Guten Tag erstmal,
wie angedroht haut Papa heute mal richtig in die Tasten uns so folgt gleich der nächste Bericht über die Fahrt nach Mendoza und natürlich über die Stadt selber. Da das Office des Busunternehmens gleich in der Nähe unserer Unterkunft war konnten wir unsere Tickets bequem dort kaufen und nicht am wusseligen Busbahnhof. Ein Ticket nach Mendoza (ca. 400 km) kostet 30 CHF und per Zufall haben wir auch noch 1. Klasse gebucht. Hätte uns auch mal jemand sagen können das die meisten Busse zwei Klassen haben. Die Fernbusse sind meist doppelstöckig und so ist oben die 2. Klasse (auch schon sehr bequem) und unten die 1. Klasse mit extremen Pornosesseln. Wir hatten uns schon im Vorfeld dazu entschieden unten zu sitzen weil wir dann nicht die enge Treppe nach oben mit Pepe nehmen müssen. So zeigten wir der Dame wo wir sitzen wollen doch sie sagte weder das es 1. Klasse ist noch das es mehr kostet. Im Nachhinein waren wir sehr glücklich drüber denn der Aufpreis ist gering (6.5 CHF) der Komfort aber um Welten besser wenn man mit Pepe auf dem Schoss 8 Stunden Bus fahren muss. Am nächsten Tag fuhren wir wieder mit der U- Bahn zum Busterminal und dann ging die wilde Reise los. Einmal hoch auf die Anden und auf der anderen Seite wieder runter. Auf chilenischer Seite ist der Anstieg brutal. Innerhalb weniger Kilometer windet sich die Strasse über viele Serpentinen auf 3200 Meter hoch. Das Herz pocht und das atmen fällt einem sichtlich schwerer. Bei der Grenzkontrolle Nahe dem Pass müssen einige Mitfahrer auch ihrem unbehagen freien Lauf lassen und begingen die Vögel zu füttern. Ob es wegen der Höhe ist oder wegen dem Essen ist nicht überliefert. Wäre ja auch irgendwie blöd neben einem Erbrechenden zu stehen um zu fragen ob die Höhe an seinem Übel Schuld wäre. Zeit wäre aber reichlich gewesen für lustige Unterhaltungen denn der Aufenthalt an der Grenze zog sich 2 Stunden in die Länge was aber die Regel zu sein scheint. Erst einmal hinten an der Busschlange anstellen. Dann irgendwann aussteigen um geschlossen mit allen anderen zur Passkontrolle zu gehen. Danach wieder in den Bus steigen und warten bis der Bus an der Gepäckkontrolle angekommen ist. Wieder alle aussteigen und in Reih und Glied mit seinem Handgepäck vor einem lang gezogenen Tisch Stellung nehmen. Dann kommt ein Schnüffelhund und spaziert auf dem Tisch durch das Handgepäck und fandet nach Drogen, Früchten und anderem Zeug. Währenddessen werden alle Koffer aus dem Bus gelanden und zum durchleuchten gefahren. Wenn der Hund mit den Passagieren fertig darf er noch in den Bus zum schnüffeln. Hm nichts gefunden aber der Hund will ja bei Laune gehalten werden und so wird ein Corpus Delicti kurzerhand unter der Fronthaube des Bus platziert. Siehe da der Hund schlägt sofort an und zeigt seinem Führer das da was sein muss. Nun muss man sich das mal vorstellen der Hund scharrt wie verrückt mit seinen Pfoten und Krallen an der Fronthaube des Busses und hinterlässt schöne Kratzer und alle Beteiligten (Busfahrer, Grenzschutz und Passagiere) freuen sich. In der Schweiz oder in Deutschland würde der Fahrer ausflippen und die ganze Grenzwacht bis zum gehtnichtmehr auf Schadensersatz verklagen. Egal wir sind froh ohne Befund die Reise in tiefere Gefilde fortzusetzen. Abends in Mendoza geht es dann nur noch in Hotel, unter die Dusche und ab ins Bettchen. Am nächsten Morgen erkunden wir Mendoza. So reizvoll der Name auch klingt und so oft man den Namen der Stadt schon wegen des Weines gehört hat viel hat die Stadt nicht zu bieten. Der Grund ist schnell gefunden. 1861 hat ein verheerendes Erdbeben die Stadt quasi dem Erdboden gleich gemacht und so musste die Stadt mühsam von grundauf neu erschaffen werden. Zeugnis dafür sind die breiten Prachtstrassen und die vielen Parks und Plätze. Diese wurden nach dem Erdbeben eigens dafür angelegt um bei einem weiteren Erdbeben besser den Schutt aus der Stadt zu entfernen und um mehr Freiflächen als Schutz vor Gebäuden zu haben. Alle Prachtstrassen nicht von Bäumen gesäumt so das in der Innenstadt trotz brutaler Hitze von teilweise über 40 Grad eine angenehme Kühle herrscht. Ach ja das Thema muss ich auch noch einmal bemühen. Der Falkland-Inseln- Krieg muss bei den Argentiniern tiefe Wunden hinterlassen haben. Überall in Argentinien stehen fast an jeder Ecke Schilder rum mit dem Umriss der Falkland-Inseln und dem Konterfei das diese Inseln definitiv zu Argentinien gehören und nicht zum viel gehassten Grossbritanien. Mendoza und das gesamte Umland sind extrem trocken und gerade jetzt im Sommer ist es sehr sehr trocken und staubig. Mit grossem Einsatz muss die Region kämpfen alles grün zu halten wad grün sein soll. Besonders dieser Sommer ist sehr trocken und so kommt es mancherorts zu Wasserknappheit. So steht die gesamte Region vor einem erstzunehmenen Problem. 70 Prozent des Weines in Argentinien wird hier angebaut und produziert. Wein braucht Wasser doch die Anden geben immer weniger Wasserressourcen frei und Niederschläge sind ja eh sehr selten. Bleibt abzuwarten wie es weitergeht. In der Stadt konnten wir endlich eine neue Tasche für die Babykippe kaufen, denn die alte Tasche ist immer mehr kaput gegangen und unser Tütensystem hatte immer nur eine Reise überlebt. Dazu haben wir Pepe gleich noch ein lustiges T-Shirt gekauft. In Argentinien gibt es einen Trickfilmfrosch namens Pepe und eben dieser Frosch samt seines Namens schmückt nun Pepes Shirt. Sehr süss. Wenn man Pepe fragt wie er heisst sagt er bei seinem neuen Shirt „Ich Pepe….Frosch auch Pepe“. Am Abend haben wir unseren Mietwagen bekommen um am nächsten Tag unsere Reise gen Norden fortzuführen.
Fortsetzung folgt :o)