrei und so trudeln wir in unserem heissgeliebten Bangkokhotel ein. Jedoch war die Fahrt ins Hotel nicht ganz einfach. Die Taxischlange war ca. 150 Menschen stark und die Wartezeit damit sicher 1 Stunde. Deshalb wollen wir es mit dem Zug probieren sehen aber auf dem Weg zur Station wie mitten auf der 4 spurigen Einfallstrasse auf der äussersten Spur Taxi’s halb illegal ihre Dienste anbieten. Diese Taxifahrer haben auch keinen Bock aufs lange Warten und noch dazu wollen sie die Flughafengebühr sparen. So kommen wir dann ohne Wartezeit zu unserem Taxi. Die nächsten 4 Tage stehen unter dem Motto Vorbereitung für die Rückkehr nach Hause, Spielparadies und etwas Sightseeing. Wie sooft auf unserer Weltreise haben wir auch diesmal nach unserer Ankunft erst einmal gar nichts gemacht oder um genauer zu sein den Matratzenhorchdienst vollzogen. Auch nach unserem Mittagsschlaf ging nicht mehr viel. Also geschmeidig abhängen war an der Tagesordnung. Am zweiten Tag unserer Wiederkehr sind wir wieder ins Kinderparadies gestürzt. Hier konnte Pepe erneut richtig Gas geben und war glücklich. Auf vorletzten Tag stand etwas Sightseeing auf dem Programm. Wir besuchten die Wohnhäuser von einem ehemaligen Seidenfabrikaten Herrn Jim Thompson. Dies sind alte aber wunderbar renovierte Teakhäuser mit wertvollen Interiör. Weil das Siamshoppingcenter ganz in der Nähe ist wollten wir das darinliegende Kidszania mit Pepe besuchen. Hier können die Kids an original nachgebauten Erwachsenenarbeitsplätzen sich ausprobieren. So kann man in die Rolle eines Feuerwehrmannes oder Piloten schlüpfen. Als wir jedoch die Eintrittspreise von 30 Dollar pro Person sehen lehnen wir dankend ab. Da besuchen wir lieber noch den Erawanschrein. Hier kann man ein buntes religiösen Treiben live beiwohnen. Tausende von Menschen bringen Blumen und andere Opfergaben um ihren Göttern zu huldigen. Viele beten und eine Tanzgruppe singt und tanzt Fürbitten die die Menschen einreichen. Pepe tanzt wie ein junger Gott dazu und weckt damit die komplette Aufmerksamkeit auf sich. Wir hatten allgemein das Gefühl das in Bangkok die Religion extrem vielseitig gelebt werden wie an keinem anderen Ort unserer Reise. Überall gibt es die unterschiedlichsten Gottesherbergen und kein Mensch stört sich daran. Multikulturell leben die Menschen miteinander. Am Abend wollen wir unser letztes Highlight in Bangkok erleben. Hierzu wollen wir zur Rooftopbar des Marriott Hotels. Hier darf man im Gegensatz zu allen anderen Rooftopbars bis 20 Uhr auch mit Kind einreiten. Da es aber wie aus Eimern vom Himmel schüttet darf Papa in der Schnellbahnstation noch ein Experiment wagen. Cut&go für 2.80 CHF. Naja bei der Haarpracht von Papa kann man ja eh nichts mehr versauen. An einem Automaten zieht man sich für 100 Baht ein Ticket und setzt sich zu den anderen Wartenden. Maximal 10 Minuten darf und wird sich der Coiffeur den Haaren des jeweiligen Probanden widmen. Das reicht natürlich vollkommen für die paar Flusseln und sieht dazu noch ganz gut aus. Das Konzept werden wir jetzt im Zürcher HB an den Start bringen. Dazu leihen wir uns einen mobilen Verpflegungsstand vom Letzi und rüsten den zu einem Coiffeurladen um. Tarif 10 CHF für 10 Minuten. Macht einen Stundenlohn von 50 Stutz wenn man mal 10 Minuten als Zwischenpause mit einrechnend. Kommen natürlich nur fast haarlose Klienten in Frage aber bei den Coiffeurpreisen in Zürich würde man sicher erfolgreich sein. In der Marriottbar bleiben wir dann nur kurz denn der Regen macht es trotz Dach über dem Kopf recht ungemütlich ja fast kalt weil dazu noch ein kräftiger Wind weht. Die Bilder im Kopf und dem Fotoapparat nehmen wir aber trotzdem mit. Ein vorletztes Mal packen im Hotel und morgens in aller Frühe geht es mit einem verkappten Sebastian Vettel Taxifahrer zum Flughafen. Checkin klappt wie immer ohne Probleme und ruckizucki sitzen wir auch schon im Flieger nach Doha. Dazu dann mehr im letzten Blog.

Es grüssen

Steffi, Pepe und Karsten

Anbei die Fotos wie gewohnt (achtet auf die Menhotelwerbung):
https://www.dropbox.com/sc/32efsjlb8d6bgfx/AAAmaoAGpXIEKdiupyWzoFqva

1(0) night(s) in Bangkok

Salute Ladies and Gentleplanes,

ja richtig gelesen. Seit wir einen von Pepe’s Lieblingsfilmen, in dem Fall Planes, hoch und runterschauen dürften ist dies ein Runninggag bei uns geworden. Was soll man sagen. Bangkok kam in unserer Vorstellung und Vorrecherchen mehr als nur schlecht davon. Gross bzw. megagross. Stinkend. Kriminell. Voll von leichten Mädchen und dickbäuchigen Gringos. Arm. Verrucht und so weiter und so weiter. Aber hoppla. Völlig daneben gelegen. Diese Stadt ist eine Ikone mit so viel Gesichtern dass es fast in einer Liga mit New York spielen kann. Leute wollt Ihr eine Stadt erleben die immer pulsiert und euch alles geben kann was ihr an Bedingungen für eine Metropole habt dann besucht Bangkok. Aber der Reihe nach. Wir haben den letzten Flug mit Malaysia Airlines gut überstanden. Wie derzeit den Medien zu entnehmen ist sind angeblich die Flieger der Airline fast komplett leer aber das können wir nicht behaupten. Alles völlig normal und fast ausgebucht. Der wunderschöne Flughafen von Bangkok liegt nur wenige Minuten von der City entfernt solange man die S-Bahn nimmt, denn mit dem Taxi dauert das ganze schnell mal eine Stunde und länger. Die hochmoderne Schnellbahn bringt uns in 15 Minuten nach Sukhumvit einem Stadtteil von Bangkok wo unser Hotel liegt. Nach 10 Minuten sind wir auch schon da. Der Checkin ist schnell gemacht und so entspannen wir uns erstmal von unseren Anreisestrapazen. Da wir einige Tage in Bangkok verbringen steht der 1. und 2. Tag erst einmal unter dem Motto Seele baumeln lassen und Wäsche waschen. Ausserdem machen wir noch einen Ausflug in das Kinderparadies Funarium. Ein toller Ort für Pepe und während drei Stunden gibt er Vollgas. Am dritten Tag wollen wir endlich auch die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten näher kennenlernen. Direkt vor unserem Hotel liegt der Bootsanleger für die Stadtfähre. Dies ist bei dem ganzen Strassenverkehr eine der schnellsten Varianten um in die Altstadt zu kommen. Der Kanal auf dem die Boote verkehren ist eine schwarze stinkende Kloake. Hier kann man förmlich riechen wie die menschlichen Fäkalien in Bangkok entsorgt werden und somit sind eigentlich schon die einzigen negativen Dinge über Bangkok erzählt. Der Strassenverkehr und der stetige Fäkalgestank. Umso erstaunlicher dass wir auf unserer Bootsfahrt sogar Menschen in der Brühe schwimmen sehen. Ob sie das aus Vergnügen oder anderen Hintergründen machen konnten wir nicht in Erfahrung bringen aber oft sah es so aus als ob sie Zugangskanäle reinigen würden. Der Zu- bzw. Ausgang aufs Boot ist etwas hektisch und gewöhnungsbedürftig denn die Boote halten nur sehr kurz an und der Abstand zwischen Boot und Steg ist wackelnder Weise nicht einfach zu überwinden. Unsere erste Sehenswürdigkeit ist der Golden Mount. Ein buddhistischer Tempel mit einer grandiosen Aussicht auf Bangkok. Danach spazieren wir durch die Altstadt zum Tempel Wat Pho. Hier kann man den wahnsinnig langen liegenden Buddha bestaunen und dazu noch herrliche Tempelanlagen. Allgemein könnte man fast sagen dass die gesamte Altstadt fast nur aus Tempeln besteht. Fast an jeder Ecke kann man einen Tempel, Schrein oder ähnliches entdecken. Auf dem Chao Phraya der Wasserlebensader von Bangkok geht es flussabwärts an einer wunderschönen städtischen Kulisse vorbei. Atemberaubend diese wuselige Grossstadt. Wir möchten uns das Oriental Hotel anschauen von dem unser Lonely Planet so schwärmt. Leider ist das Originalhotel geschlossen und das Mandarin Oriental nebendran ist zwar Weltklasse kann aber nicht den traditionellen Charme einer Hotellegende versprühen. Weiter geht es zum Hangover Drehort dem State Tower at Lebua. Dort wollen wir wie die Darsteller im Film die Aussicht auf Bangkok geniessen doch leider werden wir wie Heckenpenner behandelt was bei unserem Outfit auch nicht gerade verwunderlich ist. Aber peinlich und fast schon lustig wie man sich irgendwie aus der Affäre ziehen möchte. Letztendlich verwehrte uns die Vorschrift dass Kinder mindestens 7 Jahre alt sein müssen den Zugang. Mit der Schnellbahn geht es wieder zurück ins Hotel. Am nächsten Tag steht noch einmal Sightseeing auf dem Programm. Diesmal wollen wir uns zwei Tempel anschauen. Einmal den grossen Palast Wat Phra Kaeo und dann noch den Wat Arun der gleich gegenüber auf der anderen Flussseite steht. Die grosse Palastanlage ist wunderschön aber total überlaufen. Busweise werden hier die grossen Touristengruppen rangekarrt und gerade die Chinesen sind in ihrer Lautstärke und Umgangsformen eine Marke für sich. Dazu kommt während der Besichtigung noch ein gigantischer Gewitterschauer hinzu der uns recht nass macht und uns zu einer Pause unter den ganzen Chinesen zwingt. Der Tempel Wat Arun dagegen ist eine Oase der Ruhe und nicht weniger schön. Dazu bietet er auch noch einen ausserordentlichen Ausblick auf die Stadt. Dann haben wir erst einmal genug von Tempeln. Mit dem Auto wollen wir in den Khao Yai Nationalpark fahren. Da die Fahrt nur 2 Stunden dauern soll gehen wir vorher noch einmal ins Kinderparadies damit Pepe auch ein wenig die Tempel verdauen kann. Autofahren in Bangkok ist ein Grauen aber kommt der Fahrweise von Papa sehr entgegen. Zwei Regeln. Der Stärkere gewinnt (nicht körperlich gemeint sondern bezüglich der Hiercharie Fussgänger, Moped, Motorrad, Tuktuk, Auto klein, Auto gross, LKW klein und LKW gross) und first come – first served. Hat man den Dauerstau Bangkok aber hinter sich gelassen kommen fast deutsche Gefühle auf. Grosse Autobahnen mit 2-4 Spuren garantieren ein bis zu 120 km/h schnelles vorankommen. Dank Navi finden wir sehr schnell die Strasse unserer Unterkunft. Nur blöd das diese Strasse 40 Kilometer lang ist und in der Beschreibung nur eine ungefähre Angabe zu erkennen ist. Hausnummern sucht man hier vergebens. So irren wir etwas hilflos 3-5 die Strasse in der gefühlten Nähe zum Hotel hoch und runter und als Papa aussteigt um mal nachzufragen sieht er leicht versteckt einen Wegweiser zum Hotel. Schöne Anlage und gutes Zimmer. Also alles top. Bei besten Wetter starten wir am nächsten Tag zur Elefantenjagd denn neben vielen anderen Tieren in freier Wildbahn soll man hier wirklich Dickhäuter bestaunen können. Zunächst fällt uns aber das Wetter positiv auf. Da der Park auf 600-1300 Meter liegt sind die Temperaturen weit weg von der mörderischen Glut in Bangkok. Auf dem Weg zum Hauptquartier des Nationalparks können wir gleich jede Menge Affen auf der Strasse beobachten. Des Weiteren kann man Rehe und Hirsche unterschiedlicher Rassen entdecken. Das Hauptquartier ist wirklich hübsch gemacht und in einer Ausstellung kann man die Flora, Fauna und Geschichte des Parks kennenlernen. Der Park wäre fast der Abholzung zum Opfer gefallen bis die Bemühungen der Naturschützer mit dem Überflug des damaligen Ministerpräsidenten darin endeten dass der Park grossflächig unter Naturschutz gestellt wurde. Vielen Dank dafür denn der Park ist wirklich eine Reise wert. Wasserfälle, jede Menge Natur und atemberaubende Aussichtspunkte sind einfach schön. Nur die Suche nach Elefanten gestaltet sich schwierig. Insgesamt fahren für an 2 Besuchstagen an die 150 Kilometer durch den Parks und gehen 3 Mal zu einem Aussichtsturm der direkt an den Salzlecken der Elefanten liegt aber ausser Elefantenscheisse sehen wir nichts von den Dickhäutern. Schade aber man muss halt Glück haben. Weiter geht unsere Fahrt durch Thailand. Nächste Station soll der Geschichtspark Phanom Rung der in der Nähe von Nang Rong sein. Nach 2.5 Stunden Fahrt kommen wir in unserem Hotel an. Alles auf höchstem Niveau und super nette Leute wenn da nicht die Strasse ca. 100 Meter vom Haus weg wäre. Es ist als wenn wir direkt neben der Autobahn schlafen. Die megalauten Trucks lassen selbst das Zimmer erbeben und so ändern wir unseren Plan 2 Nächte hier zu verbringen am nächsten Morgen. Direkt nach den Sehenswürdigkeiten anschauen wollen wir wieder zurück nach Bangkok und das sollte eigentlich in 4 Stunden zu packen sein. Nun zum Phanom Rung Geschichtspark. Der soll uns ein wenig auf Angkor Wat einstimmen denn hier unweit der kambodschanischen Grenze haben die Khmer ebenfalls 2 Tempelanlagen errichtet. Frisch restauriert sind die Anlagen beeindruckend und geben einen Einblick darin wie die Khmer von ca. 800 bis 1300 den Göttern gehuldigt haben. Den nur Bauten für Götter dürften in Stein gebaut werden alle anderen Bauten sind schon längst vergammelt da sie aus Holz errichtet wurden. Da einer der Tempel auf einem ehemaligen Vulkan steht kann man sogar einen fantastischen Blick geniessen. Die Rückfahrt nach Bangkok gestaltet sich bis Bangkok ohne Probleme. Dann stecken wir im üblichen Innenstadtchaos fest. Glücklicherweise finden wir jedoch unser Hotel sofort und selbst einen Parkplatz finden wir direkt vor der Tür. Dank einem Tipp vom Hotel finden wir einen wunderbaren Spot fürs Abendessen. Steve’s Restaurant liegt direkt am Chao Phraya Fluss mit Blick auf die Rama VIII Brücke. Ein herrlicher Abend und wir sind echt froh das wir die Zelte im anderen Hotel frühzeitig abgebrochen haben denn so können wir am nächsten Tag mit dem Auto noch eine kleine Stadtrundfahrt machen. Da es Wochenende ist hält sich das Verkehrschaos in Grenzen. So besichtigen wir die Ananta Samakhorn Throne Hall (dort verschlägt es einem fast die Sprache vor lauter Prunk), den Tempel Wat Trai Mit (angeblich ist der dortige Buddha aus purem Gold) und zum Schluss wieder unser heissgeliebtes Kinderparadies da die Mietwagenrückgabe direkt um die Ecke ist. Bevor es nach Siem Reap und damit Angkor Wat geht haben wir noch einen Tag in Bangkok. Den verbringen wir im Terminal 21 Shoppingcenter (einem der extrem vielen hippen Shoppingcenter von Bangkok). Hier gibt es neben zig Läden wo wir nichts einkaufen einen Foodcourt der Superlative. Grundsätzlich gilt in Thailand dass man auf der Strasse am besten und am günstigsten speist. In Bangkok steht alle paar Meter so ein Stand und selbst auf dem Land muss man darauf nicht verzichten. Die Speisen werden live vor den Augen zubereitet und kosten meistens nicht mehr als 0.5-1 CHF. Lecker vom Herren. Im Terminal 21 haben die Macher vom Shoppingcenter diese Strassenstände extrem stylisch inhouse verbaut. Unsere Lieblingsspeise ist Sticky Rice (hat ein bisschen Ähnlichkeit mit Milchreis) mit frischer Mango. Da könnte man sich reinlegen. Tja und unserer Pepe hat sich echt zum wahrhaften Reisesser entwickelt. Ganz normalen gekochten Reis isst er wie ein Weltmeister. Nudeln und Kartoffeln sind abgemeldet. Nein seine Augen sehen noch normal aus. Nicht weit vom Terminal 21 gibt es tatsächlich einen Park mit Spielplatz den wir mit Pepe besuchen. Es sind gerade Musikwochen im Park und so lauschen wir einem Livekonzert und Pepe tobt sich ein wenig aus. Danach gehen wir noch ins Puff. Gegenüber vom Terminal 21 befindet sich eine Art Reeperbahn namens Soi Cowboy. Hier brettern wir mit Pepe im Bungy durch und kurzzeitig sind nicht mehr die leichten Mädchen von Bedeutung sondern der kleine blonde Junge. Mama möchte ein Bild mit ihrem one night in Bangkok T-Shirt. Ja die grellen Neonlichter sind schon recht spannend aber der Rest eher nicht. Hier ist die Dichte der wohlbeleibten Casanovas merklich höher als im Rest von Bangkok. Grundsätzlich ist es schon verblüffend wie offen hier mit der Sexualität umgegangen wird. In Malaysia nur ein paar Minuten per Flugzeug entfernt stand auf so manche thailändische Erscheinung die Todesstrafe und hier in Bangkok sieht man eigentlich alles. Frauen als Männer, Männer als Frauen, alte Männer mit jungen Frauen, Frauen mit Frauen, Männer mit Männern und so weiter und so weiter. Ja Bangkok ist ein Sündenpfuhl und wäre doch eine Überlegung wert für meinen Junggesellenabschied aber bitte nicht mit den gleichen Erlebnissen vom Hangoverfilm. Schon gar nicht die Erlebnisse von Stu. Steffi hat mir vorab ihre Zustimmung gegeben. Auf gehts nach Kambodscha. Mit dem Taxi düsen wir in aller Herrgottsfrühe zum alten Flughafen Don Muang und fliegen mit Airasia nach Siem Reap. Checkin klappt perfekt und auch der Flieger ist pünktlich. Davon dann mehr im nächsten Blog.

Grüsse in die Heimat

Steffi, Pepe und Karsten

Anbei der Link zu den Fotos:
https://www.dropbox.com/sc/x91nc73ts6nyq70/AABpUp4tckmwpjBXuUQ-3q2qa