Ende gut alles gut!?!

Liebe Freunde,

wie schon Stephan Remmler so treffend in einem seiner Songs zum besten gibt hat alles mal ein Ende ausser die Wurst hat zwei. Für uns ist ein überaus schönes Jahr des Abenteuers zu Ende gegangen und der Alltag hat uns erschreckend schnell wieder eingeholt. Aber der Reihe nach. Wir waren stehengeblieben auf dem Flug von Bangkok nach Doha. Der Flug verläuft ohne Probleme und ist mit 6 Stunden noch erträglich. Da wird uns die 4 stündige Zeitverschiebung wahrscheinlich etwas mehr fordern. Beim Ladeanflug sieht man eigentlich nur Wüste, Sand und etwas Meer. Alles ist in einem grellen Sandton gepackt und wie bei den anderen Emiraten fragt man sich sofort wie hier Leben entstehen konnte. Die Taxifahrt sollte uns eines besseren belehren. Wenn man den hochmodernen Flughafen Richtung Doha-City verlässt kündigt schon bald die ausserordentliche Skyline der Stadt von Leben. Es ist schon der Wahnsinn was hier mitten in der Pampa erschaffen wurde. Ein Hochhaus reiht sich an das nächste und dazu meistens noch aussergewöhnlich abstrakt. Ja die Ölmilliarden sind sichtbar und pompös verbaut worden und an jeder Ecke spürt man dass dies noch nicht das Ende der Entwicklung ist. Mit Sportevents der Extraklasse wie der Handball-WM 2015 und der Fussball-WM 2022 kommen weitere Investitionen daher. Doch wenn man mich fragt ist es wie in Abu Dhabi und Dubai reichlich surreal und extrovertiert. Warum ist diese Kultur hier so auf Protz und Prunk mit massig Phallussymbolen ausgestattet. Brunei als Ölstaat dagegen kam da sehr introvertiert und vor allem nachhaltig daher. Keine Ahnung wer oder wie nach dem Ölboom diese Megastädte bewirtschaften werden sollen. Es wird zwar versucht mit aller Macht andere Wirtschaftszweige wie Tourismus, Bankwesen, Airline´s bzw. Luftfahrkreuze, Immobilienwesen oder Schmuckhandel zu etablieren jedoch geht meistens der Grundgedanke des Kapitalismus von Angebot und Nachfrage flöten. Egal wir leben ja in der Gegenwart und geniessen jeden Tag als ob es der letzte wäre. Dank Sandra dürfen wir etwas das pompöse mitgeniessen und nächtigen für 4 Tage im Marriott. Alles vom feinsten und für uns am Schluss unserer Reise ein totaler Genuss. Ein wahnsinnig gutes Frühstück, ein Fitnesscenter mit allen möglichen Equipment und ein Pool lassen uns die Tage fast nur im Hotel verweilen. Bei 42 Grad Aussentemperatur hat man auch gar keine Lust sich grossartig zu bewegen. Dennoch wollen wir etwas Sightseeing machen. Viel gibt es nicht zu sehen. Sorry Doha aber im Gegensatz zu den anderen Ländern unserer Reise sind Highlights hier überschaubar. Da der Hop on / Hop off Stadtrundfahrtbus pervers teuer ist entscheiden wir uns als Fortbewegungsmittel für ein Taxi. Doch Obacht auch hier wird versucht die Taxigäste übers Ohr zu hauen. Diesmal ist es nicht ein Basecap was vor der Taxiuhr hängt sondern eine Krawatte und erst nach ausdrücklichem Wunsch wird das Taximeter angestellt. Unser erster Trip geht zum The Pearl. Ähnlich wie in Dubai hat man hier eine künstliche Insel geschaffen mit Apartments und Yachthäfen. Doch uns stellt sich echt die Frage wer denn hier bitte schön wohnen möchte denn das Angebot ist speziell auf Ausländer gemünzt die hier aufgrund von steuerlichen Vorteilen einen Zweit- oder gar Erstwohnsitz für teuer Geld kaufen. Doch hier will doch kein Mensch tot über dem Zaun hängen. Ok ein Yachthafen und viele klimatisierte Edelboutiquen machen einen luxuriösen Eindruck aber drum herum ist und bleibt kochend heisse Einöde. Danach fahren wir weiter zum Katara Art Center. Ganz nett angelegte Parkanlage mit einem schönen Strand davor. Während des kurzen Fotostops geht aufgrund der Hitze Papas Flipflop kaputt so dass Steffi´s Ballarina als Ersatz für ein paar Meter herhalten muss. Prompt holt sich Papa auch gleiche eine Monsterblase am kleinen Zeh. Danach haben wir von der Hitze erst einmal die Schnauze voll und flüchten zurück ins Hotel. Herrschaften wir befinden uns noch nicht mal im Hochsommer aber wie hier bei solchen Temperaturen Fussball gespielt werden soll bleibt uns ein Rästel. 5 Minuten spielen und 10 Minuten Trinkpause dann kann die FIFA vielleicht noch mehr Werbekapazitäten verkaufen. Ne jetzt mal ehrlich wer kann denn so bescheuert sein und hier eine Fussball-WM spielen. Der Bau von überdachten klimatisierten Hallen wäre doch ein ökologischer Treppenwitz und eine Verlegung in den Winter der blanke Hohn. Schauen wir doch einfach wie Josef und seine korrupte Mannschaft auf dem Zürichberg das massentauglich händeln werden. Kommen wir zu einem anderen unerfreulichen Thema. Qatar ist auf eine Vielzahl von Gastarbeitern oder Migranten angewiesen um den wirtschaftlichen Werdegang möglichst hochzuhalten. So kommen die Taxifahrer aus Afrika, die Nannies aus Asien, die Bauarbeiter aus dem nahen Osten und so weiter und so weiter. An sich kein Problem jedoch haben wir während unseres Kurzaufenthaltes den Umgang zwischen den Einheimischen und den Ausländern erlebt. Gelinde gesagt beschämend. Die Menschen werden wie Dreck behandelt und hausen in primitiven Unterkünften und schuften wie die Wahnsinnigen. Nur ein Beispiel. Am Pool ist ein Einheimischer mit seinen beiden Kindern und seiner thailändischen Nannie. Boah uns fehlen die Worte. In einer Tour wird das zarte asiatische Geschöpf mit Worten transaliert…im Pool stehend kommen die Kommandos….bring mir mein Handy…zack zack…halt mir das Handy ans Ohr während ich telefoniere da ja meine Hände nass sind…bring mir Essen…räum den Müll weg…kümmer dich um die Kinder…etc. Leibeigenschaft ist das richtige Wort dafür. Mit einer Portion Fremdschämen fristen wir dem makabren Schauspiel. Am Abend fahren wir noch zum Museum of Islamic Art und den Markt Souq Waqif. Das Museum ist wunderschön allein schon aufgrund der modernen Architektur. Des Weiteren hat man einen tollen Blick auf die Skyline von Doha. Der Souq Waqif vermittelt etwas das Bild wie Doha mal ausgesehen haben muss bevor der Bauboom angefangen hat. Orientalische Gassen mit allem was ein Markt so hergeben muss erstrecken sich über ein 10 Fussballfelder grosses Gebiet. Hier soll man sehr günstig Schmuck insbesondere Goldschmuck erstehen können aber unsere Reisekasse ist leer und somit bleibt es beim flanieren. Hm und das war es eigentlich schon gewesen. Vielleicht noch erwähnenswert ist die City Center Mall die sich im gleichen Gebäudekomplex des Marriott befindet. Ein gigantischer Shoppingpalast mit wiederum einem Entertainmentpark wie in Kuala Lumpur. Wie viele Tage sollte man für Doha einplanen? Wir würden sagen 3-4 Tage und man hat alles gesehen es sei denn man möchte Erholungsurlaub machen in einem der Weltklassehotels. Billig war gestern. Qatar hat einen stolzen Preis und geht ins Geld. Erst recht wenn man gerade aus Asien kommt. Dazu kommt noch ein Einreisevisa für 30 CHF pro Person. Ein letztes Mal packen wir unsere Koffer und bereiten uns wehmütig auf den Heimflug vor. Als letztes Highlight im Bereich Flugreise dürfen wir diesmal mit dem Dreamliner von Boing fliegen. Ja so macht fliegen Spass. Ruhig und ohne Turbulenzen gleiten wir Richtung Zürich und landen 13.35 Uhr wie geplant. Jedoch ist auf dem Flughafen die Hölle los. So müssen wir sehr lange anstehen bis wir die Bahn zum Hauptterminal nehmen können und auch bei der Passkontrolle geht es nicht schneller. Doch der Ärger ist schnell verflogen. Am Ausgang warten mit lautem Getöse über 20 Freunde auf uns und nehmen uns in den Arm. Ja da fliessen die Tränen und es schliesst sich der Kreis. Mit Tränen losgeflogen mit Tränen heimgekommen. Man Papa ist schon ein Weichei. Standesgemäss wird mit Sekt angestossen und so gut es geht Rede und Antwort gestanden was unsere Reiseabenteuer angeht. Noch einmal ein riesiges Dankeschön für diesen atemberaubenden Empfang!!! Nach dem Empfang ging es für Kaffee und Kuchen zu Jana, Lara und Jochen. Das Wetter ist prächtig, die Kinder spielen als kennen sie sich schon ewig und die Eltern plaudern. Als wären wir nie weg gewesen. Jana, Lara und Jochen sollten für uns bis zum Flug in die alte Heimat unser Zuhause sein. Dank Ihnen mussten wir nicht in ein Hotel ziehen und konnten uns wahnsinnig schnell akklimatisieren. Die tolle Gastfreundschaft haben wir in vollen Zügen genossen und konnten zwischendurch schon einige Behördengänge und sogar ein Vorstellungsgespräch durchführen. DANKE JANA, LARA und JOCHEN. 3 Tage später ging die Reise schon wieder weiter nach Fürstenwalde und Falkenhagen. 14 Tage Heimurlaub waren angesagt um unsere Lieben nach einem Jahr wieder zu Gesicht zu bekommen. Mit dem fast letzten Flug landen wir in Tegel und Mama & Papa Karsten nehmen die Weltreisenden mit einem grossen gemalten Bild freudig in Empfang. Eine schöne und erholsame Zeit sollte nun beginnen denn erstmalig konnten wir Pepe mal für ein paar Stunden abgeben und sowas wie Sauna oder Kino machen. Ausserdem wurden wir köstlich kulinarisch verwöhnt. Ja Zuhause ist es halt doch am schönsten. DANKE Opa Manni und Wolfi und DANKE auch an Oma Gitti und Ilein. Am 25.09. ging es dann wieder zurück nach Zürich. An diesem Tag haben wir unsere untervermietete Wohnung zurück bekommen. Alles tipptopp und nach weiteren 3 Tagen war die Hütte wieder voll eingerichtet. Seit dem 01.10. arbeitet Steffi wieder in ihrer alten Bank und auch Karsten darf ab dem 13.10. bei der Migros wieder arbeiten gehen. Unser Auto haben wir auch in einem Topzustand zurückbekommen und alle Behördengänge sowie Erledigungen konnten wir problemlos abhaken. Wie Anfangs geschrieben. Es ging alles erschreckend schnell und vor allem einfach und so hat uns der Alltag wieder eingeholt. Ausser Pepe hat noch keinen Bock darauf. Nach einem Jahr Reiseabenteuer mit Mama und Papa will er nicht verstehen was er alleine in der Kinderkrippe soll. Eine Theateraufführung mit Tränen und Rotz gibt es jeden Morgen auf dem Weg zur Kinderkrippe aber die Krippenerzieherin meinte dass sowas normal und in ca. 2 Wochen erledigt ist. Na hoffen wir doch mal. Ansonsten was bleibt als Fazit. Würden wir es noch einmal machen?
Klares JA! Beim nächsten Mal vielleicht nicht mehr solange. 3-6 Monate sollten reichen aber für dieses Mal war es genau richtig um den Abstand zum alten Leben zu bekommen. Was sich geändert hat? Keine Ahnung das müssen vielleicht andere bewerten. Wir sind glücklich und geniessen unser Leben und möchten auf keinen Fall all die Erlebnisse der Reise missen. Geht raus geniesst Euer Leben. Habt Spass und unternehmt was mit Freunden und der Familie. Seid Ihr Unzufrieden? Na dann ändert was. Der einzige wer etwas ändern kann im Leben seid Ihr und kein anderer. Vergesst die sozialen digitalen Freundschaftsersatzprodukte! Das reale Leben findet woanders statt. Und sorgt Euch nicht zu viel um jeden Scheissdreck. Gott verdammi nochmal. Wenn man in Europa die Medien konsumiert muss man ja depressiv und ängstlich werden. Auf unserer Reise haben wir niemanden verhungern oder verdursten sehen. Alle schlagen sich irgendwie durchs Leben und das gilt erst Recht für die Schweiz oder Deutschland. Man muss für sein Glück hart arbeiten und dann wird dazu noch das positive Schicksal kommen. Doch wer nicht dafür hart arbeitet darf sich nicht wundern dass nichts passiert. Das ist ungefähr so als wenn man auf einen grossen Lottogewinn wartet aber kein Los dafür kauft. Wovor hat man denn Angst? In erster Linie fällt da das Wort Verlust der Existenz aber das ist doch hausgemachter oder besser gesagt politisch motivierter Blödsinn. Deshalb muss man doch nicht Zeit seines Lebens mit Fresse rumrennen und machen wozu man keine Lust hat. Hier in der Schweiz muss man doch nicht morgens überlegen wie man abends das Essen für die Familie auf den Tisch bekommt. Im Gegenteil wir konsumieren wie die Irren Dinge die wir in den meisten Fällen gar nicht brauchen und die vor allem nicht glücklich machen. Ab pro pro Konsum. Morgen kaufen wir uns Reiseführer für die Schweiz und Deutschland und wollen in den nächsten Jahren erstmal vor Ort auf Abenteuerreise gehen. Ist schon komisch. Wir haben zig Reiseführer aus allen Herrenländer im Schrank ausser die Heimat kommt nicht vor. So, genug philosophiert. Was kommt sonst noch. Hochzeit im Mai 2015. Vielleicht ein neues Familienmitglied irgendwann. Ein grosses Fest mit allen Freunden und Familie in 2016 und wenn das nötige Kleingeld wieder vorhanden ist wieder eine längere Reise. In dem Sinne – wir sehen und oder hören uns! Nichts ist mächtiger als eine Idee deren Zeit gekommen ist (Victor Hugo)!

Anbei die letzten Fotos von unser Reise:
https://www.dropbox.com/sh/a6kqrpy6axil0yf/AADK4JfeArodwYcSdUwbzioRa?dl=0
https://www.dropbox.com/sh/im7dyjkz3olq914/AACDVB9H6DUoI_iX0kO4P5vIa?dl=0
https://www.dropbox.com/sc/xod9dzlwu53prvr/AADQAjQXd_1qqu0Yv5Tt7D8xa

Danke und Umarmung an alle da draussen

Steffi, Pepe und Karsten

Ein Gedanke zu „Ende gut alles gut!?!

  1. M&B Huhnke

    Hallo Ihr Drei, nun unser letzter Kommentar. War wieder toll zu lesen wie Eure
    letzten Tage auf der Weltreise waren und wie herzlich der Empfang in der Heimat war. Der interessante Lesestoff wird uns fehlen. Nun habt Ihr neue Er-
    lebnisse und Abenteuer wieder zu Hause. Wir wünschen Euch alles Gute und
    meistert weiter so prima Euer Leben. Grüße von BMK Ost (;o) !!!!!

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