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Mit Herzkaspar nach Mendoza

Guten Tag erstmal,

wie angedroht haut Papa heute mal richtig in die Tasten uns so folgt gleich der nächste Bericht über die Fahrt nach Mendoza und natürlich über die Stadt selber. Da das Office des Busunternehmens gleich in der Nähe unserer Unterkunft war konnten wir unsere Tickets bequem dort kaufen und nicht am wusseligen Busbahnhof. Ein Ticket nach Mendoza (ca. 400 km) kostet 30 CHF und per Zufall haben wir auch noch 1. Klasse gebucht. Hätte uns auch mal jemand sagen können das die meisten Busse zwei Klassen haben. Die Fernbusse sind meist doppelstöckig und so ist oben die 2. Klasse (auch schon sehr bequem) und unten die 1. Klasse mit extremen Pornosesseln. Wir hatten uns schon im Vorfeld dazu entschieden unten zu sitzen weil wir dann nicht die enge Treppe nach oben mit Pepe nehmen müssen. So zeigten wir der Dame wo wir sitzen wollen doch sie sagte weder das es 1. Klasse ist noch das es mehr kostet. Im Nachhinein waren wir sehr glücklich drüber denn der Aufpreis ist gering (6.5 CHF) der Komfort aber um Welten besser wenn man mit Pepe auf dem Schoss 8 Stunden Bus fahren muss. Am nächsten Tag fuhren wir wieder mit der U- Bahn zum Busterminal und dann ging die wilde Reise los. Einmal hoch auf die Anden und auf der anderen Seite wieder runter. Auf chilenischer Seite ist der Anstieg brutal. Innerhalb weniger Kilometer windet sich die Strasse über viele Serpentinen auf 3200 Meter hoch. Das Herz pocht und das atmen fällt einem sichtlich schwerer. Bei der Grenzkontrolle Nahe dem Pass müssen einige Mitfahrer auch ihrem unbehagen freien Lauf lassen und begingen die Vögel zu füttern. Ob es wegen der Höhe ist oder wegen dem Essen ist nicht überliefert. Wäre ja auch irgendwie blöd neben einem Erbrechenden zu stehen um zu fragen ob die Höhe an seinem Übel Schuld wäre. Zeit wäre aber reichlich gewesen für lustige Unterhaltungen denn der Aufenthalt an der Grenze zog sich 2 Stunden in die Länge was aber die Regel zu sein scheint. Erst einmal hinten an der Busschlange anstellen. Dann irgendwann aussteigen um geschlossen mit allen anderen zur Passkontrolle zu gehen. Danach wieder in den Bus steigen und warten bis der Bus an der Gepäckkontrolle angekommen ist. Wieder alle aussteigen und in Reih und Glied mit seinem Handgepäck vor einem lang gezogenen Tisch Stellung nehmen. Dann kommt ein Schnüffelhund und spaziert auf dem Tisch durch das Handgepäck und fandet nach Drogen, Früchten und anderem Zeug. Währenddessen werden alle Koffer aus dem Bus gelanden und zum durchleuchten gefahren. Wenn der Hund mit den Passagieren fertig darf er noch in den Bus zum schnüffeln. Hm nichts gefunden aber der Hund will ja bei Laune gehalten werden und so wird ein Corpus Delicti kurzerhand unter der Fronthaube des Bus platziert. Siehe da der Hund schlägt sofort an und zeigt seinem Führer das da was sein muss. Nun muss man sich das mal vorstellen der Hund scharrt wie verrückt mit seinen Pfoten und Krallen an der Fronthaube des Busses und hinterlässt schöne Kratzer und alle Beteiligten (Busfahrer, Grenzschutz und Passagiere) freuen sich. In der Schweiz oder in Deutschland würde der Fahrer ausflippen und die ganze Grenzwacht bis zum gehtnichtmehr auf Schadensersatz verklagen. Egal wir sind froh ohne Befund die Reise in tiefere Gefilde fortzusetzen. Abends in Mendoza geht es dann nur noch in Hotel, unter die Dusche und ab ins Bettchen. Am nächsten Morgen erkunden wir Mendoza. So reizvoll der Name auch klingt und so oft man den Namen der Stadt schon wegen des Weines gehört hat viel hat die Stadt nicht zu bieten. Der Grund ist schnell gefunden. 1861 hat ein verheerendes Erdbeben die Stadt quasi dem Erdboden gleich gemacht und so musste die Stadt mühsam von grundauf neu erschaffen werden. Zeugnis dafür sind die breiten Prachtstrassen und die vielen Parks und Plätze. Diese wurden nach dem Erdbeben eigens dafür angelegt um bei einem weiteren Erdbeben besser den Schutt aus der Stadt zu entfernen und um mehr Freiflächen als Schutz vor Gebäuden zu haben. Alle Prachtstrassen nicht von Bäumen gesäumt so das in der Innenstadt trotz brutaler Hitze von teilweise über 40 Grad eine angenehme Kühle herrscht. Ach ja das Thema muss ich auch noch einmal bemühen. Der Falkland-Inseln- Krieg muss bei den Argentiniern tiefe Wunden hinterlassen haben. Überall in Argentinien stehen fast an jeder Ecke Schilder rum mit dem Umriss der Falkland-Inseln und dem Konterfei das diese Inseln definitiv zu Argentinien gehören und nicht zum viel gehassten Grossbritanien. Mendoza und das gesamte Umland sind extrem trocken und gerade jetzt im Sommer ist es sehr sehr trocken und staubig. Mit grossem Einsatz muss die Region kämpfen alles grün zu halten wad grün sein soll. Besonders dieser Sommer ist sehr trocken und so kommt es mancherorts zu Wasserknappheit. So steht die gesamte Region vor einem erstzunehmenen Problem. 70 Prozent des Weines in Argentinien wird hier angebaut und produziert. Wein braucht Wasser doch die Anden geben immer weniger Wasserressourcen frei und Niederschläge sind ja eh sehr selten. Bleibt abzuwarten wie es weitergeht. In der Stadt konnten wir endlich eine neue Tasche für die Babykippe kaufen, denn die alte Tasche ist immer mehr kaput gegangen und unser Tütensystem hatte immer nur eine Reise überlebt. Dazu haben wir Pepe gleich noch ein lustiges T-Shirt gekauft. In Argentinien gibt es einen Trickfilmfrosch namens Pepe und eben dieser Frosch samt seines Namens schmückt nun Pepes Shirt. Sehr süss. Wenn man Pepe fragt wie er heisst sagt er bei seinem neuen Shirt „Ich Pepe….Frosch auch Pepe“. Am Abend haben wir unseren Mietwagen bekommen um am nächsten Tag unsere Reise gen Norden fortzuführen.

Fortsetzung folgt :o)

Santiago de Chile

Hallöchen Popöchen,

ja Asche auf unsere Häupter. Seit ca. 3 Wochen haben wir kein Lebenszeichen von uns gegeben. Teilweise aus Faulheit und teilweise wegen fehlenden Internets. Nun ja uns geht es gut und Vati wird heute mal ordentlich in die Tasten hauen um alle Erlebnisse der letzten Wochen aufzubereiten. Um nicht zu viel Verwirrung zu stiften werde ich chronologisch und Etappenweise vorgehen. Die letzten Tage in Vina del Mar vergingen ohne neu nennenswerte Vorkommnisse. So konnten wir uns nach den erholsamen 10 „Urlaubstagen“ wieder in neue Abenteuer stürzen. Als erstes Stand der 4 tätige Besuch in Santiago auf dem Plan. Um dorthin zu kommen nutzen wir wieder den Bus und da muss ich einfach noch einmal meinen Hut ziehen. In Südamerika ist der Bus das Hauptverkehrsmittel. Eisenbahn gibt es nur selten und Flugzeug ist entweder selten und oder sehr teuer. Und so fahren jeden Tag tausende wenn nicht Millionen von Busse kreuz und quer durch den Kontinent. Zwischen Vina del Mar u d Santiago fahren die Busse im Minutentakt und so geht es dann auch zu am Busbahnhof. Wie in einem Taubenschlag wusseln die Menschen durch den Bahnhof um mit ihrem ganzen Gepäck ihren Bus zu bekommen. Vorreservierung ist nic nötig. 12.50 Uhr am Schalter Tickets gekauft und um 13 Uhr sitzt man im Bus nach Santiago. Nach 1.5 Stunden ist man dann in Santiago an einem der 4 grossen Busbahnhöfe angekommen. So viele Busse auf einem Haufen haben wir echt noch nicht gesehen. Wahnsinn. Mit der schicken U-Bahn sind wir dann ins Zentrum zu unserer Unterkunft gefahren. Auf dem Weg dorthin lernen wir die egoistischen Einheimischen kennen. Platz machen für eine Familie mit Übergepäck ist nicht. Erst recht nicht am Fahrstuhl der eigentlich nur Behinderten und Familien mit Kindern vorbehalten ist. Mit guten Nerven sollte man angestattet sein, denn erstens muss man eine halbe Ewigkeit auf den Lift warten und dann drängeln auch immer wieder dreist irgendwelche Leute vor und tun so als sehen und hören sie nichts. Irgendwann platzt Papa der Kragen und schubst einfach 2 ältere Damen zur Seite um endlich mal den Lift zu bekommen. Und das ganze Schauspiel passiert uns immer wieder in den nächsten Tagen. Unsere Unterkunft ist ein 100 Meter Hochhaus mit vielen Appartments mitten in der City. Saugünstig aber auch sau laut. Einerseits wegem dem Verkehr. Andererseits feiern einige Besucher teilweise bis 7 Uhr früh was die Heide wackeln mit Alkohol und Haschisch. Nun gut da müssen wir durch. Hauptsache Pepe schläft ordentlich und das macht er ohne mit einer Wimper zu zucken. Santiago ist eigentlich eine riesige Stadt aber irgendwie ist Santiago nicht wirklich spannend. Es gibt zwar einige Sehenswürdigkeiten aber im Vergleich zu Buenos Aires oder Montevideo hat Santiago wenig zu bieten. So uns recht sein. So erkunden wir die Innenstadt rund um den Plaza de Armas, zwei Ausflugsberge (Cerro San Cristobal und Cerro Santa Lucia), besuchen einige Stadtteile (Barrio Bellavista und Barrio Brasil) und streifen durch Parks (Parque Quinta Normal und Parque Forestal). 3 Sachen bzw. Anekdoten sind uns jedoch hängen geblieben. An einem Sonntag sind wir in den Parque Quinta Normal gegangen und was da ab ging war alles andere als normal. Wie in einem Vergnügungspark war das ganze Gelände pumpe voll mit Familien aber es gab nicht die Vergnügungsparksverdächtigen Fahrgeschäfte sondern nur ein paar Marktstände, ein Trettbootverleih für einen winzigen See und ein Trettautovergleich. Egal die Menschen gingen ab wie ein Zäpfchen. Mitten im Getöse sprangen Mickey und Minnie Mouse rum. Das blieb natürlich nicht unentdeckt und so belagerte Pepe die beiden Darsteller für fast eine halbe Stunde. Wir waren uns jedoch nicht wirklich sicher wer der eigentliche Star der Veranstaltung war. Mickey Mouse oder Pepe auf deren Arm mit seinen blonden Haaren und blauen Augen. Gleich neben dem Parque befand sich eine riesige Kirche und eine Wahlfahrtort wie Lourdes. An beiden Orten wurden Messen gehalten und gebetet was das Zeug hält. Ab sich nicht ungewöhnlich aber eine riesige Schlange vor einem Brunnen stach jedoch heraus. Da standen hunderte von Menschen um sich in Petflaschen etwas Wasser von Brunnen abfüllen zu lassen. Muss wohl heilig gewesen sein. Der Cerro San Cristobal ist ein Berg oberhalb von Santiago wo man die Stadt (falls kein Smog ist und der ist häufig) komplett überblicken kann. Auf den Berg fährt eine frisch restaurierte Standseilbahn hinauf und oben gibts eine Statue zu bewundern. Recht nett. Dort oben haben wir auch unser neues Lieblingsgetränk entdeckt. Huesillo heisst es und schmeckt so ähnlich wie Icetea und hat Pfirsichstücken und gequollenen Weizen drin. Lecker besonders wenn er schön kühl ist.

Und schwuppi war die Zeit wieder um und es ging zum nächsten Abenteuer nach Mendoza.

Fortsetzung folgt!

Pepe Alois Deutsch meets Dr. Casanova

Hola Amigos,

ach ja warmes Wetter ist doch was feines. Besonders hier in Vina del Mar kann man nicht meckern. Tagsüber 25 Grad und abends trotzdem eine kühle Brise. So lässt es sich aushalten wenn da nicht der Frühnebel wäre. Mal ist er um 9 Uhr weg mal um 12 Uhr und manchmal gar erst um 20 Uhr. Vina del Mar ist so gar nicht typisch chilenisch (wenn es sowas überhaupt gibt) denn in unserer Vorstellung dachten wir ist das hier alles typisch latino mässig angehaucht aber es sieht extrem nach einer südspanischen Betonburg. Viele Hochhäuser schmücken den Strand und die steilen Hänge. Nicht hübsch aber erfüllt seinen Zweck möglichst viele chilenische und argentinische Gäste zu beherbergen. So sehen dann auch die Strände tagsüber aus. Pumpevoll drängeln sich Massen von Menschen am dünnen Sandstrand. Wenn man ins Wasser möchte gesellt man sich zu der menschenlischen Schlange und wippt homogen zu den Wellen. Aufgrund des kalten Humboldtstromes kann man sich eh nicht allzu lange komplett im Wasser aufhalten und so bekommt man noch etwas Restwärme vom linken und rechten Wippnachbarn. Chile ist ein riesiges Land von 4300 km Länge und bis zu 200 km Breite und hat ca. 16.6 Millionen Einwohner aber hier in Vina del Mar denkt man echt das alle Chilenen gerade Urlaub machen. Sehenswürdigkeiten sind eher spärlich gesäht. Aber dafür ist Valparaiso zuständig. Diese Hafenstadt hat Geschichte und entsprechend auch Dinge zum anschauen. Heute wollten wir eigentlich dorthin um uns einerseits die Stadt anzuschauen und andererseits die Rallye Paris-Dakar zu bestaunen. Leider kam es dann anders. Pepe wollte gerade eine Treppe hinauf steigen und blieb an der unteren Stufe mit dem Schuh hängen und knallte danach mit dem Kinn auf die nächst höhere Stufe. Ein kapitaler Cut von 3 cm blutete sofort und Pepe schrie wie am Spiess. Na super. Erstmal ab ins Zimmer und kühlen während Papa ein Taxi organisieren wollte. Wie immer in solchen Fällen keine Sau am Empfang also zurück zum Restaurant wo sich die Tragödie ereignete. Gott sei Dank verstand der Wirt unsere Notsituation und fuhr uns in die Clinica. Pepe hatte sich schon wieder beruhigt und so konnten wir auf der Fahrt in die Clinica auch mal andere Ecken von Vina del Mar begutachten. Im Spital mussten wir uns kurz anmelden und wurden bereits nach 5 Minuten warten in der Notaufnahme ins Behandelungszimmer gerufen. Jedoch wurde nicht nach Pepe Alois Köhler gerufen sondern nach Pepe Alois Deutsch. Irgendwie hatte die Tante bei der Anmeldung im Pass statt Pepes Nachnamen seine Nationalität als Nachnamen genommen. Egal rein ind Zimmer. Pepe fand das nicht so toll. Er hat irgendwie eine ausgeprägte Allergie gegen Weisskittel und machte dies auch lautstark kund. Puls messen… keine Chance….Fieber messen…nur unter extremer Fixierung. Der Assistenzarzt hatte dann auch keinen Bock mehr auf Pepes Widerspenstigkeit zumal wir mit unserem mangelnen Spanischvokabular nicht wirklich weiterkamen. Nach einer kurzen Wartezeit kam er dann. Unser Halbgott in weiss….Doktor Casanova. Englisch sprechend konnte er uns schnell beruhigen dass Pepes Verletzung nur halb so schlimm ist und nur geklebt werden muss. Doch nun kam ein Kraftakt auf uns zu. Pepe wollte sich absolut nicht behandeln lassen und kämpfte wie ein Löwe um aus den Fängen von Dr. Casanova zu kommen. Also musste ein Fixiertuch her und auch dann noch mussten wir all unsere Kräfte aufbringen um Pepe auf der Liege zur Ruhe zu bringen. Steffi hielt den Kopf, die Krankenschwester der Oberkörper und ich die Beine. Nach 5 Minuten war alles geschafft und Pepe konnte sogar schon wieder spassig Schau Schau zum Doktor sagen. Nun heisst es 3 Tage nicht toben oder spielen. Gebt uns irgendeine andere Aufgabe. Schickt uns ins Dschungelcamp oder auf den Mount Everest aber Pepe 3 Tage stillhalten ist wirklich fast unmöglich. Beim verlassen des Spitals mussten wir sofort für die Behandelung bezahlen. Sage und schreibe 50 Franken. Ist nicht schlecht und das in nur 60 Minuten. Da hab ich in der Triemlinotaufnahme schon Stunden länger zugebracht und musste richtig ablatzen. Ach ja noch eine andere Story. Gestern genossen wir am Strand Sonne und Meer und aufgrund der beschriebenen Platzverhältnisse kommt man schnell mit seinen Nachbarn ins Gespräch. Vorgestern waren es Argentinier und heute Canadier. Keine Story wert wenn diese Canadier nicht mit Nachnamen Bieber geheissen hätten. Es war tatsächlich der Onkel von Justin Bieber. Kaum zu glauben da hängt man am Strand von Chile rum und trifft den Onkel von Justin Bieber. Wir hatten ein super Gespräch über Gott und die Welt und am Ende lud er uns zu sich nach Canada ein. Wir erzählten das ein befreundetes Päarchen (Alex und Kathrin) eine Campervantour durch Canada gemacht haben und wir auch dadurch extrreme Lust bekommen haben. Zuerst müssen wir natürlich erst einmal dieses Trip zu Ende bringen und wieder etwas Kohle verdienen aber in 3-4 Jahren kann man ja mal drüber nachdenken. Okidoki dass soll es erstmal wieder aus der Ferne gewesen sein.

Dicke Umarmung

Steffi, Pepe und Karsten

Gut angekommen in Vina del Mar

Hallo Ihr Lieben,

wollten nur kurz bescheid geben dass wir gut in vina del mar angekommen sind. mehr dazu später. da dropbox beim letzten mal einen komplettabsturz hatte konnte ich keinen link hochladen.

also hier der link zu den bildern

https://www.dropbox.com/sc/uwrfmje5y9t27w9/1-OC0bjLjf

da wir kein internet im zimmer haben sind wir nur sporadisch im netz.

liebe grüsse

Steffi, Pepe und Karsten

Eine Seefahrt die ist lustig!

liebe kadetten,

das warme wetter hat uns endlich wieder. sonne, 20 grad, kein regen und kein wind. es ist schon wahnsinn wie sehr sich das wetter auf das gemüt niederschlägt und den hormonhaushalt beeinflusst. im nachhinein können wir jetzt verstehen warum die leute da unten im süden nicht lachend und fröhlich durchs leben stürzen und noch dazu jeden einzelnen touristen freudig in die armen schliessen. die schiffstour war exemplarisch dafür. der check in um 10 uhr war bei extremen wind und starkem regen unten im hafen in einer kleinen baracke. sehr ungemütlich und da ist man halt so schon scheisse drauf. um 13.30 uhr sollten wir dann mit dem gepäck aufschlagen um dann gesagt zu bekommen dass wir erst um 14 uhr aufs schiff können. 30 minuten im freien in puerto natales warten?…vergiss es also in das nächst gelegene hotel oder cafe zum warten. das nächst gelegene ist das hotel costaustralis und mit das beste hotel in der stadt. warum nicht wir brauchen nur wärme und einen kaffee. schönes ambiente mit blick aufs meer. nebenher läuft ein apero der chilenischen marine. schöne uniformen und elegante menschen. weil pepe wieder alle aufmerksamkeit auf sich sieht kommt wir schnell dem oberbefehlshaber konteradmiral felipe garcia-huidobro correa und dessen anhang in den kurzen smalltalk. dann müssen sie und wir wieder los. unsere fähre die amadeo 1 sieht von aussen recht imposant aus. 132.5 meter lang und 19 meter dient sie dazu möglichst viele waren von puerto montt nach puerto. natales zu bringen da der weg per auto oder flugzeug über argentinien geht und somit viel umständlicher. so fährt das gute stück 3.5 tage hoch um dann wieder 3.5 tage runter zu fahren. jeden dienstag kann man in puerto natales gegen 16 uhr nach puerto montt aufbrechen. es denn man hat eines der heissbegehrten touristentickets oder man ist fahrer eines trucks oder begleitet irgendwelche transportgüter. kurz nach 14 uhr dürfen wir dann an deck. ich weiss ja nicht wie das normalerweise so auf einem kreuzfahrtschiff abgeht aber ihr schleppen wir unser gepäck durch den riesigen laderaum an den trucks vorbei und werden dann mit einem ladekran für lkws ein deck höher befördert. dann geht es einen schmalen gang 2 decks per treppe hoch um in den kabinentrakt zu kommen. das ist harte arbeit mit unserem gepäck. endlich angekommen bestaunen wir unsere 5 qm kabine. 3 doppelstock betten ein kleiner schrank und ein klo mit dusche das alles im scharm der 70ziger jahre. zum glück sind wir nur zu fünft und das ältere canadische päarchen stellt sich als gutes team heraus und ausserdem hätte es auch schlimmer treffen können denn mit uns reisen ca. 100 kühe eingefercht in transportlkws. ok was gibt es sonst noch auf dem schiff zu entdecken. ein 20qm kantinen-aufenthaltsraum und und und nichts weiter. es bleiben noch zwei aussendecks zum flanieren und natur beobachten. weil das wetter in den nächsten tagen wieder einmal extrem bescheiden ist spielen sich die 4 tage meistens in def kabine oder im aufenthaltsraum ab. um 16 uhr sollte es losgehen aber aufgrund des starken westwindes können wir noch nicht los denn der wind drückt das ganze schiff extrem gegen die ladebrücke. gegen 18 uhr versucht der kapitän dann aufgrund des etwas nachlassenen wind sein glück. zuerst sieht alles gut aus doch dann wird das schiff spielball des windes. es knallt mit dem hinterteil komplett gegen die ladebrücke und zerstört das mittelteil. um weiteren schaden zu vermeiden gibt der kapitän nun vollgas um von der brücke wegzukommen. dumm nur das noch ein tau fixiert ist. nachdem die ganze länge des taus aufgraucht ist zerreist es dann schliesslich. irgendwie haben wir uns den start dann doch anders vorgestellt. steffi fragt noch ob es wirkliche seeleute sind die das schiff fahren oder frisöre. na gut gehen wir essen und verdauen den schock. das essen ist komplett inklusive und mehr als ok. seit unserer abreise haben wir eigentlich nicht mehr so gut (was die häufigkeit angeht) gegessen. mittags und abends warm und dazu noch frühstück und vesper. was will man mehr. am abend haben wir dann noch entdeckt das man auf die kommadobrücke darf. bis auf wenige wichtige manöver darf man live dabei sein wie ein schiff gefahren wird und das bringt uns das vertrauen zurück.  freudlich gibt die crew zu allem auskunft und so hat man das gefühl dass man ein 3 tagespraktikum auf einem schiff absolviert. denn das ist das gefühl was wir die ganze zeit haben. wir fühlen uns nicht als passagiere sondern irgendwie als teil der crew denn wir essen in fast den gleichen räumlichkeiten wir schlafen in den gleichen räumlichkeiten und bewegen im gleiche areal. einzig die arbeit überlassen wir den 27 boardmitgliedern. tauschen wollen wir bei diesem intimen einblick nicht. jedenfalls nicht auf dauer. die landschaft ist schön bzw. das was man davon sieht aber irgendwie haben wir die schnauze voll davon denn die landschaft haben wir jetzt 4 wochen gesehen und sie kann uns nicht mehr von hocker hauen. auf der ganzen tour keine anderen schiffe nur eine ortschaft namens puerto eden (ein kaff was nur mit der fähre zu erreichen ist und ansonsten vor sich selbst hin frisstet). so sind es die nadelöhre die das schiff meistern muss die uns begeistern. passagen teilweise nicht viel breiter wie das schiff durchfahren wir mit beeindruckener präzision. von weiten decken wir immer da kann das schiff unmöglich durch aber dann geht es trotzdem irgendwie und diesmal auch ohne jeglichen kontakt. das alles bei dauerregen 6-8 grad und einem bestialischen wind. brrrrrr…..hey ab in den norden….der sonne hinterher hey jo was geht. die erste nacht war ok aber vor der nächsten nacht macht sich unruhe breit. sturm soll aufkommen und wir sollen alle pillen gegen die seekrankheit nehmen. der 1.offizier zeigt mir auf der brücke den wetterbericht. im golf von pena und auf der darauffolgenen offenen see ist mit extrem raffen wetter von wellen bis zu 5 meter zu rechnen. hm 5 meter klingt doch gar nicht so wild oder. alter verwalter was dann folgte war ein horror denn das doch recht grosse schiff war plötzlich gegenüber den wellen eine kleine nussschale und so musste man sich auf zwei dinge während der nacht konzentrieren. erstens nicht aus dem bett fallen und zweitens die ausgeteilten kotztüten zu verschonen. glücklicherweise machte pepe das ganze nichts aus. er pennte wie immer ohne probleme und auch mutti ging es recht gut. ausser schisser papa machte kaum ein auge zu. das gute an dem wetter war der mit einhergehende wetterwechsel. am morgen schien endlich die sonne und auch die temperaturen waren endlich mal wieder jenseits der 10 grad grenze. nach einem weiteren tag erreichten wir puerto montt. bei der ankunft im hafen konnten wir schon die beeindruckenen vulkane sehen und auch die stadt selber machte einen ganz anderen eindruck als puerto natales. am hafen wartete welch zufall ein deutschstämmiger taxifahrer und fahr uns ins hotel. danach ging es in die stadt. endlich mal wieder laufen wohin man will. war noch in puerto natales der hund begraben ist puerto montt das glatte gegenteil. viele fröhliche menschen auf den strassen hauchen der stadt leben ein. und auch wir merken dass uns die ganze szenerie mehr als gut tut. balsam auf die seele. gestern haben wir einen ausflug um den see llanquihue gemacht. es ist der zweitgrösste see chiles mit kleinen städtchen im deutschen stil. es kamen sehr viele deutsche einwanderer hierher und das spürt man überall. dazu kommen noch die riesigen vulkane im hintergrund. postkartenkulisse vom feinsten. oben auf dem osorno vulkan kann man sich auch das ganze von oben anschauen. gigantisch. als wir zum ausblick auf 1300 meter gefahren sind fand gerade ein radrennen statt. es erinnerte etwas an die mount ventoux etappen bei der tour de france. zuerst durchfährt man dunkle wälder und dann kommt keine weisse mondlandschaft wie in frankreich sondern eine schwarze mondlandschaft mit vielen lavagesteinen. oben kann man dann noch mit der gondel auf 1700 meter. im winter ist es sogar ein aktiven skigebiet. echt heiss….auf einem vulkan ski fahren. danach haben wir uns noch die wasserfälle von petrohue angeschaut. naja gegen die iguazuwasserfälle nur ein lauhes wässerchen. abends haben wir in puerto varas abend gegessen und schlussendlich in puerto montt den sonnenuntergang genossen. man kann sagen dass die dunklen wolken sich verzogen haben und wir wieder voll positiver energie sind. morgen geht es nach vina del mar an meer und dann machen wir erst einmal 10 pause um den akku vollzumachen.

kleine anekdoten noch gefällig.

an bord der amadeo hat pepe in seinem eifer seinen lieblingsball über board geschmissen. weinend schaute er hinterher und wir mussten versprechen ihm einen neuen zu kaufen. in puerto montt kauften wir ihm gleich am ersten tag eine 3er packung tennisbälle. schlechte idee der erste ball den pepe voller energie im hotel warf landete volle granate in den kronjuwelen von papa. da papa gerade eine karte studierte sah er das unheil nicht kommen. jeder mann weiss wie sehr das schmerzt wenn aus dem nichts es plötzlich bimmel bammel macht. juhuuu!

auf dem schiff wurde in einer tour im aufenthaltsraum wegen der langen weile dvd geschaut. kaum war ein film zu ende folgte der nächste. an einem nachmittag war pepe genervt von der ganzen situation und schrie wie am spiess. die menschen um den fernseh herum machten eine kleine beratung und entschieden sich zu gunsten pepes einen trickfilm einzulegen. und tatsächlich pepe fand den film toll und stoppte augenblicklich mit dem weinen. nun man sich vorstellen. da sassen ca. 10 herren um die 50 jahre und schauten zusammen mit pepe 90 minuten 101 dalmatiner. ohne eine reklamation. ohne das irgendjemand aufgestanden wäre. weltklasse!

unser hotel in puerto montt ist wirklich klasse. mit küche und schön geräumig. so sollte es immer sein. aber zwei sachen sind dann doch komisch. das gebäude befindet sich soweit oben am berg das man eine wunderbare aussicht auf puerto montt, den hafen und das meer hat. aber das haus wurde so gebaut das alle zimmer und damit fenster zum berg gehen und zum meer. bescheuert. da hat man ein klasse grundstück und baut dann alles so herum das sämtliche reize verloren gehen. bestimmt irgendwelche auflagen. die zweite sache sind unsere fenstervorhänge. die sind weissgelb und sehen dadurch ein bisschen nach urin aus. ok das unappetitliche kann man verzeihen aber diese vorhänge lassen das licht eins zu eins durch. so ist es um 6.45 taghell und das bleibt bis 22 uhr so. wir haben mal gefragt warum aber unsere spanischkentnisse waren wir einen belebenen gedankenaustausch dann doch zu spärlich.

anbei noch ein kleiner leckerbissen. der nächste link zu unseren fotos:

 

liebe grüsse

steffi, pepe und karsten

Lagerkollaps mit Licht und Schatten

Lagerkollaps mit Licht und Schatten
Liebe Freunde
zuerst hoffen wir dass ihr alle gut ins neue jahr gerutscht seit und 2014 positiv gestartet ist. bei uns läuft es derzeit so lala. der in vielen weltreiseblogs angekündigte lagerkollaps hat auch uns jetzt voll erwischt und unser blog soll ja bitte schön nicht nur die schönen seiten einer weltreise aufzeigen sondern auch die negativen dinge etwas beleuchten. es ist wie bei jungen eltern. wird man gefragt wie es so läuft dann bekommt man immer die antwort….ja wunderbar…alles ist sooooo schön und überhaupt ist es derzeit einfach nur wie im traumland. das viele dinge bescheiden sind und viele entbehrungen zu bewältigen sind kommt nie zur sprache. puerto natales ist wirklich ein kleines kaff mit keinerlei attraktivitäten die einem den tag versüssen können. dazu kommt das verdammte wetter. immer sehr starker wind temperaturen zwischen 6-10 grad und immer wieder regen. so mussten wir die letzten tage bis zur abreise nach torres del paine irgendwie rumkriegen. also essen schlafen – essen schlafen und wieder essen und schlafen. rausgehen kann man nur selten und die spielplätze sind hier eine krankheit. tja da fällt einem zwangsläufig die decke auf den kopf. pepe bekommt seinen dringend benötigten ausgang nicht und das merkt man ihm natürlich natürlich an. er ist teilweise unausstehlich bockig und strapaziert unsere nerven. das szenario geht auch an steffi und mir nicht spurlos vorbei und so gegen wir uns auch gegenseitig auf die nerven. sylvester kam es zum höhepunkt dieses beklemmenden zustandes. wir buchten ein schönes restaurant und wollten gemütlich richtung sylvester feiern doch irgendwie bekamen wir uns zum ersten auf der reise wegen einer nichtigkeit in die haare was in einen grossen streit endete. da wir zwei (eigentlich drei denn der apfel fällt ja nicht weit vom stamm) extrem sture böcke sind machten wir auf dem höhepunkt des streits einen cut und schwiegen uns im weiteren verlauf des abends an. jeder war verletzt und natürlich von der gesamten situation angekotzt. gott sei dank kennen wir uns schon so gut dass wir wissen das mit einer versöhnung oder aussprache nicht vor dem nächsten tag zu rechnen ist. so feierte steffi ihr sylvester mit pepe im bett und ich stand wie bedröppelt in einer bar mit einem cuba libre und versuchte unter den fremden menschen nicht allzu genervt auszusehen. irgendwie passte auch das erscheinungsbild von puerto natales an diesem abend in diese stimmung und zu diesem kaff. um mitternacht waren keine menschen auf der strasse keine knallerei zu hören und auch keinerlei raketen in sicht. alles gespenstisch ruhig für ein sylvester. die menschen feierten ein wenig in den bars und restaurants die offen hatten oder eben zu hause. wenn man das laute sylvester in der heimat nicht mag ist es sicherlich eine wohltuende abwechselung aber an diesem abend eine schippe mehr zu den negativen gefühlen. am nächsten morgen haben wir uns sofort versöhnt und geschworen es auf der reise nicht noch einmal zu weit kommen zu lassen obwohl wir auch wissen dass dies nicht der letzte streit war. letztendlich wollen wir endlich wieder in die sonne mit warmen temperaturen und der möglichkeit jeden tag mit pepe draussen rumzutoben. doch es ging erstmal in den torres del paine nationalpark bekannt als achtes weltwunder und berüchtigt für das wechselhafte rauhe wetter. genau was wir jetzt brauchen aber vielleicht meint es ja der wettergott gut mit uns. wir haben uns ein auto gemietet und sind am 3 januar morgens aufgebrochen. schon aus 60 kilometer entfernung konnten wir das torrs del paine massiv sehen. es strahlte uns in der sonne an und sah auch schon aus der ferne gigantisch aus. auf dem weg in den park gab es eine vielzahl von neuen ansichten so dass wir viele photos machen konnten. gegen mittag sind wir dann mit einer fähre zur paine grande lodge gefahren. sehr eindrucksvoll am massiv vorbei. von dort wollten wir in valle frances wandern. auf karte waren es 7.6 kilometer mit angegebenen 2.5 stunden wir eine strecke. die wanderwege sind jedoch nicht so gut ausgebaut was ja für einen nationalpark verständlich ist. doch dadurch und durch das stetige auf und ab krochen wir ziemlich bald auf dem zahnfleisch. nur das ziel und der ausblick konnten uns motivieren. doch 10 minuten vor dem erreichen des talanfangs machte uns das wetter einen strich durch die rechnung. innerhalb von wenigen minuten zogen regen und nebel auf so dass vom tal den bergen und den gletschern nicht viel zu sehen war. es blieb uns nur die wahl wieder umzukehren und das war eine reine schlammschlacht bei dauerregen und 7 grad. kuschelig ist anders. steffi wollte mich wahrscheinlich 10 mal steinigen und fluchte andauernd. pepe auf dem rücken war warm und sicher eingepackt jedoch wurde die anstrengung ihn zu tragen fast zu viel. insgesamt sind wir an dem tag 16 kilometer in knapp 5 stunden maschiert. klingt nicht doll aber mit unserem gepäck und dem wanderprofil glich es einem marathon. völlig fertig sind wir am abend im hotel angekommen. und da muss ich jetzt mal ein fass aufmachen. irgendwie ist es uns schon in el calafate und el chalten an manchen orten aufgefallen dass die menschen im servicebereich nicht die freundlichsten sind aber in chile ist es bis auf wenige ausnahmen eine absolute katastrophe. gastfreundlichkeit ist hier nicht. kein herzliches willkommen und keinerlei service am gast. ich sag euch mir ist so manches mal fast die ader aufn kopf geplatzt. in dem hotel wo wir aus mangel an alternativen pro nacht 250 chf zahlen mussten und es sich als hochstehend ausgab lief so einiges schief. wenn du in ein restaurant gehst wirst du nicht beachtet. musst auf die karte wenn du sie nicht selber holst 20 minuten warten und wenn du glück hast darf man nach 30 minuten bestellen. kein lächeln sondern immer das gefühl von…..verdammt gäste…ich hab keinen bock. in einem restaurant störten wir den besitzer beim fernseh schauen und nahm er auch die bestellungen entgegen. keine ahnung ob es hier den ausbildungsberuf restaurant/hotelfachmann/frau gibt wenn ja müsste man deren existenz leugnen. die zimmer waren dagegen super und so entschieden wir dass die tour am nächsten tag nichts für die ganze familie ist. 19 kilometer…von 50 meter auf 870 meter und wieder zurück waren eine deutliche ansage und so musste papa alleine an den start gehen. das wetter am nächsten tag war perfekt. um 7 uhr ging es los. frühstück und ab dafür. 90 minuten hinfahrt auf schotterpiste (es gibt keine asphaltierten strassen im park) und um 9 uhr war start an der hosteria las torres. da das wetter super war konnten auch viele andere wanderer der versuchung nicht wiederstehen und so glich der wanderpfad teilweise eine entenmarschkolonie. die erste etappe führte zum refugio chileno teilweise sehr steil bergauf. und da kam die nächste herausforderung. eigentlich tat mir mein ganzer körper noch vorm vortag genug weh doch jetzt musste ich mal wieder umknicken (wie schon so oft) und ich dachte es zerfetzt mir alle bänder. scheisse was tun. noch 2 stunden vom ziel entfernt wahrscheinlich das erste und letzte mal. die wanderer hinter mir wollten schon den notarzt holen doch ich sagte mir kämpfen und nach 10 minuten laufen ob es geht. und es ging erstaunlich gut. so konnte ich trotz bänderriss weiter wandern zum campingplatz torres war es auch eine fast flache und gut ausgebaute strecke. ganz anders wie am vortag. jetzt kam die nächste herausforderung. meine verdauungsorgane meldeten sich und so brauchte ich rasch eine toilette. hm nichts in sicht ausser der wald wo jedoch viele wanderer unterwegs waren. also durchhalten bis zum campingplatz. dort angekommen der nächste schock. toilette ja aber so schön wie im film trainspotting. einfach gruselig und als ipunkt keine papier. logisch hat doch jeder wanderer dabei. nichts aber karsten und so musste ich improvisieren möchte euch aber mit details verschonen. dann kam die letzte etappe hoch zum basecamp las torres auf knapp 900 meter. extrem steil auf einer geröllstrecke hochkämpfen. der puls permanent (hatte einen pulsgurt um) bei 160 schlägen. keuchend wie eine alte dampflok kam ich nach 45 minuten oben an und was sich da zeigte lohnte sich wirklich. ein gletschergrün-blauer see mit den drei torres im hintergrund so nah als könnte man sie anfassen. einfach nur gigantisch schön und atemberaubend. der rückweg ging recht gut obwohl die beine und die füsse schmerzten. nach etwas weniger als 6 stunden war ich wieder am auto. glücklich erschöpft und um 4500 kcal erleichtert ging es wieder zurück zu pepe und steffi. mein durchschnittspuls inklusive zweier pausen war bei 137 schlägen. also sport vom feinsten. im hotel warteten pepe und steffi schon gespannt und gemeinsam schauten wir uns die bilder des trips an. am nächsten tag ging es wieder zurück nach puerto natales. eigentlich wollten wir noch einen bootstrip auf dem lagp grey machen um uns den gletscher grey aus der nähe anzuschauen. doch preise von knapp 100 chf pro person für 3 stunden auf dem boot waren uns dann doch zu viel. am nachmittag kamen wir am ziel an und checkten in unserem neuen hostel an. der erste eindruck war nicht gerade berauschend. irgendwie war alles nicht gemütlich alt und speckig und so wollten wir eigentlich gleich wieder ins andere hostel wo wir vor dem torres del paine waren. dort hatten sie uns auch bei rückgabe des mietwagens gesagt dass zimmer nun doch verfügbar wären. doch das neue hostel wollte (logisch und auch für uns nachvollziehbar) keine kostenlose stornierung akzeptieren. was dann jedoch in der nacht folgte war ein alptraum. laute nachbarn, laute türen, laute geräusche im ganzen haus, keine abdunkelung im zimmer (dunkelzeit in puerto natales von 23.30 bis 5.30) und und und. zwei stunden schlaf waren das mickrige resultat für mama und papa ausser pepe genoss sein neues zuhause wenigsten während des schlafs. wütend stellten wir den besitzer zur rede und sagten wir würden nicht noch mal eine nacht hier verbringen und ebenso wenig werden wir dafür zahlen. nach anfänglichen hin und her dürften wir auschecken und mussten auch nur eine nacht zahlen. eine zumutung dieses haus keine ahnung wie die überleben können. unser altes hostel war balsam auf unsere geschundenen seelen. es ist so schön sich zu hause zu fühlen. dazu kam dann noch das unser restaurantbesuch an diesem tag aussergewöhnlich gut war. guter service und gutes essen. es gibt also rühmliche ausnahmen. heute geht es zum nächsten abenteuer. eine 4 tägige fährfahrt von puerto natales durch die chilenischen fjorde nach perto montt. das wird noch einmal eine herausforderung für uns. die fähre ist fast 40 jahre alt und spartanisch für nur 52 gäste ausgebaut worden. wir werden mit 3 anderen gästen in einer 6 mann kabine in doppelstockbetten hausen. hoffentlich geht das gut. aber das warme wetter und die guten kommenden unterkünfte werden wie eine hängende möhre auf dem laufband für uns sein.

in dem sinne bis bald

Steffi, Pepe und Karsten

Wir wünschen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Schon wieder ist ein Jahr vorbei und wir menschen haben uns zur sitte gemacht am 31.12. ein meist emotionales fazit der letzten 365 tage zu ziehen. uns geht es prima und wir haben viel erlebt dieses jahr. viel gutes aber auch schlechtes aber was wichtig ist dass wir einen neuen weg als familie eingeschlagen haben und hoffen das dieser auch für alle der richtige weg war. el chalten war leider nicht mit dem happy end verbunden die beiden berge fitz roy und cerro torre zu sehen. das wetter hat leider nicht mitgespielt. jedoch haben wir das beste draus gemacht. wir haben insgesamt auf drei wanderungen und die umgebung ist auch ohne ausblick auf die ganz hohen berge ein traum. vielleicht kommt man ja irgendwann wieder um dieses naturwunder zu bestaunen. in jedem fall haben wir jetzt in unseren planungen mehr denn je das wetter im blick. eine neue seite namens windguru ist unser stetiger begleiter um sich etwas vorbereiten zu können. aber das wetter macht hier eh was es will. vorhersagen wie in good old germany sind nicht möglich. insgesamt sind wir über 30 kilometer gewandert und waren extrem im arsch wenn man das so sagen kann. denn das auf und ab ist eine qual vorm herrn. ich frage mich jedoch warum wir solche treks noch nicht in der wunderschönen schweiz gemacht haben denn ich kann nicht verhehlen dass es spass macht in der wilden natur unterwegs zu sein. steffi ist da geteilter meinung. naja da müssen wir durch denn nun folgt bald torres del paine und da ist auch wandern angesagt. ich habe ja immer noch ein lockmittel….mit massagen kann der wille zur körperlichen ertüchtigung von steffi gelockt werden. die rückfahrt von el chalten nach el calafate war ohne probleme aber mir ist zum ersten mal intensiv aufgefallen dass zwischen den beiden orten absolut kein einzigen kaff liegt. nur steppe, seen und ein paar einsame farmen die sich der schaf- und kuhsucht widmen. das auf über 200 kilometern. das gleiche auf der fahr. von el calafate nach puerto natales. dazu kommt noch extrem schlechtes wetter. es ist als fährt man stundenlang durch einen tunnel mit immer der gleichen umgebung bei tiefhängenden wolken und dauerregen. nach 5 stunden haben wir endlich die grenze erreicht und hoffen das es zwischen den argentinischen und chilenischen grenzwächtern schnell geht. die hoffnung stirbt schnell und erst nach 2 stunden dürfen wir die grenze passieren. die chilenen möchten es nämlich ganz genau wissen wer mit was in ihr land kommen möchte. chile ist von zwei natürlichen grenzen (anden im osten und pazifik im westen) seit jahrtausenden gegen krankheiten, viren und anderen negativen einflüssen relativ gut gewappnet. das möchte man mit intensiven grenzkontrollen aufrecht erhalten. also alle aus dem bus aussteigen. sämtliche koffer und taschen rausräumen und durchleuchten lassen. bus kontrollieren und dann noch mit den pässen zur einreisekontrolle. im nachhinein wird gesagt dass die wächter heute gnädig waren denn keiner von den busreisenden musste zur leibesvisitation bzw. alle seine gepäckstücke öffnen. es bleibt dennoch ein negativer beigeschmack denn das schauspiel ereignete sich in räumlichkeiten die viel zu klein waren für die mehr als 100 reisenden zu diesem zeitpunkt. ein einziges chaos und das mit pepe mittendrin. anstrengend. dafür wurden wir dann in puerto natales entschädigt. unser hostel ist eine oase der ruhe und gemütlichkeit mit überdruchschnittlich grossen räumen in denen sich man wie zu hause fühlt. das brauchen wir auch ein bisschen denn zwischen weihnachten und sylvester möchte man sich mehr als sonst geborgen zu hause fühlen. die stadt selber ist nicht so der burner dient aber auch uns wie den anderen durchreisenden als überbrückungsetappe zwischen el calafate und torres del paine. für uns gilt es auch möglichst viel energie zu tanken denn im torres del paine sind treks mit insgesamt 40 kilometer geplant vorausgesetzt das wetter spielt uns keinen allzu grossen streich. heute werden wir noch essen gehen und dann gepflegt bis mitternacht abwarten. keine ahnung was uns hier zum jahreswechsel erwartet. bis zum 3. Januar bleiben wir hier und das geht es in den national park torres del paine für drei tage und zwar nächte. länger können und wollen wir dort nicht bleiben denn die kosten für aufenthalte ausserhalb der campingplätze sind schon pervers hoch. übernachtungspreise von über 200 franken in abgewohnten unterkünften dazu eintrittspreise für den park von über 30 franken pro person sowie essen und trinken jenseits von gut und böse. naja ebendrum once in a lifetime. was man aber sagen und anerkennen muss dass hier jede sehenswürdigkeit in den parks hart erarbeitet werden muss. keine seilbahnen oder andere hilfsmittel stehen für die touristen bereit. wer was sehen will muss wandern. man kann wie gesagt nur hoffen dass nich lange so bleibt und nicht irgendwann der absolute massentourismus einzug hält.

in diesem sinne rutscht gut rein und feiert ordentlich. vielleicht gibt es morgen neue fotos wenn das wlan nicht ausfällt.

steffi, pepe und karsten

von el calafate nach el chalten und zurück

merry christmas noch einmal an euch alle

wir konnten nach all den strapazen dann doch noch weihnachten so richtig geniessen. aber der reihe nach. nach dem wir alle am 20.12. völlig geplättet am frühstücken waren und hofften das endlich unser flieger gehen würde kam die rezeptionistin an unseren tisch uns meinte das areolineas argentinas gerade angerufen hat. sie meinten dass heute kein flieger mehr geht aber eine gute chance für morgen bestehen würde. wir sollten jeeoch bitte zum flughafen kommen und neue vouchers fürs hotel und für das essen abholen. in dem moment fiel uns nicht nur das frühstück wieder aus dem gesicht. was bitte schön war mit der verdammten priority liste und warum haben die …rschgesichter uns nicht gleich die wahrheit gesagt. hilft ja alles nichts. auf geht es zum vierten mal zum flughafen und fröhliche miene zum bescheidenen theater machen. schön schnauze halten und anstellen. steffi und pepe hatten darauf keinen bock und sind dann wieder zurück ins hotel denn der flughafen war pumpe voll mit gestressten menschen und damit wirklich kein gemütlicher ort. nach einer stunde warten konnte ich endlich meine vouchers in empfang nehmen und mich nach dem werten befinden der airline und dessen fliegern erkundigen. tja und pötzlich kam der messias in form des stationsmanagers und verkündete stolz dass alle nasen die auf ihren flieger nach el calafate seit über 24 stunden warten heute um 17.10 uhr dahingeflogen werden. ich weiss nicht aber irgendwie war das ganze von der szenerie wie beim film stalingrad als der letzte flieger aus dem kessel geflogen ist. menschen die sich vor 24 stunden noch wildfremd waren schlatschten beifall, tobten, fielen sich in die arme und konnten es kaum fassen. endlich hoffnung. aber viele sagten bevor sie nicht im flieger sitzen glauben sie dem spuk noch kein wort. also wieder ab ins hotel brav den voucher abgeben und mittag essen. danach ein schönes schläfchen und zum fünften und hoffentlich letzten mal zum flughafen. am flughafen war schon wieder diese panische stimmung unter dem motto noch zehn menschen vor mir in der schlange hoffentlich reichen die sitzplätze. nach 45 minuten hatten wir unsere tickets in der hand. puh was für eine freude. schnell noch die steuern bezahlen gehen und dann ab zum boarding. hat alles super geklappt inkl. pepe der während des fluges ein nickerchen nahm. der anflug auf el calafate war der holperig was dem permanenten wind der gegend geschuldet ist. aber es ist alles gut gegangen und wir konnten bald mit dem taxi zu unserem hotel. ankunft 20.00 uhr. mit dem bus wären wir schon um 17 uhr dagewesen. ironie des schicksals gell. el calafate ist eine recht schmucke kleinstadt am lago argentino. es liegt mitten in der steppe. also alles kahl bis auf eine paar büsche. dazu kommt der krasse wind der durch mark und knochen geht. glücklicherweise scheint die ganze zeit die sonne und so lässt es sich bei 15-20 grad recht gut aushalten. der lago argentino ist der grösste see argentinien und hat eine wunderschöne gletscherblaue farbe. dazu kommen noch wer hätte das gedacht rosafarbene flamingos. den ersten tag machen wir erstmal piano um uns von den strapazen der letzten stunden zu erholen. nur ein paar besorgungen wie busreisen buchen, wäscherei suchen, essen und trinken kaufen etc. am zweiten tag sind wir zur laguna nimez gegangen um uns den see und deren vögel genauer anzuschauen. sehr hübsch. dann kam aber das nächste highlight unserer tour. am 23.12. machten wir einen ausflug zum perito moreno gletscher. absoluter wahnsinn denn sowas haben wir noch nicht gesehen. sehen die gletscher in europa meistens wir eine grosse schneedecke aus kann man hier denn gletscher extrem nach anschauen. das besondere ist dass der gletscher in den lago argentino mündet und somit seine ganze breite (ca. 4 km) und höhe (bis zu 45 meter) sichtbar ist. dazu kommt noch das der gletscher sich jeden tag um 2 meter nach vorne bewegt und dadurch kommt es immer wieder zu lautstarken eisabbrüchen. ein weiteres highlight ist der kontakt des gletschers über den see zur nahegelegenen landzunge. dadurch bildet sich alle paar jahre ein natürlicher staudamm zwischen beiden seiten des sees. der druck des wassers nimmt dann solange zu bis dieser staudamm zusammenbricht. schwer zu erklären aber einfach mal googlen und lesen bzw. bilder davon anschauen. ebenso beeindruckend ist wie sich innerhalb von wenigen kilometern die komplette vegetation ändert. die anden sind hier eine wasserbarriere und somit hat es in den bergen genügend niederschlag für bäume und anderes grünzeug. so ist der gletscher und seine berge statt der wüstenähnlichen steppe im nimmersatten grün gekleidet. einfach nur atemberaubend schön. da könnte man stunden davor hocken und beobachten. am 24.12. haben wir es ruhig angehen lassen. ein bisschen in die stadt zum flanieren und essen und dann abends wieder ins hotel. gegen 19 uhr kam dann für pepe der weihnachtsmann. die dame vom hotel hat uns den gefallen getan und lautstark an die tür geklopft und santa klaus geschrien. danach hat sie das geschenk vor die tür gestellt damit es sich pepe holen konnte. er war ganz aufgeregt und hat sich gar nicht getraut die tür aufzumachen geschweige denn das geschenk zu holen. doch mit etwas zuspruch holte er sich sein geschenk und freute sich extrem über seine tuttabahn. leider mussten wir sein geschenk schon 4 mal provisorisch flicken denn das ding ist nicht wirklich stabil und wird bald das zeitliche segnen. naja zum glück war es nicht teuer und vielleicht könnten wir ihm ja noch eine legoeisenbahn auf der reise kaufen. lego ist nämlich extrem robust und so vielseitig was das bauen angeht. sein traktor beweist seit 3 monaten durchhaltewillen ohnen einen grossen kratzer. heute sind wir nach el chalten gefahren. 3 stunden entlang dem lago argentino und dem lago viedma in den gletscher nationalpark. den ort gibt es erst seit 1985 und ungewöhnlich ist es auch das der ort im nationalpark liegt denn normalerweise gibt es keine bebauten flächen. seit ca. 5 jahren gibt es eine asphaltierte strasse hierher und somit kommen mehr touristen und el chalten ist weiter am wachsen. nun noch die frage warum el chalten. hier gibt es neben der wunderschönen landschaft zwei magische und einzigartige berge zu bestaunen. den cerro fitz roy und cerro torre. wichtig wäre dafür jedoch das wetter und das scheint uns diesmal nicht hold zu sein. bei ankunft 6 grad plus und dauerregen. dazu wind mit bis zu 80 km/h. windchilltemperatur liegt bei -2 grad. ausser wolken und die nähere umgebung ist nicht viel zu entdecken. bevor der bus am terminal hält geht es erst einmal zur parkverwaltung. jeder neuankömmling bekommt hier eine einweisung wie er sich in einem nationalpark zu verhalten hat bezüglich müll, notdurft, feuer, camping, etc. wirklich gut und auch sinnvoll denn man hofft dass diese schöne gegend noch lange so erhalten bleibt. danach geht es in die hosteria. nur 15 minuten laufen aber das bei dem wetter. zum ersten mal wissen wir warum wir regenjacken von patagonia haben ansonsten wären wir auf diesem fussmarsch schon verreckt. bei dem wetter schickt man keinen hund vor die tür. hm nun sind wir am grübeln wie wir das hier hinbekommen wozu wir eigentlich da sind. wir wollen die berge sehen jedoch haben wir dazu nicht so viel zeit (27.12.) und das wetter scheint es wieder am letzten tag besser zu werden. der parkranger meinte auch dass vor dem 27.12. nicht mit besseren wetter zu rechnen ist. also haben wir vorsorglich unseren bus am 27.12. auf später gelegt und hoffen dass wir dann den tag über wandern gehen können. es braucht nämlich zeit hier um die aussichten zu gesicht zu bekommen. fussmärsche zwischen 2 und 12 stunden. morgen werden wir uns ausführlich beraten lassen welche wanderung wir machen sollten um beide berge möglichst zu sehen. nach all der grüberlei haben hunger bekommen. gott sei dank haben wir noch ein plätzchen ohne vorreservierung dank pepe scharm erobert. das essen war sensationell gut und gestärkt sieht die welt schon gleich besser aus. morgen werden wir uns fit für die wanderung von übermorgen machen und ebenso werden wir alle daumen drücken für die sicht auf diese wunderbaren berge.

trotz der ferne seit ihr in unseren herzen und obwohl wir nur so kurz skypen konnten fühlen wir eure wärme. wir vermissen es sehr nicht in der familie weihnachten feiern zu könnnen und es braucht manchmal solch verückte sachen wie eine weltreise um sich dessen bewusst zu werden!!!

in liebe

steffi, pepe und karsten

Nightmate Ushuaia

Ja liebe Kollegen

wir sind immer noch in Ushuaia. es ist der wahnsinn aber so viel unfähigkeit in geballter form habe ich seit ewigkeiten nicht mehr erlebt. aber der reihe nach. unser eigentlicher plan war eigentlich mit dem bus über rio gallegos nach el calafate zu fahren. jedoch wäre dies eine ziemliche tortur gewesen denn wir hätten zwei tage im bus verbracht. 12 stunden von ushuaia nach rio gallegos eine nacht übernachten und am nächsten tag noch einmal 4 stunden bis el calafate. ankunftszeit gegen 16 uhr am 20.12. doch dann schauten wir noch einmal ob es eine flugverbindung zu einem günstigen preis gibt und siehe da aerolineas argentinas fliegt für nur ein wenig mehr geld im vergleich zum bus nach el calafate. also buchten wir den flieger und freuten uns auf einen tag gewinn und eine kurze anreise. die vorfreude schlug dann aber in ein riesen desaster um. als wir zum check in in den terminal kamen sprach man zunächst von einer verspätung aufgrund eines streiks in buenos aires. neue abflugszeit statt 13.35 19.45 Uhr. entsprechend war die laune und sie wurde nicht besser denn minütlich wurde die neue abflugszeit nach hinten korregiert bis sie sich schlussendlich auf 0.20 uhr einpendelte. kotz, würg und verzweifel. ich sage euch da haben sich dramen abgespielt denn viele reisende hatten anschlussflüge und oder nur wenige tage für el calafate eingeplant. der schlimmste umstand war aber das keiner von den angestellten in der lage war eine klare ansage zu machen. wie auch denn wie sich raustellte wurden die angestellten auch nach strich und faden von der eigenen company verarscht. bloss waren sie es die das chaos zu händeln hatten. ok erstmal mal fragen nach essens- und taxivouchers. nach 1 stunde anstehen haben wir zunächst essensvouchers für das mittagessen bekommen und die auskunft dass um 15.30 uhr ein bus in die stadt und um 20 uhr zurück zum airport fährt. na gut da haben wir jetzt noch 90 minuten fürs mittagessen. natürlich wieder anstellen in reih und glied. der caterer auf dem provinzflughafen war ebenso mit der situation heillos überfordert denn er hatte im leben nicht so viel essen wie leute danach schrien. was folgte war ein kulinarisches highlight welches mich an die neueröffnung mit letzigrund 2007 erinnerte. alles was irgendwie essbar war wurde als vollwertige speise an die frau bzw. den mann gebracht. es war eine stimmung wie kurz vor dem volkssturm. die hungrige meute schart lautstark mit den füssen und will befriedigung für leib und seele. doch was dann auf den tellern zu erblicken war brachte nur einen seufzer hervor. kartoffelstock der farblich und geschmacklich nicht weit entfernt von tapetenkleister war und dazu ein stückchen schnitzel. die meute tobte aber die entscheidung konnte man zwischen essen oder nicht essen fällen. dann ging es wieder zurück in die stadt. ein bisschen flanieren und pepe zum schlafen bringen dann kaffee und kuchen wieder ein wenig flanieren danach den spieltplatz mit pepe unsicher machen und zurück zum flughafen. ok bei der ankunft keimt hoffnung auf. die abflugszeit hat sich nicht verändert und sonst sind auch keine weiteren bad news unter den reisenden unterwegs. zeit fürs abendessen. 1 stunde anstellen für eine scheibe grillierten hamburgerfleisch und zwei hauchzarte tomatenscheiben. also besser haben wir im letzigrund die leute auch nicht verarscht. weltklasse. so jetzt nur noch 2 stunden todschlagen und ab dafür. vati ist nach frischer luft zu mute und so geht er raus und beobachtet den sternenhimmel und oh was ist das??? ein mitarbeiter fährt unser gespäck wieder zurück zum ausgangspunkt. das kann kein gutes omen sein. wieder zurück zum schalter und mal kurz explodiert. der kollege kurz vorm weinen und dann kam die beichte dass die airline gelogen hat und der flug doch nicht kommt. na prima wir schreiben 23.30 uhr pepe schreit und weint und kein mensch weiss wir es weiter geht. einzige option ist ein hotel- und taxivoucher mit der aussicht dass morgen früh gegen 5.30 uhr der flieger geht. kein bock mehr auf diskussionen. ab ins taxi und um 1.00 uhr liegen wir endlich im bett. komischerweise ist pepe der einzige der richtig gut drauf ist und am abenteuer spass zu scheinen hat. papa ist dann um 5 uhr wieder aufgestanden und zum flughafen um neuigkeiten entgegen zu nehmen. doch auf dem weg zum flughafen der nächste schock. zwei polizeiwagen stoppen wie im film unsere weiterfahrt und stürmen auf das taxi zu. ein anderes taxi hat einen panikknopf gedrückt der dann unmittelbar zur polizei geht und taxifahrer in not dokumentiert. bis die sache geklärt ist und ich als harmloser familienvater deklariert werde vergehen einige minuten aber schlussendlich dürfen wir die reise fortsetzen. am flughafen gibt es eine bomben neuigkeit. alle flüge bis zum 24.12. komplett ausgebucht aber man will nun step by step die übriggebliebenen mit noshows füllen. puh die meute ist kurz vor dem sturm der abteilung aerolineas. das ist jetzt wirklich ein alptraum aller feinster güte. als sahnehäubchen bekomme ich noch meine nummer in der warteliste. nüchtern wird mir mitgeteilt nummer 49, 50 und 51 von derzeit 54 gestrandeten reisenden. so ich den typen am schlips direkt ins nirvana ziehen oder ihm andere körperliche gemeinheiten zu fügen. ich flehe ihn an das er doch bitte eine junge familie zu forderst auf die verdammte liste tun soll. er geht und fragt seine chefin und tatsäschlich ein hoffnungsfenster öffnet sich für einen kurzen moment. der flieger der gerade gefüllt wird hat 6 offene plätze aber wir haben sofort zu gehen. verdammt steffi und pepe schlafen noch im hotel und sie wecken und mit dem taxi holen dauert bestimmt 30 minuten. also müssen wir auf den nächsten flieger hoffen. aktuell sind noch 25 personen auf der warteliste aber die nächsten flieger sind bis jetzt fully booked. zurück ins hotel und erstmal frühstücken. um 10 uhr sind dann auch pepe und steffi wieder an bord und nun heisst es hoffen und bangen. der typ von der airline hat uns zu oberst auf die liste wegen pepe gesetzt und so besteht eine realistische chance el calafate am 20.12. zu gesicht zu bekommen.

unter dem motto „ja ist denn heute schon weihnachten“ bis morgem

Steffi, Pepe und Karsten

Auf gehts nach El Calafate

Ho ho ho es weihnachtet bald,

liebe volksgenossen nun ist das kapitel ushuaia fast zu ende. heute mittag fliegen wir nach el calafate weiter. hinter uns liegen ereignisreiche tage. vorgestern am freien tag sind wir dann doch noch runter in die stadt und weil wir gerade in der nähe waren sind wir noch in ein museum gegangen. es handelte sich hierbei um eine ehemalige sträflingskolonie. diese ist zwar 1947 geschlossen jedoch orginal erhalten und somit konnte man regelrecht nachfühlen wie die gefangenen damit gelebt haben. ushuaia war zunächst auch neben den ureinwohnern erst durch die briten und dann durch die argentiniern als gefängniskolonie genutzt als eine art bestrafung. und wer will das bei diesem klima auch anders deuten. damals gab es auch noch keine strassen und somit wäre ein ausbruch nicht gerade sinnvoll gewesen. da wir hier sehr weit südlich sind hat man sehr viel vom tag denn sonnenaufgang ist um 4.50 und sonnenuntergang gegen 22.15 uhr. das hätten wir uns auch in brasilien gewünscht denn dann hätten wir noch etwas länger draussen bleiben können. aufgrund der sicherheitsgeschichte sind wir ja immer brav bei sonnenuntergang gegen 18 uhr zu hause gewesen. hier in ushuaia gibt es auch ein kleines sicherheitsproblem zumindest für uns hosenscheisser wirkt es so. das argentinier hunde mögen und viele davon halten wurde uns schon in buenos aires klar. jedoch waren sie dort an leinen und dadurch sehr friedlich. in ushuaia wimmelt es vor hunden und bis auf wenige ausnahmen sind sie nicht an der leine. geht man dann vom hotel richtung stadt bekommt man in regelmässigen abständen einen kleinen herzinfarkt denn wenn schäferhunde, rottweiler und andere exemplare bellend auf einen zusteuern und rumschnüffeln dann wird einem anders. dennoch sind die hunde dann doch friedlich geblieben aber der respekt bleibt. ich hab auch kurz daran gedacht eine andere art von jogging-survival-training zu machen. rekordzeiten wären da garantiert. noch einige besonderheiten von ushuaia gefällig. da bis auf die ruta national 3 kaum befestigte strassen um ushuaia herum existieren fahren die jugendlichen hier fast alle mit world rallye car anmutenen rennwagen rum. das was wir damals mit stolz sportauspuff nannten wäre hier kindergarten. die kisten sind dermassen laut so dass die ganze stadt in einen sonoren auspuffsound getränkt ist. sicherlich kann man hier im winter oder bei starken regen so richtig über die schotterpisten heizen. so schön mit handbremse so wie es botte damals wie ein profi konnte. vati war damals nicht so erfolgreich. ergebnis war ein kapitaler baumknutscher und eine nächtliche weckaktion meiner lieben eltern. die kleidungsstile in den verschiedenen südamerikanischen ländern sind für uns warmduscher schon gewöhnungsbedürftig und man sieht daran auch wie die umwelt die menschen vor ort prägt. sind die menschen in salvador bei 28 grad und sonne im wohlgemerkten winter mit dicken jacken rumgerannt so sieht man hier in ushuaia die einheimischen im frühlung mit kurzen hosen, flip flops und teilweise t-shirts rumlaufen. da gefriert man schon beim anblick. so kann man auch die touristen (eingepackt in goretex und co) von den einheimischen unterscheiden. gestern waren wir noch im national park tierra del fuego wandern. wieder hat uns das wetter nicht im stich gelassen. mit kaum regen und relativ warm konnten wir die rauhe und einzigartige natur entdecken. im national park selber endet die panamericana nach über 17000 km von alaska beginnend.

an dieser stelle möchten wir allen ein frohes weihnachtsfest wünschen und natürlich auch einen guten rutsch ins neue jahr. als kleines geschenk senden wir euch wieder einen link mit den aktuellen fotos. wir vermissen euch sehr und umarmen euch intensiv. ebenso möchten wir uns bei eich bedanken dass ihr unseren blog so interessiert verfolgt. wir haben schon 103 beiträge und das in nur 75 tagen.

https://www.dropbox.com/sc/mbcruxrp68xxg91/J1WeN4b9_C

Küsschen aufs Nüsschen

Steffi, Pepe und Karsten