Liebe Freunde,
ja es wird mal wieder Zeit das Ipad zu quälen und ein paar neue Erlebnisse zum besten zu geben. Nach unserem tollen Erlebnis im Gravity Canyon ging es nun in den äussersten Westen der Nordinsel zum Vulkan Mount Egmont bzw. Mount Taranaki. Das kleine beschauliche Nest Opunake sollte unsere Heimat für die nächsten 3 Tage sein. Wirklich kein Leckerbissen das Örtchen aber wie gesagt versuchen ja unsere Kiwifreunde immer eine besondere Geschichte auszubuddeln. In dem Fall hat Opunake einen berühmten Sohn namens Peter Snell. Garantierter O-Ton – noch nie gehört. Der Kollege war ein ausserordentlich guter Läufer und schaftte es doch tatsächlich 1960 und 1964 insgesamt 3 Goldmedallien bei den olympischen Spielen über 800 und 1500 Meter zu gewinnen. Im zu Ehren steht eine Bronzestatue im Ort die ihm beim laufen zeigt. Am ersten Tag nach unserer Ankunft haben wir alle viere gerade sein lassen und haben ausser Wäsche machen und einen Besuch auf dem Spielplatz nichts gemacht und das tat uns allen sehr gut. Am zweiten Tag haben wir dann einmal den Vulkan umrundet und an jeweiligen Sehenswürdigkeiten halt gemacht. Auf dieser Tour sollte der Leuchtturm am Cap Egmont erste Station sein aber irgendwie war es dann doch etwas verwirrend, denn es gibt dort zwei Leuchttürme die etwa 15 Kilometer von einander entfernt sind. Bei einem steht dran das er der wahre beschriebene Leuchtturm ist aber das Foto in unserem Reiseführer zeigt aber den anderen Leuchtturm. Egal wir haben beide besucht und somit wird es schon einer davon gewesen sein. Warum dieser Leuchtturm so wichtig ist? Hier hat der niederländische Seefahrer Abel Tasman um 1642 erstmalig Neuseeland als Land entdeckt und es als Nieuw Zeeland getauft. Aus dieser Bezeichnung entstand der heutige Namen das Landes wo wir uns gerade befinden. Danach ging es nach New Plymouth. Hm was sollen wir sagen. Wetter grau mit Regen hauen einem in keiner Stadt vom Hocker aber trotzdessen hat New Plymouth nicht wirklich viel zu bieten. Das Highlight ist aber definitiv der Pukekura Park. Wunderschön angelegt und eine Oase der Ruhe. Ebenso ein Highlight in die Te Rewa Rewa Brücke etwas ausserhalb der Stadt. Mitten in der Pampa hat man hier für Fussgänger und Radfahrer eine architektonische Meisterleistung hin gezaubert. Aber warum hier wo doch so selten ein Mensch den Anblick geniessen kann. Das Ding gehört ins Museum oder an einen urbanen Platz. Nun gut weiter geht er der Peter. Über Stratford (ja nach der gleichnamigen Stadt in England benannt und dessen berühmter Sohn Shakespeare ist auch hier allgegenwärtig) geht es zum Mount Egmont Nationalpark direkt zum Vulkan. Unser Ziel sind die Dawson Falls. Die Strasse windet sich durch den üppigen Dschugel auf 1000 Meter. Jedoch werden aus Sonnenschein immer mehr Wolken und oben angekommen stehen wir mitten in der Wolkensuppe bei Nieselregen und nahezu 0 Sicht. Schade denn der Blick soll gigantisch sein. Ohne Wolken kann man auf das flache Land bis zum Ozean schauen. Entsprechend dem Wetter verkürzen wir unsere Wanderambitionen und gehen den kürzesten Weg zu den Wasserfällen. Nach 5 Minuten Dschungelmodder kommen wir zu den ca. 20 Meter hohen Wasserfällen. Ok abgehakt. Am Abend geht es wieder nach Opunake und am nächsten Morgen auch schon weiter nach Wellington. Unterwegs statten wir Whanganui einen kurzen Besuch ab. Am gleichnamigen Fluss gelegen macht die Stadt einen schönen Eindruck. Doch unser Interesse gilt einer wahren Ingenieurleistung. Auf der anderen Seite des Whanganui Flusses wurde ein 200 Meter langer Tunnel in den Berg gebaut und am Ende geht dann noch ein knapp 60 Meter hoher Fahrstuhl nach oben. Das Teil ist über hundert Jahre alt und diente den Bewohner des obenliegenden Stadtteils von Whanganui als schnelle Verbindung zur tiefergelegenen Innenstadt. Beeindruckend und auch ein wenig gruselig denn als wir das ganze besichtigt haben war da bis auf die Aufzugsführerin keine Menschenseele. Abends sind wir in Wellington angekommen. Das erste was einem dort fühlbar auffällt ist der Wind. Kalt und unbarmherzig bohrt er sich unter die Kleidung und verursacht schnell eine Gänsehaut. Das ist aber das einzige was uns negativ in Erinnerung bleibt. Wellington ist wirklich eine schmucke Hauptstadt mit maritimen Flair, einer moderen Hochhaus-Innenstadt und vielen historischen Plätzen und Gebäuden. Am erstes Tag geht es zum entspannen in den botanischen Garten. Die Fahrt dorthin machen wir natürlich mit dem berühmten Cable Car. Ähnlich wie die Polybahn in Zürich ein Wahrzeichen der Stadt mit einem wunderschönen Ausblick von der Bergstation. Der botanische Garten ist wunderschön angelegt und ist nur 5 Minuten Bahnfahrt von der wuseligen Innenstadt ein wahrer Ruhepool. Der Spielplatz hat es uns ganz besonders angetan. Uppig ausgestattet bietet er uns 2 Stunden die Möglichkeit rumzutoben. Danach schauen wir uns noch die anderen Highlights des Gartens an. An der Bergstation wieder angekommen bemerkt Steffi das unsere bzw. Pepe’s heisst geliebte kleine Moni (Kuscheltier / kleiner Maulwurf) weg ist. Fehlt auf den ersten flüchtigen Blick bei Steffi etwas ist es grundsätzlich nicht mehr auf diesen Planeten und kann abgeschrieben werden. Folgende Szenerie geht bzw. ging schon zig Male vonstatten.
Steffi: wir haben das oder das verloren
Karsten: wie verloren dass kann doch nicht sein es war doch eben noch da
Steffi: ja es ist definitiv nicht mehr da…wir müssen es verloren haben
Karsten: hast Du denn schon genau nachgeschaut
Steffi: na logisch sonst würde ich doch nicht sagen das es weg ist
Karsten: wirklich
Steffi: man(n) ja doch wenn ichs dir sage
Karsten: schweigt und schaut genervt nach
Steffi: da brauchst Du gar nicht schauen es ist weg
Karsten: schweigt noch immer und kramt mit Schweissperlen auf der Stirn und einem kurzangebundenen Nervenkostüm
Steffi: kullert die Augen und ist ebenso genervt
Karsten: und was ist das bitte schön
Steffi: upps da hab ich nicht nachgeschaut
Wie geschrieben ging das schon einige Male so. Diesmal wieder die Frage ob Steffi genau nachgeschaut hätte. Antwort…natürlich. Also macht sich Vati auf den Weg um noch einmal selbigen des Besuches abzuschreiten und zwar mit Scannerblick und in sich hinein fluchend.
Nach einer halben Stunde wird die Fahndung nach dem Zielobjekt erfolglos abgebrochen. Schweigend stehen wir uns gegenüber und als Kröhnung steht Pepe weinend zwischen uns.
Vati denkt verdammt schau ich noch einmal gründlich alles nach. Und was findet der Vati. Ja klar Moni. Versteckt in der Kinderwagenritze. Puh da fällt uns allen ein Stein vom Herzen und Steffi muss schwören nie wieder Dinge sofort als verloren zu deklarieren. Am zweiten Tag schauen wir uns früh die Weta Studios von Peter Jackson’s Produktionsfirma an. Sehr klein aber die Modelle von Herr der Ringe sind so beeindruckend echt dass Pepe schnell die Flucht ergreift. Danach gehen wir auf Stadtrundgang. Parlamentsgebäude, St. Pauls Cathedral sind nur einige der Sehenswürdigkeiten. Nachmittags gehen wir noch ins Te Papa Museum. Wahnsinn auf 6 Etagen wird so ziemlich alles von Neuseeland’s Geschichte, Kultur und Lebewesen gezeigt. Einzigartig auch der Preis = 0 NZ$. Grundsätzlich sind viele Museen in Neuseeland gratis aber dieses Museum hat so viele vor allem technische Höhepunkte dass wir es kaum glauben können dafür keinen Cent bezahlt zu haben. Am nächsten Tag gilt es Abschied von der Nordinsel zu nehmen. Mit der Interislander Fähre soll es von Wellington nach Picton auf die Südinsel gehen. Das Wetter ist Klasse. Kaum Wind und strahlend blauer Himmel. Das einchecken geht problemlos und so stehen wir brav in der Autoschlange und warten aufs Startsignal die Fähre entern zu dürfen. Nach ca. 40 Minuten Wartezeit ist es endlich soweit jedoch hören wir statt dem sonoren starten des Motors nur komische Klackergeräusche. Auch die gefühlte achtundneunzigste Schlüsselumdrehung bringt kein anderes Ergebnis. Rechts und links brausen die Autos an uns vorbei und damit einhergehend kommt bei uns ein wenig Panik auf. Gedanken wie verdammt…. jetzt kommen wir nicht auf die Fähre und damit sind auch unsere Tickets futsch und dazu müssen wir unsere nächste Unterkunft stornieren und in Wellington erst einaml eine neue finden und dazu noch zur Werkstatt… schnüren uns fast die Kehle zu. Ok irgendwie erstmal Richtung Fähre kommen und dort eventuell Hilfe holen und das Auto aufs Deck ziehen so dass wir schon mal zu Südinsel kommen und in Picton eine Werkstatt suchen. Mutti ans Steuer, neutraler Gang bei der Automatik eingestellt und schieben was das Zeug hält. Auf halber Strecke fängt uns ein Angestellter der Fähre ab und fragt bzw. sagt ganz cool…Batterie?! Achselzucken unsererseits. In nullkommanichts sind die Kabel angeschlossen und der Karren wieder fahrbereit. Puh, durchatmen. Die Überfahrt war ein Traum und die Fahrt durch den Queen Charlotte Sound einmalig. In Picton angekommen mussten wir gleich mal ein paar Kleidungstücke entfernen denn es war deutlich wärmer als noch in Wellington. Auf dem Queen Charlotte Drive ging es dann über Havelock nach Nelson. Nelson liegt zwischen zwei grossen Gebirgszügen wohlbehütet direkt an der tasmanischen Bucht und gilt als sonnenreichste Stadt Neuseelands was sie auch während unseres Aufenhaltes eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Ebenso ist die Stadt bekannt dafür der geografische Mittelpunkt Neuseeland zu sein und letztendlich erlangte die Stadt etwas Berühmtheit weil der ortsansässige Goldschmid Hansen den sagenumworbenen Ring für den Film Herr der Ringe produziert hat. Jocelyn unsere Gastgeberin ist ein Schatz und gibt uns das Gefühl zu Hause zu sein. Sie hat sogar an meinem Geburtstag einen Kuchen gebacken und mit uns zusammen angestossen. Wie gewohnt haben wir auch hier mit unserem Gastgeber ein Todo-Paket geschnürt. Am ersten Tag hatten wir Lust aufs süsse nichtstun und so fuhren wir zur Rabbit Island. Eine wunderschöne Insel mit einem tollen Strand. Dort haben wir den ganzen Tag die Sonne genossen und ein wenig den Akku aufgetankt. Frisch ausgeruht ging es am nächsten Tag über Mouteka am Abel Tasman National Park vorbei nach Tanaka. Zwei Dinge haben wir in der Nähe dieses kleinen Hippie Städtchens erkundet. Zum einen haben wir uns Harwood’s Hole erwandert und waren tief beeindruckt von diesem fast 400 tiefen Loch in der Erde (bitte googeln…es ist schwer zu beschreiben). Aber nicht nur das Loch war bewunderswert auch der Weg durch den dunkeln Wald dorthin war eine Wanderung wert. Hier sollen auch Teile von Herr der Ringe gedreht worden sein und das glaubt man sofort. Die Pupu Springs waren das andere Highlight des Tages. Eine Quelle mit glasklarem Wasser welche doch tatsächlich 14000 Liter in der Sekunde fördert. Keine Ahnung ob das im Vergleich zu anderen Quellen viel ist. Schön anzusehen war es alle Male. Damit war die Zeit in Nelson auch schon wieder um und am nächsten Morgen ging es schon weiter nach Westport an der Westküste. Auf dem Weg dorthin haben wir uns noch die wunderschönen Nelson Lakes angeschaut. Ebenfalls sind wir über die grösste Swingbrücke Neuseelands gelaufen. Genauer gesagt Pepe und Papa da Frau Köhler nach ca. 10 Metern wieder den Rückmarsch angetreten hatte (vor 11 Jahren hatte sie sich noch getraut). Ich glaube Pepe verstanden zu haben dass er Steffi eine seiner Windeln angeboten hatte :o). Am Abend sind wir dann in der Nähe von Westport im Outback angekommen. Grae und Nancy betreiben dort eine Eco Lodge und konnten uns eindrucksvoll aufzeigen was es heisst ökologisch zu wirtschaften. Das ganze Haus war daraus ausgerichtet und es war schon spannend auf welche Details die beiden geachtet haben. So besteht das Haus aus nicht chemisch belasteten Holz. Die Matrazen waren aus Kokosnuss, die Bettdecken aus Schafwolle, die Toiletten waren Plumsklos zur Kompostgewinnung, die Hausdämmung besteht aus Merinoschafwolle und so weiter und so weiter. Doch irgendwie konnten wir uns nicht richtig heimlich fühlen und Schuld daran waren die kleinen aber gemeinen Sandflies. Steffi sah nach der ersten Nacht aus wie ein Rummelboxer. Eine Sandflie hat sie direkt ins Augenlid gebissen und durch die Schwellung sah Steffi aus wie schwer ausgeknokt. Ganz zu Schweigen von den ca. 20 anderen dicken roten Bissen am ganzen Körper. Boar eh und die Bisse jucken wie die Pest sag ich Euch. Ein Alptraum aller feinster Güte und somit sind wir dort die ganze Zeit nur noch in einer einzigen Brum-Brum-Anti-Mücken-Wolke rumgerannt. Ach ja zu entdecken gab es auch was. Ganz in der Nähe gab es eine kleine Robbenkolonie zu bewundern. Ausserdem haben wir einen Ausflug zu den Pancake Rocks unternommen. Das Beste jedoch war der Ausflug zur Oparara Arch ganz im Norden der Westküste. Hier hat sich das Wasser einen über 200 Meter langen Tunnel durch einen Berg gegraben. Spektakulär anzuschauen was die Natur in Millionen Jahren alles so erschaffen hat. Ansonsten steht die Gegend um Westport ganz im Zeichen des Bergbaus. War es früher der Goldrausch der die Menschen hier her trieb ist es jetzt die Kohle. In Stockton befindet sich die grösste Kohlemine Neuseelands wo das schwarze Gold tonnenweise aus dem Berg geholt wird. Okidoki, dass soll es mal wieder gewesen sein. Alles frisch und munter bei uns. Nächste Station ist Hanmer Springs und Kaikoura.
In diesem Sinne bis die Tage,
Steffi, Pepe und Karsten
Wie gewohnt der Link zu den dazugehörigen Fotos:
https://www.dropbox.com/sc/0gd3ywk3057sza2/KLQZ1–QOT
Hallo Ihr Lieben Drei,
ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber ich bekomme Euren Dropbox-Link nicht auf… 🙁
Ansonsten ist hier alles roger, waren am Samstag nochmal mit den Kiddies Skifahren und Sonntag dann bei 24 Grad bei uns im Garten im Sandkasten spielen…
Heute läppische 29 Grad, aber leider soll das Traumwetter auch hier in Frankreich nicht anhalten 🙁
LG
Maddi
Hello hello, das ist sooo schön zu hören, dass Ihr Eure Zeit geniesst. Windy CIty (Wellington) und die anderen Orte scheinen unverändert 🙂 Macht Spass, mit Euch zu reisen und das zu erleben, was man verpasst hat. Habt Ihr auf der Fahrt von der Nord- zur Südinsel auch Delfine gesehen?? Die schwimmen gerne mit dem Schiff mit…. Aber sonst könnt Ihr das ja nun in Kaikoura nachholen und auch gleich noch mit Walen toppen. Hamner Springs ist hoffentlich auch noch so erholsam wie vor vielen Jahren. Geniesst die Quellen und lasst es Euch weiterhin gut gehen – und grüsst mir die Kiwis, okay mate? Freue mich auch schon seehr auf news aus Christchurch!!! Also bis bald, Bussi Katja
PS. der Dropbox Link geht bei mir auch nicht 🙁 Bin doch so gespannt…