Hallo liebe Freunde in der Heimat,
unsere Reise neigt sich mit grossen Schritten dem Ende entgegen. In nicht einmal 6 Wochen werden wir wieder Schweizer Boden betreten. Doch davor setzen wir zum Endspurt an. 5 Länder sollen noch bereist werden und den Anfang macht dabei Malaysia. Am 14.07. sind wir gut mit Malaysia Airlines in Kuala Lumpur gelandet. Welche gnadenlose Wende doch das Schicksal nehmen kann. Als wir in Bali in den Flieger gestiegen sind haben wir den gleichen Galgenhumor wie manch Reisender der MH17 aufgebracht und mit einigen anderen Mitfliegern gewitzelt ob wir denn heil ankommen und nicht verloren gehen werden. Als uns die Nachricht über den Abschuss in Kuala Lumpur erreicht hat stockte uns der Atem und wir konnten es kaum fassen. Das ganze Land Malaysia ist ebenso im Schockzustand. Überall sind die Flaggen auf Halbmast und an jeder Ecke können wir Beileidsbekundungen lesen. Wie dieser grausame Fall jedoch nun von der Politik und den Medien in den Dreck gezogen wird und jeglicher Respekt für 300 Tote abhanden gekommen ist lässt uns traurig und ratlos verstummen. Wir hoffen dass Malaysia Airlines sich von diesem Schock erholt und uns trotz alledem nach Bangkok fliegen kann. Schauen wir mal. Wie geschrieben sind wir gut angekommen haben uns aber selbst einen kleinen Adrenalinschub verpasst. Kurz bevor wir in den Zug zum anderen Terminal am Flughafen gestiegen sind platzt es aus Steffi plötzlich heraus „das I-Pad ist noch im Flieger“. Verdammt unsere Lebens- und Reiseversicherung mit allen Daten etc. Papa legt einen kleinen Spurt zum Gate hin und kann gerade noch den letzten Steward abfangen. Gemeinsam gehen wir noch einmal zum Flieger wo schon fleissig gereinigt wird und suchen das I-Pad. Bingo es ist noch an Ort und Stelle. Puh erstmal durchatmen. Dann geht es durch die Einreisekontrolle wo wir erneut aufgrund unseres Passes weltmeisterliche Glückwünsche entgegen nehmen. Nach dem wir unsere Koffer abgeholt haben soll es mit dem Airport Express in die City gehen. Doch an der Lichtschranke haben wir ganz schöne Probleme. Entweder kann unser Ticketcode gar nicht ausgelesen werden oder die Schranke ist so dermassen schnell wieder unten dass wir mit unserem Gepäck keine Chance für eine Durchfahrt haben. Genervt stehen wir vor der Schranke erst recht weil das Personal fast belustigt dem Treiben zu schaut ohne uns den Zugang für Familien zu öffnen. Da der Zug gerade einfährt handelt Papa schnell und hebt alles über die Schranke um dann selbst rüber zu steigen. Jetzt geht das Personal steil und textet uns zu was wir da Bitteschön machen. Ein intensives Wortgefecht folgt aber schliesslich dürfen wir nach vorzeigen unserer Tickets trotzdem einsteigen. Nach 30 Minuten sind wir am Hauptbahnhof Sentral und müssen uns zur Monorail-Bahn durchfragen. Doch leider fährt diese spacezige Bahn heute nur bis Hang Tuah also müssen wir eine Station früher als geplant aussteigen. An sich kein Problem denn bis zu unserem Hotel sind es nur 1.5 Kilometer aber nicht in Kuala Lumpur. Aufzüge oder Rolltreppen sind entweder defekt oder gibt es gar nicht und so müssen wir den Extrem-Hindernissparcour bei 34 Grad Aussentemperatur und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit ohne diese Hilfsmittel in Angriff nehmen. Nass wie die Pudel vom Schweiss kommen wir völlig fertig am Ziel an. Von aussen sieht er Bunker eher grauenvoll aus aber als wir das Zimmer betreten sind wir angenehm überrascht. Das Apartment ist hübsch eingerichtet, schön gross und hat sogar einen Blick auf die Petronas Tower. Gegenüber liegt das Berjaya Shopping Center. Ein Monstrum in Sachen Einkaufstempel. Hierhin verschlägt es uns am ersten Tag um einerseits ein paar Besorgungen zu machen und andererseits um das Kinderparadies zu besuchen. Eine Besorgung ist der Eintausch unseres kaputten Ipad-Screens. Innerhalb von 2 Stunden und für 80 Franken haben wir einen neuen Originalscreen. Nicht schlecht und wir dachten schon dass wir den teuer in Zürich erwerben müssen. Das Kinderparadies ist eigentlich nur ein kleiner Teil eines kompletten Vergnügungsparks den man in dieses Shoppingcenter gebaut hat. Sogar eine Achterbahn brettert hier durch. Einfach nur wow. Pepe hat eine Menge Spass mit Eisenbahn fahren, Jeep fahren, Karussell fahren, Biene Maja fliegen und Autoscouter. Ach ja einen einfachen Spielplatz hat’s auch noch aber der wird von Pepe nur kurz in Beschlag genommen. Schwuppi ist ein Tag vergangen. Am nächsten Tag steht zunächst ein Jobinterview via Skype an. Ganz schon komisch und extrem aufregend. Pepe und Steffi gehen noch einmal ins Spieleparadies und Papa versucht sich irgendwie gut zu verkaufen. Es war wohl recht gut das Gespräch und somit folgt am 8. September das finale Gespräch in der Schweiz. Die Daumen dürfen gedrückt werden. Aber man muss schon sagen das vorhergehend einige Enttäuschungen in Bezug auf Bewerbungen zu verdauen waren. Da sollte man eigentlich meinen das die Schweiz ein hochentwickeltes Land ist und das Bewerbungen via Email und nachfolgend per Skype kein Problem sein sollten aber dem ist nicht so. Die meisten Unternehmungen blocken ab und möchten das man im September noch einmal vorspricht. Aber Papa will oder muss ja ab Oktober wieder in Lohn und Brot stehen und somit wird weitergekämpft. Nach dem Gespräch sind wir per Taxi durch die Innenstadt zu den Petronas Towern gefahren und haben uns vor Ort einen Eindruck verschafft. Es ist schon gewaltig wie diese Stadt in den letzten 10 Jahren gewachsen ist. Waren damals die Petronas Tower noch relativ alleinstehend so sind sie heute von anderen Hochhäusern nur so umzingelt. Diesen Eindruck bekommen wir auf dem 421 Meter hohen Menara Tower bestätigt. Doch leider ist es recht diesig so dass wir nur das Häusermeer bestaunen können und nicht die weitere Umgebung. So wird es auch leider nichts mit dem Sonnenuntergang an diesem Tag. Kuala Lumpur mit nur 1.5 Millionen Einwohnern ist echt beeindruckend und kommt wirklich ein wenig wie im Lonley Planet beschrieben als Cyberstadt daher. Ebenso auffällig ist das multikulturelle miteinander der Bewohner dieser Megastadt. Malaien, Chinesen, Inder, Pakistani, etc. leben in der ehemaligen und seit 1963 unabhängigen englischen Kolonie. Zwei Sachen fallen einem diesbezüglich sofort auf. Erstens englisch kann man hier überall und mit jedem sprechen. Zweitens trotz der offiziellen Staatsrelegion Islam gibt es neben Moscheen zahlreiche andere Gotteshäuser bzw. Kirchen/Tempel für Christen, Buddhisten und Hinduisten. Sicherlich kam es in der Vergangenheit auch zu Spannungen zwischen den einzelnen religiösen Gruppierungen aber gerade in Kuala Lumpur zeigt sich ein friedliches Beisammensein. So schauen wir uns am dritten Tag auch einige dieser erwähnten Gotteshäuser an. In der Altstadt rund um Chinatown gibt es hinduistische und buddhistische Tempel zu entdecken und natürlich zahlreiche Märkte. Wir statten auch zwei Moscheen einen Besuch ab wobei die grosse Masjid Negara besonders erwähnenswert ist. Auf dem Merdeka Platz atmen wir etwas Geschichte der Nation Malaysia ein denn hier wurde die Unabhängigkeit des Landes ausgerufen. Nur einen Katzensprung davon entfernt ist die älteste Kirche (St. Mary’s Cathedral) von Kuala Lumpur zu bestaunen. Alles ist relativ überschaubar und gut zu Fuss in 2 Stunden zu bewältigen. So können wir uns einem weiteren oder dem Highlight der Stadt zu wenden. Die 452 Meter hohen Petronas Tower warten mit einer tollen Aussicht auf uns. Erst fahren wir auf die 170 Meter hohe Skybridge und danach geht es noch einmal 200 Meter höher auf die Aufsichtsplattform. Etwas mulmig aber gigantisch ist es hier oben. Noch einmal können wir Kuala Lumpur von oben geniessen. Glücklich aber erschöpft kehren wir heim und bereiten nachdem Pepe eingeschlafen ist seinen Geburtstag vor. Am nächsten Morgen ist es dann soweit. Unser Pepe wird 3 Jahre alt. Wir möchten uns an dieser Stelle auch recht herzlich bei allen bedanken die an Pepe’s Ehrentag gedacht haben. Der Tisch ist reich gedeckt. Viele Luftballons, eine Thomas Tutabahn, ein Thomas Schlafanzug, neue Schuhe, neue Schwimmflügel und Planes Schlüpfer stehen rund um das Geburtstagsküchlein für Pepe zum auspacken bereit. Kerzen ausblasen macht so grossen Spass dass wir bestimmt an die zehnmal die Kerzen nach dem ausblasen wieder anzünden. Nach dem Frühstück und ein wenig feiern fahren wir dann zu den Batuhöhlen etwas ausserhalb der Stadt. Aber die öffentlichen Verkehrsmittel sind in Kuala Lumpur gut und vor allem billig (Ticketpreis um die 50 Rappen). Die Batuhöhlen sind riesige Kalksteinhöhlen in die hinduistische Tempelanlagen gebaut wurden. Über 276 Stufen muss man erklimmen um in die Höhle zu gelangen aber der Aus- und Einblick entschädigt dafür. Während der kleinen Wandereinlage begleiten uns Affen die wie schon auf Bali versuchen Touristen Hüte oder Sonnenbrillen abzujagen. Danach geht es zurück in die Stadt zu den Petronas Towern denn von oben hatten wir am Vortag ganz in der Nähe einen riesigen Spielplatz gesehen und der soll an Pepe’s Geburtstag auch so richtig genutzt werden. Ausserdem gibt es eine kleine Poolanlage wo Pepe so richtig rumtoben kann. Und dann sind unsere Tage in Kuala Lumpur schon wieder gezählt. Nächstes Ziel Cameron Highlands. Doch vorher noch wie gehabt zwei kleine Anekdoten zu Taxifahrern denn diese sind die einzigen vor denen man sich hier in Acht nehmen muss bezüglich übers Ohr hauen und Pepe’s Toilettengängen. Man hat sich in Kuala Lumpur irgendwie angewöhnt Festpreise vor Fahrantritt zwischen Fahrer und Gast auszuhandeln obwohl jedes Taxi offiziell mit Zähler fährt und nach dem Tarif bezahlt werden müsste. Während unserer Zeit dort haben wir immer nur Festpreise bezahlt (was ja auch noch ziemlich billig ist) aber lustig ist anzuschauen wie die Taxifahrer dann bescheissen möchten bzw. es auch tun. Jedes Taxi hat ein Basecap oder ähnliches über dem Zähler und sobald man einsteigt wird der Zähler ganz „heimlich“ gedrückt. So wird dann die Fahrt in der Zentrale laut Zähler abrechnet und das zusätzliche Geld vom Touristen geschmeidig eingesteckt. Pepe geht ja nun seit einiger Zeit auf Toilette und sagt uns immer rechtzeitig vorher Bescheid. Wenn er „gross“ muss dann schickt er uns immer mit einem lauten Bye Bye raus und wir müssen dann vor der Toilettentür auf weitere Anweisungen warten. Wenn das Würstchen dann endlich gefallen ist muss man sich das Geschäft ehrfürchtig und lobend anschauen und nach zwei bis drei Mal Bye Bye raus darf man dann endlich den Popo sauber wischen. Nur blöd in öffentlichen Toiletten und erst recht wenn dort eine Schlage steht. Bei jedem Mal Bye Bye raus denkt der nächste in der Schlage er darf jetzt endlich sein Geschäft verrichten aber Pustekuchen Krösus Pepe ist noch am werkeln. Mit eben so einem wie vorher erwähnten Taxi fahren wir auch zum Busbahnhof. Dort angekommen ärgern wir uns extrem über die Zugangsbeschränkungen für Leute die etwas mehr Gepäck haben denn wir müssen alles über mehrere Etagen schleppen und kommen ohne Klimaanlage schnell zu schweissnassen Klamotten. Kein Vergleich zu Südamerika wo alles etwas mehr durchdacht erschien. Egal. Erschöpft erreichen wir unseren Bus und lassen uns in die Cameron Highlands fahren. Doch der Bustrip hat’s in sich. Da das Ziel auf ca. 1500 Meter Höhe liegt müssen wir dies natürlich auch per Bus bewältigen und da können wir übereinstimmend sagen dass dies der schlimmste Trip von allen bisherigen auf unserer Weltreise war einschliesslich anderer Transportmittel wie beispielsweise dem Flugzeug. Der Busfahrer kloppt in einem Affentempo das Fahrzeug durch die Serpentinen das einem nur schlecht werden kann. Überholen am Berg und in Kurven ohne Sicht = kein Problem. Nur mal kurz Hupen um den entgegenkommenden Verkehr zu warnen. Nur blöd das andere grosse Fahrzeuge die uns entgegen kommen genauso denken. Ohne Witz kurz vor der Kotzgrenze erreichen wir endlich Tanah Rata unseren Zielort. Wow was für eine Luft. 24 Grad und wenig Luftfeuchtigkeit ist wie eine Erlösung nach monatelanger Hitze. Irgendwie erinnert uns der Ort ein ganz kleines bisschen an den Schwarzwald. Einige Häuser muten so an und auch der Nadelwald scheint ähnlich. Unsere Unterkunft ist Klasse und so können wir uns von der Höllentour schnell erholen. Die Cameron Highlands stehen nicht nur für ein gutes Klima auf unserem Reiseplan sondern vor allem für die Dinge die man hier aufgrund des Klimas anbauen kann. Bei unserer Bustour am nächsten Tag können wir uns davon überzeugen. Tee, Erdbeeren, Rosen, Bienen bzw. Honig und noch viel mehr Obst und Gemüse werden hier angebaut und geerntet. Am beeindruckendsten ist der Besuch der Teeplantage. Teepflanzen wohin das Auge schaut. Beim Fabrikrundgang bekommen wir erläutert wie der Tee bzw. dessen Blätter geerntet und (30 Kilo pro Tag mit der Schere und ca. 100 Kilo pro Tag mit einer Art Schermaschine / pro Kilo gibt es 30 Rappen / und die Arbeit ist wirklich sau schwer) danach verarbeitet wird. Nett ist auch die Erdbeerfarm. Hier dürfen wir uns selbst Erdbeeren pflücken und sogleich geniessen. Lecker. Die Malaysier sind auch ganz heiss auf die rote Frucht da diese nur hier im Land anzutreffen ist. Die Agrarnutzfläche einerseits und der Tourismus andererseits haben aber den Cameron Highlands auch stark zugesetzt und einige hässliche Narben hinterlassen. So ragen in den drei wichtigsten Orten des Hochlandes hässliche Hochhaus-Hotelkomplexe empor und die extreme Bebauung und Agrarnutzung hat zu Erdrutschen und Bodenerosion geführt. Irgendwie könnte man auch sagen „das Schöne und die Biester“. Am Abend gehen wir noch über den Nightmarket und kosten hier und da von den Köstlichkeiten der Region. Es ist immer wieder erstaunlich wie die Händler und die Küchen aus den einfachsten Dingen köstliche Gerichte zaubern. Ebenso schwer zu glauben ist dass dies alles unser Magen mit macht denn die hygienischen Begleitumstände sind einfach nur mangelhaft und die schweizerische Hygienepolizei die während meiner Zeit im Letzi meine persönlichen Freunde geworden sind würden hier schreiend wegrennen. Ab pro pro Hygiene. Irgendwie müssen wir uns hier wieder an neue Toilettengeschichten gewöhnen. Ein Loch mit zwei Tritten rechts und links ist uns ja bekannt jedoch fehlt seit Kuala Lumpur das Toilettenpapier. Dafür gibt es einen Brauseschlauch. Heisst in der Praxis – Abfahrtshocke einnehmen – nach dem Geschäft den Schlauch zum reinigen nehmen – etwas abtrocknen lassen – und hoch die Hose. Geht ganz gut aber wenn dann die Seife am Waschbecken fehlt wird es doch etwas eklig. Dankeschön an Pepe’s Feuchttücher an dieser Stelle. Weiter geht es mit unserer Malaysiaentdeckungstour. Nun soll es zu den Perhentian Islands gehen. An sich ein Klacks. 4 Stunden mit dem Bus und schon geht es mit dem Schiff auf die Insel. Denkste. An diesem Tag werden unsere Nerven arg strapaziert. Unser indischer Fahrer hat die Arschruhe weg. Nachdem er alle Insassen an den jeweiligen Hotels abgeholt hat kauft er gemütlich in einem 5 Kilometerintervall Erdbeeren, Tomaten und irgendein anderes Zeug ein. Dann tuckelt er gemütlich los und so kommen wir nach 4 Stunden nicht wie geplant am Ziel sondern in Gua Musang an. Dieser besagte Ort ist genau oder erst die Hälfte der Strecke. Na prima und wie sollen wir so unsere schon bezahlte Fähre erreichen. Ärger und etwas Wut prasseln auf unseren Fahrer von allen Seiten ein aber er sagt nur umsteigen, noch mal 4 Stunden fahren und Fähre technisch no Problem no Problem bzw. no worries. Genervt steigen wir um und fragen sogleich den Fahrer dieses Buses wie der ganze Spass weitergehen soll, ob wir unser Ziel noch heute erreichen und was mit der Fährfahrt ist. Alles kein Problem beteuert er und ruft unser Fährunternehmen an und sagt denen angeblich dass wir später kommen und sie auf uns warten sollen. Und als nichts vom Ärger gewesen wäre fährt auch dieser Bus extrem geschmeidig durchs Land. Mal halten wir an weil der Fahrer noch ein paar Lychee sich pflückt mal halten wir an weil noch ein paar Malaysier von der Strasse mitfahren wollen. Um 17.15 Uhr sind wir endlich in Kuala Besut dem Hafen zu den Perhentian Island angekommen. Eigentlich sollten wir hier um 14 Uhr aufschlagen. Der Tourguide vom Bus will uns nun mit seinem Privatauto zu unserem Fähroffice fahren. Netter Zug wenn da der Umstand nicht wäre das dieses Office bereits oder besser gesagt wie von uns angenommen verrammelt und verriegelt ist. Von wegen angerufen. Jetzt wird’s brenzlig denn Papa geht gleich steil doch bevor die Betriebstemperatur von 180 Grad erreicht ist klärt sich der Fall noch. Ein Familienvater der mit seiner Familie gerade in Kota Bahru (nächstgelegene grosse Stadt) shoppen war nimmt uns grosszügigerweise mit auf seine Insel. Doch was ist das? Ein Hochseeboot? Für einen 20 Kilometer Trip über das Meer? Ne das ist eine kleine Jolle mit zwei Monstermotoren am Heck. Jüpihaje Schweinebacke. Es passen geradeso alle Reisenden samt Gepäck aufs Boot. Da ziehen wir doch gern die Schwimmwesten an und harren den Dingen die da kommen werden. Mit einem für das Boot irren Tempo jagen wir Richtung Insel und jede Welle fühlt sich wie Beton an und lässt uns hin und her wippen. Pepe hat Spass und als wir unserer Insel näher kommen seine Eltern auch aber eher aus Erleichterung. Oh man was für eine Bootsfahrt. Erleichtert nehmen wir wieder festen Boden unter unsere Füsse und checken in unserem Hotel ein. Auf den ersten Blick ganz nett. Unser Bungalowabteil hat sogar einen Balkon mit Meersicht. Ansonsten ist das Zimmer und auch das gesamte Hotel deutlich in die Jahre gekommen. Der Tourismus auf den Perhentian Island wozu zwei bewohnte Inseln (Kecil und Besar) gehören startete Ende der 80 ziger Jahre und so sehen auch viele Hotels, Resorts und Backpackerunterkünfte aus. Demnach sind diese Inseln schon lange kein Geheimtipp mehr sondern fast komplett ausgebucht während der knapp 6 monatigen Trockenzeit. Das erklärt auch die Preise von über 90 CHF pro Nacht für ein 2 Sterne Hotel. Die grosse Insel Besar auf der wir nächtigen hat durchaus seinen Charme. Wenn die Sonne mal durchbricht (oft ist es sehr diesig und dunstig) dann sieht die Kulisse herrlich aus. Schöner Strand gesäumt mit Palmen und dazu das azurblaue Meer. Wenn man tauchen oder schnorcheln geht kann man viele Fische (auch kleine Haie) und Riesenschildkröten bewundern bzw. auch streicheln. Im Dschungel sind Affen, Warane, Eidechsen, Schlangen, Eichhörchen, Fledermäuse, etc. zu Hause und während unseren Trekkingtouren kann man früher oder später alle genannten Kollegen entdecken. Ansonsten ist es hier eher wie auf den Malediven. An einem Tag hat man eigentlich die Insel gesehen. Was uns eher nicht gefällt ist der permanente Klogeruch (um es mal zärtlich zu umschreiben) der über unserem Hotel täglich hängt und dies wiederum zeigt recht deutlich auch hier das Problem zwischen Massentourismus und fehlenden Kapazitäten um Herr zu werden über den Müll und Ausscheidungen der Touristen. So sehen wir Rohre die natürlich etwas Abseits der Hotels schlecht versteckt die Fäkalien direkt ins Meer einlassen. Schön ist anders. Was man lobend erwähnen muss ist das Essen und das Personal. Beides passt super. Die Preise sind human und so kann man sich zu jeder Mahlzeit lecker verwöhnen lassen. Ach ja ein besonderes Highlight hatten wir noch. Nach 3 Monaten haben wir eine Familie in unserem Hotel wieder getroffen ohne das wir uns verabredet hätten. Wir hatten uns damals in den Flinders Range in Australien beim wandern getroffen und nun konnten wir 5 Tage gemeinsam verbringen. Zufälle gibt es. Zum Schluss dieses Blogs kann ich nicht anders und muss noch eine Anekdote los werden. Was dem Deutschen sein Mallorca, dem Australier sein Bali ist dem Holländer seine Perhentian Island bzw. ganz Malaysia. Auf der Insel hatten wir teilweise den Eindruck auf einer holländischen Enklave gelandet zu sein. Tragisch daran ist dass sicherlich einige Familien von MH17 hier ihre Ferien verbringen wollten und leider nie an ihr Ziel gekommen sind. So nah sind Freud und Leid beieinander. Die Tage auf den Perhentian Island sind gezählt. Nächstes Ziel der älteste Regenwald der Welt – Taman Negara. Darüber mehr im nächsten Blog.
Küsschen auf Nüsschen
Steffi, Pepe und Karsten
Fotos? – kein Internet = keine Fotos :o(
Juhu, bin jetzt wieder auf dem neusten Stand!
Habt Spass in den letzten Wochen, Tagen und passt weiterhin auf euch auf!!
Lieben Gruss,
Annette