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Ende gut alles gut!?!

Liebe Freunde,

wie schon Stephan Remmler so treffend in einem seiner Songs zum besten gibt hat alles mal ein Ende ausser die Wurst hat zwei. Für uns ist ein überaus schönes Jahr des Abenteuers zu Ende gegangen und der Alltag hat uns erschreckend schnell wieder eingeholt. Aber der Reihe nach. Wir waren stehengeblieben auf dem Flug von Bangkok nach Doha. Der Flug verläuft ohne Probleme und ist mit 6 Stunden noch erträglich. Da wird uns die 4 stündige Zeitverschiebung wahrscheinlich etwas mehr fordern. Beim Ladeanflug sieht man eigentlich nur Wüste, Sand und etwas Meer. Alles ist in einem grellen Sandton gepackt und wie bei den anderen Emiraten fragt man sich sofort wie hier Leben entstehen konnte. Die Taxifahrt sollte uns eines besseren belehren. Wenn man den hochmodernen Flughafen Richtung Doha-City verlässt kündigt schon bald die ausserordentliche Skyline der Stadt von Leben. Es ist schon der Wahnsinn was hier mitten in der Pampa erschaffen wurde. Ein Hochhaus reiht sich an das nächste und dazu meistens noch aussergewöhnlich abstrakt. Ja die Ölmilliarden sind sichtbar und pompös verbaut worden und an jeder Ecke spürt man dass dies noch nicht das Ende der Entwicklung ist. Mit Sportevents der Extraklasse wie der Handball-WM 2015 und der Fussball-WM 2022 kommen weitere Investitionen daher. Doch wenn man mich fragt ist es wie in Abu Dhabi und Dubai reichlich surreal und extrovertiert. Warum ist diese Kultur hier so auf Protz und Prunk mit massig Phallussymbolen ausgestattet. Brunei als Ölstaat dagegen kam da sehr introvertiert und vor allem nachhaltig daher. Keine Ahnung wer oder wie nach dem Ölboom diese Megastädte bewirtschaften werden sollen. Es wird zwar versucht mit aller Macht andere Wirtschaftszweige wie Tourismus, Bankwesen, Airline´s bzw. Luftfahrkreuze, Immobilienwesen oder Schmuckhandel zu etablieren jedoch geht meistens der Grundgedanke des Kapitalismus von Angebot und Nachfrage flöten. Egal wir leben ja in der Gegenwart und geniessen jeden Tag als ob es der letzte wäre. Dank Sandra dürfen wir etwas das pompöse mitgeniessen und nächtigen für 4 Tage im Marriott. Alles vom feinsten und für uns am Schluss unserer Reise ein totaler Genuss. Ein wahnsinnig gutes Frühstück, ein Fitnesscenter mit allen möglichen Equipment und ein Pool lassen uns die Tage fast nur im Hotel verweilen. Bei 42 Grad Aussentemperatur hat man auch gar keine Lust sich grossartig zu bewegen. Dennoch wollen wir etwas Sightseeing machen. Viel gibt es nicht zu sehen. Sorry Doha aber im Gegensatz zu den anderen Ländern unserer Reise sind Highlights hier überschaubar. Da der Hop on / Hop off Stadtrundfahrtbus pervers teuer ist entscheiden wir uns als Fortbewegungsmittel für ein Taxi. Doch Obacht auch hier wird versucht die Taxigäste übers Ohr zu hauen. Diesmal ist es nicht ein Basecap was vor der Taxiuhr hängt sondern eine Krawatte und erst nach ausdrücklichem Wunsch wird das Taximeter angestellt. Unser erster Trip geht zum The Pearl. Ähnlich wie in Dubai hat man hier eine künstliche Insel geschaffen mit Apartments und Yachthäfen. Doch uns stellt sich echt die Frage wer denn hier bitte schön wohnen möchte denn das Angebot ist speziell auf Ausländer gemünzt die hier aufgrund von steuerlichen Vorteilen einen Zweit- oder gar Erstwohnsitz für teuer Geld kaufen. Doch hier will doch kein Mensch tot über dem Zaun hängen. Ok ein Yachthafen und viele klimatisierte Edelboutiquen machen einen luxuriösen Eindruck aber drum herum ist und bleibt kochend heisse Einöde. Danach fahren wir weiter zum Katara Art Center. Ganz nett angelegte Parkanlage mit einem schönen Strand davor. Während des kurzen Fotostops geht aufgrund der Hitze Papas Flipflop kaputt so dass Steffi´s Ballarina als Ersatz für ein paar Meter herhalten muss. Prompt holt sich Papa auch gleiche eine Monsterblase am kleinen Zeh. Danach haben wir von der Hitze erst einmal die Schnauze voll und flüchten zurück ins Hotel. Herrschaften wir befinden uns noch nicht mal im Hochsommer aber wie hier bei solchen Temperaturen Fussball gespielt werden soll bleibt uns ein Rästel. 5 Minuten spielen und 10 Minuten Trinkpause dann kann die FIFA vielleicht noch mehr Werbekapazitäten verkaufen. Ne jetzt mal ehrlich wer kann denn so bescheuert sein und hier eine Fussball-WM spielen. Der Bau von überdachten klimatisierten Hallen wäre doch ein ökologischer Treppenwitz und eine Verlegung in den Winter der blanke Hohn. Schauen wir doch einfach wie Josef und seine korrupte Mannschaft auf dem Zürichberg das massentauglich händeln werden. Kommen wir zu einem anderen unerfreulichen Thema. Qatar ist auf eine Vielzahl von Gastarbeitern oder Migranten angewiesen um den wirtschaftlichen Werdegang möglichst hochzuhalten. So kommen die Taxifahrer aus Afrika, die Nannies aus Asien, die Bauarbeiter aus dem nahen Osten und so weiter und so weiter. An sich kein Problem jedoch haben wir während unseres Kurzaufenthaltes den Umgang zwischen den Einheimischen und den Ausländern erlebt. Gelinde gesagt beschämend. Die Menschen werden wie Dreck behandelt und hausen in primitiven Unterkünften und schuften wie die Wahnsinnigen. Nur ein Beispiel. Am Pool ist ein Einheimischer mit seinen beiden Kindern und seiner thailändischen Nannie. Boah uns fehlen die Worte. In einer Tour wird das zarte asiatische Geschöpf mit Worten transaliert…im Pool stehend kommen die Kommandos….bring mir mein Handy…zack zack…halt mir das Handy ans Ohr während ich telefoniere da ja meine Hände nass sind…bring mir Essen…räum den Müll weg…kümmer dich um die Kinder…etc. Leibeigenschaft ist das richtige Wort dafür. Mit einer Portion Fremdschämen fristen wir dem makabren Schauspiel. Am Abend fahren wir noch zum Museum of Islamic Art und den Markt Souq Waqif. Das Museum ist wunderschön allein schon aufgrund der modernen Architektur. Des Weiteren hat man einen tollen Blick auf die Skyline von Doha. Der Souq Waqif vermittelt etwas das Bild wie Doha mal ausgesehen haben muss bevor der Bauboom angefangen hat. Orientalische Gassen mit allem was ein Markt so hergeben muss erstrecken sich über ein 10 Fussballfelder grosses Gebiet. Hier soll man sehr günstig Schmuck insbesondere Goldschmuck erstehen können aber unsere Reisekasse ist leer und somit bleibt es beim flanieren. Hm und das war es eigentlich schon gewesen. Vielleicht noch erwähnenswert ist die City Center Mall die sich im gleichen Gebäudekomplex des Marriott befindet. Ein gigantischer Shoppingpalast mit wiederum einem Entertainmentpark wie in Kuala Lumpur. Wie viele Tage sollte man für Doha einplanen? Wir würden sagen 3-4 Tage und man hat alles gesehen es sei denn man möchte Erholungsurlaub machen in einem der Weltklassehotels. Billig war gestern. Qatar hat einen stolzen Preis und geht ins Geld. Erst recht wenn man gerade aus Asien kommt. Dazu kommt noch ein Einreisevisa für 30 CHF pro Person. Ein letztes Mal packen wir unsere Koffer und bereiten uns wehmütig auf den Heimflug vor. Als letztes Highlight im Bereich Flugreise dürfen wir diesmal mit dem Dreamliner von Boing fliegen. Ja so macht fliegen Spass. Ruhig und ohne Turbulenzen gleiten wir Richtung Zürich und landen 13.35 Uhr wie geplant. Jedoch ist auf dem Flughafen die Hölle los. So müssen wir sehr lange anstehen bis wir die Bahn zum Hauptterminal nehmen können und auch bei der Passkontrolle geht es nicht schneller. Doch der Ärger ist schnell verflogen. Am Ausgang warten mit lautem Getöse über 20 Freunde auf uns und nehmen uns in den Arm. Ja da fliessen die Tränen und es schliesst sich der Kreis. Mit Tränen losgeflogen mit Tränen heimgekommen. Man Papa ist schon ein Weichei. Standesgemäss wird mit Sekt angestossen und so gut es geht Rede und Antwort gestanden was unsere Reiseabenteuer angeht. Noch einmal ein riesiges Dankeschön für diesen atemberaubenden Empfang!!! Nach dem Empfang ging es für Kaffee und Kuchen zu Jana, Lara und Jochen. Das Wetter ist prächtig, die Kinder spielen als kennen sie sich schon ewig und die Eltern plaudern. Als wären wir nie weg gewesen. Jana, Lara und Jochen sollten für uns bis zum Flug in die alte Heimat unser Zuhause sein. Dank Ihnen mussten wir nicht in ein Hotel ziehen und konnten uns wahnsinnig schnell akklimatisieren. Die tolle Gastfreundschaft haben wir in vollen Zügen genossen und konnten zwischendurch schon einige Behördengänge und sogar ein Vorstellungsgespräch durchführen. DANKE JANA, LARA und JOCHEN. 3 Tage später ging die Reise schon wieder weiter nach Fürstenwalde und Falkenhagen. 14 Tage Heimurlaub waren angesagt um unsere Lieben nach einem Jahr wieder zu Gesicht zu bekommen. Mit dem fast letzten Flug landen wir in Tegel und Mama & Papa Karsten nehmen die Weltreisenden mit einem grossen gemalten Bild freudig in Empfang. Eine schöne und erholsame Zeit sollte nun beginnen denn erstmalig konnten wir Pepe mal für ein paar Stunden abgeben und sowas wie Sauna oder Kino machen. Ausserdem wurden wir köstlich kulinarisch verwöhnt. Ja Zuhause ist es halt doch am schönsten. DANKE Opa Manni und Wolfi und DANKE auch an Oma Gitti und Ilein. Am 25.09. ging es dann wieder zurück nach Zürich. An diesem Tag haben wir unsere untervermietete Wohnung zurück bekommen. Alles tipptopp und nach weiteren 3 Tagen war die Hütte wieder voll eingerichtet. Seit dem 01.10. arbeitet Steffi wieder in ihrer alten Bank und auch Karsten darf ab dem 13.10. bei der Migros wieder arbeiten gehen. Unser Auto haben wir auch in einem Topzustand zurückbekommen und alle Behördengänge sowie Erledigungen konnten wir problemlos abhaken. Wie Anfangs geschrieben. Es ging alles erschreckend schnell und vor allem einfach und so hat uns der Alltag wieder eingeholt. Ausser Pepe hat noch keinen Bock darauf. Nach einem Jahr Reiseabenteuer mit Mama und Papa will er nicht verstehen was er alleine in der Kinderkrippe soll. Eine Theateraufführung mit Tränen und Rotz gibt es jeden Morgen auf dem Weg zur Kinderkrippe aber die Krippenerzieherin meinte dass sowas normal und in ca. 2 Wochen erledigt ist. Na hoffen wir doch mal. Ansonsten was bleibt als Fazit. Würden wir es noch einmal machen?
Klares JA! Beim nächsten Mal vielleicht nicht mehr solange. 3-6 Monate sollten reichen aber für dieses Mal war es genau richtig um den Abstand zum alten Leben zu bekommen. Was sich geändert hat? Keine Ahnung das müssen vielleicht andere bewerten. Wir sind glücklich und geniessen unser Leben und möchten auf keinen Fall all die Erlebnisse der Reise missen. Geht raus geniesst Euer Leben. Habt Spass und unternehmt was mit Freunden und der Familie. Seid Ihr Unzufrieden? Na dann ändert was. Der einzige wer etwas ändern kann im Leben seid Ihr und kein anderer. Vergesst die sozialen digitalen Freundschaftsersatzprodukte! Das reale Leben findet woanders statt. Und sorgt Euch nicht zu viel um jeden Scheissdreck. Gott verdammi nochmal. Wenn man in Europa die Medien konsumiert muss man ja depressiv und ängstlich werden. Auf unserer Reise haben wir niemanden verhungern oder verdursten sehen. Alle schlagen sich irgendwie durchs Leben und das gilt erst Recht für die Schweiz oder Deutschland. Man muss für sein Glück hart arbeiten und dann wird dazu noch das positive Schicksal kommen. Doch wer nicht dafür hart arbeitet darf sich nicht wundern dass nichts passiert. Das ist ungefähr so als wenn man auf einen grossen Lottogewinn wartet aber kein Los dafür kauft. Wovor hat man denn Angst? In erster Linie fällt da das Wort Verlust der Existenz aber das ist doch hausgemachter oder besser gesagt politisch motivierter Blödsinn. Deshalb muss man doch nicht Zeit seines Lebens mit Fresse rumrennen und machen wozu man keine Lust hat. Hier in der Schweiz muss man doch nicht morgens überlegen wie man abends das Essen für die Familie auf den Tisch bekommt. Im Gegenteil wir konsumieren wie die Irren Dinge die wir in den meisten Fällen gar nicht brauchen und die vor allem nicht glücklich machen. Ab pro pro Konsum. Morgen kaufen wir uns Reiseführer für die Schweiz und Deutschland und wollen in den nächsten Jahren erstmal vor Ort auf Abenteuerreise gehen. Ist schon komisch. Wir haben zig Reiseführer aus allen Herrenländer im Schrank ausser die Heimat kommt nicht vor. So, genug philosophiert. Was kommt sonst noch. Hochzeit im Mai 2015. Vielleicht ein neues Familienmitglied irgendwann. Ein grosses Fest mit allen Freunden und Familie in 2016 und wenn das nötige Kleingeld wieder vorhanden ist wieder eine längere Reise. In dem Sinne – wir sehen und oder hören uns! Nichts ist mächtiger als eine Idee deren Zeit gekommen ist (Victor Hugo)!

Anbei die letzten Fotos von unser Reise:
https://www.dropbox.com/sh/a6kqrpy6axil0yf/AADK4JfeArodwYcSdUwbzioRa?dl=0
https://www.dropbox.com/sh/im7dyjkz3olq914/AACDVB9H6DUoI_iX0kO4P5vIa?dl=0
https://www.dropbox.com/sc/xod9dzlwu53prvr/AADQAjQXd_1qqu0Yv5Tt7D8xa

Danke und Umarmung an alle da draussen

Steffi, Pepe und Karsten

Die Tempel von Angkor Wat

Liebe Freunde,

herzlichen Willkommen zum offiziell vorletzten Blog. Ja die Zeit rasst und wir wissen echt nicht wo die letzten Monate geblieben sind. Immer mehr müssen wir uns seelisch und moralisch auf die Heimreise vorbereiten. Es gibt da sicher ein lachendes Auge denn die Sehnsucht für die Heimat, Freunde und Familie ist schon immens. Aber das weinende Auge ist auch unser Begleiter. Nun ist bald Schluss mit dem Lotterleben und der Ernst des normalen Alltags wird wieder Bestandteil unseres Lebens. Bevor es soweit ist wollen wir uns noch ein letztes grosses Highlight anschauen. Dafür müssen wir nur 45 Minuten mit dem Flieger von Bangkok/Thailand nach Siem Reap/Kambodscha. Von oben sieht die Landschaft wie eine einzige Überflutungsfläche aus. Wasser wohin das Auge schaut. Einerseits ist es ja schon Regenzeit und andererseits ist Reis der ja üblicherweise im Wasser steht die Hauptanbaupflanze in der Gegend. Der Flughafen von Siem Reap ist recht klein aber trotzdem oder gerade deshalb stehen wir uns in der Ankunftshalle die Füsse platt. Visa on arrival heisst das Zauberwort. Dafür heisst es anstehen. Nach 30 Minuten sind wir endlich an der Reihe dann werden wir Zeuge einer Visa-Handlungskette. Ca. 10 Beamte sitzen nebeneinander und jeder macht einen wichtigen Arbeitsschritt für unser Visa. Abzocken wollen sie uns auch noch. Wir haben vorher gelesen dass Kinder unter 12 Jahren keine 20 Dollar für das Visum zahlen müssen. Trotzdem verlangt der Kollege Schalterbeamte für Pepe 20 Dollar. Wir reklamieren erfolgreich müssen aber dafür 2 Dollar pro Passkopie zahlen da wir kein Passfoto unserem Visaantrag beigelegt haben. Auch interessant ist der Geldverwalter der 10ner Brigade. In seinem offenen schwarzen Koffer stapelt er fein säuberlich die Dollarnoten nach ihrem Wert. Ganz ehrlich wir haben noch nie so viele Geldscheine auf einem Haufen gesehen. Nach der Visaerteilung müssen wir weiter zur Einreisekontrolle. Freundlichkeit ist anders. In einem herben Befehlston bekommen wir gesagt was wir zu machen haben. Das lässt uns echt schon vor der Zollkontrolle zittern aber welch Wunder. Da wiederum steht keine Sau und die ausgefüllten Zolldokumente dürfen wir in eine Art Vertrauensbox schmeissen. Am Flughafenausgang entdecken wir mit etwas Glück dass ein Fahrer unseres Hotels auf andere Gäste wartet. Wir fragen höflich nach einer Mitfahrgelegenheit und bekommen diese auch angeboten. Nach nur 10 Minuten Fahrt sind wir in unserem Hotel. Für nur 45 CHF inklusive Frühstück kann man hier in einem 5 Sterne Schuppen übernachten und den Luxus gönnen wir uns am Ende unserer Reise. Das Zimmer ist Klasse und der Pool auch. So können wir erst einmal etwas relaxen und bereiten uns gleichzeitig schon ein wenig auf unsere Entdeckungsreise für Angkor Wat vor. Am nächsten Morgen sieht es sehr verregnet aus und so entscheiden wir uns gegen die Tempeltour und für die Stadt. Siem Reap hat ca. 500.000 Einwohner und man merkt an jeder Ecke dass hier der Lebensstandard und die Infrastruktur geschuldet den Tempelanlagen extrem hoch ist im Vergleich zum restlichen Land. Hotels, Restaurant, Taxis, Tourenveranstalter und Tuktuks gibt es in Hülle und Fülle. Offizielles Zahlungsmittel ist der Dollar die inländische Währung ist quasi nicht existent. Wir streifen etwas durch die Stadt und den Markt. Viel gibt es nicht zu sehen. Vielleicht sticht der botanische Garten und das Museum etwas hervor. Naja deshalb kommt man ja auch nicht hierher. Um Wartezeiten für den nächsten Tag zu vermeiden gehen wir schon einmal unsere Eintrittskarten kaufen. Für 40 Dollar bekommt man einen Dreitagespass der flexibel einsetzbar ist. Auf der beigelegten Übersichtskarte wird uns erstmalig bewusst wie gross diese Anlage eigentlich ist. Auf einer Fläche von ca. 40 km x 50 km kann man über 100 Tempelanlagen der Khmer besichtigen. Angkor Wat ist nur einer davon aber da er einer der besterhaltenen und sicher auch schönsten Tempel ist dient der Name dieses Tempels als Synonym für die ganze Anlage. Unser Tuktukfahrer Sophal ist ein richtig netter und angenehmer Typ und für die nächsten Tage soll er unser Begleiter werden. Den restlichen Tag verbringen wir aufgrund des Wetters im Hotel. Im nachhinein war es auch gut so denn so konnten wir Kraft tanken für das Besichtigungsprogramm der nächsten Tage. Tja und wie irgendwie immer auf unserer Reise lässt uns das Wetter nicht im Stich. Strahlender Sonnenschein grüsst uns am nächsten Morgen trotz Regenzeit. Voller Vorfreude machen wir uns auf den Weg und schauen uns Angkor Wat, Angkor Thom, Ta Keo, und Ta Prohm an. Worte, mir fehlen die Worte um die Dinge zu beschreiben die wir sehen. Riesig grosse Anlagen aus Stein teilweise sehr gut erhalten teilweise arg von der Natur und der Zeit gebeutelt präsentieren sich den Besuchern. Einmalig was hier erschaffen wurde und noch immer Bestand hat. Vielleicht können die Bilder dazu es etwas besser rüberbringen aber ehrlich gesagt muss man dieses Weltwunder unbedingt selber besuchen. Am ersten Tag sind wir ca. 6 Stunden unterwegs und am zweiten noch einmal 8 Stunden. Mit dem letzten Tempel fängt es wieder an wie aus Kübeln zu regnen. Danke dem Wettergott! Dafür haben wir mit unserem Hotel kein Glück. Es entpuppt sich als einzige Baustelle. Entsprechend ist der Lärm. Wenigstens dürfen wir in ein anderes Zimmer ziehen wo es ein bisschen ruhiger ist aber nervend ist und bleibt es trotzdem. Dazu kommen noch unglaubliche Anekdoten. Es beginnt mit der Nachfrage für einen DVD Player den es laut Hotelbeschreibung in jedem Zimmer haben sollte. Für 15 Dollar können wir diesen gerne anmieten. Doch wir bestehen auf das Ding für lau und bekommen auch einen kommentarlos ins Zimmer gestellt. Da jedoch der Fernseher fest an der Wand installiert ist können wir die beiden technischen Geräte nicht mit einander verbinden. Nach 45 Minuten harter Arbeit ist es dann den Technikern gelungen Pepe’s Tom und Jerry Filme zum laufen zu bekommen. Im Restaurant bestellen wir zwar immer mit dem Gefühl verstanden worden zu sein bekommen aber oftmals anderes essen. Teilweise Essen was noch nicht mal auf der Karte steht. Der Clou ist aber unumstritten die verweigerte Annahme eines 50 Dollarscheins. Bei der ANZ Bank in Siem Reap heben wir 200 Dollar ab und wollen damit unter anderem auch unsere Zirkustickets im Hotel bezahlen. Doch der Mitarbeiter vom Front Office möchte unseren 50 Dollarschein nicht annehmen. Auf die Frage warum meint er das der Schein zu alt ist. Druckdatum 2006 zu alt? Ich verlange der Manager und so schaukelt sich die Angelegenheit hoch bis ich mit dem Finanzcontroller, dem Front Office Manager und dem General Manager bei einem Kaffee sitze und heiss diskutiert wird in wie weit man meinen Schein annehmen darf. Problem der Schein ist schon recht benutzt, hat mit Kugelschreiber eine kleine Zahl am Rand und dazu einen verblassten Tempel. Es wird mir erklärt das die Hausbank des Hotels diesen Schein nur mit erheblichen Mehrkosten annehmen würde und dieses Risiko kann das Hotel nicht übernehmen. Ich frage wie oft denn dies im Hotel so passieren würde. Antwort 2 Mal im Monat. Und wieviel berechnet die Bank für den Schein mehr? Antwort man bekäme dafür nur 48-49 Dollar. Ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. Wegen 2-4 Dollar Mehrkosten veranstalten die ihr einen Aufriss und behandeln die Menschen wie komplette Idioten. Nach 1 Stunde ist der Schlichterspruch gefällt. Papa darf mit dem Schein bezahlen und on top geht die Kaffeerunde, an der auch Pepe und Steffi am anderen Tisch teilnehmen, aufs Hotel. Geht doch :o). Die mit den 50 Dollar Schein harterkauften Tickets für den Phare Zirkus sollten sich aber lohnen. Was diese kambodschanischen Artisten in knapp 90 Minuten in die Manege zaubern haben wir noch nicht gesehen. Diese Ausdruckskraft, diese Freude und Begeisterung der jungen Menschen reisst einen förmlich vom Sitz. Am liebsten will man mit in die Manege und tanzend ja zum Leben schreien und alle Sorgen hinter sich lassen. Pepe tanzt, klatscht und schreit mit und ist ebenso aus dem Häuschen. Das war doch ein gelungener Abschiedsabend in Siem Reap. Ach ja ich habe noch eine neue Destination für meinen Junggesellenabschied gefunden. In Siem Reap gibt es ein Men Resort (siehe Foto). Das Resort wirbt so ungefähr mit dem Slogan „wo Mann noch Mann sein kann und unter sich bleibt“. Hm wer da nichts böses ahnt. Ist eigentlich schon komisch denn im Gegensatz zu Thailand hat sich Kambodscha nicht so sexuell tolerant präsentiert. Von daher muss es nicht zwingend ein Gayfreudenhaus sondern könnte auch ein Mensclub sein aber wie gesagt das Foto finde ich spricht Bände. Der Rückflug klappt wieder einwandfrei und so trudeln wir in unserem heissgeliebten Bangkokhotel ein. Jedoch war die Fahrt ins Hotel nicht ganz einfach. Die Taxischlange war ca. 150 Menschen stark und die Wartezeit damit sicher 1 Stunde. Deshalb wollen wir es mit dem Zug probieren sehen aber auf dem Weg zur Station wie mitten auf der 4 spurigen Einfallstrasse auf der äussersten Spur Taxi’s halb illegal ihre Dienste anbieten. Diese Taxifahrer haben auch keinen Bock aufs lange Warten und noch dazu wollen sie die Flughafengebühr sparen. So kommen wir dann ohne Wartezeit zu unserem Taxi. Die nächsten 4 Tage stehen unter dem Motto Vorbereitung für die Rückkehr nach Hause, Spielparadies und etwas Sightseeing. Wie sooft auf unserer Weltreise haben wir auch diesmal nach unserer Ankunft erst einmal gar nichts gemacht oder um genauer zu sein den Matratzenhorchdienst vollzogen. Auch nach unserem Mittagsschlaf ging nicht mehr viel. Also geschmeidig abhängen war an der Tagesordnung. Am zweiten Tag unserer Wiederkehr sind wir wieder ins Kinderparadies gestürzt. Hier konnte Pepe erneut richtig Gas geben und war glücklich. Auf vorletzten Tag stand etwas Sightseeing auf dem Programm. Wir besuchten die Wohnhäuser von einem ehemaligen Seidenfabrikaten Herrn Jim Thompson. Dies sind alte aber wunderbar renovierte Teakhäuser mit wertvollen Interiör. Weil das Siamshoppingcenter ganz in der Nähe ist wollten wir das darinliegende Kidszania mit Pepe besuchen. Hier können die Kids an original nachgebauten Erwachsenenarbeitsplätzen sich ausprobieren. So kann man in die Rolle eines Feuerwehrmannes oder Piloten schlüpfen. Als wir jedoch die Eintrittspreise von 30 Dollar pro Person sehen lehnen wir dankend ab. Da besuchen wir lieber noch den Erawanschrein. Hier kann man ein buntes religiösen Treiben live beiwohnen. Tausende von Menschen bringen Blumen und andere Opfergaben um ihren Göttern zu huldigen. Viele beten und eine Tanzgruppe singt und tanzt Fürbitten die die Menschen einreichen. Pepe tanzt wie ein junger Gott dazu und weckt damit die komplette Aufmerksamkeit auf sich. Wir hatten allgemein das Gefühl das in Bangkok die Religion extrem vielseitig gelebt werden wie an keinem anderen Ort unserer Reise. Überall gibt es die unterschiedlichsten Gottesherbergen und kein Mensch stört sich daran. Multikulturell leben die Menschen miteinander. Am Abend wollen wir unser letztes Highlight in Bangkok erleben. Hierzu wollen wir zur Rooftopbar des Marriott Hotels. Hier darf man im Gegensatz zu allen anderen Rooftopbars bis 20 Uhr auch mit Kind einreiten. Da es aber wie aus Eimern vom Himmel schüttet darf Papa in der Schnellbahnstation noch ein Experiment wagen. Cut&go für 2.80 CHF. Naja bei der Haarpracht von Papa kann man ja eh nichts mehr versauen. An einem Automaten zieht man sich für 100 Baht ein Ticket und setzt sich zu den anderen Wartenden. Maximal 10 Minuten darf und wird sich der Coiffeur den Haaren des jeweiligen Probanden widmen. Das reicht natürlich vollkommen für die paar Flusseln und sieht dazu noch ganz gut aus. Das Konzept werden wir jetzt im Zürcher HB an den Start bringen. Dazu leihen wir uns einen mobilen Verpflegungsstand vom Letzi und rüsten den zu einem Coiffeurladen um. Tarif 10 CHF für 10 Minuten. Macht einen Stundenlohn von 50 Stutz wenn man mal 10 Minuten als Zwischenpause mit einrechnend. Kommen natürlich nur fast haarlose Klienten in Frage aber bei den Coiffeurpreisen in Zürich würde man sicher erfolgreich sein. In der Marriottbar bleiben wir dann nur kurz denn der Regen macht es trotz Dach über dem Kopf recht ungemütlich ja fast kalt weil dazu noch ein kräftiger Wind weht. Die Bilder im Kopf und dem Fotoapparat nehmen wir aber trotzdem mit. Ein vorletztes Mal packen im Hotel und morgens in aller Frühe geht es mit einem verkappten Sebastian Vettel Taxifahrer zum Flughafen. Checkin klappt wie immer ohne Probleme und ruckizucki sitzen wir auch schon im Flieger nach Doha. Dazu dann mehr im letzten Blog.

Es grüssen

Steffi, Pepe und Karsten

Anbei die Fotos wie gewohnt (achtet auf die Menhotelwerbung):
https://www.dropbox.com/sc/32efsjlb8d6bgfx/AAAmaoAGpXIEKdiupyWzoFqva

1(0) night(s) in Bangkok

Salute Ladies and Gentleplanes,

ja richtig gelesen. Seit wir einen von Pepe’s Lieblingsfilmen, in dem Fall Planes, hoch und runterschauen dürften ist dies ein Runninggag bei uns geworden. Was soll man sagen. Bangkok kam in unserer Vorstellung und Vorrecherchen mehr als nur schlecht davon. Gross bzw. megagross. Stinkend. Kriminell. Voll von leichten Mädchen und dickbäuchigen Gringos. Arm. Verrucht und so weiter und so weiter. Aber hoppla. Völlig daneben gelegen. Diese Stadt ist eine Ikone mit so viel Gesichtern dass es fast in einer Liga mit New York spielen kann. Leute wollt Ihr eine Stadt erleben die immer pulsiert und euch alles geben kann was ihr an Bedingungen für eine Metropole habt dann besucht Bangkok. Aber der Reihe nach. Wir haben den letzten Flug mit Malaysia Airlines gut überstanden. Wie derzeit den Medien zu entnehmen ist sind angeblich die Flieger der Airline fast komplett leer aber das können wir nicht behaupten. Alles völlig normal und fast ausgebucht. Der wunderschöne Flughafen von Bangkok liegt nur wenige Minuten von der City entfernt solange man die S-Bahn nimmt, denn mit dem Taxi dauert das ganze schnell mal eine Stunde und länger. Die hochmoderne Schnellbahn bringt uns in 15 Minuten nach Sukhumvit einem Stadtteil von Bangkok wo unser Hotel liegt. Nach 10 Minuten sind wir auch schon da. Der Checkin ist schnell gemacht und so entspannen wir uns erstmal von unseren Anreisestrapazen. Da wir einige Tage in Bangkok verbringen steht der 1. und 2. Tag erst einmal unter dem Motto Seele baumeln lassen und Wäsche waschen. Ausserdem machen wir noch einen Ausflug in das Kinderparadies Funarium. Ein toller Ort für Pepe und während drei Stunden gibt er Vollgas. Am dritten Tag wollen wir endlich auch die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten näher kennenlernen. Direkt vor unserem Hotel liegt der Bootsanleger für die Stadtfähre. Dies ist bei dem ganzen Strassenverkehr eine der schnellsten Varianten um in die Altstadt zu kommen. Der Kanal auf dem die Boote verkehren ist eine schwarze stinkende Kloake. Hier kann man förmlich riechen wie die menschlichen Fäkalien in Bangkok entsorgt werden und somit sind eigentlich schon die einzigen negativen Dinge über Bangkok erzählt. Der Strassenverkehr und der stetige Fäkalgestank. Umso erstaunlicher dass wir auf unserer Bootsfahrt sogar Menschen in der Brühe schwimmen sehen. Ob sie das aus Vergnügen oder anderen Hintergründen machen konnten wir nicht in Erfahrung bringen aber oft sah es so aus als ob sie Zugangskanäle reinigen würden. Der Zu- bzw. Ausgang aufs Boot ist etwas hektisch und gewöhnungsbedürftig denn die Boote halten nur sehr kurz an und der Abstand zwischen Boot und Steg ist wackelnder Weise nicht einfach zu überwinden. Unsere erste Sehenswürdigkeit ist der Golden Mount. Ein buddhistischer Tempel mit einer grandiosen Aussicht auf Bangkok. Danach spazieren wir durch die Altstadt zum Tempel Wat Pho. Hier kann man den wahnsinnig langen liegenden Buddha bestaunen und dazu noch herrliche Tempelanlagen. Allgemein könnte man fast sagen dass die gesamte Altstadt fast nur aus Tempeln besteht. Fast an jeder Ecke kann man einen Tempel, Schrein oder ähnliches entdecken. Auf dem Chao Phraya der Wasserlebensader von Bangkok geht es flussabwärts an einer wunderschönen städtischen Kulisse vorbei. Atemberaubend diese wuselige Grossstadt. Wir möchten uns das Oriental Hotel anschauen von dem unser Lonely Planet so schwärmt. Leider ist das Originalhotel geschlossen und das Mandarin Oriental nebendran ist zwar Weltklasse kann aber nicht den traditionellen Charme einer Hotellegende versprühen. Weiter geht es zum Hangover Drehort dem State Tower at Lebua. Dort wollen wir wie die Darsteller im Film die Aussicht auf Bangkok geniessen doch leider werden wir wie Heckenpenner behandelt was bei unserem Outfit auch nicht gerade verwunderlich ist. Aber peinlich und fast schon lustig wie man sich irgendwie aus der Affäre ziehen möchte. Letztendlich verwehrte uns die Vorschrift dass Kinder mindestens 7 Jahre alt sein müssen den Zugang. Mit der Schnellbahn geht es wieder zurück ins Hotel. Am nächsten Tag steht noch einmal Sightseeing auf dem Programm. Diesmal wollen wir uns zwei Tempel anschauen. Einmal den grossen Palast Wat Phra Kaeo und dann noch den Wat Arun der gleich gegenüber auf der anderen Flussseite steht. Die grosse Palastanlage ist wunderschön aber total überlaufen. Busweise werden hier die grossen Touristengruppen rangekarrt und gerade die Chinesen sind in ihrer Lautstärke und Umgangsformen eine Marke für sich. Dazu kommt während der Besichtigung noch ein gigantischer Gewitterschauer hinzu der uns recht nass macht und uns zu einer Pause unter den ganzen Chinesen zwingt. Der Tempel Wat Arun dagegen ist eine Oase der Ruhe und nicht weniger schön. Dazu bietet er auch noch einen ausserordentlichen Ausblick auf die Stadt. Dann haben wir erst einmal genug von Tempeln. Mit dem Auto wollen wir in den Khao Yai Nationalpark fahren. Da die Fahrt nur 2 Stunden dauern soll gehen wir vorher noch einmal ins Kinderparadies damit Pepe auch ein wenig die Tempel verdauen kann. Autofahren in Bangkok ist ein Grauen aber kommt der Fahrweise von Papa sehr entgegen. Zwei Regeln. Der Stärkere gewinnt (nicht körperlich gemeint sondern bezüglich der Hiercharie Fussgänger, Moped, Motorrad, Tuktuk, Auto klein, Auto gross, LKW klein und LKW gross) und first come – first served. Hat man den Dauerstau Bangkok aber hinter sich gelassen kommen fast deutsche Gefühle auf. Grosse Autobahnen mit 2-4 Spuren garantieren ein bis zu 120 km/h schnelles vorankommen. Dank Navi finden wir sehr schnell die Strasse unserer Unterkunft. Nur blöd das diese Strasse 40 Kilometer lang ist und in der Beschreibung nur eine ungefähre Angabe zu erkennen ist. Hausnummern sucht man hier vergebens. So irren wir etwas hilflos 3-5 die Strasse in der gefühlten Nähe zum Hotel hoch und runter und als Papa aussteigt um mal nachzufragen sieht er leicht versteckt einen Wegweiser zum Hotel. Schöne Anlage und gutes Zimmer. Also alles top. Bei besten Wetter starten wir am nächsten Tag zur Elefantenjagd denn neben vielen anderen Tieren in freier Wildbahn soll man hier wirklich Dickhäuter bestaunen können. Zunächst fällt uns aber das Wetter positiv auf. Da der Park auf 600-1300 Meter liegt sind die Temperaturen weit weg von der mörderischen Glut in Bangkok. Auf dem Weg zum Hauptquartier des Nationalparks können wir gleich jede Menge Affen auf der Strasse beobachten. Des Weiteren kann man Rehe und Hirsche unterschiedlicher Rassen entdecken. Das Hauptquartier ist wirklich hübsch gemacht und in einer Ausstellung kann man die Flora, Fauna und Geschichte des Parks kennenlernen. Der Park wäre fast der Abholzung zum Opfer gefallen bis die Bemühungen der Naturschützer mit dem Überflug des damaligen Ministerpräsidenten darin endeten dass der Park grossflächig unter Naturschutz gestellt wurde. Vielen Dank dafür denn der Park ist wirklich eine Reise wert. Wasserfälle, jede Menge Natur und atemberaubende Aussichtspunkte sind einfach schön. Nur die Suche nach Elefanten gestaltet sich schwierig. Insgesamt fahren für an 2 Besuchstagen an die 150 Kilometer durch den Parks und gehen 3 Mal zu einem Aussichtsturm der direkt an den Salzlecken der Elefanten liegt aber ausser Elefantenscheisse sehen wir nichts von den Dickhäutern. Schade aber man muss halt Glück haben. Weiter geht unsere Fahrt durch Thailand. Nächste Station soll der Geschichtspark Phanom Rung der in der Nähe von Nang Rong sein. Nach 2.5 Stunden Fahrt kommen wir in unserem Hotel an. Alles auf höchstem Niveau und super nette Leute wenn da nicht die Strasse ca. 100 Meter vom Haus weg wäre. Es ist als wenn wir direkt neben der Autobahn schlafen. Die megalauten Trucks lassen selbst das Zimmer erbeben und so ändern wir unseren Plan 2 Nächte hier zu verbringen am nächsten Morgen. Direkt nach den Sehenswürdigkeiten anschauen wollen wir wieder zurück nach Bangkok und das sollte eigentlich in 4 Stunden zu packen sein. Nun zum Phanom Rung Geschichtspark. Der soll uns ein wenig auf Angkor Wat einstimmen denn hier unweit der kambodschanischen Grenze haben die Khmer ebenfalls 2 Tempelanlagen errichtet. Frisch restauriert sind die Anlagen beeindruckend und geben einen Einblick darin wie die Khmer von ca. 800 bis 1300 den Göttern gehuldigt haben. Den nur Bauten für Götter dürften in Stein gebaut werden alle anderen Bauten sind schon längst vergammelt da sie aus Holz errichtet wurden. Da einer der Tempel auf einem ehemaligen Vulkan steht kann man sogar einen fantastischen Blick geniessen. Die Rückfahrt nach Bangkok gestaltet sich bis Bangkok ohne Probleme. Dann stecken wir im üblichen Innenstadtchaos fest. Glücklicherweise finden wir jedoch unser Hotel sofort und selbst einen Parkplatz finden wir direkt vor der Tür. Dank einem Tipp vom Hotel finden wir einen wunderbaren Spot fürs Abendessen. Steve’s Restaurant liegt direkt am Chao Phraya Fluss mit Blick auf die Rama VIII Brücke. Ein herrlicher Abend und wir sind echt froh das wir die Zelte im anderen Hotel frühzeitig abgebrochen haben denn so können wir am nächsten Tag mit dem Auto noch eine kleine Stadtrundfahrt machen. Da es Wochenende ist hält sich das Verkehrschaos in Grenzen. So besichtigen wir die Ananta Samakhorn Throne Hall (dort verschlägt es einem fast die Sprache vor lauter Prunk), den Tempel Wat Trai Mit (angeblich ist der dortige Buddha aus purem Gold) und zum Schluss wieder unser heissgeliebtes Kinderparadies da die Mietwagenrückgabe direkt um die Ecke ist. Bevor es nach Siem Reap und damit Angkor Wat geht haben wir noch einen Tag in Bangkok. Den verbringen wir im Terminal 21 Shoppingcenter (einem der extrem vielen hippen Shoppingcenter von Bangkok). Hier gibt es neben zig Läden wo wir nichts einkaufen einen Foodcourt der Superlative. Grundsätzlich gilt in Thailand dass man auf der Strasse am besten und am günstigsten speist. In Bangkok steht alle paar Meter so ein Stand und selbst auf dem Land muss man darauf nicht verzichten. Die Speisen werden live vor den Augen zubereitet und kosten meistens nicht mehr als 0.5-1 CHF. Lecker vom Herren. Im Terminal 21 haben die Macher vom Shoppingcenter diese Strassenstände extrem stylisch inhouse verbaut. Unsere Lieblingsspeise ist Sticky Rice (hat ein bisschen Ähnlichkeit mit Milchreis) mit frischer Mango. Da könnte man sich reinlegen. Tja und unserer Pepe hat sich echt zum wahrhaften Reisesser entwickelt. Ganz normalen gekochten Reis isst er wie ein Weltmeister. Nudeln und Kartoffeln sind abgemeldet. Nein seine Augen sehen noch normal aus. Nicht weit vom Terminal 21 gibt es tatsächlich einen Park mit Spielplatz den wir mit Pepe besuchen. Es sind gerade Musikwochen im Park und so lauschen wir einem Livekonzert und Pepe tobt sich ein wenig aus. Danach gehen wir noch ins Puff. Gegenüber vom Terminal 21 befindet sich eine Art Reeperbahn namens Soi Cowboy. Hier brettern wir mit Pepe im Bungy durch und kurzzeitig sind nicht mehr die leichten Mädchen von Bedeutung sondern der kleine blonde Junge. Mama möchte ein Bild mit ihrem one night in Bangkok T-Shirt. Ja die grellen Neonlichter sind schon recht spannend aber der Rest eher nicht. Hier ist die Dichte der wohlbeleibten Casanovas merklich höher als im Rest von Bangkok. Grundsätzlich ist es schon verblüffend wie offen hier mit der Sexualität umgegangen wird. In Malaysia nur ein paar Minuten per Flugzeug entfernt stand auf so manche thailändische Erscheinung die Todesstrafe und hier in Bangkok sieht man eigentlich alles. Frauen als Männer, Männer als Frauen, alte Männer mit jungen Frauen, Frauen mit Frauen, Männer mit Männern und so weiter und so weiter. Ja Bangkok ist ein Sündenpfuhl und wäre doch eine Überlegung wert für meinen Junggesellenabschied aber bitte nicht mit den gleichen Erlebnissen vom Hangoverfilm. Schon gar nicht die Erlebnisse von Stu. Steffi hat mir vorab ihre Zustimmung gegeben. Auf gehts nach Kambodscha. Mit dem Taxi düsen wir in aller Herrgottsfrühe zum alten Flughafen Don Muang und fliegen mit Airasia nach Siem Reap. Checkin klappt perfekt und auch der Flieger ist pünktlich. Davon dann mehr im nächsten Blog.

Grüsse in die Heimat

Steffi, Pepe und Karsten

Anbei der Link zu den Fotos:
https://www.dropbox.com/sc/x91nc73ts6nyq70/AABpUp4tckmwpjBXuUQ-3q2qa

Auferstanden aus Ruinen

Auferstanden aus Ruinen

Liebe Bloggemeinde,

es ist an der Zeit auch die letzten Erlebnisse zu Papier bzw. in die digitalen Medien zu tippen.
Unsere Reiseseele wurde wie berichtet in den 3 Wochen Malaysia-Halbinsel schwer in Mitleidenschaft gezogen. Brunei ist zwar nicht Malaysia aber trotz dessen sind wir mit einer ordentlichen Portion Misstrauen ins Flugzeug gestiegen. Nach knapp 2.5 Stunden sind wir auf der Insel Borneo im kleinen Staat Brunei gelandet. Im Gegensatz zum Flughafen Kuala Lumpur geht es hier sehr entspannt und fast gemütlich zu. Dazu kommt dass auf einmal alle Menschen zu lächeln scheinen und einem sogar grüssend zu winken. Hoppla, freundliche Menschen – wo kommen wir denn dahin :o). Am Ausgang des Flughafen sitzen sage und schreibe 2 gutgelaunte Taxifahrer die uns geschmeidig nach unserem Ziel fragen. Handeln und übers Ohr hauen gibt es hier nicht. Der Staat hat Fixpreise festgeschrieben und so können wir ohne Bauchschmerzen ins Taxi steigen. Die Fahrt geht nach BSB. Nein kein entfernter Verwandter der BSE Seuche. Hier handelt es sich um die Hauptstadt von Brunei Bandar Seri Begawan. Obwohl der Grossteil der 400000 Einwohner auch Malaien sind scheint hier irgendwas faul zu sein und das im positiven Sinne. Brunei hat noch einen Zusatz in seiner Länderbezeichnung und zwar Darussalam was so viel bedeutet wie Heimat des Friedens. Wenn ihr mich fragt eines der aussergewöhnlichsten Länder die wir je besucht haben da es voller Gegensätze und fast kurioser Erscheinungen ist. Sultan Hassan al-Bolkiah regiert das Land in einer absoluten Monarchie. Bis auf wenige Ausnahmen sind keine Oppositionsparteien zugelassen und die Regierung besteht zum grossen Teil aus Familienmitgliedern oder familiennahen Personen. Also auf Deutsch eine krasse Diktatur.
Dazu kommt dass die Religion in Brunei der Islam ist und dieser recht radikal interpretiert wird. So sucht man Alkohol vergebens, ein Nachtleben ebenso und auf ausserehelichen Sex und oder :o) Homosexualität stehen harte Strafen bis zur Todesstrafe. Doch trotz dessen rennen hier alle mit einem Lachen im Gesicht herum. Schuld daran ist das Öl welches Brunei so reich gemacht hat und im Gegensatz zum Phallussymbol übersäten Dubai oder Abu Dhabi kommt Brunei ohne Hochhaussilhouette daher. Understatement heisst hier das Motto. Die Kohle wird für andere Sachen ausgegeben. Klar auch für das Luxusleben des Sultans aber eben nicht nur. Schule und Uni ist gratis selbst wenn man eine ausländische Uni besucht. Krankenkasse gratis. Renten üppig und umfangreich. Braucht man Land zum Hausbau bekommt man dies für lau vom Staat. Hausbau on top zu super Schnäppchentarifen. Kriminalität Fehlanzeige. Die Polizei fährt hier ohne Knarren rum und wenn man irgendwelche Wertsachen verlieren sollte ist die Wahrscheinlichkeit hoch dass man diese wiederbekommt. Ja hier lässt es sich leben wie die Made im Speck und deshalb scheinen die Leute auch irgendwie entspannter gar fröhlich auf uns zu wirken. BSB ist echt überschaubar und hat nicht wirklich Sehenswürdigkeitenknaller zubieten. Das grösste Wasserdorf der Welt (Häuser auf Stelzen) Kampung Ayer ist beeindruckend. Hier gibt es sogar eine eigene Feuerwehr und auch ein Museum samt Aussichtsturm wo die Geschichte der Siedlung beschrieben wird. Zurück in der Stadt statten wir der Moschee einen Besuch ab. Wunderschön. Danach laufen wir noch über den Markt und damit hat sich der Stadtrundgang eigentlich erledigt. Da es in Brunei nur sehr wenige Taxen gibt und öffentliche Verkehrsmittel so gut wie nicht vorhanden sind haben wir einen Deal mit einer Taxifahrerin gemacht. Wir haben ihr gesagt was wir alles sehen wollen und sie machte uns einen wirklich guten Preis. Doch statt der Taxifahrerin steht nun ein Herr vor uns und möchte uns fahren. Wie sich herausstellt ist es der Mann von der Taxifahrerin der Zeit und Lust hat uns mit seinem Privatauto Brunei zu zeigen und so wird die Rundfahrt eher eine Art familiärer Ausflug. Winston so heisst der gute Mann sagt uns dass wir zwar einige schöne Ziele für unsere Rundreise ausgesucht haben aber eins zwei andere Dinge muss man unbedingt gesehen haben bevor man Brunei verlässt. Natürlich würde er dafür kein Extrageld verlangen und es wäre ihm eine Freude uns alles zu zeigen. Wir trauen unseren Ohren nicht willigen aber doch extrem verdattert ein. Die erste Station ist der Sultanspalast Istana Nurul Iman. Angeblich soll das Teil dreimal so gross wie der Buckingham Palace in London sein. Leider können wir das visuell nicht bestätigen da ein Besuch nur an den letzten drei Tagen des Ramadan möglich wäre. Von aussen sieht man quasi nichts denn das Gebäude ist echt diskret versteckt. Understatement halt. Weiter geht es zum Jerudong Playground. In seiner Blüte war dieser Playground das Highlight jedes bruneiischen Kindes. Hier traten Michael Jackson und Whitney Houston gratis auf (beide sind ja nicht mehr unter uns – gibt es da einen geheimnisvollen Zusammenhang?) und der Park hatte alles was ein moderner Vergnügungspark heutzutage ausmacht. Doch das Glück währte nur kurz denn nachdem kein Geld mehr für dieses Project da war (wen wundert es der Eintritt war gratis) mussten viele Parkattraktionen verkauft werden. Der Park ist heute zwar wieder geöffnet aber nur ein Bruchteil von der damaligen Grösse und somit natürlich auch mit viel weniger Fahrgeschäften und neuerdings muss man dafür auch allen ernstes Eintritt bezahlen. Danach geht es zur Poloanlage des Sultans. Au Backe. Hier wird geklotzt und nicht gekleckert. Stallungen wohin das Auge reicht. Pferde und nochmals Pferde. Der Kollege Sultan muss ein Pferdenarr sein. Den Abschluss unseres Ausflugs bildet das Empire Hotel. Zugegeben allein der Name lässt grosses vermuten und so ist es dann auch. Weltklasse Hotel mit allem was man sich zu einem 5 Sterne Schuppen so vorstellen kann. Aber herrlich geerdet kommt dieser Prunkpalast daher. Obwohl im Eingang ein goldiger Kronleuchter für 500.000 CHF hängt wird man trotz Laisser-fairen Outfits überaus freundlich begrüsst. Bei einem Kaffee in der Hotellobby geniessen wir die Atomsphäre und philosophieren ein wenig mit Winston. Auf der Rückfahrt nach BSB zeigt uns Winston noch die Uni und die zweite grosse Moschee des Landes. Im Hotel angekommen geht Papa zum Fitness und Mama und Pepe gucken TV sowie Ipad. Das Hotel hat eine Kooperation mit dem gegenüber gelegenen Fitnessstudio. An sich nicht erwähnenswert aber mich erstaunt wie hier trainiert wird. Es könnte auch das Asia SPA in Zürich sein. Neuste Geräte, verschiedenste topaktuelle Kurse und hippe moderne junge Menschen geben sich ein Stelldichein. Dazu kommt noch eine mega stylische Energy Kitchen im Untergeschoss wo man gesund essen kann. Respekt und volle Punktzahl für den gesamten Schuppen. Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg in den Regenwald von Brunei. Und auch da gibt es gleich wieder eine Besonderheit. Brunei hat darauf verzichtet seine Wälder abzuholzen und somit sind knapp 70 Prozent der Wälder noch in ihrem ursprünglichen Zustand und vorallem erhalten. Die erste Etappe erledigen wir auf einer 45 minütigen Speedboatfahrt durch die Mangrovensümpfe Flussaufwärts. In einem irren Tempo jagt die ganz normale öffentliche Fähre durch die Kurven des Flusses. Ab und an können wir an den Ufern Affen und sogar Krokodile erkennen. Na hoffentlich kentert das Boat nicht ulken wir mit unserem Guide doch der versichert uns das hier in Brunei die Krokodile friedlich sind und Menschen nichts an tun. In dem Fall ein dreifaches Darussalam! Auf der zweiten Etappe geht es mit dem Bus 20 Minuten zum Boatshaus des Tourenveranstalters. Hier können wir ein zweites Frühstück einnehmen bevor es mit dem Longboat weitergeht. Die Fahrt ist in etwa gleich wie in der Taman Negara. Es geht flussaufwärts über Stromschnellen und kleine Wasserfälle und dabei können wir den Dschungel und deren Geräuschkulisse erleben. Diese wird nur am Endhaltepunkt unseres Bootes durch Hubschraubergeräusche gestört. Es wird gerade ein Film über den Regenwald Bruneis gedreht und deshalb dreht ein Heli über uns seine Runden. Zu Fuss quälen wir uns zur Canopystation hoch. Pepe und Papa wagen sich wieder in luftige Höhen und können dann ein tolles Panorama vom Ulu Temburong Nationalpark erleben. Irgendwie same same but different im Vergleich zur Taman Negara in Malaysia aber die Menschen machen hier den Unterschied aus. Lächeln statt Fresse ziehen macht einem den Aufenthalt doch viel angenehmer. Auf dem Rückweg geraten wir im Speedboat noch in eine Verkehrskontrolle. Nachdem der Fahrer seine Nüchternheit samt Führerschein vorweisen kann und keiner der Insassen Alkohol oder andere Drogen schmuggelt dürfen wir unsere Reise fortsetzten. Abends kommen wir erschöpft aber glücklich in unserem Hotel an. Nach dem Abendessen wollen wir eigentlich recht schnell schlafen da wir ja am nächsten Morgen weiter nach Kota Kinabalu reisen wollen. Doch an Schlaf ist nicht zu denken. Über uns wird wohl eine Party gefeiert. Papa macht sich auf den Weg in die nächste Etage um den Gästen den Marsch zu blasen aber ups was ist denn das. Die nächste Etage ist gar nicht mehr ein Hotel mit Zimmern sondern wir vermuten ein illegaler Nachtclub. Aus der einzigen Tür der Etage kommt laute Musik, Zigarettengestank und eine leichte Alkfahne. Hinter der Tür ist es dunkel und es zucken die Stroboskopblitze. Fassen wir noch einmal zusammen. Nachtclubs und Alkohol sind in Brunei verboten und entsprechend irritiert gehe ich runter zur Rezeption. Die Dame möchte daraus keine grosse Nummer machen und schwuppi ehe wir uns versehen sind wir in einem neuen Zimmer ein Stockwerk tiefer. Ruhig und entspannt können wir nun einschlummern.
Wie geschrieben war nun unser nächsten Reiseziel Kota Kinabalu (KK). Um dorthin zu kommen wählten wir die Fähre denn zunächst muss man dafür zur Insel Labuan und dann weiter nach KK. Winston holte uns früh um 7 Uhr ab da wir so früh wie möglich mit der Fähre von Brunei nach Labuan fahren wollten um uns die relativ historische Insel (2. Weltkrieg) bis zur Weiterfahrt nach KK anschauen zu können. Doch als wir ankommen wird uns vom Personal mitgeteilt das bereits 2 Personenfähren ausgefallen sind und wir mit der grossen Autofähre gegen 9 Uhr fahren müssen. Na gut denken wir so viel Zeitverzug ist es ja nicht. Doch die Autofähre ist aufgrund der Ausfälle schon überbucht und so sollen wir uns auf die 13 Uhr Autofähre gedulden. Doch dies würde bedeuten dass wir die Anschlussfähre nach KK nicht bekommen und somit eine Nacht auf Labuan festsitzen würden. Welcome back malaysische Transportmittel. Genau so haben wir Euch in Erinnerung. Gefrustet stehen wir da und kapitulieren fast. Aber eben nur fast. Mit ca. 15 anderen Reisewilligen versuchen wir vor dem Ticketschalter irgendwas in die Wege zu leiten damit wir noch auf die 9 Uhr (mittlerweise war es 9.30 Uhr) kommen. Und nach einigem hin und her erbarmt sich das Personal und lässt uns auf die überbuchte Fähre. Uns fällt ein Stein vom Herzen und so voll ist es auch nicht. Wir finden ein gemütliches Plätzchen und unterhalten uns während der 90 minütigen Fahrt mit einer bruneiischen Frauenrunde. Ab und zu bestaunen wir die zahlreichen Ölplattformen die hier im Meer rumstehen. Aufgrund der Verspätung in Labuan müssen wir das Sightseeing-Programm ersatzlos streichen und bekommen mit ach und krach die Anschlussfähre nach KK. Diese ist jedoch pünktlich und so sind wir nach 3 blutrünstigen Stunden im Bundesstaat Sabah. Blutrünstig wegen der Filme die als Unterhaltungsprogramm gezeigt wurden. Unterste Schublade aber die Gäste scheinen gefallen dran zu haben. Einer der schmierigen Filme hiess Raze mit einer Zoe Bell in Hauptrolle. Dieser Film ist so brutal dass man ihn garnicht im freien Verkauf zu kaufen bekommt und hier läuft er fröhlich vor Menschen jeder Altersklasse. Unsere Ankunft in KK läuft ohne Probleme und unser Hotel ist fast neu und entsprechend hübsch. Hier fühlen wir uns gleich wohl. Auch die Menschen und die Stadt sind merklich auf einem anderen Niveau als auf der Peninsula Malaysia. Obwohl KK über 400.000 Einwohner hat ist das Zentrum recht klein und schnell zu erlaufen. Viele Sehenswürdigkeiten gibt es eh nicht zu entdecken. Das Rathaus, der Glockenturm, die schwimmende Moschee und ein Hindutempel sind die Highlights. Deshalb kommt man auch nicht hierher es ist die Landschaft rundum KK. Da sind zahlreiche Inseln die zum erholen und tauchen einladen und ganz in der Nähe befindet sich der über 4000 Meter hohe Mount Kinbalu. Rundum den Mount Kinabalu gibt es sehr gute Wanderwege und man kann sogar den Gipfel relativ simpel besteigen. Dies hat wohl auch Stefan Glowacz getan den wir in unserem Hotel treffen. Ebenso ist die Umgebung von KK für eine wunderbare Flora und Fauna berühmt. Bei unserem Ausflug in die Wetlands (eine naturbelassene Mangrovenlandschaft) können wir uns davon schon etwas überzeugen. Jedoch war hier naturbelassen doch etwas zu streng interpretiert. Die letzten 500 Meter auf dem Rundweg sollten doch tatsächlich nicht auf dem Holzsteg zurückgelegt werden sondern Barfuss durch den modrigen Schlamm. Nein Danke wir gehen wieder zurück denn all die Tiere die wir aus sicherer Entfernung gesehen haben wollen wir nicht hautnah erleben. Auf dem Weg in den Kinabalu Nationalpark machen wir noch einen kleinen Abstecher im Shangri La Resort. Dort befindet sich eine Aufzuchtstation für Orang Utah die hier in der freien Wildnis betreut werden um sie wieder auswildern zu können. Das Resort ist der absolute Hammer. Hier lässt es sich bestimmt wunderbar aushalten wenn man den nötigen Geldbeutel dafür hat. Wir geniessen vor den Orang Utah den Pool und das Kinderparadies und Pepe ist natürlich extrem begeistert. Was man vom Besuch der Affen nicht behaupten kann. Für einen ziemlich hohen Eintritt werden ca. 60 Personen zu einer Aussichtsplattform geführt wo dann eine Fütterung der Orang Utah (2 an der Zahl) durchgeführt wird. Es geht irgendwie zu wie auf der Reeperbahn. Draussen steht der Koberer und versucht das Produkt an den Mann bzw. Frau zu bringen und drinnen stehen sich die notgeilen in dem Fall Touristen vor der Peepshow die Beine platt und glotzen bzw. fotografieren wie die Kaputten. Erst nach zehn Minuten kehrt etwas Ruhe ein als die meisten schon wieder gegangen sind. Nun kommen die zwei niedlichen Affenbabies noch einmal zurück und wir dürfen sie aus der ersten Reihe ohne Hektik und Geschrei erleben. Oh man sind die süss. Am liebsten würde man sie streicheln und in den Arm nehmen um sie zu knuddeln. Danach fahren wir in den Kinabalu Nationalpark zu den Hot Poring Springs einem Thermalbad. Da die Ortschaften rund um den Mount Kinabalu recht hoch liegen ist das Klima sehr angenehm. Zeitweise haben wir sogar nur 20 Grad Aussentemperatur auf der Fahrt dorthin. Die Landschaft erinnert etwas an Neuseeland denn die Wiesen sind saftig grün und die Berge mit ihren Bäumen ergänzen die Illusion welche durch einige Kühe noch perfekter wirkt. Im Hotel angekommen werden wir auf herzlichste begrüsst und bekommen ein wirklich tolles Zimmer. Eigentlich ist es fast eine Wohnung und dazu noch stilvoll eingerichtet. Die Überschrift heisst ja „Auferstanden aus Ruinen“ und unser Glaube an Malaysia ist auf der Insel Borneo erst zaghaft dann aber immer intensiver aus den imaginären Ruinen auferstanden. Vergesst die Peninsula Malaysia geht nach Borneo hier ist die Welt in Ordnung und die Menschen sind sowas von freundlich das glaubt man kaum. Auf der Fahrt ins Hotel haben wir unserem Fahrer von unserem Leid erzählt und er bestätigte wie so viele andere auch auf unserer Reise durch Borneo dass die Menschen auf der Peninsula nun mal so sind. Es gibt sogar eine kleine Rivalität zwischen der Peninsula und Borneo. Die Menschen können sich einander nicht leiden und die Peninsula benimmt sich wohl recht überheblich und arrogant gegenüber den Menschen auf Borneo. Teilweise werden sie sogar als ungebildete Affen verhöhnt aber sollen sie nur weiter so machen dann kommt irgendwann keiner mehr auf die Peninsula. Unsere erste Nacht im neuen Zuhause war Klasse und das Frühstück am nächsten Morgen ebenso. So kann man in den Tag starten. Als erstes wollten wir uns eine Rafflesia Blume anschauen gehen. Diese Blumen haben eine Blüte mit einem Durchmesser von bis zu 2 Metern. Sie blühen nur 5 Tage lang und dann ist die ganze Pracht auch schon wieder vorüber. Ganz in der Nähe unseres Hotels konnte man eine Rafflesia am ersten Blütetag bestaunen. Wahnsinn! Man glaubt es kaum das dies Natur ist so surreal sieht die Blüte. Eigentlich könnte man denken dass es eine Plastikattrappe ist. Nicht schlecht Herr Specht. Danach gehen wir zu den heissen Quellen. Naja ein Thermalbad sieht für unseren Geschmack etwas anders aus aber den Zweck sich im heissen Wasser zu entspannen erfüllt es allemal. Rund um die heissen Quellen gehen wir noch ein wenig wandern und entdecken so einen Wasserfall, einen Orchideengarten und ein Schmetterlingspark. So ging der erste Tag recht schnell zu Ende. Am nächsten Tag stand für Papa wieder klettern auf dem Programm und für Mama und Pepe Erholung naja zumindest für Pepe :o). Die eigentliche Idee des Kletterabenteuers wäre eine Eintages-Hardcore Besteigung des Mount Kinabalu gewesen doch leider wurde diese unbarmherzige Tour ausgesetzt da ein australischer Tourist vor kurzem dabei ums Leben gekommen ist. So ist die einzige Tagestour am Mount Kinabalu der Wanderweg zur Layang Layang Hütte auf 2700 Meter Höhe. Ok denkt Papa besser als garnichts. Um 8.15 Uhr stehe ich zum Checkin am Timpohon Gate auf 1866 Meter. Ich bekomme ein Tagespass für die Layang Layang Hütte und noch einmal explizit den Hinweis auch nur bis dorthin zu wandern. Was folgt ist eine Tortur des Grauens. Der Wanderweg entpuppt sich als eine steile Rampe die sich Meter um Meter nach oben schraubt. Torres del Paine war dagegen echt ein Kindergeburtstag. Mein Puls rast und ich versuche etwas langsamer zu gehen bzw. zu steigen so dass ich nicht über 150 Schläge komme. Trotz der angenehmen Temperaturen um die 20 Grad schwitze ich wie eine (sorry) Sau. Nach 2 Stunden habe ich Layang Layang auf 2700 Meter erreicht. Normalerweise schaffe ich joggenderweise in 2 Stunden um die 20 Kilometer aber hier sind es aufgrund der Steigung nur 4 Kilometer. An der Hütte ist keiner zu sehen und deshalb mache ich erstmal eine Verpflegungspause um die Lage zu sondieren. Hm auch während dieser 10 Minuten keiner da. Was soll es bin ja nur einmal hier und weil vom Gipfel durch den Wolkennebel nichts zu sehen ist fasse ich den Entschluss bis zur Laban Rata Hütte auf 3272 Meter weiter zu kraxeln. Sind ja nur 2 Kilometer oder eben 1 Stunde. Immer wenn Leute von oben mir entgegen kommen versuche ich mich etwas wegzubeugen damit man nicht meinen verräterischen Tagespass (andere Farbe) entdeckt. Es geht alles gut und der Wettergott meint es auch gut mit mir. Der Himmel bricht kurz auf und gibt den Gipfel für ein paar Schnappschüsse frei. Die Laban Rata Hütte befindet sich am Ende der Baumgrenze und die Temperatur zeigt nun nur noch 9 Grad. Oben auf dem Gipfel soll es sogar Minusgrade haben. Doch dorthin komm ich definitiv nicht denn ein Checkpoint kontrolliert alle die weiter nach oben wollen. 1400 Höhenmeter nach oben sollen auch genug an einem Tag sein. Der 2 stündige Abstieg hat es auch in sich und verlangt einem alles ab. Der Körper schreit vor Schmerzen und nun wird mir bewusst dass eine Tagestour auf den Gipfel ein Himmelfahrtskommando ist. Erschöpft aber glücklich erreiche ich gegen 15 Uhr mein Ausgangsort. Von meiner Mogelei hat keiner was mitbekommen. Gott sei Dank. Am Abend wartet noch eine Überraschung auf uns alle. Unser Hotel hat uns zum Essen eingeladen. Ja richtig gehört. Da wir 3 Nächte hier schlafen und nicht so wie die meisten Gäste 1 Nacht wollen sie uns als Dank kulinarisch verwöhnen. Und das machen Sie auch mit einem 5 Gänger vorzüglich. Wir bekommen kaum noch den Mund zu vor lauter erstaunen. Doch das ist noch nicht alles. Während des Check Outs am nächsten Tag bekommt Pepe einen Kuschelaffen (mit Affengeschrei – boah so richtig nervtötend :o) und Mama ein kleines Andenken. Dann gibt es noch ein Abschiedsfoto. Noch mal Sabah ist einfach Weltklasse! Unsere Fahrt führt uns direkt zum Flughafen nach Kota Kinabalu von wo es wieder nach Kuala Lumpur gehen soll. Die Autofahrt und der Flug verlaufen ohne Probleme. Aber der Sicherheitscheck am Flughafen in KK ist noch eine Anekdote wert. Also hier läuft es so. Vor dem Check in Schalter befindet sich die Durchleuchtung des Gepäcks. Man legt das aufzugebende Gepäck aufs Band und bekommt nach der Durchleuchtung einen Sicherheitsaufkleber als Zeichen „gecheckt und sicher“. Da aber zwischen diesem Band und dem Schalter noch gut und gerne 300 Meter sind kann man mit seinem Koffer sonst wo hinfahren und in aller Seelenruhe sonst was darin verstecken. Nicht darüber nachdenken….wir sind ja heil in Kuala Lumpur gelandet. Dort wartet aber eine andere Überraschung auf uns. Unser heissgeliebter Kinderwagen wurde kaltblütig und brutalst zerstört. Ein Vorderrad und das Sonnenverdeck sind abgebrochen. So kurz vor Schluss unserer Reise kommen uns fast die Tränen. Als wir bei Airasia reklamieren wollen zeigt uns der zuständige Mitarbeiter einen Haufen von ca. 10 Kinderwagen und meinte dass wir uns gerne einen aussuchen können. Nach einer 15 minütigen Testreihe entscheiden wir uns für ein brandneues Model und fast froh über den Tausch. Selbst Pepe ist begeistert. Ein fader Beigeschmack bleibt jedoch. Laut Flugtag war der Kinderwagen gerade 10 Tage bei Airasia in der Lost and Found Stelle und nun dürfen wir diesen unser Eigen nennen. Wenn Airasia mit allen gestrandeten Gepäckstücken so umgeht – Herzlichen Glückwunsch. Zu unserem Hotel müssen wir nur 500 Meter laufen da es direkt am Flughafen liegt. Ein nagelneuer stylischer Schuppen. Lärm von aussen Fehlanzeige. Lärm von innen eine Katastrophe. Die Zimmer liegen wie auf einer Perlenschnur aufgezogen gegenüberliegend auf einem langen Gang. So herrscht ein kommen und gehen die ganze Nacht hindurch. Total müde (ausser Pepe) machen wir uns auf den Weg nach Bangkok. Unsere Airline ist nochmals Malaysia Airlines. Ohne Probleme landen wir nach 2 Stunden im Land des Lächels und stürzen uns ins Abenteuer Bangkok bzw. Thailand.
Dazu mehr im nächsten Blog. Zu guter letzt wie gewohnt ein Leckerbissen der Anekdotenkunst. In ganz Malaysia haben wir uns immer über ein Hinweisschild am Strassenrand gewundert. Darauf wurden die Autofahrer samt fahrbaren Untersatz zur Snowwash eingeladen. In unserer Fantasie konnten wir uns nicht wirklich was drunter vorstellen. Ausser Papa dachte dabei an einen Frostraum wo spärlich bekleidete Damen unter einer Kunstschneedusche das Auto von A bis Z reinigen :o). Die Lösung ist fast schon banal einfach. Unter Snow versteht man hier Schaum weil dieser farblich dem Schnee sehr ähnlich ist. Somit ist das ganze nichts anderes als eine Autowäsche wo auch Schaum zum Einsatz kommt. Die ausführenden Mitarbeiter sind männlich und nicht spärlich bekleidet….das nur für die Statistik.

Liebste Grüsse in die Heimat

Steffi, Pepe und Karsten

Hier noch die Fotos dazu:
https://www.dropbox.com/sc/sq1f9ifsebpbptl/AABL_BpxneyjSacHV0qYS5wra

Malaysia – Truly Asia 2014

Hello again,

hier ist wieder der Weltreiseticker. Stehen geblieben waren wir beim verlassen der Perhentian Island Richtung Taman Negara. Wie sich am Abreisetag herausstellt sind die Boote die einen transportieren egal ob offizielles Boot oder Familienvaterboot in etwa gleich. Kleine Nuckelpinnen mit monströsen Motoren und somit ein kleines Abenteuer. Aber auch diesmal kommen wir heil an Land. In Kuala Besut klappt der Umstieg in den Bus ohne Verzögerungen und so erreichen wir diesmal in der erwarteten Zeit die Zwischenetappe Gua Musang. Hoffnung kommt auf dass wir diesmal zügig an unser Ziel kommen und so stört es uns nicht dass wir noch kurz an der Tankstelle anhalten. Nach 20 Minuten warten fragen wir uns jedoch was wir hier machen denn beim letzten Mal war unser Umsteigebahnhof vor einem Restaurant wo man dann auch noch Essen konnte. Also fragen wir mal den Guide warum wir es uns hier gemütlich gemacht haben. Aha. Diesmal ist die Tankstelle der Umsteigebahnhof und wir warten nun auf den Bus der von der Taman Negara kommt und uns dorthin fahren soll. Hm wäre ja schön wenn das alle Reisenden auch mal erfahren würden. Aber keine Ansagen oder Infos seitens der Jungs vom Reiseunternehmen. Auf die Frage wie lange wir denn warten müssten und ob denn Kontakt zum anderen Bus bestünde bekommen wir nur fadenscheinige Aussagen. So vegetieren wir sage und schreibe 2.5 Stunden im und am Bus herum bis wir unsere Weiterfahrt fortsetzten können. Entsprechend ist unsere Laune und wie schon bei der Anreise zu den Perhentian Island wissen wir nicht ob wir unseren Bootshuttle zu unserem Hotel noch bekommen werden. Grund wir die Verspätung war ein riesiger Stau aufgrund der letzten Vorbereitungen zu Hari Raya dem Fest zum Ramadan. Gefühlt alle muslimischen Malaysier sind auf dem Weg in die Einkaufszentren und Märkte um noch die letzten Besorgungen für die anstehende Festivität zu machen. Während des Fastenmonats Ramadan wird zwischen der Mondsichel am Himmel und der kommenden Mondsichel zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nichts gegessen und getrunken. Ebenso so sollte während dieser Zeit nicht geraucht werden sowie keine negativen Dinge (wie Beleidigungen, Gewalt oder Verleumdungen) im Zusammenleben der Menschen stattfinden. Dieses Fasten dient zur Ehrerbietung des Koran der in diesem Monat damals auf die Welt entsandt wurde. So ist es in einigen gerade arabischen Ländern (Saudi Arabien) auch als Ausländer streng verboten in der Öffentlichkeit zu essen oder zu trinken. Da Malaysia auch andere religiöse Gruppen hat ist es nicht allzu streng denn es findet sich eigentlich immer noch ein Chinese wo man essen kann. Aber der Einfluss auf die letzten drei Tage des Ramadan ist dann doch extrem. Hier wird das Fasten gebrochen und man drauf endlich wieder normal essen und dies wird entsprechend gefeiert. Da im Anschluss dieses Festes auch noch Ferien in Malaysia sind geht dann quasi fast gar nichts mehr. Es fahren keine Busse mehr. Alle Restaurants sind verrammelt und verriegelt und auf den Strassen ist der Teufel los. So mussten wir auch unsere gesamte Reiseplanung noch einmal komplett umstellen da einige Verbindungen schlichtweg nicht mehr möglich waren. Eine verdammte Kettenreaktion in Bezug auf Hotelübernachtungen, Busverbindungen und Schiffverbindungen musste wieder unter Kontrolle gebracht werden. Auf dem Weg von Mua Gusang zur Taman Negara bedeuten die Hari Yara Vorbereitungen weiteren Verzug so dass wir erst kurz vor 20 Uhr in Kuala Tahan einem kleinen Dorf und dem Ausgangspunkt zur Taman Negara ankommen. Eigentlich sollten wir einen Bootsshuttle zu unserem Hotel nehmen doch der fuhr bereits um 18.20 Uhr. Entsprechend hilflos stehen wir erst einmal da denn wir haben kein Telefon oder sonstige Kontaktmöglichkeiten zu unserem Hotel. Doch dann kommt ein junger Mann und fragt alle Businsassen wo Sie hin müssen und bei allen die ins Nusa Village (unser Hotel) müssen sagt er dass er das Hotel anrufen wird um einen Transfer zu organisieren. Super dass hört sich doch gut an. Geduldig stehen wir in diesem Kaff an der Strasse und warten. Nach einer halben Stunde fragen wir uns einerseits wo der Transfer ist und andererseits wo der Kollege ist der den Transfer organisieren wollte. Von beiden keine Spur also gehen wir zum Office unseres Busunternehmens und sprechen dort erneut vor. Es folgt der Standardspruch „no worries/no problem“ und nach einem Anruf wird uns abermals erklärt dass der Transfer schon auf dem Weg ist. Wir warten erneut 30 Minuten und oh Wunder auch der Kollege vom Office ist verschwunden. Boah nun ist Schicht im Schacht mit Freundlichkeit. Die Frau die nun im Office sitzt bekommt die volle Breitseite von allen gefrusteten Reisenden (mit uns ist noch eine Schweizerin mit Ihrer 9 jährigen Tochter). Wir sagen ihr dass wir keinen Bock mehr auf Lügen haben und endlich wissen wollen ob und wann uns jemand zum Hotel bringt. Ratlosigkeit ist das einzigste was in den Augen der Dame zu lesen ist. Sie versucht verzweifelt jemanden zu erreichen und sagt dass wir doch erstmal Abendessen sollen. Das machen wir auch dann. Nach 2.5 Stunden gegen 22.30 Uhr kommt dann ein gelangweilter Fahrer und wir dürfen endlich zum Hotel fahren. Um 23.00 Uhr sind wir endlich an unserem Ziel nach dem wir um 8 Uhr gestartet sind. Blanker Horror aber Wahnsinn auch wie gut das Pepe mitgemacht hat. Das Hotel ist mitten im Dschungel und unser Zimmer wird im Handumdrehen zum schlechtesten Zimmer auf unserer Reise gewählt. Klein, stinkend, ungemütlich, alt, dreckig, etc. Zwei schmale Betten stehen im Zimmer und wir überlegen wie wir unser Nachtlager aufschlagen wollen. Na logisch! Betten zusammenschieben. Mist geht nicht da angenagelt. Das Reisezelt/Bettchen von Pepe passt auch nicht dazwischen. Nach einiger Grübelei funktionieren wir den Schrank zu Pepe’s Tutabahn/Bett um. Nicht schön aber praktisch. Die Laken sind ein Witz. Sobald man sich aufs Bett legt und sich ein wenig bewegt sind die Stofffetzen schon fast unter dem Bett. Auch hier improvisieren wir und fixieren die Laken mit Sicherheitsnadeln und Wäscheklammern. Oh Gott wie sollen wir hier 3 Nächte verbringen. Am nächsten Morgen bestätigt sich unser Bild von der Anreise. Unsere Absteige ist ein Loch. Es gibt auch kein Sorry wegen dem späten Transfer. Das Frühstück besteht aus Marmelade, Butter und Toast. Ist ja ok aber das Toast ist leider schon aus. Erst nach mehrmaliger Nachfrage bekommen wir als Alternative jeder einen Eierkuchen. Egal Hauptsache satt werden. Das Personal ist so freundlich wie ein Berliner Busfahrer während der Rush Hour. Bloss nicht von der Seite anquatschen und schon gar nicht irgendwelche unqualifizierten Fragen stellen. Ach hier lässt es sich doch chillen. Warum sind wir hier nochmal? Richtig wegen dem ältesten Regenwald der Welt der Taman Negara. Da dieser Nationalpark von Wetterkapriolen wie beispielsweise der Eiszeit verschont geblieben ist konnte sich der Regenwald über 130 Millionen Jahre entwickeln und beherbergt eine einzigartige Flora und Fauna. Es gibt sogar Tiger, Nashörner, Elefanten und Leoparden in diesem Dschungel. Jedoch müsste man dafür schon richtig tief in den Nationalpark vordringen und dazu braucht man mindestens 3-5 Tage. Soviel Zeit haben wir nicht und so können wir nur ein wenig an der Oberfläche kratzen. Zuerst fahren wir mit dem Boot-Hotel-Shuttel zu einem der Highlights des Park dem Canopy Walk. Hier kann man auf 570 Meter (angeblich der längste Canopy Walk der Welt) in über 40 Meter Höhe den Regenwald von oben bestaunen. Als Familie Huhnke/Köhler ins Abenteuer starten möchte bekommt Mama weiche Knie und so geht Papa und Pepe allein auf die Reise. Pepe sieht das Ganze wie ein Klettergerüst auf einem Spielplatz und geniesst es in vollen Zügen. Papa hat sogar oft Probleme am Sohnemann dran zu bleiben. Sehr schönes aber auch schweisstreibendes Erlebnis. Da sind wir doch froh dass wir hier nicht zu längeren Wanderungen aufgebrochen sind denn die Hitze und die Luftfeuchtigkeit sind gnadenlos. Man kann gar nicht so viel trinken wie aus den Schweissporen rausläuft. Trotzdem wandern wir vom Canopy Walk den Dschungeltrek bis Kuala Tahan. Der Ort wirkt wo ausgestorben. Es braucht lange bis wir ein Restaurant (ein Chinese:o) finden wo wir Mittag essen können. Dort sammeln sich auch alle anderen Touristen um sich den Magen zu füllen. Es gibt Buffet und man kann wählen zwischen Reis, Reis und Reis sowie 3erlei Sossen. Egal es geht uns nur um die primäre Nahrungsaufnahme. Kuala Tahan ist kein Brüller. Ne eigentlich fragen wir uns wirklich was wir hier machen. Ok wandern. Aber da hätten wir auch in den Thüringer Wald fahren können. Die Wanderwege die für Kurztrips machbar sind werden von allen Touristen genutzt und so trifft man alle paar Meter auf schreiende Chinesen die auch das letzte Tier verjagen können. So beschränkt sich die Erkundung der Taman Negara eher auf die Fauna. Man kann aber auch mit einem Tourguide nachts zu einer Tierbeobachtungsstelle wandern. An den so genannten Salzlecken werden Tiere angefüttert und man kann mit ein bisschen Glück die eingangs genannten Burschen entdecken. Aber auch hier gilt dass die Salzlecken mit kurzen Distanzen zum Parkeingang sehr wenig Erfolgschancen haben. Nach einer weiteren bescheidenen Nacht machen wir uns noch einmal auf den Weg in den Dschungel. Papa zunächst allein denn er möchte einen Aussichtspunkt besteigen. Der 344 Meter hohe Bukit Teresek treibt auch diesmal wieder jede Menge Schweiss aus dem Körper. Die Sicht ist bescheiden. Man könnte sagen „man(n) sah den Wald vor lauter Bäumen nicht“. Um 14 Uhr treffen wir uns alle wieder in Kuala Tahan und geniessen zuerst wieder unser Weltklasse Buffet. Danach fahren wir zu einem Eingeborenen Dorf der Orang Asli. Alter Verwalter wie die dort im Dschungel leben ringt uns allen Respekt ab. Kein Strom, kein Internet, kein Fernseh oder sonstige technische Geräte, kein fliessend Wasser, etc. Die Orang Asli leben in Hütten die jeder Beschreibung spotten und ihr Alltag ist eigentlich noch so wie bei den Neandertalern. Die Männer gehen jagen und die Frauen kümmern sich zu Hause um die Familie. Gejagt wird mit einem Blasrohr welches aus Bambus gebaut wird. Dazu werden Pfeile aus natürlichen Rohstoffen gebaut und die Spitze der Pfeile mit einem tödlichen Gift versehen. Angeblich ist dieses Gift so stark dass ein Mensch nach einem Treffer in ca. 3 Minuten Tod ist. Wir dürfen sogar ein wenig mit dem Blas üben. Natürlich nur mit ungiftigen Pfeilen. Danach üben wir uns im Feuer machen ohne technische Hilfsmittel. Geht erstaunlich schnell wenn man die natürlichen Hilfsmittel erst einmal zusammen hat und sie dann auch so einsetzt wie uns der Orang Asli vorzeigt. Unser Guide selbst verbrachte einige Wochen mit den Orang Asli und kann uns so einen tiefen Einblick in deren Lebensweise geben. Wirklich spannend und beeindruckend. Mit dem Boot geht es wieder zurück ins Hotel und dabei sehen wir dass unser Hotel auch eben diesen Trip zu den Orang Asli gemacht hat. Nur blöd das wir den Trip am Vortag angefragt hatten und uns gesagt wurde dass dies nicht der Fall ist und wir einen anderen Tourenveranstalter suchen müssen. Also jetzt verstehen wir die Welt nicht mehr und sind entsprechend sauer. Wir fragen die Franzosen die den Trip gemacht haben wie sie dazu gekommen sind und sie erklären uns dass sie über 6 Mal fragen mussten bis letztendlich der Vater (es ist ein Familienhotel und der Vater ist der Chef) befohlen hat den Trip zu machen. Das muss man sich mal vorstellen. Da fragt man 2 Mal nach dem Trip und bekommt immer ein nein als Antwort und dann fällt einem die Kinnlade runter als wir das Hotelboot auf dem selben Trip entdecken. Wir wollen nur noch weg von hier und so starten wir am nächsten Morgen nach Kuantan. Das Reiseziel dient eigentlich nur als Überbrückungsetappe zur Tioman Insel. Um 10 Uhr fahren wir mit dem Bus nach Jerantut. Unterwegs dorthin sehen wir wieder riesengrosse Palmoilfelder. Nach Indonesien (44 % Weltmarktanteil) ist Malaysia mit einem Weltmarktanteil von 43 % einer der grössten Palmoilhersteller der Welt. Die Ölpalme ist ein Phänomen. Pro Hektar kann man aus den Früchten der Palme sage und schreibe 8000 Kilo (Raps nur 1000 kg pro Hektar als zweitbeste Pflanze) Öl aufbereiten und somit ist dies ein lukratives Geschäft für Malaysia geworden. Das negative daran ist dass zum Anbau der Ölpalmen normale Wälder gerodet werden und somit der Natur ein schwerer Schaden zugefügt wird. Auf unseren Fahrten durch Malaysia haben wir riesige Flächen gerodeter Wälder gesehen die einem fast Angst machen. So klingt es fast wie Hohn das die Ölpalmenindustrie darauf verweist nur Agrarflächen zum Ölpalmenanbau zu nutzen die der Umwelt keinen Schaden zu fügen. Pünktlich kommen wir in Jerantut an und haben nun 3 Stunden Aufenthalt bis uns der nächste Bus nach Kuantan bringen soll. Da Jerantut keine Perle ist wollen wir nur kurz unsere Tickets vom Busbahnhof holen und dann zum Essen gehen. Doch am Busbahnhof ist tote Hose und auch der Schalter von unserem Busunternehmen ist nicht besetzt. Aber wenigstens läuft die Klimaanlage und der Computer was darauf vermuten lässt dass dort jemand irgendwann gearbeitet haben muss und hoffentlich es noch einmal machen wird. Taxifahrer versuchen uns davon zu überzeugen dass heute kein Bus mehr nach Kuantan fahren wird und wir zum Schnäppchenpreis (5 Mal mehr wie unser Busticket) mit dem Taxi fahren könnten. Nach einer Stunde Warterei haben wir keine Geduld mehr und gehen was essen. Im Halbstundentakt geht Papa immer wieder mal schauen ob der Ticketschalter endlich besetzt ist und siehe da nach knapp 2 Stunden kommt der Kupferstecher aus der Mittagspause zurück und kann uns endlich versichern dass heute wie vermutet ein Bus fährt und als Krönung bekommen wir auch unsere Tickets. Um 14.30 Uhr gehts dann weiter. Die Fahrt ist ok und sogar pünktlich. So können wir schnell im Hotel einchecken und ein wenig die nähere Umgebung abchecken. Eines müssen wir an dieser Stelle mal festhalten. Zwischen den Grossstädten und dem Land von Malaysia ist schon ein extrem grosser Unterschied. Auf dem Dorf scheinen die Uhren stehengeblieben zu sein und somit ist vieles auf einem unterirdisch schlechten Niveau. Das gilt auch für die Hotels. Hier Kuantan schlafen wir zum selben Preis bzw. Stern wie in der Taman Negara aber der Unterschied ist galaktisch. Teilweise fragen wir uns wie Malaysia auf Platz 65 des Human Development Index stehen kann. Auf dem Land war da kein grosser Unterschied zu Ländern wie Paraguay oder Indonesien (beide Länder sind auf Plätze jenseits von 130) zu sehen bzw. zu spüren. Jedoch muss man dazu noch sagen das die Ostküste der Halbinsel Malaysia gegenüber der Westküste deutlich schwächer entwickelt ist. Kuantan’s Sehenswürdigkeit Nummer eins ist die Moschee Negeri. Ein wunderbarer Bau der am besten im Dunkeln zur Erscheinung kommt. Unser Hotel heisst Megaview Hotel und von unserem Balkon im 9. Stock haben wir auch einen fantastischen Ausblick auf die Stadt, den Fluss und das Meer. Nach nur einer Nacht geht unsere Reise weiter zur Tioman Island. Wiederum fahren wir mit dem Bus. Diesmal geht es nach Mersing dem Ausgangshafen zur Tioman Island. Nach 3 Stunden kommen wir in Mersing an und müssen uns bis zum Hafen durchfragen. Zwischenzeitlich stehen wir sogar am falschen Ende des Hafens und kommen doch etwas spät an unserem Ticketschalter an. Hier herrscht blankes Chaos. Überall Menschen und Hektik. Keiner will eine Nacht in Mersing verbringen und dadurch macht sich die Panik breit man könnte die Fähre verpassen. Unser Ticketmensch macht auch einen gestressten Eindruck und erzählt uns in rassender Weise was wir jetzt machen müssen um noch die Fähre zu bekommen. Zuerst die Fährtickets nehmen und zur Registrierung gehen. Dort alle Namen der Reisenden eintragen um dann einen Timeslot auf sein Ticket zu bekommen. Dann wieder zurück zum Ticketmensch die Rückfahrtickets abholen. Danach gehts zum Schalter des Nationalparks Tioman wo man eine Eintrittsgebühr entrichten muss. Zu guterletzt geht man zum Boardingschalter wo man im Austausch für seine Tickets Boardingpässe bekommt. Das ganze erledigen wir in einem Affenzahn und dann stellt sich heraus dass insgesamt 3 Fähren nach Tioman fahren und wir auf der letzten sind. Heisst im Klartext 1.5 Stunden warten. Das hätte man auch ruhiger angehen können. Während der Wartezeit zieht ein Gewitter auf und was folgt ist ein gigantischer Wolkenbruch. Nur kurze Zeit später machen wir uns auf den zweistündigen Weg nach Tioman. Zwar ist es diesmal kein kleines Boot sondern eine richtige einigermassen grosse Fähre aber der Wellengang hat es in sich und schauckelt uns gehörig durch. Glücklich und bei Sonnenschein erreichen wir Tioman. Nun soll uns der Hotelshuttle wie telefonisch am Vortag abgeklärt in unsere neue Bleibe bringen. Doch davon ist weit und breit keine Spur. Mit uns stehen ca. 20 Touristen wie blöd in der Gegend rum und warten auf einen fahrbaren Untersatz. Einige schmierige Gestalten versuchen uns ihre Dienste anzubieten aber wir verzichten drauf. Nach 1.5 Stunden kommt endlich das Fahrzeug. Kein Sorry, kein Hello und auch keine Hilfe beim einladen. Zum Henker was ist eigentlich los mit diesem Land. Also jetzt platzt hier mal so richtig die Geduldsbombe. Im TV sehen wir ständig die malaysische Truly Asia 2014 Werbung. Aber die Realität ist ein Witz dazu. Was wir in den letzten Tagen hier erlebt haben ist der Gipfel an Unprofessionalität, Unfreundlichkeit und schlechten Service. Da wirst Du echt bekloppt im Kopf. Wir müssen doch echt einen an der Waffel haben. Auf Bali regen wir uns grausam über den Verlust der balinesischen Werte und das zu touristische auf und in Malaysia ist den Herrschaften das Gegenteil auch nicht recht. Mag sein das der Ramadan und der Hari Raya keine gute Reisezeit für Malaysia ist aber von den 10 Ländern die wir jetzt besucht haben ist es klar der letzte Platz. Noch ein paar Beispiele neben den ständigen Verspätungen gefällig. Als wir auf Tioman endlich eingecheckt haben möchten wir was essen. Ein Restaurant oder besser gesagt eine Feuerstelle zum kochen gibt es. Auf der Karte hat es zwar 20 Gerichte aber es sind nur 3 verfügbar. Als Sitzmöglichkeiten werden uns der Personalraum der Angestellten oder Campingmöbel am Pool angeboten. Die Bestellung müssen wir an der Rezeption abgeben. Nach 20 Minuten bekommen wir unsere Speisen auf einem Wegwerfplastikteller mit Plastikbesteck serviert und als Krönung dürfen wir beim bezahlen wiederum an der Rezeption noch 10 % Servicecharge bezahlen. Der Brüller. Aber es kommt noch besser. Wer Roomservice ordert darf noch einmal 10 % Servicecharge on top bezahlen nur haben die Zimmer kein Telefon und somit darf man die Bestellung auch an der Rezeption abgeben. Am nächsten Tag haben wir Probleme unseren Rücktransport von Mersing nach Kuala Lumpur zu buchen. Mittlerweile sind wir schon soweit gekommen und wollen zwei Busmöglichkeiten buchen. Erste Möglichkeit um 13 Uhr zweite Möglichkeit um 18 Uhr. Eigentlich müsste die 13 Uhr Variante klappen aber in Malaysia weis man ja nie und bevor wir in Mersing festhängen buchen wir lieber ein Backup. Erstens haben wir Probleme mit dem äusserst schnellen Internet überhaupt was zu buchen und dann akzeptiert ein Unternehmen nur malaysische Kreditkarten. Also erdreiste ich mich das Frontoffice zu fragen ob sie mir in einer Notsituation helfen können. In meinem Kopf spielt Herbi Grönemeyers Song Was soll das mit der Headline „meine Faust will unbedingt in sein Gesicht und darf nicht“. Was sich da an Unfreundlichkeit und Arroganz mir entgegen setzt ist nicht mehr zu toppen. Imaginär nackt auf Knien bettele ich um Hilfe für mein Problem und nach dem der Assistent sich zweimal vom Backoffice abwimmeln lassen hat bequem sich einer der Manager ans Front Office und überbietet die vorher gelegte Rekordmarke an Unfreundlichkeit spielend. Nun muss ich mich noch rechtfertigen warum ich überhaupt die Kollegen mit meinen Problem belästige. Papa verharrt freundlich in seiner imaginären Bettelstellung und lässt sich nichts anmerken. Letztendlich kommt die höchste Instanz der Front Office Manager und erbarmt sich meiner aber erst als ich durchblicken lasse das ein Trinkgeld drin wäre. Wiederwillig bucht er unsere Backup Bustickets und nach dem ich mehr Geld gebe als die Bustickets kosten stellt er sich plötzlich mit Vornamen vor und bietet mir inskünftig all seine Hilfe an. Ganz ehrlich ich wurde in einem Hotel noch nie so erbärmlich behandelt und fühle mich wie vergewaltigt.
Wenigstens kommen wir jetzt sagen wir mal zu 90 % man weiss ja nie hier nach Kuala Lumpur um unseren nächsten Flug nach Brunei zu bekommen. Zu Tioman. Auch da muss man uns geistige Umnachtung bescheinigen. Wir sind wirklich nicht ganz Banane denn hier gefällt es uns auch nicht wirklich. Wir versuchen dem Dilemma auf den Grund zu gehen und sind uns einig dass neben den ganzen negativen Begleitumständen auch die Reizüberflutung uns zu schaffen macht. Wir haben einfach zu viele Inseln gesehen und eine Insel ist nun mal eine Insel sprich Land mit Wasser drum rum. Da können marginale Abweichungen in Flora und Fauna uns nicht vom Sockel hauen. Beschämend. Aber bis Australien jagten wir einem Highlight nach dem anderen hinterher und dieses hohe Niveau gibt es in Malaysia bisher nicht. Ja ein Jahr reisen ist definitiv zu lang und wenn uns jetzt ein Flieger direkt mit nach Hause nehmen würde hätten wir nichts dagegen einzuwenden. Schuld daran sind auch die weiteren Erlebnisse auf Tioman und weiter nach Kuala Lumpur. Da wir uns die Highlights der Insel anschauen wollen buchen wir eine Tagestour. Voller Erwartungen starten wir in den Tag und sind nach kurzer Zeit restlos bedient. Unser Guide spricht fast kein Englisch und so sind seine einzigsten Worte die jeweilig nächsten Stops (Beach, Waterfall, Shop, etc.). Die erste Station in Juara ist der vorweggenommene Höhepunkt des Tages. Die Schildkröten Aufzucht- und Betreuungsstation gibt uns einen wunderbaren Einblick in der Leben der Meeresschildkröten. Hier kümmern sich meist Freiwillige um Schildkröten sowie um deren Eier um zu gewährleisten das möglichst viel Nachwuchs schlüpft und die grosse weite Welt entdecken und vor allem überleben kann. Danach fahren wir zum Strand welcher seinen Namen nicht verdient hat. Im Gegenteil. Nach 5 Minuten verlassen wir diese Müllkippe denn neben dem ganzen Unrat macht uns die Ölverschmutzung zu schaffen. Überall klebt das schwarze Gold und wir brauchen extrem lange das Zeug vom Körper und von den Schuhen zu bekommen. Der Wasserfall der uns versprochen wurde ist nicht aufgrund der Trockenzeit und so fahren wir weiter zur Marina. Dort kann man sehr gut schnorcheln und dabei unzählige Fische beobachten. Jedoch ist die Marina geschlossen und da uns der Fahrer/Guide einfach rausgeschmissen hat ohne davon Kenntnis zu nehmen das wir keine Schnorchelausrüstung haben stehen wir mal wieder da mit offenen Haar. Echt zum kotzen. Für 5 Minuten können wir uns von einer anderen Tour kurz Brille und Schnorchel leihen und doch noch die Unterwasserwelt studieren. Der Ausflug endet mit einem Stop am Duty Free Shop wo es ausser Suff den wir nicht brauchen nichts brauchbares zu kaufen gibt. Unsere Aufmerksamkeit lenkt sich schnell auf die Kolonie von grossen Fledermäusen die vor dem Shop in den Bäumen hängen und unglaublichen Lärm machen. Die Tour wenn man davon reden möchte ist abgehakt und so freuen wir uns auf den nächsten Tag und die Weiterreise nach Kuala Lumpur. Da wir unbedingt die erste 11 Uhr Fähre bekommen wollen um sicher zu gehen den Bus um 13 Uhr zu erreichen fährt Papa schon recht früh zum Fährhafen und ist tatsächlich der erste am Ticketoffice. Nach gut einer Stunde Wartezeit kommen auch Pepe und Steffi dazu und wir können unsere Tickets in Empfang nehmen. Zu uns gesellt sich eine Familie aus der Nähe von Wien die gleiches vorhaben. Auch sie sind so Malaysiageschädigt dass sie Tickets für den Bus um 13 Uhr und den Bus um 18 Uhr haben. Alles zieht sich extrem in die Länge. Boarding ist erst um 11 Uhr und wie schon erwartet startet die Fähre mit einer Verspätung von 30 Minuten. Aber da ist noch ein Funken Hoffnung denn da die Fähre bis auf den letzten Platz ausgebucht ist müssen wir nicht zu den anderen beiden Haltestellen der Insel fahren sondern können direkt zum Festland nach Mersing durchbrettern. Warum die Verspätung? Zur Hölle wir wissen es nicht! Als die Fähre kurz nach 13 Uhr langsam am Fährterminal ankommt merken wir dass noch viele andere Reisende den Plan hatten den 13 Uhr Bus zu erwischen. Diesen sehen wir dann auch recht schnell aus dem Fenster der Fähre doch nicht wie er auf uns wartet sondern sich gerade vom Acker macht. Das gibt es doch nicht. Insgesamt wollen 15 Leute aus der Fähre auf diesen Bus und der fährt trotzdem los obwohl der Fahrer weiss dass er einen ausgebuchten Bus haben müsste. Dazu kommt noch dass dies der einzigste Bus am Tag ist der statt vom Busterminal der Stadt direkt vom Fährterminal fährt. Eigentlich ist es doch logisch das dann dieser Bus nur aus dem Grund von dort abfährt weil er die Passagiere der Fähre mitnehmen soll. Die Enttäuschung ist riesig und wir alle können kaum glauben was wir gesehen haben. Da möchte man dem Unternehmen Absicht unterstellen denn die leeren 15 Plätze können am nächsten Halteort fein säuberlich verkauft werden. Diese Vermutung wird bei der Beschwerde beim zuständigen Busunternehmen nur noch mehr untermauert. Die erste Antwort die wir bekommen ist „keine Rückerstattung der Tickets“. So fügen wir uns in unser Schicksal und versuchen in der Weltstadt Mersing 5 Stunden bis zum nächsten Bus totzuschlagen. Wenigstens haben wir Tickets für diesen Bus denn andere Reisende müssen zwangsläufig auf die teueren Privatminibuse ausweichen. Wir fragen uns erneut was Bitteschön in diesem Land verkehrt läuft. Die Fahrt nach Kuala Lumpur startet pünktlich ist aber mörderisch lang. Gegen 23.45 Uhr kommen wir erschöpft in Kuala Lumpur an und müssen nun zum Flughafen da dort unser Hotel ist. Wieder müssen wir uns trotz oder wahrscheinlich erst recht wegen der späten Stunde endlosen Verhandlungen über den Fahrpreis hingeben. Schliesslich finden wir einen Taxifahrer der uns zu einem humanen Preis fahren möchte. Der Unterschied beträgt stattliche 50 Prozent. Auf der Fahrt zum Flughafen entwickelt sich ein wunderbares Gespräch und der Taxifahrer kann unsere negativen Erlebnisse nur bestätigen. Wir sind so glücklich über das Gespräch denn einerseits konnten wir unserem Ärger Luft machen (und das tut auch mal richtig gut) und andererseits war es eine tolle Bestätigung das nicht alle Menschen negativ sind. Gegen 1.30 Uhr liegen wir alle im Bett und schlafen recht schnell ein. Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg nach Brunei. Wir fliegen mit Air Asia vom neu eröffneten Terminal KLIA 2 und sind begeistert. Hier präsentiert sich das Land von einer ganz anderen Seite. Schick, modern, stylisch, freundlich und elegant. Ohne grosse Probleme erledigen wir den Checkin und freuen uns auf den knapp zweistündigen Flug nach Brunei.
Mehr davon im nächsten Blog.

Liebste Grüsse

Steffi, Pepe und Karsten

Anbei die Fotos dazu. Sehr viele Fotos von diesem Bericht waren schon beim letzten Blogeintrag dabei.
https://www.dropbox.com/sc/ijj1r6gq8x49o8p/AABzsP2r4mbkPX0Igz_KL8KPa

Neue Fotos

Liebe Freunde,

Anbei sende ich Euch den Link zu den Fotos des letzten Blogs:

https://www.dropbox.com/sc/kg33pwt47i31h57/AADF3-Jp5He5hgeZg4FrdcGpa

Liebe Grüsse aus Brunei

Steffi, Pepe und Karsten

Malaysia – multikultureller Schmelztiegel

Hallo liebe Freunde in der Heimat,

unsere Reise neigt sich mit grossen Schritten dem Ende entgegen. In nicht einmal 6 Wochen werden wir wieder Schweizer Boden betreten. Doch davor setzen wir zum Endspurt an. 5 Länder sollen noch bereist werden und den Anfang macht dabei Malaysia. Am 14.07. sind wir gut mit Malaysia Airlines in Kuala Lumpur gelandet. Welche gnadenlose Wende doch das Schicksal nehmen kann. Als wir in Bali in den Flieger gestiegen sind haben wir den gleichen Galgenhumor wie manch Reisender der MH17 aufgebracht und mit einigen anderen Mitfliegern gewitzelt ob wir denn heil ankommen und nicht verloren gehen werden. Als uns die Nachricht über den Abschuss in Kuala Lumpur erreicht hat stockte uns der Atem und wir konnten es kaum fassen. Das ganze Land Malaysia ist ebenso im Schockzustand. Überall sind die Flaggen auf Halbmast und an jeder Ecke können wir Beileidsbekundungen lesen. Wie dieser grausame Fall jedoch nun von der Politik und den Medien in den Dreck gezogen wird und jeglicher Respekt für 300 Tote abhanden gekommen ist lässt uns traurig und ratlos verstummen. Wir hoffen dass Malaysia Airlines sich von diesem Schock erholt und uns trotz alledem nach Bangkok fliegen kann. Schauen wir mal. Wie geschrieben sind wir gut angekommen haben uns aber selbst einen kleinen Adrenalinschub verpasst. Kurz bevor wir in den Zug zum anderen Terminal am Flughafen gestiegen sind platzt es aus Steffi plötzlich heraus „das I-Pad ist noch im Flieger“. Verdammt unsere Lebens- und Reiseversicherung mit allen Daten etc. Papa legt einen kleinen Spurt zum Gate hin und kann gerade noch den letzten Steward abfangen. Gemeinsam gehen wir noch einmal zum Flieger wo schon fleissig gereinigt wird und suchen das I-Pad. Bingo es ist noch an Ort und Stelle. Puh erstmal durchatmen. Dann geht es durch die Einreisekontrolle wo wir erneut aufgrund unseres Passes weltmeisterliche Glückwünsche entgegen nehmen. Nach dem wir unsere Koffer abgeholt haben soll es mit dem Airport Express in die City gehen. Doch an der Lichtschranke haben wir ganz schöne Probleme. Entweder kann unser Ticketcode gar nicht ausgelesen werden oder die Schranke ist so dermassen schnell wieder unten dass wir mit unserem Gepäck keine Chance für eine Durchfahrt haben. Genervt stehen wir vor der Schranke erst recht weil das Personal fast belustigt dem Treiben zu schaut ohne uns den Zugang für Familien zu öffnen. Da der Zug gerade einfährt handelt Papa schnell und hebt alles über die Schranke um dann selbst rüber zu steigen. Jetzt geht das Personal steil und textet uns zu was wir da Bitteschön machen. Ein intensives Wortgefecht folgt aber schliesslich dürfen wir nach vorzeigen unserer Tickets trotzdem einsteigen. Nach 30 Minuten sind wir am Hauptbahnhof Sentral und müssen uns zur Monorail-Bahn durchfragen. Doch leider fährt diese spacezige Bahn heute nur bis Hang Tuah also müssen wir eine Station früher als geplant aussteigen. An sich kein Problem denn bis zu unserem Hotel sind es nur 1.5 Kilometer aber nicht in Kuala Lumpur. Aufzüge oder Rolltreppen sind entweder defekt oder gibt es gar nicht und so müssen wir den Extrem-Hindernissparcour bei 34 Grad Aussentemperatur und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit ohne diese Hilfsmittel in Angriff nehmen. Nass wie die Pudel vom Schweiss kommen wir völlig fertig am Ziel an. Von aussen sieht er Bunker eher grauenvoll aus aber als wir das Zimmer betreten sind wir angenehm überrascht. Das Apartment ist hübsch eingerichtet, schön gross und hat sogar einen Blick auf die Petronas Tower. Gegenüber liegt das Berjaya Shopping Center. Ein Monstrum in Sachen Einkaufstempel. Hierhin verschlägt es uns am ersten Tag um einerseits ein paar Besorgungen zu machen und andererseits um das Kinderparadies zu besuchen. Eine Besorgung ist der Eintausch unseres kaputten Ipad-Screens. Innerhalb von 2 Stunden und für 80 Franken haben wir einen neuen Originalscreen. Nicht schlecht und wir dachten schon dass wir den teuer in Zürich erwerben müssen. Das Kinderparadies ist eigentlich nur ein kleiner Teil eines kompletten Vergnügungsparks den man in dieses Shoppingcenter gebaut hat. Sogar eine Achterbahn brettert hier durch. Einfach nur wow. Pepe hat eine Menge Spass mit Eisenbahn fahren, Jeep fahren, Karussell fahren, Biene Maja fliegen und Autoscouter. Ach ja einen einfachen Spielplatz hat’s auch noch aber der wird von Pepe nur kurz in Beschlag genommen. Schwuppi ist ein Tag vergangen. Am nächsten Tag steht zunächst ein Jobinterview via Skype an. Ganz schon komisch und extrem aufregend. Pepe und Steffi gehen noch einmal ins Spieleparadies und Papa versucht sich irgendwie gut zu verkaufen. Es war wohl recht gut das Gespräch und somit folgt am 8. September das finale Gespräch in der Schweiz. Die Daumen dürfen gedrückt werden. Aber man muss schon sagen das vorhergehend einige Enttäuschungen in Bezug auf Bewerbungen zu verdauen waren. Da sollte man eigentlich meinen das die Schweiz ein hochentwickeltes Land ist und das Bewerbungen via Email und nachfolgend per Skype kein Problem sein sollten aber dem ist nicht so. Die meisten Unternehmungen blocken ab und möchten das man im September noch einmal vorspricht. Aber Papa will oder muss ja ab Oktober wieder in Lohn und Brot stehen und somit wird weitergekämpft. Nach dem Gespräch sind wir per Taxi durch die Innenstadt zu den Petronas Towern gefahren und haben uns vor Ort einen Eindruck verschafft. Es ist schon gewaltig wie diese Stadt in den letzten 10 Jahren gewachsen ist. Waren damals die Petronas Tower noch relativ alleinstehend so sind sie heute von anderen Hochhäusern nur so umzingelt. Diesen Eindruck bekommen wir auf dem 421 Meter hohen Menara Tower bestätigt. Doch leider ist es recht diesig so dass wir nur das Häusermeer bestaunen können und nicht die weitere Umgebung. So wird es auch leider nichts mit dem Sonnenuntergang an diesem Tag. Kuala Lumpur mit nur 1.5 Millionen Einwohnern ist echt beeindruckend und kommt wirklich ein wenig wie im Lonley Planet beschrieben als Cyberstadt daher. Ebenso auffällig ist das multikulturelle miteinander der Bewohner dieser Megastadt. Malaien, Chinesen, Inder, Pakistani, etc. leben in der ehemaligen und seit 1963 unabhängigen englischen Kolonie. Zwei Sachen fallen einem diesbezüglich sofort auf. Erstens englisch kann man hier überall und mit jedem sprechen. Zweitens trotz der offiziellen Staatsrelegion Islam gibt es neben Moscheen zahlreiche andere Gotteshäuser bzw. Kirchen/Tempel für Christen, Buddhisten und Hinduisten. Sicherlich kam es in der Vergangenheit auch zu Spannungen zwischen den einzelnen religiösen Gruppierungen aber gerade in Kuala Lumpur zeigt sich ein friedliches Beisammensein. So schauen wir uns am dritten Tag auch einige dieser erwähnten Gotteshäuser an. In der Altstadt rund um Chinatown gibt es hinduistische und buddhistische Tempel zu entdecken und natürlich zahlreiche Märkte. Wir statten auch zwei Moscheen einen Besuch ab wobei die grosse Masjid Negara besonders erwähnenswert ist. Auf dem Merdeka Platz atmen wir etwas Geschichte der Nation Malaysia ein denn hier wurde die Unabhängigkeit des Landes ausgerufen. Nur einen Katzensprung davon entfernt ist die älteste Kirche (St. Mary’s Cathedral) von Kuala Lumpur zu bestaunen. Alles ist relativ überschaubar und gut zu Fuss in 2 Stunden zu bewältigen. So können wir uns einem weiteren oder dem Highlight der Stadt zu wenden. Die 452 Meter hohen Petronas Tower warten mit einer tollen Aussicht auf uns. Erst fahren wir auf die 170 Meter hohe Skybridge und danach geht es noch einmal 200 Meter höher auf die Aufsichtsplattform. Etwas mulmig aber gigantisch ist es hier oben. Noch einmal können wir Kuala Lumpur von oben geniessen. Glücklich aber erschöpft kehren wir heim und bereiten nachdem Pepe eingeschlafen ist seinen Geburtstag vor. Am nächsten Morgen ist es dann soweit. Unser Pepe wird 3 Jahre alt. Wir möchten uns an dieser Stelle auch recht herzlich bei allen bedanken die an Pepe’s Ehrentag gedacht haben. Der Tisch ist reich gedeckt. Viele Luftballons, eine Thomas Tutabahn, ein Thomas Schlafanzug, neue Schuhe, neue Schwimmflügel und Planes Schlüpfer stehen rund um das Geburtstagsküchlein für Pepe zum auspacken bereit. Kerzen ausblasen macht so grossen Spass dass wir bestimmt an die zehnmal die Kerzen nach dem ausblasen wieder anzünden. Nach dem Frühstück und ein wenig feiern fahren wir dann zu den Batuhöhlen etwas ausserhalb der Stadt. Aber die öffentlichen Verkehrsmittel sind in Kuala Lumpur gut und vor allem billig (Ticketpreis um die 50 Rappen). Die Batuhöhlen sind riesige Kalksteinhöhlen in die hinduistische Tempelanlagen gebaut wurden. Über 276 Stufen muss man erklimmen um in die Höhle zu gelangen aber der Aus- und Einblick entschädigt dafür. Während der kleinen Wandereinlage begleiten uns Affen die wie schon auf Bali versuchen Touristen Hüte oder Sonnenbrillen abzujagen. Danach geht es zurück in die Stadt zu den Petronas Towern denn von oben hatten wir am Vortag ganz in der Nähe einen riesigen Spielplatz gesehen und der soll an Pepe’s Geburtstag auch so richtig genutzt werden. Ausserdem gibt es eine kleine Poolanlage wo Pepe so richtig rumtoben kann. Und dann sind unsere Tage in Kuala Lumpur schon wieder gezählt. Nächstes Ziel Cameron Highlands. Doch vorher noch wie gehabt zwei kleine Anekdoten zu Taxifahrern denn diese sind die einzigen vor denen man sich hier in Acht nehmen muss bezüglich übers Ohr hauen und Pepe’s Toilettengängen. Man hat sich in Kuala Lumpur irgendwie angewöhnt Festpreise vor Fahrantritt zwischen Fahrer und Gast auszuhandeln obwohl jedes Taxi offiziell mit Zähler fährt und nach dem Tarif bezahlt werden müsste. Während unserer Zeit dort haben wir immer nur Festpreise bezahlt (was ja auch noch ziemlich billig ist) aber lustig ist anzuschauen wie die Taxifahrer dann bescheissen möchten bzw. es auch tun. Jedes Taxi hat ein Basecap oder ähnliches über dem Zähler und sobald man einsteigt wird der Zähler ganz „heimlich“ gedrückt. So wird dann die Fahrt in der Zentrale laut Zähler abrechnet und das zusätzliche Geld vom Touristen geschmeidig eingesteckt. Pepe geht ja nun seit einiger Zeit auf Toilette und sagt uns immer rechtzeitig vorher Bescheid. Wenn er „gross“ muss dann schickt er uns immer mit einem lauten Bye Bye raus und wir müssen dann vor der Toilettentür auf weitere Anweisungen warten. Wenn das Würstchen dann endlich gefallen ist muss man sich das Geschäft ehrfürchtig und lobend anschauen und nach zwei bis drei Mal Bye Bye raus darf man dann endlich den Popo sauber wischen. Nur blöd in öffentlichen Toiletten und erst recht wenn dort eine Schlage steht. Bei jedem Mal Bye Bye raus denkt der nächste in der Schlage er darf jetzt endlich sein Geschäft verrichten aber Pustekuchen Krösus Pepe ist noch am werkeln. Mit eben so einem wie vorher erwähnten Taxi fahren wir auch zum Busbahnhof. Dort angekommen ärgern wir uns extrem über die Zugangsbeschränkungen für Leute die etwas mehr Gepäck haben denn wir müssen alles über mehrere Etagen schleppen und kommen ohne Klimaanlage schnell zu schweissnassen Klamotten. Kein Vergleich zu Südamerika wo alles etwas mehr durchdacht erschien. Egal. Erschöpft erreichen wir unseren Bus und lassen uns in die Cameron Highlands fahren. Doch der Bustrip hat’s in sich. Da das Ziel auf ca. 1500 Meter Höhe liegt müssen wir dies natürlich auch per Bus bewältigen und da können wir übereinstimmend sagen dass dies der schlimmste Trip von allen bisherigen auf unserer Weltreise war einschliesslich anderer Transportmittel wie beispielsweise dem Flugzeug. Der Busfahrer kloppt in einem Affentempo das Fahrzeug durch die Serpentinen das einem nur schlecht werden kann. Überholen am Berg und in Kurven ohne Sicht = kein Problem. Nur mal kurz Hupen um den entgegenkommenden Verkehr zu warnen. Nur blöd das andere grosse Fahrzeuge die uns entgegen kommen genauso denken. Ohne Witz kurz vor der Kotzgrenze erreichen wir endlich Tanah Rata unseren Zielort. Wow was für eine Luft. 24 Grad und wenig Luftfeuchtigkeit ist wie eine Erlösung nach monatelanger Hitze. Irgendwie erinnert uns der Ort ein ganz kleines bisschen an den Schwarzwald. Einige Häuser muten so an und auch der Nadelwald scheint ähnlich. Unsere Unterkunft ist Klasse und so können wir uns von der Höllentour schnell erholen. Die Cameron Highlands stehen nicht nur für ein gutes Klima auf unserem Reiseplan sondern vor allem für die Dinge die man hier aufgrund des Klimas anbauen kann. Bei unserer Bustour am nächsten Tag können wir uns davon überzeugen. Tee, Erdbeeren, Rosen, Bienen bzw. Honig und noch viel mehr Obst und Gemüse werden hier angebaut und geerntet. Am beeindruckendsten ist der Besuch der Teeplantage. Teepflanzen wohin das Auge schaut. Beim Fabrikrundgang bekommen wir erläutert wie der Tee bzw. dessen Blätter geerntet und (30 Kilo pro Tag mit der Schere und ca. 100 Kilo pro Tag mit einer Art Schermaschine / pro Kilo gibt es 30 Rappen / und die Arbeit ist wirklich sau schwer) danach verarbeitet wird. Nett ist auch die Erdbeerfarm. Hier dürfen wir uns selbst Erdbeeren pflücken und sogleich geniessen. Lecker. Die Malaysier sind auch ganz heiss auf die rote Frucht da diese nur hier im Land anzutreffen ist. Die Agrarnutzfläche einerseits und der Tourismus andererseits haben aber den Cameron Highlands auch stark zugesetzt und einige hässliche Narben hinterlassen. So ragen in den drei wichtigsten Orten des Hochlandes hässliche Hochhaus-Hotelkomplexe empor und die extreme Bebauung und Agrarnutzung hat zu Erdrutschen und Bodenerosion geführt. Irgendwie könnte man auch sagen „das Schöne und die Biester“. Am Abend gehen wir noch über den Nightmarket und kosten hier und da von den Köstlichkeiten der Region. Es ist immer wieder erstaunlich wie die Händler und die Küchen aus den einfachsten Dingen köstliche Gerichte zaubern. Ebenso schwer zu glauben ist dass dies alles unser Magen mit macht denn die hygienischen Begleitumstände sind einfach nur mangelhaft und die schweizerische Hygienepolizei die während meiner Zeit im Letzi meine persönlichen Freunde geworden sind würden hier schreiend wegrennen. Ab pro pro Hygiene. Irgendwie müssen wir uns hier wieder an neue Toilettengeschichten gewöhnen. Ein Loch mit zwei Tritten rechts und links ist uns ja bekannt jedoch fehlt seit Kuala Lumpur das Toilettenpapier. Dafür gibt es einen Brauseschlauch. Heisst in der Praxis – Abfahrtshocke einnehmen – nach dem Geschäft den Schlauch zum reinigen nehmen – etwas abtrocknen lassen – und hoch die Hose. Geht ganz gut aber wenn dann die Seife am Waschbecken fehlt wird es doch etwas eklig. Dankeschön an Pepe’s Feuchttücher an dieser Stelle. Weiter geht es mit unserer Malaysiaentdeckungstour. Nun soll es zu den Perhentian Islands gehen. An sich ein Klacks. 4 Stunden mit dem Bus und schon geht es mit dem Schiff auf die Insel. Denkste. An diesem Tag werden unsere Nerven arg strapaziert. Unser indischer Fahrer hat die Arschruhe weg. Nachdem er alle Insassen an den jeweiligen Hotels abgeholt hat kauft er gemütlich in einem 5 Kilometerintervall Erdbeeren, Tomaten und irgendein anderes Zeug ein. Dann tuckelt er gemütlich los und so kommen wir nach 4 Stunden nicht wie geplant am Ziel sondern in Gua Musang an. Dieser besagte Ort ist genau oder erst die Hälfte der Strecke. Na prima und wie sollen wir so unsere schon bezahlte Fähre erreichen. Ärger und etwas Wut prasseln auf unseren Fahrer von allen Seiten ein aber er sagt nur umsteigen, noch mal 4 Stunden fahren und Fähre technisch no Problem no Problem bzw. no worries. Genervt steigen wir um und fragen sogleich den Fahrer dieses Buses wie der ganze Spass weitergehen soll, ob wir unser Ziel noch heute erreichen und was mit der Fährfahrt ist. Alles kein Problem beteuert er und ruft unser Fährunternehmen an und sagt denen angeblich dass wir später kommen und sie auf uns warten sollen. Und als nichts vom Ärger gewesen wäre fährt auch dieser Bus extrem geschmeidig durchs Land. Mal halten wir an weil der Fahrer noch ein paar Lychee sich pflückt mal halten wir an weil noch ein paar Malaysier von der Strasse mitfahren wollen. Um 17.15 Uhr sind wir endlich in Kuala Besut dem Hafen zu den Perhentian Island angekommen. Eigentlich sollten wir hier um 14 Uhr aufschlagen. Der Tourguide vom Bus will uns nun mit seinem Privatauto zu unserem Fähroffice fahren. Netter Zug wenn da der Umstand nicht wäre das dieses Office bereits oder besser gesagt wie von uns angenommen verrammelt und verriegelt ist. Von wegen angerufen. Jetzt wird’s brenzlig denn Papa geht gleich steil doch bevor die Betriebstemperatur von 180 Grad erreicht ist klärt sich der Fall noch. Ein Familienvater der mit seiner Familie gerade in Kota Bahru (nächstgelegene grosse Stadt) shoppen war nimmt uns grosszügigerweise mit auf seine Insel. Doch was ist das? Ein Hochseeboot? Für einen 20 Kilometer Trip über das Meer? Ne das ist eine kleine Jolle mit zwei Monstermotoren am Heck. Jüpihaje Schweinebacke. Es passen geradeso alle Reisenden samt Gepäck aufs Boot. Da ziehen wir doch gern die Schwimmwesten an und harren den Dingen die da kommen werden. Mit einem für das Boot irren Tempo jagen wir Richtung Insel und jede Welle fühlt sich wie Beton an und lässt uns hin und her wippen. Pepe hat Spass und als wir unserer Insel näher kommen seine Eltern auch aber eher aus Erleichterung. Oh man was für eine Bootsfahrt. Erleichtert nehmen wir wieder festen Boden unter unsere Füsse und checken in unserem Hotel ein. Auf den ersten Blick ganz nett. Unser Bungalowabteil hat sogar einen Balkon mit Meersicht. Ansonsten ist das Zimmer und auch das gesamte Hotel deutlich in die Jahre gekommen. Der Tourismus auf den Perhentian Island wozu zwei bewohnte Inseln (Kecil und Besar) gehören startete Ende der 80 ziger Jahre und so sehen auch viele Hotels, Resorts und Backpackerunterkünfte aus. Demnach sind diese Inseln schon lange kein Geheimtipp mehr sondern fast komplett ausgebucht während der knapp 6 monatigen Trockenzeit. Das erklärt auch die Preise von über 90 CHF pro Nacht für ein 2 Sterne Hotel. Die grosse Insel Besar auf der wir nächtigen hat durchaus seinen Charme. Wenn die Sonne mal durchbricht (oft ist es sehr diesig und dunstig) dann sieht die Kulisse herrlich aus. Schöner Strand gesäumt mit Palmen und dazu das azurblaue Meer. Wenn man tauchen oder schnorcheln geht kann man viele Fische (auch kleine Haie) und Riesenschildkröten bewundern bzw. auch streicheln. Im Dschungel sind Affen, Warane, Eidechsen, Schlangen, Eichhörchen, Fledermäuse, etc. zu Hause und während unseren Trekkingtouren kann man früher oder später alle genannten Kollegen entdecken. Ansonsten ist es hier eher wie auf den Malediven. An einem Tag hat man eigentlich die Insel gesehen. Was uns eher nicht gefällt ist der permanente Klogeruch (um es mal zärtlich zu umschreiben) der über unserem Hotel täglich hängt und dies wiederum zeigt recht deutlich auch hier das Problem zwischen Massentourismus und fehlenden Kapazitäten um Herr zu werden über den Müll und Ausscheidungen der Touristen. So sehen wir Rohre die natürlich etwas Abseits der Hotels schlecht versteckt die Fäkalien direkt ins Meer einlassen. Schön ist anders. Was man lobend erwähnen muss ist das Essen und das Personal. Beides passt super. Die Preise sind human und so kann man sich zu jeder Mahlzeit lecker verwöhnen lassen. Ach ja ein besonderes Highlight hatten wir noch. Nach 3 Monaten haben wir eine Familie in unserem Hotel wieder getroffen ohne das wir uns verabredet hätten. Wir hatten uns damals in den Flinders Range in Australien beim wandern getroffen und nun konnten wir 5 Tage gemeinsam verbringen. Zufälle gibt es. Zum Schluss dieses Blogs kann ich nicht anders und muss noch eine Anekdote los werden. Was dem Deutschen sein Mallorca, dem Australier sein Bali ist dem Holländer seine Perhentian Island bzw. ganz Malaysia. Auf der Insel hatten wir teilweise den Eindruck auf einer holländischen Enklave gelandet zu sein. Tragisch daran ist dass sicherlich einige Familien von MH17 hier ihre Ferien verbringen wollten und leider nie an ihr Ziel gekommen sind. So nah sind Freud und Leid beieinander. Die Tage auf den Perhentian Island sind gezählt. Nächstes Ziel der älteste Regenwald der Welt – Taman Negara. Darüber mehr im nächsten Blog.

Küsschen auf Nüsschen

Steffi, Pepe und Karsten

Fotos? – kein Internet = keine Fotos :o(

Adieu Bali – Auf geht es nach Malaysia

Adieu Bali – Auf geht es nach Malaysia

eine gefühlte Ewigkeit ist es nun schon her als der letzte Block veröffentlicht wurde. Nun sitze ich vor lauter Aufregung wegen dem WM-Finale in dem einzigen Lokal von Nusa Dua wo man die Übertragung sehen kann. Es ist 23:58 Uhr und es sind noch knapp 3 Stunden zum Anpfiff. Die letzten Tage auf Bali und Lombok standen vollumfänglich unter dem Motto Erholung. Wo waren wir stehen geblieben. Ach ja wir waren gerade per Fähre auf dem Weg nach Lombok. Die Wellen haben uns etwas durchgeschüttelt aber trotz dessen erreichen wir relativ entspannt unseren Zielhafen Lembar. Wir sind so ziemlich die einzigen Touristen auf dem Kahn und müssen uns während der Überfahrt lautstarke Indonesische Seifenopern reinziehen. Ansonsten gibt es bis auf fliegende Fische keinerlei Highlights. In Lembar angekommen umzingeln uns schon auf dem Schiff so genannte Porter (Kofferträger) welche uns aufdringlich Ihre Dienste anbieten. Hierbei ist es wichtig entweder stur nein zu sagen oder vor der Tragehilfe einen Tarif zu fixieren da man sonst übers Ohr gehauen wird. Am Hafen wartet der Fahrer von Perama Tour und bringt uns zum Bus. Auf der Fahrt nach Senggigi spüren wir sehr schnell dass hier eine andere Kultur bzw. genauer gesagt Religion herrscht. Indonesien ist mit knapp 200 Millionen Muslimen das bevölkerungsreichste Land mit dieser Religion und so prägen nun zahlreiche Moscheen das Stadtbild. Der Muezzin grüsst mit seinen Ausrufen aus der Ferne und die Kopfbedeckungen sind zahlreich gesäht. Ansonsten kommt der Islam hier sehr entspannt daher und passt so gar nicht in das Bild was uns unsere Medien zu Hause immer mit dramatischen Bildern von dieser Religion vermitteln wollen. Wie auf Bali ist hier der Verkehr wuselig oder besser gesagt für unsere europäischen Augen chaotisch. Wir fahren durch Mataram der Hauptstadt von Lombok und sehen das bunte Treiben der Menschen auf den Strassen. Nach 1.5 Stunden haben wir die 35 Kilometerstrecke vom Hafen nach Senggigi geschafft. Diesmal gönnen wir uns ein Hotel und verzichten auf eine Homestay-Unterkunft. Der Preis war einfach zu verlockend und ein wenig Luxus darf es ab und an auch mal sein. Die Anlage ist herrlich und schmiegt sich in die Natur. Eine Oase mit einem riesigen Pool und 10 Minuten vom Strand und Meer entfernt. In unserem Lonely Planet steht zu Senggigi „Man kann sein ganzes Leben lang nach dem perfekten Strand suchen, doch es ist schwer, Senggigi zu toppen“. Wegen diesem Satz und auch auf den Reisetipp unserer neuseeländischen Freunde hat es uns hier her verschlagen. Aber als wir zum Meer gehen verschlägt es uns einfach die Sprache. Weiss ist der Strand nicht. Eher gräulich fast schwarz. Wie schon auf Bali kommt jede Menge Müll dazu. Wir fragen die Einheimischen ob vergangene Vulkanausbrüche oder andere Naturkatastrophen den Strand verändert haben aber dies ist nicht der Fall. Somit bleibt es bei diesem einen Strandbesuch. Der Hotelpool (75 Meter lang) hat es uns mehr angetan. Senggigi selbst ist keine Schönheit. Zweckmässig für ein paar Einkäufe und zum Essen gehen aber ansonsten eher trostlos. Auch Lombok selbst hat es schwer gegen seine Schwesterinsel Bali in Bezug auf touristische Highlights zu glänzen. Es gibt eigentlich nur zwei wenn auch dafür atemberaubende Sehenswürdigkeiten. Zum eines ist es der Mount Rinjani (einer der höchsten Vulkane Asiens / über 3.700 Meter) und dessen landschaftliche Umgebung und zum anderen die 3 Inseln (Gili) Air, Meno und Trawagan im Norden von Lombok. Da der Aufstieg zum Mount Rinjani sehr beschwerlich und nur in mindestens 2 Tagen zu bewältigen ist machen wir nur einen 2 Tagesausflug zur Gili Trawagan. Doch dieser Trip hat es in sich. Vorgewarnt durch den Lonely Planet dass man auf diesem Ausflug auf sämtliche Nepper&Schlepper&Bauernfänger Tricks aufpassen soll machen wir uns auf den Weg. Wir hätten auch bequem eine Tour von Senggigi buchen können aber wir wollen Geld sparen und versuchen es auf eigene Faust. Die Taxifahrt zum Ausgangshafen Bangsal zu den Gilis verläuft ohne Probleme und in dem finanziellen Rahmen wie wir erhofft haben. Vom Taxistand zum Hafen muss man eine Kutsche nehmen so wird es uns zumindest einem aufgequatscht. Der Taxifahrer sagt uns zuvor dass wir vor dem Betreten des kleinen Karrens einen Preis mit dem Kutscher ausmachen sollen. Maximal 20.000 Rupiah. Ok er willigt ein und bringt uns zum Ticketschalter. Dort angekommen will er auch die 20.000 aber nun für jede beförderte Person also im Klartext 60.000 Rupiah. Nach einem Wortgefecht einigen wir uns auf 25.000. Der Lonely Planet schreibt dass das einzige richtige Ticketoffice nur das ist wo man für die Überfahrt um die 10.000 bis 13.000 zahlen muss. Am Ticketoffice steht genau der Preis und so denken wir dass es das richtige sein muss. Wir müssen unsere Namen auf eine Liste eintragen und warten bis mindestens 50 Personen für die nächste Fähre gefunden sind. Bis dahin sollen wir uns ins Restaurant setzen und warten. Wir wundern uns nicht darüber denn genauso war es auch im Reiseführer beschrieben. Doch nun schwirren ständig schmierige Gestalten um uns herum und versuchen uns davon zu überzeugen dass wir das Speedboot nehmen sollen da wir sonst hier Stunden warten müssen. Irgendwie kommt uns das Spanisch vor und so fragen wir uns bei anderen Touristen durch und siehe da dass angebliche Ticketoffice war nur eine Falle um uns weich zu klopfen damit wir nach ewiger Warterei ein Speedbootticket (150.000 Rupiah) kaufen. Genervt laufen wir nun zu dem richtigen Ticketoffice. Im Gegensatz zum Fakeoffice kann man hier auch sofort ein Ticket kaufen und nach nicht einmal 15 Minuten Wartezeit geht es mit einem kleinen Holzkutter rüber zur Insel. Diesmal sind wir wirklich die einzigen Touristen und fühlen uns auf dem Kahn nicht wirklich wohl denn das zusammen genagelte Teil hält sich so gerade über Wasser. Schwimmwesten haben wir auch keine gesehen und somit spielen wir kurz im Trockenlauf unser Notfallszenario bei einem Kentern durch. Nach 30 Minuten kommen wir wohlbehalten auf Gili Trawagan an. Azurblaues Wasser, Korallenbänke und weisser Zuckersand das sind unsere ersten Impressionen von der Insel. Auf der Hauptstrasse bzw. Weg geht es zu wie in einem Taubenschlag. Massen von Menschen bewegen sich von A nach B. Einzige Fortbewegungsmittel sind Fährräder und Ponypferdekutschen. Keine Autos und oder Motorräder. So riesig ist die Insel ja eh nicht. In ca. 2.5 Stunden hat man sie einmal umrundet. Und so denken wir dass wir gemütlich zu unserem Hotel laufen können. Jedoch brauchen wir dann doch fast 60 Minuten in segender Mittagshitze. Deshalb machen wir nach dem Hotelcheckin auch erst einmal ein Mittagsschläfchen. Danach geht es an den Pool und den Strand. Abends fahren wir mit der Kutsche zurück ins Zentrum der Insel. Es ist nun wie auf einem Markt. Überall steigen einem Düfte von den Küchen und Ständen in die Nase und man kann sich eigentlich kaum entscheiden wo man einkehren möchte. Traumhaft idyllisch sitzen wir bei einer lauen Brise in Strandnähe und geniessen das Vollmond beleuchtete Meer. Hier feiert die Jugend ihre Freiheit und tanzt durch die Nacht. Hier gibt es fast legal auch andere Drogen wie Alkohol und so zieht ein wenig ein Hauch von Woodstock und Hippietum über die Insel. Diesen Spirit saugen wir noch ein wenig auf machen uns aber auf den Rückweg. Da es nun stockfinster ist montiert unser Kutscher eine winzige Taschenlampe an seine Kutsche und los geht die wilde Fahrt. Der Kutscher schläft dabei ungelogen ein und so machen wir uns Sorgen ob wir unser Ziel heil erreichen denn wir wundern uns auch dass das Pferd überhaupt weiss wo es hin soll. Unsere Augen können jedenfalls kaum noch was erkennen doch als der Karren ein kleinen Schlag bekommt wacht der Kutscher wieder auf und übergibt die Zügel seinem 8 jährigen Sohn. Ob das sicherer ist? Pepe findet es lustig und so erreichen wir ohne Probleme unser Ziel. Am nächsten Tag geniessen wir beim Frühstück die herrliche Sicht aufs Meer und machen uns danach auf den Weg die Insel in die andere Richtung noch einmal zu erforschen. Beim wandern entdecken wir wie auf Bali auch Schattenseiten. Da wo keine Hotels stehen ist die Landschaft extrem zu gemüllt und so sehen einige Spots auf der Insel aus wie eine Müllkippe. Ebenso sind einige Strandabschnitte in einem erbärmlichen Zustand. Zum Abschied steigen wir noch einmal ins nasse Element und bestaunen die einzigartige Unterwasserwelt. Zwischen den Korallen entdeckt man zahlreiche Fische und ab und zu auch Schildkröten. Mit dem Boot geht es ohne Probleme zurück nach Lombok. Da das Wasser recht wellig ist haben wir etwas Probleme beim aussteigen aus dem Boot und so hilft uns ein Einheimischer freundlicherweise die 10 Meter zum Strand und trägt eine Tasche von uns. Doch die Freundlichkeit ist schnell verflogen als er für diesen Dienst plötzlich Geld haben will und ziemlich zudringlich wird. Nach einer Diskussion dürfen wir weitergehen. Diesmal lassen wir die Kutschen links liegen und gehen direkt zum Taxistand und sind bald wieder im Hotel. Dort erwartet uns ein mit Fäkalien übergelaufenes Badezimmer. Pepe’s Kommentar: puh das stinkt aber. Nach einer Weile kommt Hotelpersonal und versucht den Schaden zu beheben aber sie geben nach einer halben Stunde entnervt auf und verlassen wieder das Zimmer. Was nun denken wir und wundern uns das sich nach weiteren 30 Minuten noch niemand gemeldet hat. Erst als wir runter zur Rezeption gehen und fragen ob wir vielleicht ein neues Zimmer kriegen könnten kommt etwas Bewegung ins Haus. Unglaublich die hätten uns echt in der stinkenden Kloake übernachten lassen. Eines der letzten Highlights auf der Insel ist das Spiel Deutschland gegen die USA. Exakt 30 Sekunden vor dem Tor von Müller fällt der Satellit aus und kommt pünktlich zum Abpfiff erst wieder zurück. Wir Deutschen nehmen es mit Humor und verfolgen bei ein paar Bierchen den Liveticker. Jedes Mal wenn ich von einem Spiel zurück in unser Hotel komme schläft die Security seelenruhig. Eigentlich ist es in vielen Hotels auf Bali und Lombok seit den Bombenanschlägen Standard Security zu haben die alle Gäste und Fahrzeuge checken aber die Jobs sind recht schlecht bezahlt so dass das Thema Sicherheit eher eine gutgemeinte Illusion ist. Am 02.07. geht es wieder zurück nach Bali auf dem gleichen Weg wir wie gekommen sind. Die Überfahrt ist diesmal 1 Stunde kürzer und nach einer 90 minütigen Busfahrt landen wir in Ubud unserem vorletzten Reiseziel in Indonesien. Am Perama Office angekommen umschwirren uns eine Vielzahl von zwielichtigen Fahrern die uns ihre überteuerten Dienste anbieten wollen. Wir wissen jedoch das die Taxis von Bluebird deutlich preiswerter sind und so versuchen wir uns eines per Telefon zu organisieren. Jedoch bekommen wir die Auskunft dass dies in Ubud nicht möglich ist. Ok dann halten wir eben eines auf der Strasse an. Als das Taxi hält und wir uns gerade mit dem Fahrer unterhalten wollen macht einer der anderen Fahrer einen Spruch zum Taxifahrer und der fährt auch sofort davon. Verflucht noch einmal sind wir hier im Irrenhaus und steht auf unserer Stirn wir haben Geld zu verschenken oder was? Genervt gehen wir zum Office und fragen was das soll und nach einer heissblütigen lautstarken Diskussion erklärt sich endlich jemand bereit uns für den üblichen Tarif zu unserem Homestay zu fahren. Mal ehrlich während unserer Zeit auf Bali und Lombok verging eigentlich kein Tag an dem man uns nicht übers Ohr hauen wollte. Echt anstrengend und alles andere als nachhaltig gedacht. Unsere Heimat für die nächsten 7 Tage ist eine kleine Wohnung in einem ruhigen Vorort von Ubud. Es ist recht gemütlich, zweckmässig und vor allem weit Weg von der Strasse denn Ubud ist ein einziger Verkehrskollaps. Laut, chaotisch und stinkend fahren zig Motorräder und Autos durch die engen Strassen und somit ist unsere Unterkunft eine Oase der Ruhe. Das einzige was etwas schwierig ist sind die vielen Hunde. Die sind in Ubud zahlreich vertreten und bellen sobald man in die Nähe Ihres Territoriums kommt. In unserer Gasse ist es Pänky mit dem wir uns nach der ersten Flucht anfreunden müssen. Ubud ist das kulturelle Zentrum von Bali. Nirgends gibt es mehr Galerien, Museen und Künstler auf der Insel und so pulsiert dieses kleine Städtchen. Von hier aus wollen wir noch einige Ausflüge machen und Jiwa unser Vermieter organisiert seinen Neffen als Fahrer. Er zeigt uns Bali mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Während zwei Tagen fahren wir jeweils 8 Stunden über die Insel und sehen verschiedenste Tempel, Reisfelder in Hülle und Fülle, Kaffeeanbau, Silberverarbeitungen und vor allem die herrliche Landschaft. Ab Ubud Richtung Norden kommen die ersten Erhebungen welche dann in beeindruckende Berge und Vulkane übergehen. Bedugul, Kintamani und Besakih sind tolle Bergdörfer mit aussergewöhnlichen Tempelanlagen. Im Hochland von Bali wird einerseits extrem viel Reis in Terassenform angebaut und andererseits entsteht hier der berühmte Luwak Kaffee. Bei der Besichtigung einer der Kaffeeplantagen werden uns die niedlichen Fleckenmusang gezeigt die für die Veredelung der Kaffeebohnen verantwortlich sind. Die Tierchen futtern die Kaffeebohnen können aber nur den Mantel der Kaffeebohne verdauen. Die Kaffeebohne selbst wird wieder ausgeschieden und bekommt dadurch eine angebliche Veredelung. Jeden Morgen sammeln die Arbeiter die Kaka von den Fleckenmusangs auf und waschen daraus die Bohnen raus. Die Kaffeedegustation ist umfangreich. Ca. 15 verschiedene Geschmacksorten werden uns vorgestellt und somit kann unser laienhafte Gaumen kaum einen Unterschied feststellen. Eben ist halt ein „Scheisskaffee :o)“. Die Wassertempel auf Bali sind mit die schönsten denn hier kann man hautnah die Religion der Balinesen anschauen. Zahlreich pilgern die Balinesen mit der gesamten Familie zu den Wassertempeln und waschen sich im heiligen Quellwasser. Dies ist einer der vielen Rituale die man selbst als Tourist an jeder Ecke der Insel spüren kann. Ansonsten verging unsere Zeit in Ubud wieder einmal wie im Fluge und man fragt sich nach 7 Tagen wo die Zeit geblieben ist. Zwei Anekdoten von Ubud möchte ich jedoch nicht vorenthalten. Zum einen hatten wir immer wieder mal nach einem schönen Spielplatz Ausschau gehalten und sind im Internet dann auch fündig geworden. Tamanak hiess er und sah auf den Bildern sehr vielversprechend aus. Eine Vielzahl von Kindern hatten eine Menge Spass und durch die Betreiber des Spielplatzes wurde auch einiges geboten. Also machten wir uns auf den 20 minütigen Fussweg und fragten uns Stück für Stück durch. Unterwegs wurden wir von 3 Hunden attackiert und machten uns jedes Mal fast in die Hosen. Um so näher wir unserem Ziel kamen um so ungemütlicher wurde die Gegend. Die Ernüchterung folgte bei der Ankunft. Das Projekt Tamanak scheint gescheitert zu sein. Keine Kinder, keine Betreiber und kaum Spielgeräte bzw. Spielzeug. Selbst Pepe der eigentlich auf jedem Spielplatz was zum toben findet war absolut nicht begeistert so dass wir schon nach kurzer Zeit enttäuscht wieder den Rückmarsch angetreten sind. Die zweite Anekdote betrifft das Halbfinale Brasilien – Deutschland. Dazu habe ich mir pünktlich um 3.30 Uhr den Wecker gestellt und wollte dann in eine nicht weit entfernte Bar wo das Spiel übertragen wurde. Auf dem Weg dorthin hatte ich mit unserem Gassenhund Pänky keine Probleme aber eine Gasse weiter standen mir plötzlich zwei kläffende Hunde gegenüber und wollten mich patu nicht durchlassen. Tolle Wurst (hätte ich mal eine gehabt). Wieder zurück ins Zimmer und was ich dort 45 Minuten erleben dürfte wisst ihr ja alle. Nur doof dass 3 Minuten vor jedem Tor im Liveticker schon ein Gebrüll zu hören war und man nie wusste für wen nun ein Tor gefallen ist. Ich muss dieses verdammte Spiel sehen dachte ich mir und machte mich erneut auf den Weg. Diesmal mit Knüppel und aufgeklappten Leatherman bewaffnet. Ein Einheimischer der gerade glücklicherweise vorüber lief und die Hunde kannte lotste mich zur Bar und glücklich dürfte ich wenigstens noch 3 Tore dieses historischen Ereignisses sehen. Wie gesagt unsere Tage in Ubud waren gezählt und so fuhr uns Wayan der Neffe von Jiwa zu unserer neuen Destination nach Nusa Dua. Für die letzten Tage auf Bali wollten wir uns selbst ein wenig verwöhnen und quartierten uns in einem 5 Sterne Resort ein. Als wir Nils im Courtyard besucht hatten konnte sich Papa drei Hotels anschauen und letztendlich entschieden wir uns für das Ayodya Resort weil es den besten Kinderclub hatte. Die Anlage ist einfach traumhaft. Im Stil eines riesigen balinesischen Tempels schmiegt sich das Hotel in die Landschaft. Trotz der über 500 Zimmer verläuft sich alles ziemlich schnell. Einzigartig ist die landschaftliche Naturoase die man entstehen lassen hat. So sieht man jeden Tag jede Menge Fische, Eichhörnchen, Vögel und riesige Eidechsen. Obwohl das Hotel schon ein wenig in die Jahre gekommen ist versprüht es einen gewissen Charme und vor allem Pepe hat extrem viel Freude. Nur einen Wehrmutstropfen haben wir zu beklagen. Das die Strände recht schmutzig sind hatten wir ja bereits berichtet. Wie hier jedoch mit dem Müll umgegangen wird ist schon kurios. Es gibt dafür eigens zwei Hotelangestellte. Der eine kehrt den Dreck zusammen und der andere buddelt ein grosses etwa 1/2 Meter tiefes Loch und fühlt dieses mit dem Müll um es danach wieder zu schliessen. Hier liegt man also nicht zwischen dem Müll sondern auf dem Müll. Einen Ausflug haben wir uns auch hier gegönnt. Mit Suedi unserem Fahrer haben wir die Rock Bar und den Uluwatu Tempel samt Kecak Feuertanz besucht. Die Rock Bar ist wirklich eine einzigartige Bar in die Steilküste von Bali gehauen. Ein herrlicher Blick über das Meer zum Flughafen und weiter nach Kuta der atemberaubend ist. Nur die Preise hauen uns fast vom Hocker. Für eine Cola zahlen wir 5 Dollar. Klingt zwar noch relativ geschmeidig jedoch sind wir für dieses Geld auch schon Mittagessen gewesen. Der Uluwatu Tempel trohnt hoch über dem Meer und bietet ebenso einen herrlichen Ausblick. Zu diesem Tempel gehört auch eine Art Freilichtbühne wo jeden Abend Kecaktänze aufgeführt werden. Entsprechend überfüllt geht es auch auf dem Parkplatz und der Anlage zu. Hunderte Touristen wollen dieses Spektakel sehen. Die Vorführung ist Klasse. Doch der mangelnde Respekt der Menschen vor dieser kulturellen religiösen Tanzdarbietung ist eine Farce. Noch 20 Minuten nach Beginn kommen immer wieder neue Menschen und bringen dadurch eine permanente Unruhe mit sich. Und das ganze geschieht dann auch andersrum noch einmal. Schon 15 Minuten vor Veranstaltungsende verlassen viele die Vorführung aus welchen Gründen auch immer. Naja 7.50 CHF pro Ticket sind nicht die Welt werden einige denken. Die anderen 4 Tage machen wir herzlich wenig. Frühstücken, sonnen, Kinderclub, Sport, Pool, Mittagsschlaf, Strand, Abendessen gehen und schlafen. Erholung pur für die anstehenden Tage in Malaysia. Am 14.07. ist es dann soweit mit Suedi brausen wir zum Flughafen. Alles klappt wie am Schnürrchen und pünktlich sitzen wir im Flieger. Standesgemäss fliegen wir nach Malaysia mit Malaysia Airlines. Ob wir heil angekommen sind folgt im nächsten Block. Na gut dem nächsten Block vorweg genommen sind wir gut in Kuala Lumpur gelandet. Am Finaltag habe ich ja bis zum Anpfiff des Spieles den kompletten Bali Block zu Ende schreiben wollen jedoch ging dann nicht mehr viel zusammen. Das Spiel selber war eines der besten Finals einer WM. Torchancen hüben wie drüben und Gänsehaut stetig mit dabei. Endlich haben wir das Ding wenn auch ein harter Kampf und etwas Glück dafür nötig waren. Um 7.00 Uhr lang Papa im Bett und um 8.00 Uhr hiess aufstehen. Völlig fertig und müde ging es nach Malaysia und jeder der in Berührung mit unserem Pass kam sprach uns Glückwünsche aus. Echt schon der Wahnsinn wie viele Deutschlandfans mit Fahnen und T-Shirts auf Bali und auch in Kuala Lumpur zu sehen waren bzw. sind. Ach ja eine letzte Anekdote muss ich noch zum besten geben. In den Supermärkten auf Bali gibt es doch tatsächlich Whitening Creme. Ja richtig gehört eine Creme die angeblich bewirkt das die Haut weisser wird. Warum das ganze? Hier gilt die gesunde Bürobräune als höchst möglicher gesellschaftlicher Status denn braune Menschen arbeiten meist hart jeden Tag an der frischen Luft. Kalkleisten hingegen sind Manager die jeden Tag im Büro sitzen. So sieht man oft Menschen die sich mit Handschuhen, Mützen, Schals und allem möglichen vor der Sonne schützen. Bekloppt oder? Papa und Mama versuchen braun zu werden und in Deutschland gibt es Bräunungscremes und hier ist das komplett andersrum. Weiss = reich! Da muss Steffi doch irgendwo noch Kohle gebunkert haben bei Ihrer schneeweissen Hautfarbe :o).

In dem Sinne Dschland Dschland Dschland

Steffi, Pepe und Karsten

Anbei der Link für unsere Fotos:
https://www.dropbox.com/sc/8wnby2w4freh1hm/AAApAwc0X3adpu32_DAORWH1a

Neue Route

Hallöchen Popöchen,

wir haben nun final unsere letzten Wochen der Reise geplant und dabei haben sich doch noch einige Veränderungen ergeben. Die gegenwärtige Situation im nahen Osten haben uns dazu bewegt Jordanien aus dem Reisekalender zu kicken. Dafür sind neu dabei Brunei und Kambodscha. Das Pulverfass Irak mit Syrien und Israel scheint derzeit ziemlich zu rumoren und Jordanien liegt genau zwischen den einzelnen Fronten. Da wir aber die letzten 2 Wochen entspannt angehen wollen haben wir uns nun eine neue Route zusammen gestellt:

14.07. – 05.08. Malaysia Halbinsel

05.08. – 15.08. Brunei / Malaysia Insel

15.08. – 25.08. Thailand

25.08. – 30.08. Kambodscha

30.08. – 03.09. Thailand

03.09. – 06.09. Katar

Somit werden wir eine Woche früher in Zürich wieder landen.

Ankunftszeit am 06.09. ist 13.35 Uhr mit Qatar Airways aus Doha.

In dem Sinne = reingehauen

Steffi, Pepe und Karsten

Bali – Trauminsel kurz vor dem Kollaps ?!

Liebe Freunde,

Schon wieder sind fast 14 Tage vergangen und es wird Zeit wieder ein paar Zeilen über unsere Reiseerlebnisse zum besten zu geben. Nach 4 Monate in Neusseeland und Australien waren wir bei der Ankunft auf Bali für ein paar Tage im Schockzustand und brauchten etwas Zeit uns an die Insel, deren Kultur und Menschen zu gewöhnen. Letztendlich spielte uns unsere eigene Fantasie einen Streich. Haben wir mit dem Namen Bali allgemeine Phrasen wie Südseeromantik, Inselparadies, Exotik, Insel der Götter und hinduistische Mystik verbunden. Ebenso bedient die Berichterstattung in Europa über die Insel und auch das Verkaufsprodukt der Tourismuskonzerte eben diese unsere Fantasie. Was wir jedoch vorfanden war eine Karikatur des Ballermann 6 auf Mallorca und hat uns jeder Illusion beraubt. Das macht natürlich neugierig warum es hier so aussieht wie es aussieht und warum das Bild zwischen Erwartung und Realität so abweichend ist. Bali war bis 1942 eine niederländische Kolonie und wurde dann bis 1945 während des 2. Weltkrieges von den Japanern besetzt. Nach der Kapitulation der Japaner stand der Kolonialmacht der Niederlande einer starken indonesischen Unabhängigkeitsbewegung unter Surkano gegenüber welche es dann auch schaffte gegen alle Widerstände 1945 die Republik Indonesien auszurufen. Surkano selbst stammt aus Surabaya auf Java hatte jedoch eine Mutter die von Bali stammt. Somit kannte Surkano die Insel und deren Potential für den Tourismus. Mit der Eröffnung des internationalen Flughafens 1969 (kurz nach der Entmachtung Surkano durch General Suharto) sollte eine beeindruckende Entwicklung bezüglich Massentourismus seinen Lauf nehmen. Waren es anfangs meist noch Indonesier oder Urlauber aus anderen asiatischen Ländern kamen ab den 80 ziger Jahren auch verstärkt Touristen aus Europa, Australien, Neuseeland und den USA. 1984 besuchten 190.000 Gäste Bali. 1997 waren es schon 1.2 Millionen und heute sind es sage und schreibe über 4 Millionen Gäste pro Jahr. Die Hotelkapazitäten sind im gleichen Zeitraum von 527 (1984) über 895 (1997) auf 5000 Hotels und Privatunterkünfte gestiegen. Unbeschreiblich. Erst recht wenn man überlegt das Bali circa dreimal kleiner ist wie das Bundesland Thüringen. War Bali vor der Tourismusentwicklung ein absolute Probleminsel mit einer hohen Arbeitslosigkeit, geringem Bruttosozialprodukt und schlechten Lebensbedingungen hat die Insel nun bei genannten Werten einen Spitzenwert in Indonesien. Doch zu welchem Preis? Die Investitionen auf Bali stammen zum grössten Teil aus Jarkarta, Java, Australien und touristischen Grosskonzernen. Somit ist Bali fast voll umfänglich fremdbestimmt in seiner Entwicklung so dass die balinesische Kultur und Tradition zwar gerne von den genannten Investoren als positives Image benutzt wird aber die Authentizität ist auf der Strecke geblieben. Balinesen arbeiten als Taxifahrer, Spa-Mitarbeiter, Bauern oder Fremdenführer und sind damit in der Handlungs- bzw. Einkommenskette mit an letzter Stelle. Sie partizipieren ausserordentlich von den verhältnismässig hohen Löhnen jedoch bleibt eine nachhaltige Entwicklung auf der Strecke. Das ökologische Gleichgewicht ist kurz vor dem Kollaps. Landwirtschaftliche Nutzflächen wurden und werden immer mehr zugunsten neuer Hotelprojekte teilweise unter dubiosen Umständen verkauft. Dadurch kann Bali selbst den Bedarf an Lebensmitteln aus der eigenen Landwirtschaft nicht mehr decken. Des Weiteren hat der hohe Trinkwasserverbrauch (500 Liter pro Hotelzimmer am Tag für Poolunterhalt, Gartenflächen, Reinigung, etc.) in den Hotelanlagen zu einem Notstand geführt. Fehlende Klär- und Aufbereitungsanlagen wirken sich verherrend auf die Wasserqualität aus und so zeigen Wasserproben gerade in den Hotelbereichen eine hohe Verunreinigung mit beispielsweise Fäkalien auf. Des Weiteren ist an manchen Stellen das Grundwasser mit Salzwasser kontaminiert da der Raubbau zu extrem von statten ging. Die Insel Bali ist letztendlich mit ihren Ressourcen in keinster Weise auf einen solchen Touristenandrang vorbereitet. Im Gegenteil es findet im grossen Stil eine Über- bzw. Fehlnutzung der Ressourcen statt. Ebenso bedrohlich ist die fehlende Abfallbeseitigung dieser Übernutzung so dass sich Bali in einem Teufelskreislauf befindet. Diejenigen die im grossen Masse Kapital aus dem Massentourismus schlagen sind nur ein ihrem eigenen Profit bzw. Deviseneinnahmen interessiert und da wie geschrieben die Balinesen in dieser Handlungskette an letzter Stelle agieren fehlt ihnen das Kapital und natürlich auf der Willen die Probleme anzugehen. Nicht zuletzt fehlt es aber auch an der politischen Aufklärung über die Probleme der Insel. Wie in jedem Land auf der Welt ist man nur dann in der Lage seine eigene Umwelt, Kultur und Tradition zu schützen wenn die Ressourcen dafür vorhanden sind. Fährt man gerade durch die südlichen Bereiche wie Kuta, Seminyak oder Legian der Insel dann zeigt sich die hässliche Fratze des Massentourismus mit seinen aberwitzigen Ausmassen. Ein zu betonierter Strand mit allen westlichen Annehmlichkeiten. Irgendwie ist es wie das Spiel zwischen Hase und Igel. Durch die Globalisierung sagt McDonalds und Co immer wieder….ich bin schon da. Der Ballermann 6 und dessen Umgebung ist eine Partyhochburg für jederman. Alkohol, Drogen, Essen, Tanzen, Spass haben, Sex und so weiter. Kuta ist in etwa ähnlich jedoch von den Auswirkungen noch extremer. Wer Australier und ihr Trinkverhalten kennt weiss was diess bedeutet. Wenn der Deutsche eigentlich schon sturz besoffen unter dem Tisch liegt wird der Australier erst warm. Beispielsweise habe ich noch nie so viele extrem betrunkene Menschen auf der Strasse gesehen wie in australischen Grossstädten und wer schon einmal auf dem Oktoberfest eine australische Truppe beim saufen erlebt hat weiss sicherlich was ich meine. Unsere Eindrücke haben uns auf jeden Fall nachdenklich und sprachlos gemacht. Wir sind Touristen und sind auf unserer Weltreise auf viele andere Touristen an den schönsten Orten gestossen aber nun in dem Ausmass wie hier. Ich weiss dass ich schon viel kritisches zu einzelnen Ländern geschrieben habe und es soll hier auch nicht der Eindruck entstehen dass alles schlecht ist. Bali ist eine wunderschöne Insel und ein hinduistisches Einod in mitten eines muslimischen Staates einhergehend mit einigen Sehenswürdigkeiten und einzigartiger Landschaft. Ebenso beeindruckend sind die überaus freundlichen Balinesen. Aber der ganz grosse Wurf gerade bezüglich des Images und der daraus resultierenden Erwartungshaltung ist Bali nicht. Es ist wahrscheinlich so ein bisschen als wenn sich junge Eltern über ihre Kinder unterhalten. Alles wird in eine rosarote Brille gerahmt aber jeder weiss auch dass nicht alles gold ist was glänzt. Dazu kommt noch das die schneeweissen Strände aus den Hochglanzmagazinen der Tourismusunternehmungen sich als banale Durchschnittsstrände entpuppen. Das bis dato wirklich beeindruckende ist die Surfkultur auf Bali. Aufgrund sehr guter Winde und entsprechender Wellen füllen sich die Surfer der Welt hier wie zu Hause. Aber wegen Stränden muss man definitiv nicht über 14 Stunden fliegen. Jeder versucht hier seinem kleinen persönlichen Glück nachzujagen. Dieses kleine persönliche Glück sind dann Restaurants, Bars, Souvenirstände, Massagen, Spas, Taxi, etc. All das gibt es im Überfluss und zu extrem günstigen Preisen doch man fragt sich wie bei diesem Überangebot die Menschen auf Bali überleben wollen. Dabei sollten doch gerade die Balinesen schmerzvoll wissen wie schnell sich Angebot und Nachfrage verschieben könnten. Die schweren Bombenanschläge 2002 und 2005 mit über 200 Toten die Insel in eine tiefe Depression gestürzt und aufgezeigt wie abhängig man damals schon vom Tourismus war. Die Medien sprachen von einem Anschlag der Jemaah Islamiyah einer islamitischen Terrororganisation. Dies zeigt auch das Spannungsumfeld in dem Bali sich befindet. Indonesien ist ein muslimisches Land mit den meisten Anhängern (ca. 190 Millionen) des Islams auf der Welt. So ist es nachvollziehbar das nicht alle Indonesier die Entwicklung des hinduistisch geprägten Bali als toll empfinden. Einige Balinesen haben auch von Neid und Missgunst gegenüber ihrer Insel von anderen Indonesiern gesprochen. Wie bei der weltweiten Finanzkrise 2008 ist die Masslosigkeit auf Bali nach den Bombenanschlägen schnell zurück gekehrt und treibt nun in immer höhere Sphären. Braucht Bali so viele Hotels? Bei einem Buchungsstand von ca. 45 % in der Hochsaison ganz klar nein. Wir waren schon in einigen Ländern die von der Entwicklung auf gleichem Niveau waren. Jedoch haben wir selten so verunreinigte Landschaft gesehen. Müll wohin das Auge reicht. Rühmliche Ausnahme ist Nusa Dua. Eine Luxusenklave im äussersten Süden der Insel. Wenn man es erstmal durch das tägliche Verkehrschaos geschafft hat verwandelt sich an der Zufahrt zu diesem Fünfsternekomplex bzw. Regierungsareal die Landschaft wie durch Zauberhand von einer städtischen Müllkippe zu einer grünen sauberen Oase. Gibt es in allen grösseren 4-5 Sterne Hotels auf Bali Kontrollen beim Zugang betreffend Bomben und Waffen so wird hier erst bei der Zufahrt in den Komplex und dann bei den jeweiligen Hotels selber nochmals kontrolliert. In mitten der Hotels gibt es ein grosses Shoppingcenter mit vielen Restaurants wo man denken könnte irgendwo in der westlichen Welt zu sein. Hier muss ich wieder das Wort surreal bemühen. Irgendwie fragen wir uns schon warum wir uns hier nicht so ganz wohl fühlen wollen. Und ebenso fragen wir uns überhaupt was ein guter Urlaub ausmachen sollte. Aufgrund der fehlenden eigenen Definition springen uns unzählige Verlockungen durch sämtliche Medien als Hilfe zur Seite und versuchen uns subjektiv sowie objektiv zu beeinflussen was gut und toll sein könnte. Bei all den paradiesischen Verlockungen stellt man sich doch bitte schön nicht die Frage wie es in dem jeweiligen Land wirklich aussieht und erst hinterfragt man nicht die ökologische bzw. ökonomische sowie politische Entwicklung. Wir mit unser Weltreise hinterlassen einen enormen ökologischen Fussabdruck und verschmutzen allein durchs fliegen die Umwelt. Deshalb hat uns Bali zum nachdenken angeregt was unsere nächsten Reiseplanungen (irgendwann mal wenn wir nach zig Jahren harter Arbeit wieder Geld dazu haben) anbelangt.
Nach dem kleinen Exkurs :o) wollen wir uns nun doch noch den eigentlichen Geschehnissen auf Bali widmen. Wie im vorhergehenden Blog schon geschrieben sind wie gut auf Bali gelandet. Durch das warme Wetter in Australien sind wir wahrscheinlich an warme Temperaturen gewöhnt und so ist es fast etwas frisch als wir bei nur 23 Grad aus dem Flughafengebäude treten. Allgemein sind die Temperaturen tagsüber zwischen 28 und 32 Grad. Nachts fällt das Thermometer auch schon mal auf 22 Grad. Nur die Luftfeuchtigkeit ist mit über 80 % recht hoch. Unser Pick up Fahrer welcher von unseren Gastgebern geschickt wurde holt uns ab und fährt uns nach Sanur zu unserer kleinen aber feinen balinesischen Privatunterkunft. Unsere australischen Gastgeber sind wie der Zufall so will in Australien und so können wir das ganze Haus mit nutzen. Etwas abseits der Hauptstrasse geniessen wir den hauseigenen Pool und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen. Sanur selber ist schnell beschrieben. Hotels, Strand, Restaurants, Spa’s, Shops und Privathäuser durchziehen die Strassen. Der Strand ist ca. 10 Minuten zu Fuss von uns entfernt. Naja wie schon geschrieben nicht der Burner. Auch sonst hat man die Gegend eigentlich an einem Tag gesehen. Nichts besonderes aber gegenüber Kuta und Co noch sehr ruhig und übersichtlich. Aufgrund unseres Erholungsbedarfs durch Australiens Reisestrapazen machen wir nicht viel. An einem Tag besuchen wir Nils und Priscilla in Nusa Dua und geniessen einen schönen Tag im Courtyard sowie ein leckeres Abendessen. Und dann machen wir noch einen Ausflug zum Wassertempel Tanah Lot, nach Seminyak, Legian und Kuta. Durch die Ferienzeit wo tausende Gäste aus Java der Nachbarinsel nach Bali pilgern ist Tanah Lot wahnsinnig voll. Menschen wohin das Auge reicht. Der Tempel ist ganz ok darf aber nur aus der Ferne bestaunt werden. Der Zugang ist nicht gestattet. Trotz dessen lassen wir uns mit heiligem Wasser bespritzen und bekommen symbolisch Reis auf die Stirn geklebt. Danach schauen wir uns noch den Tempel Pura Petitenget und das Bombendenkmal in Kuta an. Ein Highlight für Pepe war der Tag im Spieleparadies Peek a Boo. Dort bringen gutbetuchte Eltern ihre Kinder zum Spielen hin. Viel Platz mit allen nur erdenklichen Spielzeug und ein Spielplatz lässt Pepe so richtig abgehen denn öffentliche Spielplätze sind bis auf den Strand auf Bali nicht zu finden. Zwischen diesen Ausflügen vertreiben wir uns die Zeit mit Massagen, Pediküre, Maniküre, Wäsche waschen, Haare schneiden (Pepe und Papa) und Fussball gucken. Ach ja Fussball. Da muss ich mich auch noch entschuldigen. Im letzten Blog habe ich da totalen Blödsinn geschrieben was die Anstosszeiten in Deutschland/Schweiz, Bali sowie Brasilien anbelangt. Bei der ganzen Zeitverschiebungsrechnerei verliert man da schnell den Überblick. Aber wer zählen kann ist klar im Vorteil. Wenn die Jungs von Jogi in Brasilien um 18 Uhr deutscher Zeit einmarschieren dann ist es auf Bali 0.00 Uhr. Jedenfalls habe ich in der benachbarten Kneipe Fussball gucken wollen. Oft klappte das sehr gut aber manchmal ist der Satellit ausgefallen und so guckte man nur noch auf ein Standbild. Ärgerlich nur wenn dies in der 52. Minute des Spiels Deutschland gegen die USA passiert. Sekunden später fällt das entscheidende Tor doch das Bild bleibt hartnäckig bis zum Schluss stehen. Das Team Deutschland steht hier auf Bali sehr hoch im Kurs. Viele deutsche Flaggen und andere Fanutensilien zeugen davon. Nach 10 Tagen Sanur die wie im Flüge vergingen heisst unsere nächste Station Lombok. Anfänglich war die Nachbarinsel gar nicht auf unserem Plan jedoch schwärmten viele von Lombok und seinen drei Inselperlen Gili Air, Gili Meno und Gili Trawangan und somit konnten wir dieser Versuchung nicht widerstehen. Um nach Lombok zu kommen gibt es gefühlte 1000 Möglichkeiten mit Millionen Anbietern. Flugzeug, Speedboot, Segelboot oder öffentliche Fähre stehen zur Auswahl. Gott sei Dank haben wir unseren Lonely Planet der einem einen Überblick über den Touranbieterdschungel bietet. Da wir Zeit haben entscheiden wir uns für die Sparvariante der öffentlichen Fähre. Um 6 Uhr geht es los. Mit dem Taxi fahren wir zum Touroffice und da alles noch Menschenleer ist glauben wir nicht dass wir am richtigen Ort sind. Papa holt erst einmal Kaffee doch als er zurück kommt steht da plötzlich ein Bus und ein wenig Hektik kommt auf da alle auf Papa warten. Na dann Koffer rein und 2 Stunden über Ubud zum Fährhafen Padang Bai. Dort angekommen wollen uns zig Leute Speedbootfahrten nach Lombok verkaufen. Statt 5 Stunden ist man mit der schnellen Variante nur 2.5 Stunden unterwegs. Allerdings wird neben dem Portemonaie (10 mal teurer als die Fähre = 20 CHF statt 2 CHF :o) auch der Magen geleert. Die Speedboote sind oft nicht grösser als eine kleine Yacht und die bis zu 3 Meter hohen Wellen bringen dann sie Nussschalen in arge Bedrängnis. Nach einem 5 minütigen Fussmarsch sind wir endlich an der Fähre. Modern und schön ist anders und so besteigen wir mit einem etwas mulmigen Gefühl das Schiff. Ob die Überfahrt gutgehen wird? Das steht dann im nächsten Blog.

Hier die dazugehörigen Bilder:
https://www.dropbox.com/sc/vngu4vlzgrjaeyu/AABO8PpqPm5DcdBzlmML49Dna

Bis dahin alles Liebe!

Steffi, Pepe und Karsten