1(0) night(s) in Bangkok

Salute Ladies and Gentleplanes,

ja richtig gelesen. Seit wir einen von Pepe’s Lieblingsfilmen, in dem Fall Planes, hoch und runterschauen dürften ist dies ein Runninggag bei uns geworden. Was soll man sagen. Bangkok kam in unserer Vorstellung und Vorrecherchen mehr als nur schlecht davon. Gross bzw. megagross. Stinkend. Kriminell. Voll von leichten Mädchen und dickbäuchigen Gringos. Arm. Verrucht und so weiter und so weiter. Aber hoppla. Völlig daneben gelegen. Diese Stadt ist eine Ikone mit so viel Gesichtern dass es fast in einer Liga mit New York spielen kann. Leute wollt Ihr eine Stadt erleben die immer pulsiert und euch alles geben kann was ihr an Bedingungen für eine Metropole habt dann besucht Bangkok. Aber der Reihe nach. Wir haben den letzten Flug mit Malaysia Airlines gut überstanden. Wie derzeit den Medien zu entnehmen ist sind angeblich die Flieger der Airline fast komplett leer aber das können wir nicht behaupten. Alles völlig normal und fast ausgebucht. Der wunderschöne Flughafen von Bangkok liegt nur wenige Minuten von der City entfernt solange man die S-Bahn nimmt, denn mit dem Taxi dauert das ganze schnell mal eine Stunde und länger. Die hochmoderne Schnellbahn bringt uns in 15 Minuten nach Sukhumvit einem Stadtteil von Bangkok wo unser Hotel liegt. Nach 10 Minuten sind wir auch schon da. Der Checkin ist schnell gemacht und so entspannen wir uns erstmal von unseren Anreisestrapazen. Da wir einige Tage in Bangkok verbringen steht der 1. und 2. Tag erst einmal unter dem Motto Seele baumeln lassen und Wäsche waschen. Ausserdem machen wir noch einen Ausflug in das Kinderparadies Funarium. Ein toller Ort für Pepe und während drei Stunden gibt er Vollgas. Am dritten Tag wollen wir endlich auch die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten näher kennenlernen. Direkt vor unserem Hotel liegt der Bootsanleger für die Stadtfähre. Dies ist bei dem ganzen Strassenverkehr eine der schnellsten Varianten um in die Altstadt zu kommen. Der Kanal auf dem die Boote verkehren ist eine schwarze stinkende Kloake. Hier kann man förmlich riechen wie die menschlichen Fäkalien in Bangkok entsorgt werden und somit sind eigentlich schon die einzigen negativen Dinge über Bangkok erzählt. Der Strassenverkehr und der stetige Fäkalgestank. Umso erstaunlicher dass wir auf unserer Bootsfahrt sogar Menschen in der Brühe schwimmen sehen. Ob sie das aus Vergnügen oder anderen Hintergründen machen konnten wir nicht in Erfahrung bringen aber oft sah es so aus als ob sie Zugangskanäle reinigen würden. Der Zu- bzw. Ausgang aufs Boot ist etwas hektisch und gewöhnungsbedürftig denn die Boote halten nur sehr kurz an und der Abstand zwischen Boot und Steg ist wackelnder Weise nicht einfach zu überwinden. Unsere erste Sehenswürdigkeit ist der Golden Mount. Ein buddhistischer Tempel mit einer grandiosen Aussicht auf Bangkok. Danach spazieren wir durch die Altstadt zum Tempel Wat Pho. Hier kann man den wahnsinnig langen liegenden Buddha bestaunen und dazu noch herrliche Tempelanlagen. Allgemein könnte man fast sagen dass die gesamte Altstadt fast nur aus Tempeln besteht. Fast an jeder Ecke kann man einen Tempel, Schrein oder ähnliches entdecken. Auf dem Chao Phraya der Wasserlebensader von Bangkok geht es flussabwärts an einer wunderschönen städtischen Kulisse vorbei. Atemberaubend diese wuselige Grossstadt. Wir möchten uns das Oriental Hotel anschauen von dem unser Lonely Planet so schwärmt. Leider ist das Originalhotel geschlossen und das Mandarin Oriental nebendran ist zwar Weltklasse kann aber nicht den traditionellen Charme einer Hotellegende versprühen. Weiter geht es zum Hangover Drehort dem State Tower at Lebua. Dort wollen wir wie die Darsteller im Film die Aussicht auf Bangkok geniessen doch leider werden wir wie Heckenpenner behandelt was bei unserem Outfit auch nicht gerade verwunderlich ist. Aber peinlich und fast schon lustig wie man sich irgendwie aus der Affäre ziehen möchte. Letztendlich verwehrte uns die Vorschrift dass Kinder mindestens 7 Jahre alt sein müssen den Zugang. Mit der Schnellbahn geht es wieder zurück ins Hotel. Am nächsten Tag steht noch einmal Sightseeing auf dem Programm. Diesmal wollen wir uns zwei Tempel anschauen. Einmal den grossen Palast Wat Phra Kaeo und dann noch den Wat Arun der gleich gegenüber auf der anderen Flussseite steht. Die grosse Palastanlage ist wunderschön aber total überlaufen. Busweise werden hier die grossen Touristengruppen rangekarrt und gerade die Chinesen sind in ihrer Lautstärke und Umgangsformen eine Marke für sich. Dazu kommt während der Besichtigung noch ein gigantischer Gewitterschauer hinzu der uns recht nass macht und uns zu einer Pause unter den ganzen Chinesen zwingt. Der Tempel Wat Arun dagegen ist eine Oase der Ruhe und nicht weniger schön. Dazu bietet er auch noch einen ausserordentlichen Ausblick auf die Stadt. Dann haben wir erst einmal genug von Tempeln. Mit dem Auto wollen wir in den Khao Yai Nationalpark fahren. Da die Fahrt nur 2 Stunden dauern soll gehen wir vorher noch einmal ins Kinderparadies damit Pepe auch ein wenig die Tempel verdauen kann. Autofahren in Bangkok ist ein Grauen aber kommt der Fahrweise von Papa sehr entgegen. Zwei Regeln. Der Stärkere gewinnt (nicht körperlich gemeint sondern bezüglich der Hiercharie Fussgänger, Moped, Motorrad, Tuktuk, Auto klein, Auto gross, LKW klein und LKW gross) und first come – first served. Hat man den Dauerstau Bangkok aber hinter sich gelassen kommen fast deutsche Gefühle auf. Grosse Autobahnen mit 2-4 Spuren garantieren ein bis zu 120 km/h schnelles vorankommen. Dank Navi finden wir sehr schnell die Strasse unserer Unterkunft. Nur blöd das diese Strasse 40 Kilometer lang ist und in der Beschreibung nur eine ungefähre Angabe zu erkennen ist. Hausnummern sucht man hier vergebens. So irren wir etwas hilflos 3-5 die Strasse in der gefühlten Nähe zum Hotel hoch und runter und als Papa aussteigt um mal nachzufragen sieht er leicht versteckt einen Wegweiser zum Hotel. Schöne Anlage und gutes Zimmer. Also alles top. Bei besten Wetter starten wir am nächsten Tag zur Elefantenjagd denn neben vielen anderen Tieren in freier Wildbahn soll man hier wirklich Dickhäuter bestaunen können. Zunächst fällt uns aber das Wetter positiv auf. Da der Park auf 600-1300 Meter liegt sind die Temperaturen weit weg von der mörderischen Glut in Bangkok. Auf dem Weg zum Hauptquartier des Nationalparks können wir gleich jede Menge Affen auf der Strasse beobachten. Des Weiteren kann man Rehe und Hirsche unterschiedlicher Rassen entdecken. Das Hauptquartier ist wirklich hübsch gemacht und in einer Ausstellung kann man die Flora, Fauna und Geschichte des Parks kennenlernen. Der Park wäre fast der Abholzung zum Opfer gefallen bis die Bemühungen der Naturschützer mit dem Überflug des damaligen Ministerpräsidenten darin endeten dass der Park grossflächig unter Naturschutz gestellt wurde. Vielen Dank dafür denn der Park ist wirklich eine Reise wert. Wasserfälle, jede Menge Natur und atemberaubende Aussichtspunkte sind einfach schön. Nur die Suche nach Elefanten gestaltet sich schwierig. Insgesamt fahren für an 2 Besuchstagen an die 150 Kilometer durch den Parks und gehen 3 Mal zu einem Aussichtsturm der direkt an den Salzlecken der Elefanten liegt aber ausser Elefantenscheisse sehen wir nichts von den Dickhäutern. Schade aber man muss halt Glück haben. Weiter geht unsere Fahrt durch Thailand. Nächste Station soll der Geschichtspark Phanom Rung der in der Nähe von Nang Rong sein. Nach 2.5 Stunden Fahrt kommen wir in unserem Hotel an. Alles auf höchstem Niveau und super nette Leute wenn da nicht die Strasse ca. 100 Meter vom Haus weg wäre. Es ist als wenn wir direkt neben der Autobahn schlafen. Die megalauten Trucks lassen selbst das Zimmer erbeben und so ändern wir unseren Plan 2 Nächte hier zu verbringen am nächsten Morgen. Direkt nach den Sehenswürdigkeiten anschauen wollen wir wieder zurück nach Bangkok und das sollte eigentlich in 4 Stunden zu packen sein. Nun zum Phanom Rung Geschichtspark. Der soll uns ein wenig auf Angkor Wat einstimmen denn hier unweit der kambodschanischen Grenze haben die Khmer ebenfalls 2 Tempelanlagen errichtet. Frisch restauriert sind die Anlagen beeindruckend und geben einen Einblick darin wie die Khmer von ca. 800 bis 1300 den Göttern gehuldigt haben. Den nur Bauten für Götter dürften in Stein gebaut werden alle anderen Bauten sind schon längst vergammelt da sie aus Holz errichtet wurden. Da einer der Tempel auf einem ehemaligen Vulkan steht kann man sogar einen fantastischen Blick geniessen. Die Rückfahrt nach Bangkok gestaltet sich bis Bangkok ohne Probleme. Dann stecken wir im üblichen Innenstadtchaos fest. Glücklicherweise finden wir jedoch unser Hotel sofort und selbst einen Parkplatz finden wir direkt vor der Tür. Dank einem Tipp vom Hotel finden wir einen wunderbaren Spot fürs Abendessen. Steve’s Restaurant liegt direkt am Chao Phraya Fluss mit Blick auf die Rama VIII Brücke. Ein herrlicher Abend und wir sind echt froh das wir die Zelte im anderen Hotel frühzeitig abgebrochen haben denn so können wir am nächsten Tag mit dem Auto noch eine kleine Stadtrundfahrt machen. Da es Wochenende ist hält sich das Verkehrschaos in Grenzen. So besichtigen wir die Ananta Samakhorn Throne Hall (dort verschlägt es einem fast die Sprache vor lauter Prunk), den Tempel Wat Trai Mit (angeblich ist der dortige Buddha aus purem Gold) und zum Schluss wieder unser heissgeliebtes Kinderparadies da die Mietwagenrückgabe direkt um die Ecke ist. Bevor es nach Siem Reap und damit Angkor Wat geht haben wir noch einen Tag in Bangkok. Den verbringen wir im Terminal 21 Shoppingcenter (einem der extrem vielen hippen Shoppingcenter von Bangkok). Hier gibt es neben zig Läden wo wir nichts einkaufen einen Foodcourt der Superlative. Grundsätzlich gilt in Thailand dass man auf der Strasse am besten und am günstigsten speist. In Bangkok steht alle paar Meter so ein Stand und selbst auf dem Land muss man darauf nicht verzichten. Die Speisen werden live vor den Augen zubereitet und kosten meistens nicht mehr als 0.5-1 CHF. Lecker vom Herren. Im Terminal 21 haben die Macher vom Shoppingcenter diese Strassenstände extrem stylisch inhouse verbaut. Unsere Lieblingsspeise ist Sticky Rice (hat ein bisschen Ähnlichkeit mit Milchreis) mit frischer Mango. Da könnte man sich reinlegen. Tja und unserer Pepe hat sich echt zum wahrhaften Reisesser entwickelt. Ganz normalen gekochten Reis isst er wie ein Weltmeister. Nudeln und Kartoffeln sind abgemeldet. Nein seine Augen sehen noch normal aus. Nicht weit vom Terminal 21 gibt es tatsächlich einen Park mit Spielplatz den wir mit Pepe besuchen. Es sind gerade Musikwochen im Park und so lauschen wir einem Livekonzert und Pepe tobt sich ein wenig aus. Danach gehen wir noch ins Puff. Gegenüber vom Terminal 21 befindet sich eine Art Reeperbahn namens Soi Cowboy. Hier brettern wir mit Pepe im Bungy durch und kurzzeitig sind nicht mehr die leichten Mädchen von Bedeutung sondern der kleine blonde Junge. Mama möchte ein Bild mit ihrem one night in Bangkok T-Shirt. Ja die grellen Neonlichter sind schon recht spannend aber der Rest eher nicht. Hier ist die Dichte der wohlbeleibten Casanovas merklich höher als im Rest von Bangkok. Grundsätzlich ist es schon verblüffend wie offen hier mit der Sexualität umgegangen wird. In Malaysia nur ein paar Minuten per Flugzeug entfernt stand auf so manche thailändische Erscheinung die Todesstrafe und hier in Bangkok sieht man eigentlich alles. Frauen als Männer, Männer als Frauen, alte Männer mit jungen Frauen, Frauen mit Frauen, Männer mit Männern und so weiter und so weiter. Ja Bangkok ist ein Sündenpfuhl und wäre doch eine Überlegung wert für meinen Junggesellenabschied aber bitte nicht mit den gleichen Erlebnissen vom Hangoverfilm. Schon gar nicht die Erlebnisse von Stu. Steffi hat mir vorab ihre Zustimmung gegeben. Auf gehts nach Kambodscha. Mit dem Taxi düsen wir in aller Herrgottsfrühe zum alten Flughafen Don Muang und fliegen mit Airasia nach Siem Reap. Checkin klappt perfekt und auch der Flieger ist pünktlich. Davon dann mehr im nächsten Blog.

Grüsse in die Heimat

Steffi, Pepe und Karsten

Anbei der Link zu den Fotos:
https://www.dropbox.com/sc/x91nc73ts6nyq70/AABpUp4tckmwpjBXuUQ-3q2qa

2 Gedanken zu „1(0) night(s) in Bangkok

  1. Iris Köhler

    Hallo Ihr „3“,

    tolle Erlebnisse in Bankok, bin schon sehr gespannt auf Eure Berichte aus Kambotscha.
    Bis auf bald ( sind ja nur noch ein paar Tage ) bis ihr wieder in der heimat seit.
    Tschüß Oma I.

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  2. M&B Huhnke

    Ein paar letzte Grüße aus der Heimat bald seit Ihr wieder zu Haus. Der Bericht war wieder ganz informativ. Das wird uns fehlen interessante Dinge zu lesen. Wir freuen uns schon auf unser Wiedersehen. Einen guten Flug. Morgen sind wir bei Anita. Liebe Grüße an Euch Drei von BMK Ost (;o) .

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