on the road again

Hello Zusammen,

auweia Australien ist schon echt grosses Land. Das wissen zwar alle aber wenn man mit dem Wagen dieses Land erobern möchte kommt man irgendwann, entschuldigt bitte den Ausdruck, an die Kotzgrenze. Bewusst haben wir uns dazu entschieden unser nächstes Ziel Victor Harbor an einem Tag zu erreichen damit wir dort dann 7 Tage entspannen können. 735 Kilometer klingen zwar weit aber machbar. Nur doof, dass das ganze nicht auf einer Autobahn zu bewältigen ist sondern auf einer normalen Landstrasse. Jetzt kann man natürlich damit argumentieren warum zum Henker bei so wenig Autos auf den Strassen Autobahnen gross helfen sollen. Das Problem ist auch nicht der Verkehr sondern auf dieser Strecke die noch relativ vielen Ortschaften. Egal tapfer gehen wir es an und fahren erst einmal bis Horsham. Nicht ein Ort den man unbedingt gesehen haben muss. Das Highlight hier ist der letzte Aldi für die nächsten 4000 Kilometer. Entsprechend verhalten wir uns wie Ossi’s nach der Maueröffnung die das erste Mal in die glitzernde Markenwelt eintauchen. Wir shoppen bis der Arzt kommt und knallen den Wagen bis zur Belastungsgrenze voll. Dann geht es weiter nach Victor Harbor. Puh immer noch 400 Kilometer durch relativ öde und flache Landschaften. Dazu kommt erstmals noch ein unangenehmer Seitenwind der teilweise unsere fahrende Schrankwand von der Strasse zu holen versucht. Der Seitenwind kommt dem Spritverbrauch nicht entgegen. Utopische 16 Liter verbrauchen wir nun auf 100 km. Wohl gemeint bei 90 km/h denn schneller kann und will man eh nicht mit der Kiste fahren. So geistig umnachtet muss man erstmal sein eine fahrende Schrankwand mit einem Benzinmotor auszustatten. Somit säuft unser Wohnzimmer wie ein Loch. Glücklich aber geschafft erreichen wir am Abend unser Ziel. 7 Tage kaum Auto fahren. Victor Harbor liegt auf der Fleurieu Peninsula. Eine schöne Gegend mit sanften Hügeln, vielen Weinanbaugebieten, Wäldern und viel viel Küste mit entsprechenden maritimen Flair. In unserem Lonely Planet wird das Städtchen nicht gerade gut behandelt. Hier wird von einer hässlichen und herunter gekommenen Stadt geredet. Das können wir nicht bestätigen. Am folgenden Tag einem Sonntag zeigt sich Victor Harbor von seiner besten Seite. Ein Oldtimertreffen von britischen Fabrikaten haucht dem ganzen Ambiente etwas Volksfeststimmung ein und so geniessen wir die Atmosphäre und wandern gemütlich vom Zentrum über einen mehr als 600 Meter langen Steg zur Granite Insel. Die Insel kann auch durch eine Pferdestrassenbahn erreicht werden. Hierbei zieht ein Pferd eine Strassenbahn. Von der Insel hat man einen tollen 360 Grad Blick auf die Stadt und das Meer. Von hier kann man auch Wale beobachten wenn man Glück hat. Dieses hatten wir leider nicht. Der nächste Tag dient der Erholung und einem kleinen Ausflug nach Goolwa und dem Coorong National Park. Das Highlight hier ist neben den vielen Pelikanen die Mündung des Murray River. Durch das Meer wird permanent die Mündung des Flusses mit Sand zugeschüttet deren Folge eine ökologische Katastrophe wäre. Deshalb hat man der Natur unter die Arme gegriffen und das Flussbett ausgebaggert, so dass wieder ein voll funktionsfähiger Austausch zwischen Ozean und Fluss besteht. Auf der Rückfahrt fahren wir noch an einem Baumarkt vorbei und kaufen uns eine Standheizung für unsere rollende Unterkunft. Bei Nachttemperaturen um die 6-8 Grad frieren wir uns sonst den Allerwertesten ab.
Unter uns gesagt ist campen vielleicht auch nicht die beste Alternative durch das Land zu reisen, denn wir vermissen schnell ein bequemes Bett und einen Raum mit 4 Wänden wo man sich nicht als Ölsardine fühlt. Ein Abenteuer sicher aber für 2 Monate….naja. Pro’s für einen Campervan: man hat alles (Küche, Koffer, Kühlschrank, Waschbecken, DVD Player, Musik) in einem Auto und das ganze in Windeseile von der fahrenden Konfiguration in die schlafende Konfiguration um gebaut. Contra’s für einen Campervan: eng, sehr hoher Spritverbrauch (je nach Wind zwischen 11 und 16 Liter pro 100km), sehr teure Zeltplätze (zwischen 22-45 AUD p.N. wenn man einen Spielplatz, Waschhäuser, Küche oder BBQ möchte), teure Miete (unsere Kiste kostet 80 CHF am Tag). Da fragen wir uns natürlich ob es nicht besser gewesen wäre mit einem normalen PKW und Airbnb durch Australien zu reisen. In grösseren Ballungsräumen sicherlich aber ab Coober Pedy no fucking Chance. Wir sind dann halt doch zu alt für so einen sch…. Statt wie die frischverliebten jeden Abend poppender Weise in den Schlaf kuscheln ist bei uns noch ein Rabauke am Start und der klaut einem jegliche Campervan-Romantik. So jetzt aber Schluss mit dem Geheule. Nach einer guten Nacht ist ja auch schnell wieder aufgekommender Frust verflogen und so machen wir uns auf den Weg ins McLaren Vale um eine geschmeidige Weinprobe beim Weingut Alpha Box & Dice zu geniessen. Unsere Wahl steht schnell fest und mit zwei Flaschen verlassen wir das Weingut. Weiter geht es durch die Adelaide Hills nach Stirling. Einem wunderschönen verschlafenen Kaff mitten im Herbst, denn hier gibt es Laubbäume und diese lassen durch die herbstlichen Farben schnell entsprechende Stimmung entstehen. Nicht weit entfernt besuchen wir den Mount Lofty. Aus 720 Meter Höhe hat man hier einen wahnsinnigen Blick hinunter aufs Meer und Adelaide. Danach wollen wir endlich mal wieder deutsche Kultur einatmen und das kann man hier in Hahndorf hervorragend machen. Von geflohenden lutheranischen Familien wurde der Ort 1839 gegründet und seitdem (ausser während der Weltkriege in Europa wo Hahndorf sogar seinen Namen gegen Ambleside eintauschen musste) versucht man mit allen Möglichkeiten dieser Tradition nachzueifern. Was heute leider fast ausschliessich Fassade ist und ziemlich kitschig daher kommt. Im ganzen Ort gibt es Kuckkucksuhren, deutsche Bratwurst, deutsches Bier und andere urdeutsche Artikel. Nur spricht hier keiner deutsch und wie wir von Madlein der einzigen Deutschen erfahren hat das hier nicht mehr viel mit den lutheranischen Familien zu tun sondern ist nur noch australisches Business. Als Höhepunkt des Tages rennt Pepe in dem Laden von Madlein während unseres Gespräches volle Lotte gegen eine Kante. Zuerst dachten wir dass es das Auge ist und wir wieder umgehend ist Krankenhaus fahren müssen aber es war Gott sei Dank „nur“ das Jochbein was auch kurze Zeit später die ersten farblichen Nuanzen eines Crashes annimmt. Abends geniessen wir unsere gekaufte Bockwurst und philosophieren noch ein wenig über den Tag. Adelaide steht am nächsten Tag auf dem Programm. Eigentlich wollten wir auf die Kangaroo Island fahren jedoch haben wir unsere Reiseambitionen gecancelt als wir die Preise für die Fähre erfahren haben. Schlanke 368 Dollar wollen die wir eine 45 minütige Hin- und Rückfahrt. So viele Sehenswürdigkeiten hat die Insel nicht zu bieten und statt mit dem Ticketoffice haben wir Kontakt mit dem Sales Manager dem wir von unserem Frust erzählen. Er entschuldigt sich auch dafür aber sein Unternehmen wird nicht staatlich subventioniert und aufgrund der wenigen Passagiere und den hohen Instandhaltungskosten sind sie dazu verdammt so hohe Ticketpreise zu verlangen. Egal Adelaide ist auch ganz nett. Eine kleine Skyline mit dazwischen liegenden historischen Häusern schmücken die Innenstadt. Eindrucksvoll ist der Central Market. Eine riesige Halle mit allem möglichen Krims Kram. Auf der Rückfahrt schauen wir noch kurz in Glenelg vorbei. Das ist ein Vorort von Adelaide direkt am Strand. Hier stehen dicke Penthäuser und fette Yachten direkt davor im Yachthafen. Der örtliche Immobilienmakler handelt dann auch eher mit Schiffen statt mit Wohnungen oder Häusern. Ab 245.000 Dollar kann man eine Yacht sein eigen nennen. Das teuereste Angebot lag bei 2.5 Millionen. Am letzten Tag in Victor Harbor hiess es wieder Seele baumeln lassen und nichts tun. Da das Wetter sehr regnerisch ist gehen wir in ein Play-Cafe. Wow, eine wirklich positive Überraschung vor allem für Pepe. Das Cafe ist vollgestopft mit Spielattraktionen und so können Vati und Mutti einen Kaffee schlürfen und Pepe hetzt von einer Geschichte zur nächsten. Was für eine Tragödie als wir aufbrechen müssen. Das gilt dann auch für alle am nächsten Tag. Ab nun steht das sagenumworbene Outback auf dem Programm. Bye bye Meer und grüne Vegetation. Unser Ziel heisst Wilpena und liegt in den Flinders Ranges. Wieder ein Ritt von 7 Stunden steht auf dem Fahrplan. Waren bis dahin Fahrten schon langweilig dann ist es nun die reinste Qual. Hinter Port Augusta wandelt sich die Vegetation immer mehr Richtung Wüste. Es gibt zwar noch Büsche und Sträucher jedoch ist der rote Staub dazwischen deutlich zu sehen. Damals bei der Bundeswehr galt ein Ort als Markenzeichen der Tristess. Ückermünde – Wald – Meer – gar nichts mehr. Von Port Augusta nach Wilpena sind es knapp 170 Kilometer. Dazwischen liegen 2 Ortschaften. Quorn 1210 Einwohner und Hawker 300 Einwohner. Dachten wir Südamerika und speziell Argentinien haben lange und eintönige Strecken dann hatten wir die Rechnung ohne Australien gemacht. Und das ist erst der Anfang. Die Strecke weiter nach Coober Pedy, Ayers Rock und Alice Springs wird noch schlimmer. Warum hat es uns eigentlich nach Wilpena verschlagen. Hier liegt der so genannte Wilpena Pound. Eine tektonische Platten Senkung mitten im Gebirge des Flinders Ranges. Es sieht ein bisschen so aus wie ein grosses breites Tal jedoch gibt es keinen Aus- bzw. Eingang sondern das Tal ist von allen vier Seiten von Bergen verschlossen. Das schauen wir uns am nächstenTag von einem Aussichtspunkt genauer an. Hm sehr schön aber auch einfach zu riesig um diese Dimension zu erfassen welche die Luftaufnahmen an der Rezeption des Campingplatzes vermitteln. Man hätte auch einen Helikopterrundflug machen können aber die Preise sind uns zu teuer. Da fahren wir lieber noch eine 100 Kilometerschleife durch das nähere Umland und bestaunen Täler, Schluchten, hunderte von Kängurus und markante Aussichtspunkte. Abends auf dem Zeltplatz geniessen wir bei einem Glas Rotwein den Sternenhimmel und bestaunen die australischen Camper. Alter Verwalter was die Kollegen am Start haben lässt einem nur vor Ehrfurcht die Kinnlade runterfallen. Man könnte denken irgendwo ist ein Krieg ausgebrochen und jetzt gilt es 3 Jahre in der Wildnis zu überleben. Pkw gibts hier nicht. Als Camper in Australien fährt man einen zünftigen 4 Wheel Drive Japaner mit einem Bullenfänger vorm Herrn. Auf dem Dach des Jeeps befindet sich unter einem Boot (die Luxusvariante) zwei Ersatzreifen, Wasser für 100 Tage, Sprit für 1000 km, Spaten, etc. Das japanische Schlachtschiff hat dann einen Wohnwagen (meistens mit Klimaanlage und Satelitenfernseh) hinter sich noch einmal doppelt so lang ist wie das Auto. Das ganze wird dann trotz nur 1-2 Übernachtungen in aller Seelenruhe in einer Stunde so auf dem Stellplatz eingerichtet als wären es die eigenen 4 Wände zu Hause. Das ganze erinnert ein wenig an die europäische 4WD-Fraktion. 90 % der Kollegen waren noch nie Offroad unterwegs aber es ist beruhigend zu wissen das man es könnte :o). Da fällt mir der Satz vom Harley Davidson Marketingchef ein: Wir verkaufen den Menschen ein Lebensgefühl….das Motorrad gibt es gratis dazu! Nach zwei Nächten geht es wieder auf eine Monsteretappe nach Coober Pedy. Schlanke 700 km stehen auf dem Programm. In Port Augusta geniessen wir letztmalig einen kurzen Blick auf Meer. Ebenso dürfen wir ein letztes Mal billig tanken. Liebe deutsche Autofahrer. An dieser Stelle möchte ich Euren Ärger zu den Benzinpreisen und das gerade an Ostern etwas dämpfen. Was hier in Australien abgeht hat nichts mehr mit Kapitalismus zu tun sondern ist pure Ausnutzung einer Notlage. Hat der Liter Sprit in Melbourne noch 1.39 gekostet so liegt er in Port Augusta schon bei 1.50. In Wilpena lag er bei 1.79. Das vorweggenommene Highlight ist eine Tankstelle am Kings Canyon. Hier möchte der Betreiber 2.47 für den Liter. Also 1.08 mehr pro Liter = knapp 65 Dollar mehr für unseren 60 Liter Tank. Ein lohnendes Geschäft was nicht viel mit dem Argument des weiten Transportes haushalten kann. Die bis zu 53.5 Meter langen Road Train (riesige lange LKW’s) können bis zu 60.000 Liter Sprit transportieren. Also da fahren bis zu 60.000 Dollar Gewinn durch die Pampa und das wird ja wohl den Transport abdecken. Aber eben in der Not frisst der Teufel fliegen oder tankt eben für utopische Preise Benzin. Hinter Port Augusta startet der knapp 3000 Kikometer lange Stuart Highway nach Darwin. Die Distanzen sind furchteinflössend auf der ersten Tafel. 535 Kilometer bis Coober Pedy, 1241 Kilometer bis Alice Springs. Dazwischen Gott verlassende Käffer (sogenanntes Roadhouse) mit 10-30 Einwohnern die die örtliche Tankstelle bzw. das dazugehörige Motel betreiben. Hier möchte man nicht Tod über dem Zaun hängen. Der Horizont endlos. Radio oder andere Kommunikation Fehlanzeige. Wir dachten eigentlich das unser MP3 Player mit über 1500 Songs üppig ausgestattet ist aber mittlerweile kennen wir alle Songs fast auswendig. Rote Erde und grüne Büsche und ab und zu Bäume. Ab hier grüssen sich die Fahrer kollegial beim vorbeifahren. Würde man das auf einer deutschen Strasse machen würde einem schnell der Arm abfallen aber auf der Fahrt winke ich ca. 34 Mal auf 700 Kilometer. Dazu kommen 3 Überholvorgänge meinerseits und 4 Mal werde ich überholt. Bloss keine Panne haben geistert uns durch die Köpfe. Auf ein Handy haben wir verzichtet, denn bei der Netzabdeckung kann man eh keinen erreichen und ist so oder so auf vorbeifahrende Autos angewiesen die dann am nächsten Nottelefon Hilfe holen können. Kann man in Deutschland das Notfalltelefon recht rasch zu Fuss erreichen sind es hier schon mal 50 Kilometer und mehr bis zum Retter in der Not. Wir wollen uns auch gar nicht vorstellen wie das ganze hier im Hochsommer ist. Auf unserer Fahrt durchs Outback haben wir Temperaturen zwischen 26-30 Grad und schwitzen trotz dessen wie die Tiere. Aber wie ist das Bitteschön bei 40 Grad und mehr. Fix und Foxy kommen wir in Coober Pedy an. Der Campingplatz passt zur Einöde der Stadt. Es ist ein Schotterplatz mit ein paar kleinen Bäumchen. Nur die zahlreichen Campervans bringen etwas Farbe ins Geschehen. Das erste was einem beim aussteigen aus dem Auto auffällt sind Fliegen in Hülle und Fülle. Von jetzt an sollen sie unsere stetigen nervenden Begleiter sein. Ständig hat man 2-8 Fliegen im Gesicht und auf dem Kopf ganz zu schweigen von anderen Kopfpartien. Nur Nachts verschwinden sie werden aber von den Mücken abgelöst was es deutlich geringeres Übel ist da wir nachts in unserem Campervan vegetieren und peinlich genau drauf achten keine ungebetenen Gäste in unsere Hütte zu lassen. Dieses Übel hat auch dazu geführt das viele Touristen mit ulkigen Moskitonetzen auf dem Kopf rumrennen. 10 Dollar pro Netz sind uns zu viel. Ab nächsten Tag starten wir zu einem Ausflug ins Umland und die Stadt. Zuerst fahren wir zu den Breakaways. Eine bizarre Sandlandschaft in der Filme wie Madmax und Red Planet gedreht wurden. Ja hier musste man nicht viel retourschieren denn die Gegend sieht wirklich aus wie auf dem Mars. Der Rundweg von den Breakaways zurück nach Coober Pedy scheint gesperrt zu sein und ausserdem hatte man uns gesagt dass diese Strecke eher was für 4WD Fahrzeuge wäre. Ein anderer Fahrer meinte jedoch dass wir ruhig weiterfahren können denn so happig ist die Strecke nicht. Am Dingo Zaun (mit diesem Zaun sollen Dingos aus Südaustralien fern gehalten werden) und einer Mondlandschaft geht es wieder zurück nach Coober Pedy. Bis auf eine heikle Situation hatten wir mit unserem Gefährt keine Probleme. Der Lonely Planet beschreibt Coober Pedy als Vorhof zu Hölle was wir ohne Bedenken unterschreiben können obwohl sich die Gegend an diesem Tag von der besten Seite zeigt. Bewölkung mit teilweise leichtem Regen (eine Seltenheit bei nur 175 mm Niederschlag pro Jahr) lassen sogar ein paar Blumen spriesen. Warum wohnen hier am Arsch der Heide in einer der unwirtlichsten Gegenden Australien 3500 Menschen aus 46 Ländern. Opale ist die Antwort. Für 250 Dollar pro Jahr kann man einen 50 x 100 Meter grossen Claim vom Staat pachten und dieses Gelände bis zu 30 Meter tief nach Opalen durchsuchen. Von diesen Claims gibt es Millionen rund um Coober Pedy und jeder versucht in diesem kleinen Rahmen sein Glück denn nur so steht Aufwand mit Nutzen halbwegs überein. Deshalb gibt es hier auch keine riesigen Abraumhalden wo Monsterbagger sich durchs Gelände graben. Rosi lebt seit 26 Jahren mit ihrem schottischen Mann hier und kommt ursprünglich aus Kiel. Ihr war das weite Meer zu viel und sie liebt die Wüste und gräbt sich seit dieser Zeit durch den Boden von Coober Pedy und hatte mal mehr und mal weniger Glück. In ihrer Mine kann man unter Tage sich ein Bild davon machen. Sie erzählt das keiner allein vom Opal suchen leben kann. Eher ist es so dass hier alle 1-3 Jobs haben um die Opalsuche zu finanzieren. Und so hält man sich mal besser und mal schlechter über Wasser. So richtig reich ist hier bis auf wenige Ausnahmen noch keiner geworden aber man sagt wenn man einmal einen Opal gefunden hat dann lässt das einem nicht mehr los. Die Schule von Coober Pedy macht einen ganz normalen Eindruck. Es gibt immerhin 300 Kinder die hier die einzelnen Klassen durchlaufen. Im Gegensatz zur klimatisierten irdischen Schule sind hier viele Gebäude unterirdisch. Bei Temperaturen von über 50 Grad im Sommer sind die Wohnhöhlen ganzjährig mit ca. 23 Grad gesegnet. Das schauen wir uns bei Faye genauer an. Hier ist eine Wohnung zu bestaunen. Alles unter Tage mit Hand und Spitzhacke aus dem Sandstein gehauen dürfen wir eine 6 Zimmer Wohnung durchlaufen bzw. klettern denn die einzelnen Zimmer sind auf verschiedenen Etagen. Es soll in Coober Pedy Wohnungen mit bis zu 23 Zimmern in dieser Form geben. Wichtig ist nur das jedes Zimmer einen Schacht nach oben hat um die Luftzirkulation zu gewährleisten. Der Guide unserer Führung verrät uns dann auch das dieses schöne Anwesen für nur 225.000 Dollar käuflich zu erwerben ist. Wir lehnen dankend ab und schauen uns noch eine Untergrund Kirche an. Vom Big Winch Lookout können wir noch einmal diesen krassen Ort von oben sehen. Nein danke – ein weiteres Mal! Das geilste an der Stadt ist John’s Pizzeria. Hier gibt es leckere Pizzen so gross wie Wagenräder zu moderaten Preisen. Das lassen wir uns nicht entgehen und hauen ordentlich rein. Auf jeden Fall muss man Coober Pedy mal gesehen haben sonst glaubt man es kaum aber hier leben das können wir uns beim bessten Willen nicht vorstellen.

Das war es mal wieder. Der nächste Bericht kommt vom Ayers Rock.

Bis dahin haltet die Ohren steif und liebe Grüsse

Steffi, Pepe und Karsten

Anbei die visuelle Untermalung des Berichts:

https://www.dropbox.com/sc/17nridcyk1v7drm/AABkLU751xkZQaZjH0qXMdkWa

5 Gedanken zu „on the road again

  1. Onkel Herman

    Hallo ihr Lieben,

    ja eure Erzählungen von den unendlichen weiten Australiens kommen mir bekannt vor. Das errinnert mich an unsere Fahrten nach Polen in den 90érn. Da waren die Straßen auch noch schlecht ausgebaut und man hat sich gefühlt als ob man in der Pampa war. Natürlich nicht zu vergleichen mit Australien, aber ich fühle mit euch.

    Katharina und ich haben uns langsam in der neuen Wohnung eingelebt und planen jetzt unseren Urlaub. Kuba ist erstmal abgehagt, da der Umzug so teuer war. Also wird es wohl nur Kenia oder Jamaika werden ;-)…… Sieht jedenfalls danach aus. Katharina bekommt ja ein wenig PEP-Rabatt.

    Wir wünschen euch jedenfalls weiterhin viel Spaß beim erforschen fremder Lande und versuchen mal wieder bei Skype anwesend zu sein.

    @ Tilla: Schick doch mal ne Mail wegen Terminabsprache.

    Viele liebe Grüße
    Katharina und Herman

    Antworten
  2. iris Köhler

    Hallo im fernen Land,

    ha, ha man braucht nicht nach Australien zu reisen, bei uns ist ja jetzt auch Hitze (33 Grad)-
    Bin mal wieder alalein, Dein Vater ist auf Reisen ( mit Saunatruppe)
    kommt morgen wieder.
    Danke für die schönen Bilder. Mein Schnuffi sieht ganz gesund und munter aus.
    Bis bald
    Oma I.

    Antworten
  3. M&B Huhnke

    Hallo, ihr drei Kilometerschrubber !!!
    Heute ist wieder mal Montag,das Wochenende hat wieder mal auf der datsche
    Spaß gemacht.17 Plötzen,ein zweiter Platz beim Romme und ein letzter Platz
    Beim Skat sind zu vermelden. Mutti muß nun 3 Tage arbeiten, dann ist schon
    Männermagazin. Unsere letzten blogantworten sind leider nicht erschienen,
    Welcher Fehler ist uns Anfängern da passiert.
    In Erwartung das ihr alles gut gemeistert habt die heißesten Grüße von BMK-OST ! Ganze Dicke Bussi an Pepe, wir haben große Sehnsucht nach dir.

    Antworten
  4. Peter,Rene und Erika

    Hallo meine lieben Weltreisenden,

    es ist schön zu wissen, dass es Euch in der weiten, weiten Ferne gut geht.
    Eure Berichte sind einmalig, spannend, lehrreich und auch noch recht lustig.
    Papa hat uns auf der Karte gezeigt, wo ihr gerade seid und was ihr für eine enorme Strecke zurückgelegt habt. Das dies nicht einfach ist und eine Menge von euch abverlangt leuchtet uns und besonders mir, ein. Wir ziehen den Hut und wünschen weiterhin viel Mut, Kraft, Gesundheit und jeden Tag Sonnenschein, vor allen in euren Herzen.
    Auch die Bilder haben wir uns mit Begeisterung angeschaut.

    Danke,

    eine herzliche Umarmung und ein liebes Küsschen an Pepe

    von Peter, Rene und Erika

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